Erneut sind an zwei Leipziger Schulen Briefe mit Pulver-Inhalt angekommen, doch Feuerwehr und Polizei haben Entwarnung gegeben. Außerdem hat heute in Sachsen der erste Weihnachtsmarkt eröffnet; weitere folgen in den nächsten Tagen. Pünktlich zum Start der Weihnachtsmarkt-Saison soll Leipzig in der Nacht auf Dienstag von einer dichten Schneedecke zugedeckt werden. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 27. November 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Erneut Briefe mit unbekannter Substanz an Leipziger Schulen versandt
Zum wiederholten Male sind an Leipziger Schulen verdächtige Briefe, in denen sich eine pulvrige Substanz befand, angekommen. Diesmal traf es nach LVZ-Informationen das Abendgymnasium in Zentrum-Ost und erneut das Gerda-Taro-Gymnasium in Zentrum-Süd. Die Schulen hatten am Montagmorgen die Polizei alarmiert, nachdem sie die Umschläge in ihren Briefkästen entdeckt hatten.
Daraufhin rückten Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an beide Schulen aus – und konnten Entwarnung geben. Nachdem die Feuerwehrleute die Briefinhalte untersucht hatten, war nach Polizeiangaben klar, dass von den Substanzen keine „biologische Gefahr“ ausgeht.
Evakuierungsmaßnahmen waren deshalb an keiner der beiden betroffenen Schulen notwendig. Die Polizei ist nun auf der Suche nach dem Absender beziehungsweise der Absenderin der Briefsendungen.
Ähnliche Fälle hatte es bereits im Oktober gegeben. Mehrere öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen in Leipzig fanden damals ebenfalls Briefe mit weißem Pulver in ihren Briefkästen, beispielsweise mehrere Polizeiwachen sowie die Schule am Addis-Abeba-Platz. Auch die Taro-Schule hatte damals einen solchen Brief erhalten.
Die Polizei verdächtigte noch Ende Oktober eine 13-Jährige, Absenderin der Briefe zu sein.
Erster Weihnachtsmarkt in Sachsen eröffnet
Die Weihnachtsmarkt-Saison in Sachsen ist heute gestartet, den Anfang machte am heutigen Montag die „Meißner Weihnacht“. Dort können Besucher*innen von jetzt an bis Heiligabend Glühwein schlürfen und Handwerkskunst erwerben, bevor der Markt am 25. Dezember dann in „Wintermarkt“ umbenannt wird und für eine weitere Woche Glühweindurst und weitere Konsumgelüste stillt.
Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch betonte zum Start der Weihnachtsmarkt-Saison in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung die Bedeutung der Weihnachtsmärkte für den Freistaat: Sie seien nicht nur ein wichtiger Faktor für den Tourismus, sondern als jahrhundertealte Traditionen auch „ein Kulturgut bei uns im Freistaat und für viele Sachsen ein fester Bestandteil ihrer Identität“.
Der Leipziger Weihnachtsmarkt öffnet am morgigen Dienstag, dem 28. November, seine Tore – parallel zu den Weihnachtsmärkten in Plauen, Zwickau, Pirna und Freiberg. Ab 10 Uhr dürfen die Buden in Leipzig morgen öffnen, spätestens 14 Uhr werden dann alle Stände ihre Waren anbieten. Kurz nach 17 Uhr wird Oberbürgermeister Burkhard Jung den Weihnachtsmarkt dann wie gewohnt vom Balkon des Alten Rathauses festlich eröffnen, begleitet von Posaunenklängen.
Pünktlich zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes dürfte es morgen die ersten Schneeflocken in Leipzig geben, die mehr als nur Auto- und Hausdächer kurz beweißen. Im gesamten Freistaat soll es morgen schneien, auch über Leipzig soll sich eine dichte Schneeschicht von mehreren Zentimetern legen, wie der Deutsche Wetterdienst der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
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Linksfraktion im Bundestag letztmalig zusammengekommen
Was heute sonst noch wichtig war: Seit heute fährt die Leipziger Buslinie 91 zwischen Rathaus Wahren und Güterverkehrszentrum montags bis freitags ganztägig im 30-Minuten-Takt. Ganztägig bedeutet in dem Fall von 4 bis 24 Uhr. Die LVB wollen damit den Arbeitsweg unter anderem für Porsche-Angestellte erleichtern.
Die Linke-Fraktion im Bundestag hat sich heute zum letzten Mal zusammengefunden, bevor sie sich am 6. Dezember auflösen wird. Zuvor hatten sich zehn Abgeordnete – darunter die Fraktionschefin Amira Mohamed Ali – von der Fraktion losgesagt und waren Sahra Wagenknecht gefolgt, die am 23. Oktober ihren Austritt aus der Linkspartei bekannt gegeben hatte. Die Fraktion wird sich in zwei Lager aufspalten, die mit dem sogenannten Gruppenstatus im Bundestag verbleiben werden.
Warnstreik im Bildungssektor: Am Dienstag wird der Unterricht an vielen Schulen in Sachsen ausfallen
Was morgen wichtig wird: Die Gewerkschaften GEW, Verdi und TV-Stud rufen für Dienstag, den 28. November 2023, Erzieher*innen, Lehrkräfte und studentische Hilfskräfte erneut zum Warnstreik auf. Mit dem Ausstand wollen die Bildungsgewerkschaften vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 7./8. Dezember in Potsdam Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ausüben.
Der Warnstreik wird sich vor allem an den Schulen bemerkbar machen, wo alle angestellten – also nicht-verbeamteten – Lehrkräfte zum Ausstand aufgerufen sind. Nur rund ein Drittel der Lehrkräfte in Sachsen ist verbeamtet, weshalb es wohl an jeder Schule in irgendeiner Form zu Unterrichtsausfall kommen wird.
Eine Notbetreuung soll es nach Angaben der GEW an jeder Einrichtung geben.
In Leipzig wird es eine zentrale Kundgebung geben, Start ist 10:30 Uhr auf dem Simsonplatz.
Prozess gegen Gil Ofarim: Jeanette Biedermann und Gregor Meyle sollen vor Gericht aussagen
Am sechsten Verhandlungstag im Ofarim-Prozess sollen am Dienstag unter anderem Jeanette Biedermann und Gregor Meyle als Zeug*innen am Landgericht Leipzig aussagen. Die beiden Musiker*innen hatten sich Anfang Oktober 2021 mit dem Angeklagten Gil Ofarim in Leipzig getroffen – kurz, nachdem Ofarim einem Mitarbeiter des Leipziger Westin-Hotels öffentlich Antisemitismus vorgeworfen hatte.
Das Hotel weist den Vorwurf des Antisemitismus seitdem vehement von sich und stellt die Situation am Abend des 4. Oktober 2021 anders als Ofarim dar. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ließen später Zweifel an Ofarims Version wachsen: Für den Antisemitismus-Vorwurf ließ sich kein hinreichender Tatverdacht ermitteln.
Im März 2022 erhob die Staatsanwaltschaft schließlich Anklage gegen Ofarim, wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung. Das Gericht erhofft sich von der Zeug*innen-Vorladung neue Erkenntnisse darüber, wie Ofarim damals über den umstrittenen Vorfall sprach und welchen Eindruck er auf Dritte machte. Kollege Lucas Böhme wird für die LZ aus dem Gerichtssaal berichten.
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