Leipzig fiebert ab morgen bei der Fußball-EM mit, auf dem Augustusplatz wird es eine Fan Zone geben und von kommender Woche an werden vier Spiele in der Messestadt ausgetragen. Im mittelsächsischen Döbeln läuft die Fahndung nach dem oder den Tätern auf Hochtouren, die für den gewaltsamen Tod eines kleinen Mädchens verantwortlich sind. Und: Vor dem Landgericht Halle muss sich Rechtsextremist Sven Liebich in einem Berufungsprozess verantworten. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 13. Juni 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Fan-Fest in Leipzig zur EM, Fußball in Zeiten von Krieg und Krise und die tierischen Orakel

Morgen beginnt die vierwöchige UEFA EURO 2024 – und auch Leipzig ist in mehrfacher Hinsicht mit dabei. Auf dem Augustusplatz öffnet am Freitag die Fan Zone, die nach Angaben der Stadt Leipzig Kapazität für bis zu 15.000 Personen bietet. Hier sollen während des Turniers alle Begegnungen, 51 an der Zahl, auf zwei Bildschirmen beim sogenannten Public Viewing übertragen werden. Daneben ist über die vier EM-Wochen hinweg auch ein umfassendes Bühnenprogramm in Leipzig geplant.

Hinzu kommt, dass die Messestadt selbst Gastgeber von drei Vorrundenspielen sowie einem Achtelfinale wird. Start ist am kommenden Dienstag (18. Juni) im Zentralstadion, wenn Portugal und Tschechien aufeinandertreffen. Es folgen die Partien Niederlande vs. Frankreich (Freitag, 21. Juni) sowie Kroatien vs. Italien (Montag, 24. Juni). Am 2. Juli schließlich duellieren sich im Achtelfinale der 1. aus Gruppe D und der 2. aus Gruppe F.

Morgen um 21 Uhr ist in München Anpfiff zum Eröffnungsspiel Deutschland vs. Schottland. Robben-Dame Hilla hat im Leipziger Zoo vor zahlreichen Augen und Kameras zum allgemeinen Entsetzen übrigens schon mal eine Niederlage der DFB-Elf herbei orakelt, ebenso ihr tierischer Tapir-Kollege Theo im Münsteraner Zoo.

Ob Deutschland in Zeiten von Krieg, Inflation, AfD, gesellschaftlicher Missstimmung und gefühlter Dauerkrise nochmal in der Lage ist, aus sich selbst heraus ein vermeintliches „Sommermärchen“ wie zur WM 2006 zu generieren, steht auf einem anderen Blatt. Mancher glaubt an den Kitt des Fußballs, doch vor 18 Jahren waren die Zeiten eben noch andere, kommentiert der Journalist Imre Grimm. Dessen Artikel beim RND (€) sei jedem empfohlen, der sich für den kritischeren Blickwinkel interessiert.

Tätersuche im Fall Valeriia aus Döbeln: Kripo ermittelt im sozialen Nahbereich des Opfers

Während das mittelsächsische Döbeln immer noch in Schockstarre verharrt und das geplante Stadtfest abgesagt wurde, sucht die Polizei fieberhaft nach dem mutmaßlichen Mörder oder den mutmaßlichen Mördern der 9 Jahre alten Valeriia.

Das seit 3. Juni vermisste Mädchen war am Dienstagnachmittag in einem Waldstück nahe der Kleinstadt tot aufgefunden worden, laut Polizei wurde es Opfer eines Verbrechens. Unweit vom letzten Wohnort des mit seiner Mutter aus der Ukraine geflüchteten Kindes haben Menschen Blumen, Kerzen und Plüschtiere abgelegt, um ihre Trauer und Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Für Freitag ist eine öffentliche Trauerfeier geplant und am Sonntag ein Gottesdienst.

Nach aktueller Informationslage suchen die Ermittler im sozialen Nahbereich der ermordeten Grundschülerin nach dem Täter oder den Tätern. Zur Auffindesituation, der Todesursache und dem Tatmotiv geben die Behörden aktuell keine Details heraus, da es sich um mögliches Täterwissen handelt. Bekannt ist lediglich, dass ein Sexualverbrechen offenbar ausgeschlossen wird.

Im Rahmen der Umstände bleiben nur Trauer, Wut, Fassungslosigkeit und die Hoffnung, den oder die Verantwortlichen schnell dingfest zu machen.

Sven Liebich vor Gericht, bald auch wieder in Leipzig

Er gilt seit Jahren als Dauerpöbler, wird vom Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt als Rechtsextremist gelistet, der gerne auf alle Themen aufspringt und aufwiegelt – ob Corona, die Zuwanderungspolitik oder der Krieg gegen die Ukraine. Seit Donnerstag nun muss sich Sven Liebich in einem Berufungsverfahren vor dem Landgericht Halle/Saale verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen eine ganze Palette an Straftaten vor, darunter üble Nachrede, Billigung eines Angriffskriegs und Volksverhetzung. So soll er laut MDR unter anderem gegen Geflüchtete gehetzt, einen Baseballschläger mit dem Schriftzug „Abschiebehelfer“ im Internet zum Kauf angeboten und Falschbehauptungen sowie Beleidigungen über eine Journalistin verbreitet haben.

Die Medienvertreterin habe am Rande einer Demo Liebichs vor über vier Jahren nach der Handykamera des Kindes von einem Demo-Teilnehmer geschlagen. Der Junge soll sie zuvor bedrängt haben – jetzt ist strittig, ob die Reporterin auch ihn traf.

Liebich jedenfalls habe ihr nach dem Vorfall Gewalt gegen Kinder unterstellt und Lügen über die Frau erzählt. Der 53-Jährige räumte zum Prozessauftakt die Taten ein, bestritt aber deren Strafbarkeit. In erster Instanz hatte er anderthalb Jahre Haft ohne Bewährung kassiert, wogegen sowohl er als auch die Anklage Berufung eingelegt hatten. Sechs Prozesstage sind derzeit in Halle geplant.

Im September 2023 hatte zudem das Amtsgericht Leipzig eine Gefängnisstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung gegen Liebich verhängt. Die Berufung vor dem zuständigen Landgericht soll im Juli verhandelt werden.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Leutzsch: Ein Band voller alter Ansichtskarten zeigt Leutzsch vor 100 Jahren im Wandel

Alte Maya-Genome untersucht: Rituelle Menschenopfer in Chichén Itzá und das Erbe von Epidemien aus der Kolonialzeit

Klima- und Naturschutz sind nicht vom Tisch: Ökolöwe lädt am 16. Juni zur Leipziger Ökofete

Deutschlandticket 2024: Sachsens Nahverkehrsunternehmen bekommen schon mal 86 Millionen Euro

Stadt verhandelt schon: Mockauer Friedhof soll öffentliche Grünanlage werden

UFZ-Team testet neue Technologie: Wärmespeicherung und Grundwasserreinigung mit einer Anlage

Worüber LZ TV berichtet hat:

Hier sehen Sie das oben bereits erwähnte Seelöwen-Orakel zur Fußball-EM.

Außerdem: 74 Millionen Euro schießt der Freistaat Sachsen dem Bau des neuen Naturkundemuseums auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zu. Bei einem Vor-Ort-Termin hat Ministerpräsident Michael Kretschmer am Dienstag die entsprechende Absichtserklärung übergeben. Weitere TV-Themen: Baustart in der Volbedingstraße, Zahlen zum Klimastreik. Schauen Sie gern in der Mediathek vorbei!

Was sonst noch wichtig war:

Schüler und Studenten sollen mehr Bafög vom Staat erhalten.

Können CDU und BSW auf Landesebene zusammenfinden? Gerade vor dem Hintergrund dreier ostdeutscher Landtagswahlen im September ist darüber eine Diskussion entbrannt.

Die Innenministerinnen und -minister der EU streiten mal wieder beim Thema Asylpolitik.

Israel vermeldet Dauerbeschuss aus dem Libanon.

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