Die LVB starten mit dem Test neuer, bargeldloser Automaten in ihren Fahrzeugen, ab Herbst soll die umfassende Ausstattung beginnen. Die Entführung einer Bartaffendame aus dem Zoo Leipzig im Frühjahr konnte jetzt offenbar aufgeklärt werden. Und: Das rechtsextreme Magazin „Compact“ klagt gegen sein durch das Bundesinnenministerium ausgesprochene Betätigungsverbot. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 25. Juli 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

LVB kündigen Testlauf für neue Automaten an

Die LVB wollen demnächst mit dem Test bargeldloser Ticketautomaten beginnen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sollen die ersten Automaten hierfür bereits in den kommenden Tagen in einzelnen Straßenbahnen und Bussen in Betrieb gehen. Die schrittweise Ausstattung ist dann ab Herbst 2024 geplant, so die LVB.

Nach ihren Angaben könnten gerade Gelegenheitsfahrer ohne festes Abo-Modell davon profitieren, dass auch spontan in den Fahrzeugen alle Arten von Tickets von der Einzel- und Kurzstrecke über die Extrakarte bis hin zur 24-Stunden-Karte gekauft werden können.

Das oft nervige Zusammenkratzen des Kleingelds soll wegfallen, da dann digitale Zahlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen: kontaktloses Zahlen, Kreditkarten oder ABO Flex-Chipkarten, so die LVB. Außerdem werde an einer bequemeren Bezahlfunktion für Chipkarten gearbeitet. Obendrein suchen die LVB auch nach interessierten Fahrgästen für Testgruppen, um Bedienführung und Serviceangebot weiter zu verbessern. Die Möglichkeit der klassischen Bargeld-Zahlung an LVB-Servicepoins und stationären Automaten bliebe aber bestehen und von der Neuerung unberührt.

Entführung eines Affenweibchens aus dem Zoo: Polizei ermittelt mutmaßliche Täter

Es war eine Straftat, wie sie auch erfahrene Polizisten in ihrer Laufbahn nicht allzu oft auf dem Schreibtisch haben: In der Nacht zum Ostersonntag war das Bartaffenweibchen „Ruma“ durch unbekannte Täter aus dem Leipziger Zoo entwendet worden.

Befürchtungen, dem Tier könnte Schlimmes angetan worden sein, bestätigten sich zumindest dem äußeren Anschein nach erst einmal nicht, als die 15-jährige Ruma Tage später auf einem Baum sitzend von einem Passanten in der Köbisstraße entdeckt und durch alarmierte Einsatzkräfte eingefangen wurde. Möglicherweise hatte der Druck der öffentlichen Berichterstattung dazu beigetragen, dass Ruma einfach wieder ausgesetzt wurde.

Heute nun die überraschende Nachricht: Die mutmaßlichen Täter sind offenbar gefasst. „Im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens der Polizeidirektion Chemnitz gegen eine nichtdeutsche Tätergruppierung konnten Beweismittel sichergestellt und ausgewertet werden, die den dringenden Tatverdacht gegen diese Personen wegen des Diebstahls des Bartaffen aus dem Zoo Leipzig begründen“, berichtete Polizeisprecherin Josephin Sader.

Bei der Auswertung von Beweismaterial seien die Fahnder auch auf Videos und Bilder gestoßen, welche die Verdächtigen mit dem Affen zeigen. Die Ermittlungen dauern an, die Tatverdächtigen sitzen nach Polizeiangaben wegen des Verdachts weiterer schwerer Straftaten derzeit in Untersuchungshaft.

Nach Betätigungsverbot gegen „Compact“: rechtsextremes Magazin reicht Klage ein

Das als rechtsextrem eingestufte Magazin „Compact“ setzt sich gegen sein Verbot zur Wehr. Wie am Donnerstag bekannt wurde, gingen bereits Mittwochabend eine Klage und ein Eilantrag beim Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig ein. Dieses ist in erster und letzter Instanz für derlei Angelegenheiten zuständig.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) hatte das Monatsmagazin sowie die „CONSPECT Film GmbH“ am 16. Juli verboten, zugleich kam es zu Razzien in mehreren Bundesländern. Das Ministerium hatte das Verbot mit dem Grundgesetz und dem Vereinsrecht begründet: Der Adressat verfolge verfassungsfeindliche und gegen die Menschenwürde gerichtete Zielstellungen. Durch Hetze etwa gegen politische Repräsentanten, Juden oder Migranten würden Geschichtsrevisionismus, Verschwörungsdenken, Antisemitismus und minderheitenfeindliches Denken immer weiter forciert.

Das vom Verfassungsschutz seit 2021 als rechtsextrem klassifizierte Format „Compact“, das seit 2010 auf dem Markt und auch online vertreten war, darf sich seit dem Verbot nicht mehr betätigen. Die Klage hat hierbei keine aufschiebende Wirkung. Die zugehörige GmbH soll von dem Rechtsextremisten Jürgen Elsässer geleitet werden, der 67-Jährige wurde bei den Razzien vom 16. Juli offenbar im Morgenmantel in seinem Wohnhaus bei Berlin überrascht.

Er empörte sich über einen „ungeheuerlichen Eingriff“ in die Pressefreiheit durch den Staat. Wann über die Klage entschieden wird, steht noch nicht fest.

Worüber die LZ berichtet hat:

Vereinbarung unterschrieben: Planungen für vier Bahnstrecken in Sachsen können beginnen

Die Kita „Villa Kunterbunt“ bleibt vorläufig: Neuer Stand zur Petition

Studie vorgestellt: Mitteldeutschland plant ein 1.100 km langes Verteilnetz für grünen Wasserstoff

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Was sonst noch wichtig war:

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (55, Grüne) hat heute die Leipziger Kita Am Elsterbecken besucht. Im Fröbel-Integrationskindergarten nahe der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät wird praxisnah zur emotionalen und sozialen Kindesentwicklung geforscht. Am Termin nahm auch Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (49, CDU) teil. Außerdem besuchte Paus am Nachmittag den Athletik Club 1990 Taucha e.V. auf dem Sportplatz.

Gruppenbild mit Lisa Paus. Foto: Katharina Subat
Gruppenbild mit Bundesministerin Lisa Paus beim AC Taucha. Foto: Katharina Subat

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