In Leipzig haben Aktivist/-innen der โLetzten Generationโ erneut den Verkehr blockiert โ diesmal allerdings nur fรผr knapp eine Stunde. Die LVB freuen sich wรคhrenddessen รผber Fรถrdermittel fรผr Straรenbahnen der โneuesten Generationโ. Auรerdem: Erneut wurde ein Beobachter der โEnde Gelรคndeโ-Proteste im November 2019 wegen Hausfriedensbruch verurteilt. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 2. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.
Vor einigen Tagen hatten die Aktivist/-innen der โLetzten Generationโ eine kurze Pause angekรผndigt โ diese dรผrfte mit dem heutigen Tag offiziell fรผr beendet erklรคrt sein. In Leipzig versammelten sich am Freitagvormittag erneut Mitglieder der Gruppe, um einen Teil des Innenstadtrings zu blockieren โ wie schon vor einigen Monaten โtrafโ es den Abschnitt neben der Oper.
Bei Schneefall und Temperaturen um die null Grad sorgten eine handvoll Personen dafรผr, dass sich der Autoverkehr bis zum Hauptbahnhof staute. Einige Autofahrer/-innen bekundeten ihren Unmut โ so mรผsste beispielsweise ein Kind zu einer geplanten Operation transportiert werden. Gegen 8:45 Uhr, also nach knapp einer Stunde, endete die Aktion.
Die einen bilden eine Rettungsgasse, die anderen nicht
Von den beteiligten Personen hatten sich lediglich zwei an der Straรe festgeklebt, sodass zwischen ihnen eine Rettungsgasse frei blieb. Keine erkennbare Rettungsgasse bildeten hingegen die im Stau stehenden Autofahrer/-innen.
Ebenfalls im Visier von Aktivist/-innen stand heute das SPD-Bรผro in der Rosa-Luxemburg-Straรe. In Solidaritรคt mit den Kรคmpfen in Kurdistan forderten die Mitglieder zweier Gruppen von der SPD, dass diese unter anderen die tรผrkischen Angriffe verurteilen und sich fรผr internationale Untersuchungen und eine Flugverbotszone einsetzen soll.
Was insbesondere den Aktivist/-innen der โLetzten Generationโ drohen kรถnnte โ eine Gerichtsverhandlung โ, ist derzeit schon ein reales Szenario fรผr Personen, die im November 2019 die โEnde Gelรคndeโ-Braunkohleproteste begleitet hatten. Angeklagt wegen Hausfriedensbruch sind aber nicht nur Teilnehmer/-innen der Aktion, sondern auch parlamentarische Beobachter/-innen und Journalist/-innen.
Nach der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Linke) und einer Pressesprecherin von โEnde Gelรคndeโ hat das Amtsgericht Borna heute auch den Journalisten Marco Santos zu einer Geldstrafe verurteilt. Sowohl โEnde Gelรคndeโ und die betroffenen Personen als auch beispielsweise die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union werten Anklage und Urteil als Angriff auf die Pressefreiheit. Santos will dagegen Rechtsmittel einlegen.
Mehrere Vermisste wieder aufgetaucht
Gleich mehrere Erfolgsmeldungen konnte heute die Leipziger Polizei versenden โ und in dem Fall wohl tatsรคchlich Meldungen, รผber die man sich quer durch alle politischen Lager freuen kann.
Bereits am Vormittag wurde die Vermisstensuche einer 85-Jรคhrigen erfolgreich beendet; sie befand sich stark unterkรผhlt an der A14. Auch ein vermisster 38-Jรคhriger wurde am Leipziger Hauptbahnhof gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Und am Nachmittag folgte schlieรlich noch die Meldung, dass eine vermisste 84-Jรคhrige wieder aufgetaucht ist.
รbrigens bitte nicht wundern, wenn am Freitag in einer Woche ab 11 Uhr eine Katastrophenmeldung des Bundesamtes fรผr Bevรถlkerungsschutz auf dem Handy auftaucht. Das ist ein Test, sodass es kรผnftig besser laufen soll als beispielsweise beim Hochwasser im Ahrtal.
Worรผber die LZ heute berichtet hat:
รผber die Kapazitรคten fรผr Windkraftanlagen auf dem Leipziger Stadtgebiet,
รผber ein Gesamtkonzept zur Klimawandelfolgenanpassung und
รผber einen Leserbrief zum WM-Aus der deutschen Herren-Mannschaft.
Was heute auรerdem wichtig war: Die LVB haben vom Freistaat einen Fรถrderbescheid in Hรถhe von 68 Millionen Euro erhalten. Damit sollen 25 Fahrzeuge der โneuesten Generationโ beschafft werden. Diese sollen ab 2024 durch Leipzig fahren und รคltere Generationen ersetzen. Mit zwei Metern und 40 Zentimetern sind die Fahrzeuge breiter als bislang รผblich.
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