In diesem Jahr hat sich die „Sicherheitskonferenz“ des Kommunalen Präventionsrates mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ beschäftigt. Im vergangenen Jahr war die Zahl der erfassten Fälle in Leipzig deutlich gestiegen. Außerdem: Für minderjährige Geflüchtete gibt es eine neue Unterkunft und im Rosental werden wegen Baumarbeiten mehrere Wege gesperrt. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 4. Oktober 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Ungefähr einmal pro Jahr findet in Leipzig eine sogenannte Sicherheitskonferenz statt. Polizei, Vertreter*innen der Stadt und Mitglieder des Kommunalen Präventionsrates diskutieren dabei schwerpunktmäßig über ein Thema. Am heutigen Mittwoch stand das Thema „Häusliche Gewalt“ auf der Tagesordnung der Konferenz.

Anlass dafür war unter anderem der starke Anstieg registrierter Fälle in Leipzig. 2022 habe es im Vergleich zu 2021 einen Zuwachs von 20 Prozent gegeben. Damit liegt Leipzig deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 8,5 Prozent.

2022 gab es in Leipzig 43 „Hochrisikofälle“. Das seien Situationen, in denen sofort gehandelt werden musste, weil es konkrete Gefahren eines Tötungsdelikts gab. Die Sicherheitskonferenz hat sich nach Angaben der Stadt damit beschäftigt, wie Betroffene unterstützt werden können und „welche Kennzahlen erfolgreiche Prävention definieren“.

Generell sei nicht unbedingt davon auszugehen, dass die Gewalt zunehme, sondern dass zum einen die Fälle besser zugeordnet werden und zum anderen einfach mehr Betroffene von Unterstützungsmöglichkeiten erfahren und diese in Anspruch nehmen. Klar ist aber auch: Ob Frauenhäuser oder autonome Beratungsstellen – fast alle klagen über mangelnde Kapazitäten. Räumlich, zeitlich und finanziell.

Neue Unterkunft für minderjährige Geflüchtete

Knapp ist auch der Platz, den die Stadt Leipzig zur Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung hat. Eine besondere Aufgabe besteht darin, Minderjährige zu versorgen, die ohne Begleitung in Leipzig angekommen sind. Wie das Jugendamt heute informierte, wurde für diese kürzlich eine neue Unterkunft in Betrieb genommen.

Konkret handelt es sich dabei um das Gebäude des ehemaligen Friesenkrankenhauses. Dort befinden sich schon 30 Minderjährige; für weitere sollen die Kapazitäten entsprechend angepasst werden.

Weiter heißt es seitens der Stadt: „Anders als die bestehende Inobhutnahme- und Clearingeinrichtung ‚Am Mühlholz‘ wird die Unterkunft perspektivisch als pädagogische Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer genutzt. Dafür und für den schulischen Unterricht der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner werden aktuell die entsprechenden Vorbereitungen getroffen.“

Vorbereitet wird aktuell auch eine Informationsveranstaltung, die Interessierten einen Einblick in die Arbeit vor Ort geben soll. Dazu soll es demnächst eine Einladung geben.

Baumarbeiten im Rosental

Wer aktuell durchs Rosental spazieren möchte, wird eventuell auf einige gesperrte Wege treffen. Grund dafür sind Bäume, die stark bruchgefährdet sind. Das wiederum liegt an Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre, die Bäume anfälliger für Schädlinge gemacht haben. In Leipzig hat sich beispielsweise die Rußrindenkrankheit ausgebreitet.

„Sie führt innerhalb kurzer Zeit zum Absterben des betroffenen Baumes“, teilt das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit. „Dieser verliert an Festigkeit und ist stark bruchgefährdet, sodass ein schnelles Handeln erforderlich ist.“ Bis Ende Oktober sollen an mehreren dutzend Bäumen Äste zurückgeschnitten werden – und manche Bäume müssen komplett gefällt werden.

„Bevor geschädigte Bäume gefällt werden, begutachten zunächst die Fachleute der Abteilung Stadtforsten des Amtes für Stadtgrün und Gewässer den Befall – unter wissenschaftlicher Begleitung“, heißt es seitens der Stadt weiter. „Damit wird ausgeschlossen, dass durch die Maßnahme geschützte Tiere beeinträchtigt werden.“

Worüber die LZ heute berichtet hat: über Aufenthaltsqualität auf Leipzigs Straßen,

über eine Demonstration, die sich für den Erhalt des Wagenplatzes „Karl Helga“ einsetzte, und

über grünes Licht für den Bebauungsplan Bayerischer Bahnhof.

Was heute außerdem wichtig war: Die Gastgeber für die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer im Jahr 2030 stehen offenbar fest. Wie die FIFA heute mitteilte, soll der Großteil der Spiele in Spanien, Portugal und Marokko stattfinden – eine Mittelmeer-WM sozusagen. Die ersten drei Spiele sollen allerdings in Südamerika stattfinden – dort gab es 100 Jahre zuvor die Premiere der Weltmeisterschaft.

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