Tötungsdelikt in der Eisenbahnstraße: Täter weiterhin flüchtig

Kurz nach dem Tötungsdelikt an einem 39-jährigen Mann in der Leipziger Eisenbahnstraße ist bislang noch kein Tatverdächtiger gefasst worden. Wie die LVZ heute unter Berufung auf die Polizei schreibt, wird derzeit weiterhin gegen Unbekannt ermittelt. Zusätzliche Details geben die Behörden derzeit nicht an die Öffentlichkeit, da es sich um potenzielles Täterwissen handelt.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war es auf der Leipziger Eisenbahnstraße, Höhe Hausnummer 30, nach Polizeiangaben zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen. Ein 39 Jahre alter Albaner wurde demnach schwerst verletzt aufgefunden, trotz medizinischer Hilfe und Reanimation verstarb er im Krankenhaus. Die Kripo ermittelt weiter zu Ablauf und möglichen Hintergründen.

Erst kürzlich war ein Mann (48) ebenfalls in der Eisenbahnstraße schwer verletzt worden. Ein 41-Jähriger stellte sich kurz danach und kam in Untersuchungshaft.

Intervention des Innenministers: Abschiebung nach Serbien vorerst gestoppt

Es ist ein Fall aus Sachsen, der die Gemüter erregt und, zumindest nach Meinung vieler Kritiker, die bürokratische Absurdität staatlicher Abschiebepraktiken aufzeigt. Heute Morgen nun wurde die zwangsweise Rückführung von Robert Azirović vorerst abgesagt. Sachsens Innenminister Armin Schuster (63, CDU) schaltete sich ein und sagte eine nochmalige Prüfung der Angelegenheit durch die Landesdirektion zu.

Robert Azirović war in den Niederlanden geboren, seine Eltern waren vor dem Krieg in Jugoslawien dorthin geflüchtet. Als Baby von acht Monaten kam der heute 30-Jährige nach Chemnitz. Es folgten Spracherwerb, Schulbesuch, Ausbildung – doch arbeiten durfte er nicht. Bei einem Besuch in der Chemnitzer Ausländerbehörde wurde Robert Azirović kürzlich festgenommen und in Abschiebehaft überstellt. Er sollte nach Serbien zurück, obwohl er das Land nach Angaben von Unterstützerkreisen überhaupt nicht kennt.

Nach Publikwerdung des Falles hatten sich zahlreiche dieser Unterstützer, Aktivisten und auch Politiker für einen Verbleib des jungen Mannes starkgemacht, dem nach ihrer Auffassung nie eine faire Chance eingeräumt worden sei. Auch der Landtagsabgeordnete und Bürgerrechtler Frank Richter (64, SPD) hatte zwar eingeräumt, dass der Betroffene formal ausreisepflichtig und wegen eines Drogendelikts vorbestraft ist. Nach einem Bericht der LVZ soll zudem auch aktuell wegen eines Diebstahls gegen den Betroffenen ermittelt werden.

Jedoch habe er 27 Jahre straffrei gelebt, sich um Arbeit bemüht und viele Angebote gehabt, eine Abschiebung nütze einzig der Abschiebestatistik, kritisierte Richter stellvertretend für viele andere, die mit Abschiebungen bzw. der Abschiebepraxis nicht einverstanden sind.

Mehr Details gibt es in diesem Artikel.

Nominierungsparteitag im Schatten des Attentats: Trump will zurück an die Macht

Ex-US-Präsident Donald Trump (Amtszeit 2017–2021), der kommendes Jahr für weitere vier Jahre ins Weiße Haus einziehen will, ist in der Stadt Milwaukee (Wisconsin) zum offiziellen Nominierungsparteitag der US-Republikaner eingetroffen. Die Anwesenheit des 78-jährigen Milliardärs steht ganz im Zeichen des schockierenden Attentatsversuchs vor erst zwei Tagen: Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania am frühen Samstagabend (Ortszeit) war Trump aus 135 Metern Entfernung mitten in seiner Rede angeschossen und am Ohr verletzt worden, unter den Zuschauern brach Panik aus.

Beim mutmaßlichen Schützen soll es sich um einen 20 Jahre alten Mann gehandelt haben, dieser wurde durch Sicherheitskräfte erschossen. Die Kugeln aus der Waffe des Täters trafen einen Besucher der Wahlkampfveranstaltung, der 50-jährige Familienvater wurde tödlich verletzt. Zwei weitere Personen aus dem Publikum erlitten schwere Verletzungen.

Der Mordanschlag löste weltweit Entsetzen aus und schürte die Angst vor einer eskalierenden Gewaltspirale in den USA. Trump will bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 seinen Gegner Joe Biden (81) bezwingen, der für die US-Demokraten trotz seines hohen Alters und erkennbarer Aussetzer eine zweite Amtszeit anstrebt. In den kommenden vier Tagen soll Trump offiziell zum Kandidaten ernannt werden. Währenddessen wurden heute neue Details zum mutmaßlichen Attentäter bekannt.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Wirksame Kritik: Wie eine missglückte Tragödie vor 215 Jahren ins Vergessen geschickt wurde

Robert A.s drohende Reise ins Nirgendwo: Abschiebung im letzten Moment vom Innenminister gestoppt

Die Sozialetats der sächsischen Großstädte: Auch bei Sozialausgaben trägt Leipzig die größte Last

300 Jahre Klopstock: Ein Theologiestudent revolutioniert in Leipzig die deutsche Dichtung

Ganz unten im System: Mit Sascha Lübbe bei den Menschen, die den deutschen Wohlstand sichern

Was sonst noch wichtig war:

Eine Auseinandersetzung in einer Plauener Asylunterkunft endete heute mit einem Todesopfer.

Die City-Bahn Chemnitz soll ab morgen bestreikt werden.

In Salzgitter wurde ein mutmaßlicher Hisbollah-Anhänger festgenommen.

Nochmal das Thema Trump: Eine Richterin in Florida hat ein Verfahren gegen den Ex-US-Präsidenten und designierten Präsidentschaftskandidaten wegen Veruntreuung von Dokumenten eingestellt.

Die Bundesinnenministerin zog eine überwiegend positive EM-Bilanz.

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