In vielen Orten in Deutschland war und ist Weihnachten in diesem Jahr kein besinnliches Fest. Hochwasser sorgt für überschwemmte Straßen und teilweise verlassene Ortschaften. Außerdem: Die Leipziger Polizei meldet Angriffe auf Lokführer und Autofahrer und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert für die 40-Stunden-Woche. Die LZ fasst zusammen, was an Weihnachten, 23. bis 26. Dezember 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Rund um Weihnachten ist die Nachrichtenlage normalerweise sehr überschaubar. Mit Blick auf die Politik bildete da auch 2023 keine Ausnahme. Stattdessen bestimmten Bilder und Videos vom Hochwasser die Nachrichten.
Betroffen war auch Leipzig selbst. Hier stand beispielsweise die B2 an der Koburger Brücke unter Wasser, sodass diese viel befahrene Straße aus und nach Leipzig für den Verkehr nicht zur Verfügung stand.
Deutlich schlimmer hat es Dresden erwischt. Dort ist die Elbe an vielen Stellen über die Ufer getreten und soll noch weiter steigen. Das Landeshochwasserzentrum rechnet damit, dass am Mittwoch die dritte von vier Warnstufen erreicht sein wird. Aktuell ist es die zweite. In anderen Orten, durch die die Elbe fließt, ist die zweithöchste Warnstufe bereits erreicht. Entspannung gibt es hingegen in Bereichen rund um die Mulde, wo die Wasserstände sinken.
Betroffen vom Hochwasser sind aber nicht nur Gebiete in Sachsen, sondern in vielen Orten in Deutschland. Wohl mit am schlimmsten hat es Windehausen in Nordthüringen erwischt. Dort ist die Infrastruktur wegen des Hochwassers weitgehend zusammengebrochen. Bewohner*innen wurden deshalb dazu aufgerufen, den Ort zu verlassen. Weiteren Orten in Thüringen droht in diesen Stunden ebenfalls eine Evakuierung.
Polizeimeldungen
Wenig besinnlich waren auch so manche Aktivitäten von bislang Unbekannten, wie aus den Polizeimeldungen der vergangenen Tage hervorgeht. So soll beispielsweise am Samstag ein Lokführer mit einem Laserpointer geblendet worden sein. Dieser musste anschließend ärztlich behandelt werden.
Am Montag folgte eine ähnlich gefährliche Aktion. Von einer ehemaligen Eisenbahnbrücke in Sellerhausen-Stünz aus wurden am Abend mehrere Gegenstände – mutmaßlich Steine – geworfen. Diese beschädigten die Frontscheibe eines fahrenden Autos. Die Insassen hatten Glück und blieben unverletzt. Durchschlägt ein Stein die Frontscheibe und trifft einen Menschen, kann so etwas auch tödlich enden.
Kretschmer zur Arbeitszeit
Ein bisschen politisch wurde es an den Feiertagen aber auch. Das lag unter anderem an Aussagen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, mit denen er am Dienstag zitiert wurde. Man müsse der „jungen Generation vermitteln“, dass eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden nötig sei, um den Wohlstand in Deutschland zu erhalten, sagte Kretschmer der Funke-Mediengruppe.
Kretschmer positioniert sich damit in einer Debatte, die an Fahrt aufnimmt. In der verkürzten Variante geht es um eine angeblich nicht mehr leistungsbereite junge Generation, die am liebsten gar nicht mehr arbeiten würde. In der ernsthaften Version geht es um Arbeitsmodelle, die Bedürfnisse von Unternehmen, aber auch gesundheitliche und soziale Aspekte der Arbeitenden berücksichtigen wollen. Die sogenannte 4-Tage-Woche steht im Zentrum der Debatte.
Worüber die LZ an Weihnachten berichtet hat: über den beginnenden Stadtratswahlkampf,
über die Frage, ob das Wachstum von Leipzig an Dynamik verloren hat und
über Preisstabilität bei den Leipziger Stadtwerken.
Was an Weihnachten außerdem wichtig war: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer äußerte sich nicht nur zur Arbeitsfrage, sondern auch zur K-Frage. Aus seiner Sicht ist beschlossene Sache, dass Friedrich Merz für die CDU bei der kommenden Bundestagswahl als Kanzlerkandidat antreten wird. Als Konkurrenten galten bislang CSU-Chef Markus Söder und der im Vergleich zu Merz eher politisch mittig orientierte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.
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Weiß Her Kretschmer daß die Mehrheit der Metaller seit 1.10.95 (also seit ca. 28 Jahren) den Wohlstand in Deutschland mit einer 35 h Woche emsig mehren? Wohl kaum, damals war er schließlicch unpolitischer Azubi von zarten 20 Jahren. Wann kommt der Wohlstand bei der Mehrheit an? Ich fürchte vor Kretschmers Seligsprechung nicht.