Wie könnte man Frauen* besser ehren als mit Gerechtigkeit? Am feministischen Kampftag kamen daher verschiedenste Bündnisse, Gruppen und Initiativen zusammen, um für mehr Chancen und Löhne für FLINTA-Personen zu demonstrieren (FLINTA = Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender). Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 8. März 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Eine zentrale Demo auf dem Leipziger Marktplatz startete um 16 Uhr. Unter dem Motto „Feministisch kämpfen weltweit! Die Krisen stecken im System!“, wurde auf die Rechte von Frauen, die Gleichberechtigung, Probleme und Missstände aufmerksam gemacht. Dort fanden sich mehrere Tausend Personen zusammen, der Platz war brechend voll.

Auf dem Augustusplatz wurden derweil vor rund 75 Personen Reden gehalten. Zum einen zum Zusammenhang von Sexismus, Feminismus und Klasse; zum anderen wurde aber auch die Spaltung in der feministischen Szene aufgegriffen, zwischen Queerfeminismus und Trans-ausschließendem, radikalem Feminismus.

Wir haben den Tag und die Demonstrationen heute begleitet.

Letzte Generation: Demonstrantin angefahren

Die Klimagruppe Letzte Generation hatte im Rahmen des feministischen Kampftages heute ebenfalls eine Aktion geplant. Ab 10 Uhr klebten sich die Aktivistinnen heute vor der Arena Leipzig stadteinwärts auf die Straße. Beteiligt waren diesmal nur FLINTA-Personen. Kurz bevor sich diese an den Asphalt klebten, fuhr ein Autofahrer gegen eine der Demonstrantinnen, um sich einen Weg durch die Blockade zu bahnen. Gegen die Person laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung.

Trotz der Wut der Autofahrenden machten die Demonstrantinnen darauf aufmerksam, dass der Klimawandel marginalisierte Gruppen stärker betrifft. Gegen 11 Uhr rollte der Verkehr wieder; die Polizei ging, wie auch bei den letzten Demonstrationen, sehr besonnen und routiniert vor.

Die LZ hat die Aktion begleitet.

Erneut ver.di-Streik: 500 Erzieher/-innen auf der Straße

Die Gewerkschaft ver.di hatte ebenfalls für heute in mehreren Regionen Sachsens erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Diesmal sind vor allem Kitas und Horte in Leipzig, Dresden und Chemnitz sowie mehreren Landkreisen betroffen. Allein in Leipzig waren 77 Kitas und Horten betroffen, rund 500 Erzieher/-innen demonstrierten.

Der 8. März als Weltfrauentag sei absichtlich gewählt worden, sagte Matthes Blank von der Erzieher-Gewerkschaft GEW. Denn in den Kitas und Horten seien viele Frauen beschäftigt, teilweise unter schlechten Arbeitsbedingungen.

Erzieherin Juliane erklärte: „Wir haben Forderungen aufgestellt: Wir wollen 10,5% mehr Lohn, aber mindestens 500€ mehr, weil das dafür sorgt, dass vor allem die unteren Entgeltgruppen stärker entlastet werden. Das sind vor allem die Entgeltgruppen, in denen verstärkt Frauen arbeiten.“

Stromausfall im Leipziger Osten und Ermittlungen zu Nord-Stream-Explosion

Worüber die LZ heute berichtet hat: Über die Schulabgänger/-innen in Sachsen,

den Leipziger Arbeitsmarkt für Frauen und Männer,

die Fahrzeugflotte der Leipziger Verwaltung

und das Buch „Jüdisches Leipzig“ von Nora Pester.

Was außerdem wichtig war: Kurz nach 15 Uhr waren die Stadtteile Volkmarsdorf und Neustadt-Neuschönefeld von einem Stromausfall betroffen. Dieser wurde aber nach kaum einer dreiviertel Stunde behoben.

Die Generalbundesanwaltschaft hat ein Schiff durchsuchen lassen, das im Verdacht steht, an den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen zu sein. Die Behörde bestätigte damit entsprechende ARD-Recherchen.

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