Der Leipziger Stadtrat hat gemeinsam mit dem Jugendparlament in einer Stellungnahme seine Solidarität mit Israel betont und die islamistischen Angriffe der letzten Tage scharf verurteilt. Israel hat eine Notstandregierung gebildet. Und von der Deutschen Bahn gibt es Neuigkeiten: Wegen Personalmangels entfallen ab Mitte Oktober einige S-Bahn-Fahrten in Leipzig und der neue DB-Winterfahrplan bringt Preiserhöhungen, aber auch neue Verbindungen mit sich. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 11. Oktober 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Leipziger Stadtrat findet klare Worte zum Angriff auf Israel
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat gemeinsam mit den Stadtratsfraktionen und dem Jugendparlament die jüngsten islamistischen Angriffe auf Israel in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung verurteilt. Datiert ist das Schreiben auf den 10. Oktober.
Die Unterzeichner*innen der Resolution finden klare Worte: Die Attacken von Hamas, vom Islamischen Dschihad und von der Hisbollah seien heimtückisch, menschenverachtend, barbarisch und feige, heißt es in dem Schreiben.
OB Jung, die Fraktionsvorsitzenden und die Sprecherin des Jugendparlaments, Hannah Lilly Lehmann, drücken in der Resolution allen Opfern „dieser sinnlosen Gewalt“ sowie deren Familien ihr tiefes Mitgefühl aus. „Wir erklären unsere volle Solidarität mit Israel und unterstützen alle notwendigen und legitimen Maßnahmen zur Wiedererlangung der vollen Souveränität.“ Und: „Das Existenzrecht Israels ist unantastbar!“
Man sei in engem Austausch mit der Leipziger Partnerstadt Herzliya (Küstenstadt im Norden Israels) und biete „auf allen Kanälen“ Unterstützung an, heißt es weiterhin in der Stellungnahme. Gleichzeitig setze sich die Stadt Leipzig aktuell für den Schutz jüdischer Einrichtungen in Leipzig ein.
Die Unterzeichner*innen erinnern an das Recht Israels, sich völkerrechtskonform selbst zu verteidigen, und betonten, dass sie „auf ein schnelles Ende des Blutvergießens“ hoffen.
Währenddessen hat sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit der Opposition darauf geeinigt, eine Notstandsregierung zu bilden. Die Oppositionspolitiker Gadi Eisenkot, Benny Gantz und Gideon Saar werden dafür dem Kabinett beitreten. Ziele seien die nationale Sicherheit und das Kriegsmanagement.
Am späten Dienstagabend kam übrigens dann doch noch die Meldung, dass die Bundesregierung – so wie bereits viele andere europäische Staaten wie Bulgarien, Österreich und Polen – Flüge schicken wird, um ihre Staatsbürger*innen aus Israel auszufliegen. Zuvor hatte es Kritik von Kommunen und Vereinen gegeben, man fühle sich vom Auswärtigen Amt bei den Rückholungsaktionen im Stich gelassen.
Am Mittwochnachmittag verkündete Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90 / Die Grünen), dass die Bundesregierung bisher 17 Schulklassen aus Israel ausfliegen konnte. Weitere Flüge sollen folgen.
Personalmangel und hoher Krankenstand: DB kürzt Fahrplan der S-Bahnen in Mitteldeutschland
Wegen Personalmangels und vieler krankgeschriebener Lokführer*innen dünnt die Deutsche Bahn den S-Bahn-Verkehr rund um Leipzig ab Sonntag ein. Betroffen sind ab dem 15. Oktober die S1/S6, die S2 und die S10.
Im Detail ändert sich der Fahrplan wie folgt: Ab Sonntag fährt die S1 ab Leipzig Hauptbahnhof als S6 weiter nach Borna bzw. Geithain. Umgekehrt wird die S6 ab Leipzig Hauptbahnhof zur S1 nach Miltitzer Allee. Auf der Linie S6 entfallen die Haltestellen Essener Straße, Leipzig Nord und Leipzig Messe; außerdem die Halte der Linie S1 Völkerschlachtdenkmal und Stötteritz.
Auf der Strecke der S2 entfallen ab dem 15. Oktober einzelne Fahrten zwischen Leipzig und Delitzsch an Sonn- und Feiertagen. Die S2 von Stötteritz nach Bitterfeld/Dessau/Wittenberg/Jüterbog ist davon nicht betroffen.
Und die Linie S10 entfällt zwischen Miltitzer Allee und Leipzig Hauptbahnhof, allerdings erst ab Montag (16. Oktober).
„Derzeit stehen wegen des hohen Krankenstandes nicht genügend einsatzfähige Lokführende bei der S-Bahn Mitteldeutschland zur Verfügung und kurzfristige Zugausfälle sind die Folge“, erklärt die Deutsche Bahn in einer Mitteilung am Mittwoch. „Auch die DB Regio spürt die Herausforderungen des Arbeitsmarktes und des demografischen Wandels“, heißt es weiterhin. Ziel der Fahrplananpassung sei ein stabiles und verlässliches Angebot.
Deutsche Bahn veröffentlicht Winterfahrplan: Züge ab sofort buchbar
Zudem hat die Deutsche Bahn heute ihren neuen Fahrplan ab Mitte Dezember veröffentlicht: Wer also beispielsweise zu Weihnachten oder um Silvester herum Fernzüge der DB nutzen will, der oder die kann seit heute Fahrten buchen. Viele der besonders günstigen Supersparpreis-Fahrten dürften schon kurz nach Mitternacht ausgebucht gewesen sein.
Ab 11. Dezember bessert sich beispielsweise die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg im Fernverkehr: Der IC95 nach Wien Hauptbahnhof, der nach Leipzig in Halle, Naumburg, Jena, Saalfeld, Lichtenfels, Bamberg, Erlangen und Fürth hält, fährt dann fünfmal pro Tag statt wie bisher einmal.
Der neue Fahrplan bringt Preiserhöhungen mit sich: Flextickets im Fernverkehr, Zeitkarten und Bahncard-Rabattkarten werden nach Angaben der Deutschen Bahn durchschnittlich 4,9 Prozent teurer.
Sachsens Kommunen können ab sofort digitale Fundbüros eröffnen
Sächsische Städte und Gemeinden können ab sofort ihre Fundbüros digitalisieren – dank der Software Nova Find eines österreichischen Unternehmens, mit dem der Freistaat Sachsen einen Rahmenvertrag abgeschlossen hat. Mit dem Programm soll es möglich sein, online bundeslandübergreifend nach vermissten Dingen zu suchen. Thomas Popp, Sachsens Staatssekretär für Digitalisierung, beschreibt die Software als „einfach, bürgernah und unkompliziert“.
Über eine Matching-Technologie und eine vernetzte Online-Datenbanksuche gleiche das System die Daten einer Fundsache vollautomatisch mit vorhandenen Verlustmeldungen auf der gesamten Plattform ab. Bei einem Treffer werde die zuständige Verwaltungsbehörde informiert und der Kontakt zu den Bürger*innen hergestellt. Dabei sei es unerheblich, ob man beim heimischen Fundbüro oder beim mutmaßlichen Verlustort nachfragt. Alle Suchanfragen der teilnehmenden Kommunen mündeten auf dieselbe Suchplattform.
„AfD raus aus der Uni“
Gegen die Einladung zur Immatrikulationsfeier der AfD-Landtagsabgeordneten Roland Ulbrich, Alexander Wiesner, Holger Hentschel, Jörg Kühne und Tobias Keller durch die Unileitung rief der Sozialistische Demokratische Studierendenverband (SDS) zum Protest und einer Kundgebung vor dem Gewandhaus auf, mit der Forderung: Mitglieder der rechtsextremen AfD jetzt aus dem Saal werfen. Dem Aufruf folgten heute ca. 700 Studierende, einen ausführlichen Bericht dazu gibt es hier. Hier eine kurze Impression vorab:
Worüber die LZ heute außerdem berichtet hat:
Wie stabil sind Ökosysteme? Das Jena-Experiment wird weiter gefördert
LEJ in roten Zahlen: Deftige Gehaltserhöhung für den Flughafen-Chef wird zum Thema im Stadtrat
Kolumne: Bertolts Bruch und Friedrichs Fiasko: Zedern und Zuversicht
Was morgen wichtig wird: Die Deutsch-Israelische Gesellschaft ruft nach der ersten Solidaritätskundgebung am vergangenen Sonntag für den morgigen Donnerstag erneut zu einer Demonstration in Solidarität mit Israel auf. Die Kundgebung soll unter dem Motto „We Stand with Israel“ am frühen Abend auf dem Richard-Wagner-Platz starten.
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