Während die Landwirt*innen heute erneut in ganz Sachsen Autobahnzufahrten blockierten, versammelten sich rund 200 Protestierende auf dem Augustusplatz in Leipzig. Derweil wurde der Streik der Lokführer*innen beendet. Außerdem: An der Universität Leipzig soll es eine größere Plagiatsaffäre gegeben haben. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 12. Januar 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Bauernproteste in Leipzig und ganz Sachsen
Auch am heutigen Freitag blockierten die Landwirt*innen erneut Autobahnzufahrten in Sachsen und positionieren sich damit gegen die geplanten Subventionskürzungen. Der Landesbauernverband kündigte nun an, dass die Proteste ab heute vorerst beendet werden.
Auch in Leipzig gab es zum letzten Protesttag eine Aktion. Am Nachmittag versammelten sich rund 200 Menschen auf dem Augustusplatz. Aufgerufen dazu hatten unter anderem die Gemüsegenossenschaft „Kooperative Landwirtschaft (KoLa) Leipzig“ und das Gemeinschaftsprojekt „Schmiede4“ in Sehlis, Taucha. Auch Fridays for Future Leipzig unterstützte die Demonstration.
„Lasst uns ein starkes Zeichen setzen für eine gerechte und nachhaltige Agrarpolitik und gegen die ersatzlose Streichung der Agrardiesel-Subventionen! Doch gleichzeitig wehren wir uns entschieden gegen rechtsextreme Vereinnahmung und populistische Argumentation“, so die Veranstalter*innen.
Bahnstreik beendet
Auch die Bahn hatte die vergangenen drei Tage gestreikt. Im Laufe des Freitags wurden alle Streiks der Lokführer*innen beendet. Es werde aber noch einige Zeit im Anschluss brauchen, bis alle Bahnen wieder in ihrem regulären Takt fahren, so die Lokführergewerkschaft GDL.
Diese wollte mit den Warnstreiks ihre Kernforderung im Tarifkonflikt durchsetzen. Dabei geht es im Kern um eine kürzere Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Dies lehnt die Bahn bisher ab.
Plagiatsverdacht an Uni Leipzig
Am Institut für Theoretische Physik der Universität Leipzig soll es eine größere Plagiatsaffäre gegeben haben. Das zeigen Recherchen von MDR Investigativ und der Online-Plattform „ansTageslicht.de“. Demnach sollen Promovenden des Instituts umfangreich Texte aus gemeinschaftlich mit anderen Wissenschaftler*innen verfassten Artikeln ohne Kennzeichnung übernommen haben.
An den Artikeln waren auch namhafte Professor*innen beteiligt. Die Texte waren sogar in renommierten Fachzeitschriften erschienen. In einem besonders schweren Fall hatte ein Promovend mutmaßlich einen 48-seitigen, gemeinsam mit mehreren Autor*innen verfassten Artikel vollständig in seine Doktorarbeit kopiert.
Das komplette Ausmaß sei noch nicht erkennbar. Die Universität prüfe nun sämtliche Doktorarbeiten des Instituts, aber bestätigte schon den Verdacht der bisherigen fünf Plagiate. Die Ständige Kommission der Universität untersuche jetzt, ob ein ganzes System dahinterstecke. Sollte sich der Verdacht bestätigen, seien arbeits-, zivil- und strafrechtliche Konsequenzen sowie die Aberkennung der Doktorwürde möglich.
Sechs Jahre für Mord an Ehefrau und Freispruch für Klimaaktivist*innen
Worüber die LZ heute berichtet hat: über ein Podium der Linken zur Verkehrswende,
die Besucherzahlen im Zoo Leipzig,
eine Sonderausstellung für Marinus van der Lubbe
und über Unterstützung für Agroforst.
Was außerdem wichtig war: Das Leipziger Landgericht verurteilte einen Rentner aus Borna bereits gestern wegen Mordes an seiner Ehefrau zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Hier geht’s zum LZ-Bericht.
Am 9. Juli 2021 protestierte eine Gruppe vorwiegend junger Leute unter dem Label CancelLEJ gegen die Ausbaupläne des Leipziger Frachtflughafens. Beim Prozess vor dem Amtsgericht Eilenburg kam es zu einem Freispruch für zwei angeklagte Klimaaktivist*innen. Hier der vollständige Artikel.
Was am Wochenende passieren wird: Am morgigen Samstag, dem 13. Januar, wird ab 12 Uhr am Ehrenhain auf dem Südfriedhof ein gemeinsames Gedenken für die am 11./12. Januar 1945 ermordeten Antifaschist*innen stattfinden.
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