Freitag, der 30. Dezember 2022: Eine Weihnachtsgeschichte mit Greta Thunberg

Greta Thunberg liefert sich auf Twitter einen virtuellen Kampf mit dem Frauenhasser Andrew Tate, der kurz darauf in Rumänien festgenommen wird. Doch welche Rolle spielte ein Pizzakarton? Außerdem: Der vielleicht beste Fußballer aller Zeiten ist tot und immer mehr Staaten erhöhen die Vorsichtsmaßnahmen wegen der Coronawelle in China. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 30. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Es klang zu gut, um wahr zu sein: Eine bald 20-jährige Klimaaktivistin aus Schweden bringt einen fast doppelt so alten Klimakiller und Frauenhasser hinter Gitter – zumindest indirekt. Tatsächlich war es wohl nur ein erstaunlicher Zufall, dass zwei bemerkenswerte Vorgänge gleichzeitig abliefen.

Small Dick Energy

Der eine Vorgang spielte sich vor zwei Tagen ab, als Andrew Tate auf Twitter damit prahlte, wie viele klimaschädliche Autos er besitzt, und diese Nachricht direkt an Greta Thunberg richtete. Diese reagierte mit dem wohl jetzt schon legendären „Small Dick Energy“-Tweet.

Vorgang Nummer zwei folgte gestern, als Tate in Rumänien wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Vergewaltigung festgenommen wurde. Den entscheidenden Hinweis sollen Pizzakartons geliefert haben, die in einem Antwortvideo auf Thunbergs Tweet zu sehen waren, hieß es zunächst.

Doch mit dieser unheimlich schönen Legende räumten die rumänischen Sicherheitsbehörden direkt auf: Die Kartons hätten bei der Festnahme keine Rolle gespielt, berichtet heute unter anderem der „Spiegel“ mit Verweis auf die Nachrichtenagentur dpa. Eine schöne Weihnachtsgeschichte war es trotzdem.

Tod einer Legende

Für weit verbreitete Bestürzung sorgte hingegen die Meldung vom Tod der brasilianischen Fußball-Ikone Pelé. Er galt vielen als bester Fußballer des 20. Jahrhunderts, vielleicht sogar aller Zeiten. Er konnte mit der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft dreimal den WM-Titel holen. Dass er nur wenige Tage nach dem WM-Triumph von Messi, dem wohl besten Fußballer des 21. Jahrhunderts, stirbt, ist eine besondere Note.

Darüber hinaus macht es momentan weltpolitisch ein bisschen den Eindruck, als würden sich die Nachrichten von vor drei Jahren einfach wiederholen: Nach und nach führen verschiedene Länder verschärfte Einreisekontrollen für Menschen aus China ein. Grund ist die dortige Corona-Infektionswelle. Laut Schätzungen sterben in dem Land aktuell mehrere tausend Menschen – pro Tag.

Deutschland möchte aktuell keine besonderen Maßnahmen ergreifen. So argumentiert beispielsweise Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dass die in China verbreiteten Varianten den hier dominierenden entsprächen – die Risiken seien derzeit also überschaubar. Aber wenn man eines in der Coronakrise gelernt hat: Solche Einschätzungen können sich von einem Tag auf den anderen ändern. Stichwort: Oster-Lockdown.

Mit mehr als 200 km/h durch Schkeuditz

Lokal und regional ist die Lage am vorletzten Tag des Jahres weiterhin überschaubar. Die wohl aufsehenerregendste Meldung kam heute von der Leipziger Polizei. Diese informierte über ein mutmaßliches Autorennen am frühen Donnerstagabend in Schkeuditz.

Dort sollen sich zwei Fahrzeuge auf der Bundesstraße 6 mit deutlich mehr als 200 Kilometern pro Stunde ein Rennen geliefert haben. Teilweise sei das in Gebieten mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h passiert. Die Polizei blockierte den Rasern an einer Ampel den Weg und beschlagnahmte Führerscheine und Fahrzeuge.

Worüber die LZ heute berichtet hat: über schlechte Neuigkeiten für die Produktionsschule Leipzig, über die liebsten Wohnorte von Spitzenverdiener/-innen in Leipzig und über das sächsische Transparenzgesetz.

Was heute außerdem wichtig war: Das Ordnungsamt weist darauf hin, dass es in der Silvesternacht rund um das Connewitzer Kreuz am 21 Uhr zu umfangreichen Straßensperrungen kommt. In den vergangenen Jahren war es dank Coronakrise sowie Böller- und Ansammlungsverboten ziemlich ruhig geblieben.

Was am Wochenende passieren wird: Menschen in Krankenhäusern werden wieder damit beschäftigt sein, Finger anzunähen.