Wie bereits am vergangenen Freitag streikten die Beschäftigten der Leipziger Verkehrsbetriebe und legten den Öffentlichen Personennahverkehr in Leipzig lahm. Derweil wurde auch beim MDR gestreikt und die Stadtreinigung beklagt riesige Müllberge vor ihren Toren. Außerdem: Im Leipziger Auwald wollten Unbekannte rund eine Tonne Bärlauch klauen. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 22. Februar 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Erneuter Warnstreik bei LVB
Wie bereits am vergangenen Freitag gab es am heutigen Mittwoch erneut einen LVB-Warnstreik. Die Beschäftigten traten ab den frühen Morgenstunden in einen 26-stündigen Arbeitskampf ein. Bis 5 Uhr am morgigen Donnerstag sollen Busse und Bahnen noch ausfallen.
Besonders die Fahrerinnen und Fahrer haben heute ihre Tätigkeit niedergelegt, um angesichts einer neuen Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst für den nötigen Nachdruck zu sorgen. Ein ver.di-Mitglied bestätigte eine besonders breite Beteiligung. Laut unserer LZ-Reporter/-innen vor Ort waren nicht nur Streikende der Verkehrsbetriebe, sondern auch Menschen von WirFahrenZusammen und Menschen mit Fridays for Future-Fahnen vor Ort.
Vor allem für das Champions League-Spiels RB Leipzig gegen Manchester City um 21 Uhr im Zentralstadion könnte das zum Problem werden. Noch immer ist es unklar, ob die Verkehrsbetriebe am Abend im Zusammenhang mit dem Champions-League-Spiel Bahnen und Busse einsetzen können und Fahrer/-innen dafür gewinnen.
Bereits vergangenen Freitag wurde ganztägig in Leipzig gestreikt, wobei hier neben den LVB auch noch Kitas und Horte, Stadtreinigung, Verwaltung und viele weitere Einrichtungen mit auf die Straße gingen. Weitere Hintergründe haben wir hier im Artikel zusammengefasst.
Chaos an den Wertstoffhöfen
Während des Warnstreiks am vergangenen Freitag stellten Unbekannte offenbar bergeweise Abfälle vor die geschlossenen Wertstoffhöfe im Leipziger Stadtgebiet. Das berichtet die Stadtreinigung. „Zuvor hatten wir explizit darauf hingewiesen, dass die Wertstoffhöfe geschlossen bleiben und eine Ablage von Abfällen eine Ordnungswidrigkeit darstellt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Unter den Abfällen sollen sich neben Elektroschrott und Einrichtungsgegenständen auch Schadstoffe wie Farben befunden haben. „Deren unachtsame Ablage zeugt von einer besonderen Ignoranz“, so die Stadtreinigung.
Bergeweise stellten Unbekannte während des Warnstreiks Sperrmüll und andere Abfälle illegal vor die geschlossenen Wertstoffhöfe. Wir hatten explizit auf die Schließungen sowie die Ordnungswidrigkeit hingewiesen. https://t.co/08ZpfJj2Mu pic.twitter.com/7OhcXj3Nc0
— Stadtreinigung Leipzig (@StadtreinigungL) February 22, 2023
Die Mitarbeiter/-innen haben die Abfälle am Montagfrüh zu Schichtbeginn beseitigt, damit die Wertstoffhöfe wieder öffnen konnten.
Bärlauch-Klau im Auwald
Ein Bürgerhinweis schickte den Stadtordnungsdienst am heutigen Mittwoch in den Leipziger Auwald. Dort sollen Unbekannte rund 1.000 Kilogramm Bärlauch ausgegraben und in Säcken verstaut haben. Diese Säcke konnte der Stadtordnungsdienst sicherstellen; von den Täter/-innen fehlt jedoch jede Spur.
Grundsätzlich ist die Entnahme besonders geschützter Arten aus der Natur verboten. Jedoch dürfen geringe Mengen für den persönlichen Bedarf mitgenommen werden: Gräser, Blumen, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter beispielsweise. Diese Ausnahme umfasst jedoch nicht das tonnenweise Ausgraben der geschützten Pflanzen.
Vor rund einer Woche wurden bereits neun Männer beim Bärlauch-Diebstahl im Schlosspark Rötha erwischt. 140 Kilogramm hatten die Täter abgebaut und in Säcke umgefüllt, die zum Abtransport bereitstanden.
WorĂĽber die LZ heute berichtet hat:Â
ĂĽber die Notwendigkeit einer Reform im Pflegesystem,
ĂĽber den Robert Blum-Preis fĂĽr Demokratie,
eine besondere Buchpremiere im Neuen Rathaus
und der BUND hat mit dem Schmetterlingsökologen Dr. Guy Pe’er über den Klimawandel gesprochen.
Was auĂźerdem wichtig war:Â Auch beim MDR wurde heute gestreikt: Ab 7 Uhr hatte die Gewerkschaft ver.di fĂĽr den Betriebsteil Leipzig zum Arbeitskampf aufgerufen. Vorausgegangen waren ergebnislose Verhandlungen ĂĽber die bessere VergĂĽtung festangestellter und freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders. Der Streik sorgte fĂĽr einen Programmausfall beim MDR.
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