Ab dem heutigen Montag wird zwischen Plagwitz und Schleußig gebaut. Die Karlbrücke (Industriestraße) muss dringend neu hergerichtet werden. Die Bauarbeiten sollen bis September 2025 andauern. Außerdem: Nach einer tödlichen Auseinandersetzung auf der Eisenbahnstraße wurde die Leiche des 39-jährigen Opfers heute obduziert und am Abend fand ein Demo-Zirkus der besonderen Art in der Leipziger Innenstadt statt. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 24. April 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Obduktion angeordnet nach tödlicher Auseinandersetzung auf der Eisenbahnstraße
Nach dem Vorfall auf der Eisenbahnstraße am gestrigen Sonntag, in dessen Folge ein Mann (39) verstarb, wurde heute durch den Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Leipzig die Obduktion des Leichnams angeordnet. Ein direkt nach der Auseinandersetzung festgenommener Tatverdächtiger (65) musste heute vor den Haftrichter.
Am Sonntagabend bestätigte die Polizei diverse Meldungen, wonach ein schwer verletzter Mann trotz sofortiger Notversorgung vor Ort wenig später im Krankenhaus verstorben sei. Zuvor hatte es eine körperliche Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten in einem Café gegeben.
Zum genauen Tathergang und einem möglichen Motiv wollten sich die Behörden auch heute (noch) nicht äußern. Unser Redakteur Lucas Böhme hat weitere Informationen zu dem Fall hier zusammengetragen.
Karlbrücke neu zum Leben erweckt
Heute begannen die Bauarbeiten an der neuen Karlbrücke in der Industriestraße zwischen Leipzig-Plagwitz und –Schleußig. Die alte Brücke sei inzwischen so beschädigt, dass sich die Sanierung laut Angaben der Stadt nicht lohne. Zudem könne durch die derzeitige Bauweise ein Hochwasser nicht effektiv abgeleitet werden. Für rund 8,9 Millionen Euro wird deshalb eine neue Brücke gebaut – ohne Pfeiler.
Bis zum September 2025 wird aufgrund der Bauarbeiten die Industriestraße zwischen Holbeinstraße und Nonnenstraße voll gesperrt sein. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt über die Antonienstraße, die Erich-Zeigner-Allee und die Karl-Heine-Straße. Fahrradfahrer- und Fußgänger*innen können während der ganzen Zeit eine Querung vor Ort nutzen.
Abgesehen davon, dass die alte Brücke offene Fugen, herausgebrochene Steine und Risse aufweist und somit zwingend eine Generalüberholung benötigt, ist die Maßnahme zudem ein Teil der Nachhaltigen Mobilitätsstrategie 2030. Auf der neuen Brücke wird es einen 2,50 Meter breiten Weg für Radfahrende geben.
Demo-Zirkus in der Innenstadt
Auf dem kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz traten heute Teilnehmende des Gegenprotests gegen das montägliche Treiben von Bernd R. und Volker Beiser in die Manege. Diverse Gruppen, darunter das Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“, hatten um 18:30 Uhr zur Kundgebung unter dem Motto „Dem Montagszirkus entgegen“ aufgerufen.
„Diese Woche wollen wir daher mit einer unterhaltsamen Untermalung die Leipziger Öffentlichkeit an die Absurdität des Montagszirkus erinnern und uns mit Popcorn und Zuckerwatte einen spaßigen Abend machen“, hatte es schon im Vorfeld zu der Aktion geheißen. Unter anderem bauten die Organisator*innen eine Popcorn-Maschine auf.
Unterdessen versammelten sich geschätzt rund 200 Personen am Paulinum um Bernd R., der in der Vergangenheit diverse Demonstrationen gegen die Unterbringung von Geflüchteten in Leipzig organisierte, und den Ex-NPD-Funktionär Volker Beiser. Nach einer Kundgebung auf dem Augustusplatz zog die Gruppe auf dem Leipziger Ring durch die Stadt.
Mit dabei: Reichsflaggen und Fahnen der Identitären Bewegung sowie der vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Freien Sachsen.
Auf Höhe des Wilhelm-Leuschner-Platzes setzten sich ihnen Teilnehmende des Gegenprotests in einer Sitzblockade in den Weg, die von DIE LINKE-Politikerin Juliane Nagel angemeldet wurde. Kurz darauf entstand eine weitere Sitzblockade auf Höhe des Neuen Rathauses.
Bis zum Redaktionsschluss (20:00 Uhr) kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Ãœber weitere nennenswerte Entwicklungen wird es im Laufe des Abends ein Update geben.
Update, 22.20 Uhr: Laut Angaben unserer Redakteur*innen vor Ort gab es noch weitere Sitzblockaden. Mehrere Personen aus dem Gegenprotest wurden zeitweise von Einsatzkräften der Polizei in den Kessel genommen, nachdem die Montagsdemonstrant*innen an ihrem Ziel angekommen waren, ohne Maßnahme „entlassen“. Gegen 21 Uhr löste sich die Demonstration von Bernd Ringel auf. Aus dem Aufzug heraus hörte man heute auch Rufe wie „Antifa Hurensöhne“.
Noch mehr Zirkus und schlechte Noten
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Der Stadtrat tagte: Ãœber die Umbenennung des Marienweges soll erst mal nachgedacht werden
Der Stadtrat tagte: Verbesserungen im Bretschneider-Park noch 2023 möglich
Der Stadtrat tagte: Was für ein Zirkus um den Zirkus! + Video
ADFC Fahrradklima-Test für Delitzsch: Nur noch Note 3,9
Klimacamp nicht gewollt?
Was heute außerdem wichtig war: Ab nachmittags fand in der Leipziger Innenstadt ein Polizeieinsatz statt. Der Bereich Hainstraße/Am Brühl war für mehrere Stunden abgesperrt. Der genaue Grund für die Maßnahme ist derzeit noch nicht bekannt. Unser Redakteur Jan Kaefer hat mehr Informationen hier zusammengefasst.
Das geplante Klimacamp in Mühlrose im Landkreis Görlitz wird verschoben. Das teilte Umweltverbände heute mit. Die Gründe dafür würden noch bekannt gegeben. Der MDR hatte zuvor darüber berichtet, dass die Einwohner*innen des Dorfes, das für den Abbau von Braunkohle verschwinden soll, am Sonntag mit einer Menschenkette gegen das geplante Klimacamp demonstrierten. Die Umsiedlung Mühlroses sei eine Mehrheitsentscheidung der Einwohner*innen gewesen, erklärte Bürgermeister Jörg Funda.
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