Laut einem Bericht des Spiegels will die Bahn ab 2025 bestimmte IC-Strecken streichen, um Kosten zu sparen – besonders der Osten wäre betroffen. Die Bahn hat den Bericht teilweise zurückgewiesen. Außerdem ist Sachsens Ministerpräsident am Dienstagabend bei einem Autounfall mit dem Schrecken davongekommen und die Polizei sucht eine 15-Jährige aus Wurzen. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 26. Juni 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.

Bahn weist Berichterstattung über Aus für IC-Verbindungen zurück

Für viel Wirbel sorgte am Mittwoch ein Bericht des Spiegels über geplante Streckenstilllegungen der Deutschen Bahn (DB) im Fernverkehr – besonders im Osten Deutschlands. Die DB veröffentlichte als Reaktion auf die Berichte heute eine Stellungnahme, in der DB-Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson die Berichterstattung teilweise dementierte.

Laut dem Spiegel-Bericht will die Bahn, um Kosten zu sparen, bereits im nächsten Jahr IC-Strecken streichen – unter anderem geht es in dem Bericht um den IC 51 von Gera über Erfurt nach Köln und um den IC 61 von Leipzig über Nürnberg nach Karlsruhe. Darüber hinaus ist dem Bericht zu entnehmen, dass der ICE-Verkehr nach Stralsund in der Nebensaison drastisch reduziert werden könnte. Der Spiegel beruft sich auf ein vertrauliches Schreiben der DB an die Bundesnetzagentur aus dem Februar.

Ein Grund für die Streichungen ist laut dem Spiegel-Bericht, dass ab 2025 die Trassenpreise steigen sollen. Alle Bahnunternehmen, die die Infrastruktur der DB nutzen, müssen diese Streckenmaut an die DB InfraGo AG abtreten – also beispielsweise auch die DB Fernverkehr AG. Bei der InfraGo handelt es sich um ein bundeseigenes Eisenbahninfrastrukturunternehmen als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn.

Als weiterer Grund wird im Spiegel-Artikel die schwache Auslastung der betroffenen Strecken genannt.

Die Deutsche Bahn wies die Berichte heute in Teilen zurück. „Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen“, erklärte DB-Personenfernverkehrsvorstand Michael Peterson heute. Der Fahrplan für das kommende Jahr sei bereits im April beschlossen worden. „Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor.“

Die Trassengebühren machen laut Peterson „einen maßgeblichen Kostenbestandteil im Schienenpersonenfernverkehr“ aus. „Die derzeit im Raum stehende drastische Erhöhung der Trassenentgelte stellt die DB Fernverkehr AG wie viele andere eigenwirtschaftlich ausgerichtete Verkehrsunternehmen im Fern- und Güterverkehr vor erhebliche Herausforderungen“, so Peterson. „Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sind wir gezwungen, den Umfang unseres Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen.“

15-Jährige aus Wurzen vermisst: Polizei bittet Öffentlichkeit um Hilfe

Die Polizei Leipzig sucht nach einer 15-Jährigen namens Nele Z. aus Wurzen, die zuletzt in Leipzig gesehen wurde. Sie hatte sich zuletzt zur Behandlung in einer Fachklinik in Leipzig aufgehalten. Laut Polizei kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Mädchen selbst gefährdet oder in Gefahr begibt.

Nach Angaben der Polizei wurde Nele Z. zuletzt im Leipziger Stadtteil Zentrum-Südost gesehen.

Die Polizei sucht nach Personen, die mit der Vermissten Kontakt hatten, sie gesehen haben oder wissen, wo sie sich aufhalten könnte. Zeug*innen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei dem Polizeirevier Leipzig-Zentrum, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966-34299 zu melden.

Eine ausführliche Beschreibung und eine Abbildung der Vermissten ist auf der Website der Polizei zu finden.

Kretschmer in Autounfall verwickelt: Keine Verletzten

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist am späten Dienstagabend in einen Autounfall im Vogtland verwickelt worden. Laut mehreren Medienberichten musste der Fahrer des Pkw, in dem auch Kretschmer saß, auf der Landstraße einem Reh ausweichen. Daraufhin kollidierte er mit einem weiteren Fahrzeug des Konvois.

Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Kretschmer wurde in einem herbeigeeilten Krankenwagen untersucht und konnte die Unfallstelle dann verlassen, schreibt t-online.

Die Kolonne des sächsischen Regierungschefs befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf der Rückfahrt nach Dresden, zuvor hatte er an einem Bürgerdialog in Triebel teilgenommen.

„Gestern Nacht sind wir bei einem Reh-Unfall mit dem Schreck davongekommen“, schrieb Kretschmer heute auf X (ehemals Twitter). „Danke allen Beteiligten für ihre schnelle Reaktion. Hoffe auch das Reh ist mit dem Schreck davongekommen.“

Worüber die LZ heute außerdem berichtet hat:

Brunnenwasseruntersuchungen in Schkeuditz: Die Nitratbelastung ist immer noch zu hoch

Gastkommentar von Christian Wolff: Angst essen Seele auf

Protest als „Grundrauschen der Demokratie“: Dr. Alexander Leistner in einem Interview zu aktuellen Protestformen

Der Stadtrat tagte: Leipzigs FamilienServiceStelle startet am 1. August + Video

Nachgefragt: Was ist los mit der politischen Kommunikation, Herr Prof. Hoffmann?

Worüber LZ-TV heute berichtet hat:
In seinen heutigen Beiträgen liefert LZ TV einige Zahlen zum Sommeranfang und war bei der 10-Jahr-Feier im „Café kaputt“ dabei:

Was heute sonst noch wichtig war: Der scheidende Ministerpräsident der Niederlande, Mark Rutte, ist neuer Nato-Generalsekretär. Rutte ist am Mittwoch vom Nordatlantikrat der Nato offiziell zum Chef des Verteidigungsbündnisses ernannt worden und soll das Amt im Oktober antreten. Der 57-Jährige folgt auf den Norweger Jens Stoltenberg, der das Amt bei der Übergabe am 1. Oktober genau zehn Jahre ausgeübt haben wird.

Jan Jambon (Ministerpräsident von Flandern), Mark Rutte (amtierender Ministerpräsident der Niederlande) und Michael Kretschmer (Ministerpräsident von Sachsen) auf der Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus am 20.03.24. Foto: Jan Kaefer

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