Dem tödlichen Angriff auf Kurden in Paris folgte unter anderem in Leipzig eine kleine Solidaritätskundgebung und in Berlin suchen Polizeitaucher/-innen nach Beweisstücken im Fall Grünes Gewölbe. Außerdem: Hooligans aus Leipzig und Dresden mussten Weihnachten in einem Gefängnis in Großbritannien verbringen. Die LZ fasst zusammen, was Weihnachten, 24. bis 26. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Normalerweise zählt Weihnachten ja nicht zu den Zeiten im Jahr, in denen Menschen auf die Straße gehen, um zu demonstrieren. In diesem Jahr war das – nicht nur in Leipzig – ein bisschen anders. Heiligabend versammelten sich gegen Mittag einige Dutzend Menschen auf dem kleinen Wilhelm-Leuschner-Platz.

Der Anlass war ein trauriger: Am Tag zuvor hatte nach aktuellen Erkenntnissen ein Rassist in Paris drei Kurden getötet. Er war mit einer Schusswaffe in ein Gemeindezentrum, ein Restaurant und einen Friseursalon eingedrungen. Mehrere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt.

Nicht nur in vielen deutschen Städten, sondern natürlich auch in Frankreich gingen Menschen auf die Straße, um sich zu solidarisieren und ihre Wut auszudrücken. In Paris geschah das am Rande von Demonstrationen mehrmals in Form von Ausschreitungen. In Deutschland richtet sich die Kritik auch an Politiker/-innen, die sich offiziell mit Kurd/-innen solidarisieren, aber gleichzeitig die türkischen Angriffe auf die autonomen Kurdengebiete in der Region dulden.

Darüber hinaus blieb die Nachrichtenlage in Leipzig über Weihnachten gewohnt ruhig. Die spektakulärste Meldung ist wohl ein Reifenbrand im Leipziger Westen, über den die LVZ berichtet. In der Nacht zum Montag sollen in Schönau ein Container und mehrere Lkw-Reifen gebrannt haben. Warum das passiert ist, ist bislang unklar.

Weitere Neuigkeiten gibt es unterdessen rund um den Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden. Nachdem kurz vor Weihnachten bereits ein Großteil der Beute in Berlin sichergestellt werden konnte, sind dort nun Taucher/-innen unterwegs, um Beweismittel zu suchen. „Die Polizeitaucher wollten jetzt etwa 150 Meter Kanal nach Beweisstücken im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls absuchen“, schreibt der RBB.

Gefunden wurde bislang offenbar aber nichts. Laut RBB hält sich die Polizei auch bezüglich der Frage bedeckt, ob sie konkret nach weiteren Beutestücken oder nach allgemeinen Beweismitteln sucht. Das schmutzige Wasser gestalte die Suche jedoch nicht einfach, heißt es.

Bislang ging es hier um Leipzig und Dresden und jetzt bringen wir die beiden Städte noch zusammen: Ein Hooligan aus der Fanszene von Lok Leipzig und einer aus jener von Dynamo Dresden wurden kurz vor Weihnachten in Großbritannien zu dreijährigen Haftstrafen verurteilt.

Sie sollen am Rande eines Länderspiels zwischen England und Deutschland gemeinsam mit anderen Personen einen Pub überfallen und dabei mehrere Menschen verletzt haben. Laut MDR ist der Hooligan aus der Dynamo-Fanszene vorbestraft und aktuell Gegenstand eines weiteren Verfahrens.

Und dann gab es noch eine nicht so schöne Weihnachtsüberraschung: Der antisemitische Buchversand „Der Schelm“ ist wieder online. Vor einem halben Jahr hatte die Bundesanwaltschaft unter anderem den Leipziger Neonazi und Ex-Stadtrat Enrico B. festnehmen lassen. Er soll Teil einer „kriminellen Vereinigung“ sein beziehungsweise gewesen sein.

Diese kriminelle Vereinigung hat ihre Aktivitäten offenbar nicht eingestellt. Mit einer Adresse in Thailand im Impressum bietet man dort beispielsweise Bücher wie „White Power“ an, die beschrieben werden als „Kampfaufruf gegen die Verblödung und Vern***ung der weißen Rasse!“. Dazu gibt es viele „Informationen“ zur „Judenfrage“. Das Angebot ist pure NS-Propaganda und in vielen Fällen offensichtlich strafrechtlich relevant.

Worüber die LZ an Weihnachten berichtet hat:

über die Pläne für den alten Bowlingtreff in den kommenden Jahren,

über den geplanten Umbau der Landsberger Straße und

über alles, was laut unserem Weihnachtsticker vielleicht oder vielleicht doch nicht an Heiligabend passiert ist.

Was Weihnachten außerdem wichtig war: vieles weltweit. In den USA sterben Menschen wegen einer Kältewelle, in der Ukraine sterben Menschen wegen russischer Angriffe und in China sterben Menschen wegen Corona. Was die chinesische Regierung nicht davon abhält, nach drei Jahren Zero-Covid-Strategie die Maßnahmen schrittweise zu lockern. Passend dazu: Christian Drosten hält die Pandemie für beendet.

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