Sowohl in Sachsen als auch bundesweit sind 2023 bisher weniger Menschen beim Baden ertrunken als im Vorjahr, was die DLRG auf das fehlende Badewetter in den letzten Wochen zurückführt. Außerdem hat DHL in den #CancelLEJ-Prozessen das Vergleichsangebot der Klimaaktivist*innen abgelehnt und Sachsen hat bisher mehr als 200 Millionen Euro an Corona-Entschädigungen ausgezahlt. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 3. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Zwischenbilanz der DLRG: Weniger Menschen in Sachsen beim Baden ertrunken
Die Zahl der Badetoten durch Ertrinken ist in Sachsen im Vergleich zu 2022 gesunken: Bisher ertranken in diesem Jahr sechs Menschen beim Baden oder beim Wassersporttreiben im Freistaat, im Vorjahr waren es zur selben Zeit bereits 14 Tote. Auch bundesweit ist die Zahl zurückgegangen. Die Präsidentin der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Ute Vogt, führt den Rückgang darauf zurück, dass das Badewetter in Deutschland seit Mitte Juli – mitten in der Ferien- und Urlaubszeit – aktuell ausbleibt.
Deutschlandweit ertranken – Stichtag ist der 25. Juli – in diesem Jahr bislang 192 Menschen in Gewässern. Die meisten Badeunfälle passieren nach wie vor in Seen (75 Tote), knapp gefolgt von Flüssen (68 Tote). 17 Menschen kamen in Kanälen um, jeweils neun in Meeren und Teichen.
In Sachsen – wie auch bundesweit – war der Juni bisher der Monat mit den meisten Badetoten: Drei Personen ertranken im Juni, zwei im April und eine Person im Januar. Darunter waren tragische Sport- und Badeunfälle in Leipzig: Im April verstarb ein Mann nach einem Bootsunfall auf der Luppe, im Juni ertrank ein Mann im Schladitzer See, als er seiner Freundin das Schwimmen beibringen wollte.
Bemerkenswert an der Statistik der DLRG ist, dass 80 Prozent der Badetoten männlich sind. Das spiegelt sich auch in den Zahlen für Sachsen wider: Unter den Badetoten in sächsischen Gewässern sind in diesem Jahr bisher zwei Frauen und vier Männer.
Sachsen hat Corona-Verdienstausfälle mit mehr als 200 Millionen Euro entschädigt
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Freistaat Sachsen bereits über 221 Millionen Euro an Entschädigungsleistungen wegen quarantänebedingtem Verdienstausfalls ausgezahlt. Das teilte die Landesdirektion Sachsen heute mit. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass bereits vor der Corona-Pandemie solche Entschädigungen vom Land Sachsen gezahlt wurden. Allerdings handelte es sich bei den gestellten Anträgen vor 2020 um einen Bruchteil jener, die in den vergangenen Jahren aufgrund der außergewöhnlichen Pandemie-Situation eingingen.
„Obwohl in Sachsen bereits seit Februar dieses Jahres keine Corona-Quarantänepflicht mehr besteht, gehen bei uns im Durchschnitt immer noch 100 Anträge pro Tag ein“, lässt sich die Präsidentin der Landesdirektion, Regina Kraushaar, zitieren.
Insgesamt wurden bisher nach Angaben der Behörden 342.528 Anträge gestellt, davon wurden nun rund 300.000 bearbeitet.
Prozesse nach #CancelLEJ: DHL lehnt Vergleichsangebot von Klimaaktivist*innen offenbar ab
Morgen beginnt in Leipzig ein Musikfestival (siehe unten), gesponsert unter anderem erneut von der DHL Group, die ihre Frachtkapazitäten am Flughafen Leipzig/Halle in den vergangenen Jahren stark ausgebaut hat. In der Innenstadt hängen bereits Plakate, auf denen DHL für sein „Drehkreuz Leipzig“ wirbt. Grund für gute PR hat der Logistikkonzern allemal, da in Leipzig und Halle aktuell mehrere Prozesse gegen Klimaaktivist*innen laufen: DHL hatte nach einer Blockade-Aktion auf einer Zufahrtsstraße zum DHL-Logistikzentrum am Flughafen Leipzig im Juli 2021 mehrere Personen auf hohe Schadenersatzsummen verklagt.
Später hatte DHL den Angeklagten einen Vergleich angeboten, der pro Person das Ableisten von 80 Arbeitsstunden in einem Aufforstungs- oder Naturschutzbetrieb oder ersatzweise eine Zahlung von 15 Euro pro Arbeitsstunde beinhaltete, außerdem sollte ein Teil der Prozesskosten von den Aktivist*innen getragen werden. Diese Vergleichsangebote lehnten die Aktivist*innen bisher ab und kündigten an, ein eigenes Vergleichsangebot unterbreiten zu wollen.
Gerichtsurteile wahrscheinlich
Gestern dann meldeten sich die Aktivist*innen zu Wort und vermeldeten, dass DHL ihr Vergleichsangebot abgelehnt habe. DHL hat dazu bisher nicht öffentlich geäußert. Nach Angaben des Bündnisses „Repression nicht zustellbar“ beinhaltet der vorgeschlagene Vergleich, dass DHL am Leipziger Flughafen nicht weiter ausbaut. Überdies sollen beide Seiten an einen gemeinnützigen Verein spenden und DHL solle „öffentlich die eigenen Lügen richtigstellen“.
Hintergrund: Kurz nach der Blockade-Aktion – die vor Ort vom Linken-Landtagsabgeordneten Marco Böhme als Spontanversammlung angemeldet wurde – hatten mehrere Medien mit Berufung auf DHL-Angaben von einem Millionenschaden und blockierten Impfstoff-Lieferungen geschrieben. Später hatte sich herausgestellt, dass weder ein Schaden in Millionenhöhe noch eine Verzögerung von Impfstoff-Transporten belegt werden können.
Laut dem Bündnis hat DHL das Vergleichsangebot abgelehnt. Somit wird es wohl zu Gerichtsurteilen kommen. Am Landgericht Halle wird das voraussichtlich am 11. August passieren. Der Prozess am Landgericht Leipzig wird erst Mitte Oktober fortgesetzt.
Die Angeklagten betonen weiterhin, dass sie offen für einen Vergleich oder außergerichtliche Verhandlungen sind. „Fürs Klima kämpfen ist kein Verbrechen, sondern notwendig!“, hieß es bereits am Mittwoch vonseiten des Bündnisses. „Angeklagt gehören die, die Flughäfen ausbauen und die Klimakrise befeuern.“
Vorrundenaus für deutsches Team bei Fußball-WM der Frauen
Worüber die LZ heute außerdem berichtet hat: über die gestiegene Zahl der von der Polizei Eingekesselten am 3. Juni in Leipzig
über den Besuch von Justizministerin Katja Meier bei „Wir im Quartier“ in Leipzig-Schönefeld
über die besten Aussichtspunkte für Fotograf*innen in und um Leipzig
Was sonst noch wichtig war: Bei der Fußball-WM der Frauen ist die deutsche Nationalelf in der Vorrunde ausgeschieden. Das heutige 1:1 gegen Südkorea reichte nicht für ein Weiterkommen ins Achtelfinale. Die Spielerinnen und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gaben sich geschockt. Somit ist nach der Männer-Nationalelf letztes Jahr in Katar auch das Frauenteam bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Das Turnier wird noch bis 20. August in Australien und Neuseeland ausgetragen.
Zehn Tage kostenlose Live-Musik auf dem Leipziger Markt
Was morgen wichtig wird: Vom morgigen Freitag bis zum Sonntag, dem 13. August, findet auf dem Leipziger Markt wieder die „Leipziger Markt Musik“ statt. Die große Bühne vor dem Alten Rathaus ist bereits aufgebaut, jetzt müssen die Veranstalter – darunter die Stadt Leipzig, der Krystallpalast Varieté und Auerbachs Keller – nur noch auf halbwegs regenfreies Wetter hoffen.
Zehn Tage lang treten auf dem Markt Bands, Orchester, Chöre und Varieté-Künstler*innen auf, vorgetragen wird laut Veranstalter dabei „ein spannender Mix aus populärer Klassik und Klassikern der Popularmusik“. Die „Leipziger Markt Musik“ ist kostenlos. Der Wochenmarkt in der Innenstadt (immer dienstags und freitags) wird am 4., 8. und 11. August deshalb auf den Augustusplatz verlegt.
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