In Dresden ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Teil der Carolabrücke eingestürzt. Die Linkspartei zieht eine Verbindung zur sächsischen Finanzpolitik. Außerdem: BSW und SPD haben in Sachsen ein erstes Gespräch miteinander geführt und in einem Bürgeramt in Leipzig wurde ein Mitarbeiter rassistisch beleidigt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 11. September 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Dresden ist möglicherweise nur knapp einer Katastrophe mit Todesopfern entgangen. In der Nacht auf Mittwoch brach ein Teil der Carolabrücke ein. Nur wenige Minuten zuvor war noch eine Straßenbahn darauf gefahren. Verletzte gab es offenbar nicht, aber der Einsturz hatte vorübergehend Auswirkungen auf die Fernwärmeversorgung der Altstadt. Zudem handelt(e) es sich um eine wichtige Verkehrsverbindung.

Die Ursache des Einsturzes ist noch nicht bekannt und die Suche danach könnte Monate in Anspruch nehmen. Dennoch macht die Linksfraktion im sächsischen Landtag bereits die Schuldenbremse und die Finanzierung der Kommunen durch den Freistaat dafür mitverantwortlich.

So war die Sanierung des eingestürzten Teils der Brücke für 2025 geplant. Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt dazu: „Lediglich jene Teile, die für den Autoverkehr genutzt werden, sind bereits saniert. Es ist verantwortungslos, dass die Unterfinanzierung der Kommunen eine solche Prioritätensetzung erforderlich macht.“ Brückensanierungen könnten dadurch beschleunigt werden, dass die Schuldenbremse gelockert werde, so Gebhardt.

Vorsichtiger äußern sich die Grünen. Thomas Löser, frisch gewählter Landtagsabgeordneter aus Dresden, sagte heute: „Bei der Ursachensuche geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Voreilige Schlüsse helfen jetzt nicht weiter. Es braucht eine umfassende fachliche Untersuchung, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.“ Dresden sei beim Wiederaufbau auf finanzielle Hilfe von Bund und Land angewiesen.

BSW und SPD führen erstes Gespräch

Vielleicht wird der Brückeneinsturz auch Thema in den anstehenden Sondierungsgesprächen und Koalitionsverhandlungen sein, schließlich fordern sowohl BSW als auch SPD mehr Investitionen in die Infrastruktur. Vertreter*innen beider Landesverbände trafen sich heute in Dresden zu einem ersten Gespräch.

Kurz und knapp teilten sie anschließend mit: „Das Treffen hat in einer sehr angenehmen und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden. Beide Parteien betonten, es sei wichtig, sich persönlich kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.“ Bereits am Montag hatte sich Ministerpräsident Michael Kretschmer in Berlin mit BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht getroffen.

Rassismus im Bürgeramt

Im Bürgeramt in der Otto-Schill-Straße in Leipzig wurde am Dienstagnachmittag ein syrischer Mitarbeiter rassistisch beleidigt. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Demnach soll ein 61-Jähriger das Bürgeramt betreten und eine bevorzugte Behandlung in der Warteschlange gefordert haben. Es folgte eine verbale Auseinandersetzung. „Anschließend betrat der 61-Jährige unvermittelt ein Büro“, so die Polizei. Als der Mitarbeiter den Mann daraufhin aufforderte, das Bürgeramt zu verlassen, soll es zu der Beleidigung gekommen sein.

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der wechselseitigen Beleidigung, wegen Volksverhetzung sowie wegen Hausfriedensbruch aufgenommen.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

über eine Mordanklage im Zusammenhang mit „Tag X“, die vom Landgericht Leipzig abgewiesen wurde,

über eine Ballettpremiere an der Oper Leipzig und

über Brunnenwasseruntersuchungen in Wurzen, die deutlich überschrittene Grenzwerte zeigten.

Worüber LZ-TV berichtet: über mögliche Auswirkungen des großen AfD-Zuspruchs auf Auswanderungspläne von Menschen in den betroffenen Bundesländern.

Was heute außerdem wichtig war: Die Leipziger Schriftstellerin Ronya Othmann soll den von der Sparkasse Leipzig gestifteten Erich-Loest-Preis erhalten, in Gohlis wurde das Kosmetikstudio eines AfD-Mitglieds verwüstet und die Sanierungen in Johanna- und Clara-Zetkin-Park sind beendet.

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