Bis Sonntagabend ist Sachsen von Hochwassern verschont geblieben. In anderen Bundesländern gibt es jedoch überschwemmte Orte und Tote. Außerdem: Am Samstag waren zahlreiche SPD-Prominente bei einer Wahlveranstaltung in Leipzig. Am Rande gab es Protest. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 1./2. Juni 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Sachsen ist bislang glimpflich durchs regnerische Wochenende gekommen. Stand Sonntagmittag lagen die Wasserstände überall unter den für Hochwasser kritischen Marken. Das teilte das Landeshochwasserzentrum mit. Erwartet oder befürchtet worden war deutlich Schlimmeres. So gab es beispielsweise schon Vergleiche mit dem August-Hochwasser im Jahr 2002.

Anderenorts in Deutschland verlief das Wochenende leider weniger erfreulich. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenofen ist bei einem Rettungseinsatz ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Er war am Samstag mit einem Schlauchboot gekentert. Auch im Landkreis Günzburg kenterte ein Boot – ein junger Feuerwehrmann gilt hier als vermisst.

Vor allem in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg wurden mehrere Orte evakuiert. In manchen Gegenden ist von einem „Jahrhunderthochwasser“ die Rede. Einzelne Orte haben den Katastrophenfall ausgerufen.

In Sachsen rechnet das Landeshochwasserzentrum damit, dass es bis in die Nacht von Sonntag auf Montag noch brenzlig werden könnte. Danach dürfte das Schlimmste aber überstanden sein. In Leipzig war von Niederschlägen oder Unwettern fast nichts zu spüren.

SPD-Prominenz in Leipzig

Relativ ungestört konnte sich deshalb am Samstagnachmittag die SPD auf dem Burgplatz zu einem Wahltermin treffen. Mit dabei waren unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, die Europa-Spitzenkandidatin Katharina Barley, Sachsens Sozialministerin Petra Köpping sowie die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil. Auch der kürzlich schwer verletzte Matthias Ecke war bei der Veranstaltung dabei.

Am Rande protestierten mehrere Gruppen dagegen. Der Protest richtete sich beispielsweise gegen die deutsche Nahost-Politik, Aufrüstung und die deutsche Klimapolitik. Pro-palästinensische Aktivist*innen waren ebenso vor Ort wie Mitglieder der „Letzten Generation“. Einige Personen landeten zwischenzeitlich in einer Polizeimaßnahme. Zwei Personen sollen Scholz beleidigt haben.

Etwas skurril klingt die Polizei-Meldung hinsichtlich einer weiteren Veranstaltung: „Im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung der FDP störten Mitglieder der Letzten Generation die Veranstaltung unter anderem durch Flötenspiel.“ Sieben Personen wurden weggetragen und müssen nun mit einem Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz rechnen.

Ein Jahr nach „Tag X“

Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ruft für Montag zu einer Demonstration unter dem Motto „Unsere Solidarität gegen ihre Repression“ auf. Anlass ist der sogenannte Tag X vor einem Jahr und die daraus folgenden Ermittlungen gegen mehr als 1.000 vermutete Teilnehmer*innen. Einige Personen standen fast zwölf Stunden in einem Polizeikessel; auch Minderjährige waren von den stundenlangen Maßnahmen betroffen. Demobeginn ist 17 Uhr vor dem Neuen Rathaus.

Auf drei Personen, die vor einem Jahr im Polizeikessel standen, kommen jetzt noch weitere Ermittlungen zu. Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, stehen sie im Verdacht, auf dem Gelände eines Autohauses in Lindenau einen Schaden in Höhe von fast einer halben Million Euro verursacht zu haben. Die Beschuldigten sind 20 und 21 Jahre alt.

Gegen alle gibt es Haftbefehle, die gegen Auflagen jedoch außer Vollzug gesetzt wurden. Das heißt, die drei Personen befinden sich weiterhin auf freiem Fuß. Sollten sie gegen Auflagen verstoßen, droht ihnen allerdings Untersuchungshaft.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

über keine Aussicht auf flächendeckendes W-Lan in den Fahrzeugen der LVB,

über Investitionen in die Sicherheit an Leipziger Badeseen und

über das Leipziger Tanztheater, deren Leiterin Clara Sjölin von uns interviewt wurde.

Was am Wochenende außerdem wichtig war: Der Polizist, der bei der Messerattacke in Mannheim verletzt wurde, ist tot. Das meldeten Medien am Sonntagabend. Bei einem Angriff auf eine Veranstaltung von rechten Islamfeinden hatte der Polizist eingegriffen und war daraufhin im Kopfbereich mit einem Messer verletzt worden. Fünf weitere Personen wurden leichter verletzt.

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