Zwei Wochen nach einer Blockade des Flughafens Frankfurt am Main durch Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ kam es heute bundesweit zu Razzien, auch Leipzig gehört zu den betroffenen Städten. Und: Der Staatsschutz ermittelt nach einem Brandanschlag auf zwei Fahrzeuge im Leipziger Nordosten, darunter ist ein Familienwagen des AfD-Landtagsmitglieds Holger Hentschel. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 8. August 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Razzien gegen „Letzte Generation“ unter anderem in Leipzig

Insgesamt acht Wohnungen von Aktivisten der Klimaschutzgruppierung „Letzte Generation“ erhielten heute früh ungebetenen Besuch durch die Polizei. Betroffen waren die Städte Berlin, Freiburg im Breisgau, Halle an der Saale, Mannheim und Leipzig. Wie die Behörden bestätigten, stehen die Durchsuchungen im Zusammenhang zur Blockade des Flughafens Frankfurt am Main.

Am 25. Juli hatten sich dort acht Personen festgeklebt und den Flugverkehr durcheinandergebracht. 230 von 1.400 geplanten Flügen fielen daher aus, berichtet die Tagesschau unter Verweis auf den Betreiber des Airports.

Gegen die vor Ort festgestellten Personen wird wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs und gemeinschaftlicher Sachbeschädigung ermittelt. In Leipzig soll die Eisenbahnstraße betroffen gewesen sein. Dem Vernehmen nach wurden bei den Maßnahmen Beweismaterial gesichert und auch DNA-Proben zum Spurenabgleich entnommen.

Seitens der „Letzten Generation“ stießen die Razzien auf wenig Verständnis: Man werde weiter protestieren und darauf aufmerksam machen, dass man aufhören müsse, die fossile Zerstörung zu befeuern, heißt es auf X (ehemals Twitter). Man stehe mit Namen und Gesicht zu seinem Handeln, die Proteste würden der Regierung gelten, „die unsere Lebensgrundlagen in Schutt und Asche legt.“ Das Vorgehen der Behörden sei absurd, man lasse sich nicht brechen.

Anschlag auf Wagen von AfD-Landtagsmitglied Holger Hentschel: Staatsschutz wurde eingeschaltet und ermittelt

In der vergangenen Nacht etwa 01:15 Uhr wurde im Nordosten von Leipzig ein geparktes Auto mutmaßlich gezielt in Brand gesetzt. Tatort war die Mitschurinstraße: Wie das LKA Sachsen und die Staatsanwaltschaft Leipzig am Donnerstag mitteilten, zerstörten die Flammen das Fahrzeug komplett, ein benachbartes zog die Hitzeeinwirkung in Mitleidenschaft. Der Sachschaden wird auf etwa 10.000 Euro beziffert, die Täter entkamen unerkannt.

Die AfD-Landtagsfraktion von Sachsen gab bekannt, dass es sich bei dem ausgebrannten Peugeot sowie den daneben befindlichen Seat um Fahrzeuge ihres Abgeordneten Holger Hentschel handelte. Der gebürtige Leipziger sitzt seit 2019 für die AfD im Sächsischen Landtag. Entsprechend vermutet die Fraktion einen politischen Hintergrund der Tat: Der Anschlag ginge mutmaßlich von Linksextremisten aus und stünde mit den jüngsten Protesten gegen eine geplante Asylunterkunft in Leipzig-Thekla zeitlich in Zusammenhang, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Hentschel setze sich dafür ein, dass ein Seniorenheim anstelle einer Unterkunft für Asylbewerber an der benannten Stelle eingerichtet werde. Zu Anschlägen auf Autos von Hentschel sei es auch bereits im Jahre 2016 gekommen. Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum (PTAZ) beim LKA hat die Ermittlungen wegen eines möglichen politischen Tatmotivs aufgenommen und hofft auf Zeugenhinweise zur Aufklärung der Tat.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Landtagswahl Sachsen 2024: Ein Blick in die Wahlprogramme zur Sicherheitspolitik

Schönes Bild für den Wahlkampf: Michael Kretschmer unterzeichnet Absichtserklärung zum Sportforum

Ausschuss-Sondersitzung zum neuen DHL-Vertrag: Ein verschlossener Finanzminister und ein Prüfauftrag für den Rechnungshof

Bebauungsplanverfahren soll beendet werden: Träume von einer Gleisharfe an der Zollschuppenstraße scheitern

Nach Zerstörung im Juli: BUND Leipzig und INAB Leipzig bringen neue Tauschbox nach Schleußig

Was sonst noch wichtig war:

Bei den medialen Angeboten der Tagesschau kam es aufgrund von Warnstreiks zu Beschränkungen.

Russische Stellen haben nach dem Eindringen ukrainischer Verbände ins Gebiet Kursk den Ausnahmezustand erklärt.

Die Behörden in Österreich haben nach jetzigem Wissen schwerste terroristische Attacken auf Konzerte und Fans von US-Popstar Taylor Swift (34) in Wien vereitelt. Ein Hauptverdächtiger (19) hat nach Polizeiangaben jetzt die Pläne eingeräumt, die Konzerte sind jedoch abgesagt worden.

Kalenderblatt:

Schauspieler Jan Josef Liefers wurde am 8. August 1964 in Dresden geboren und begeht heute seinen 60sten Geburtstag. Beim breiten TV-Publikum beliebt ist er unter anderem als eloquent-schräger Rechtsmediziner „Prof. Karl-Friedrich Boerne“ im „Tatort“ aus Münster, hier steht er gemeinsam mit Kollege Axel Prahl seit 2002 vor der Kamera. Happy Birthday!

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar