Um Besitzer/-innen hochpreisiger Fahrräder auch zum Nutzen dieser im Alltag zu animieren, will die Stadt Leipzig 208 abschließbare Fahrradboxen und Sammelschließanlagen bauen. Außerdem öffnet am Dienstag wieder die kommunale Impfstelle an drei Standorten und der junge Mann, der im März einen Bekannten in der Tram erstochen hatte, muss mehrere Jahre in Haft. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 27. Oktober 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Leipzig bekommt abschließbare Fahrradboxen
Leipzigs Stadtverwaltung will den Leipziger Fahrradfahrer/-innen die Kombination von Radfahren und ÖPNV-Nutzung vereinfachen und gleichzeitig den Diebstahlschutz erhöhen. Zu diesem Zweck sollen insgesamt 208 Fahrradabstellplätze an zwölf Standorten gebaut werden. Dabei soll es sich um sogenannte Sammelschließanlagen und Fahrradboxen handeln, die zum Teil über E-Ladestationen für Pedelecs und E-Bikes verfügen.
Das Projekt richtet sich vorrangig an Besitzer/-innen von hochpreisigen Fahrrädern, die ihr Rad vielleicht mal im Urlaub oder für Wochenendausflüge nutzen, es aber aufgrund der hohen Diebstahlwahrscheinlichkeit niemals an einer S-Bahn-Haltestelle anschließen würden.
Die Nutzung soll über die LeipzigMove-App der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) erfolgen, über die man bisher beispielsweise Teilautos, E-Scooter und Fahrräder bequem per Smartphone leihen kann. Bis Mitte Mai 2023 sollen die Stellplätze errichtet sein.
Nach Messer-Angriff in Leipziger Straßenbahn: Sechs Jahre Haft für Täter
Ein mittlerweile 18-Jähriger, der im Frühjahr einen Bekannten in einer Leipziger Straßenbahn erstochen hatte, muss für mehrere Jahre ins Gefängnis. Zum Tatzeitpunkt war der nun Verurteilte 17 Jahre alt, sein Opfer 19 Jahre. Der Beschuldigte hatte den Verstorbenen im März so schwer mit einem Messer in der Straßenbahnlinie 3 verletzt, dass er seinen Verletzungen kurz darauf im Krankenhaus erlag.
Das Landgericht Leipzig verurteilte den jungen Mann bereits am gestrigen Mittwoch wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Das Urteil fiel aufgrund des Alters des Beschuldigten auf Grundlage des Jugendstrafrechts. Die Öffentlichkeit war deshalb vom Prozess ausgeschlossen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Kommunale Corona-Impfstelle öffnet am Dienstag
Die Stadt bietet ab November wieder Corona-Impfungen an. Erstmals war das kommunale Impfangebot im vergangenen Dezember gestartet, damals noch in der Oper am Augustusplatz. Später zog die Impfstelle in die Gustav-Mahler-Straße 3, wo jetzt mit Beginn 1. November erneut gegen Covid-19 immunisiert wird.
Zusätzlich zum Standort Zentrum-West werden die Impfungen ab Dienstag in der Hermann-Liebmann-Straße 73 in Neustadt-Neuschönefeld und in der Miltitzer Allee 36 in Grünau angeboten. Die Öffnungszeiten der Impfstellen sind auf der städtischen Website nachzulesen. Die drei Impfstellen sollen vorerst bis Ende des Jahres geöffnet bleiben.
Wer sich bei den kommunalen Impfstellen impfen lassen möchte, muss mindestens 16 Jahre alt sein und sich vorab online anmelden. Es werden Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischimpfungen verabreicht.
Studi-Proteste und eine Tour zum Schladitzer See
Worüber die LZ heute berichtet hat: über Proteste von Studierendenvertretungen gegen die geplante Novellierung des sächsischen Hochschulgesetzes und darüber, wie man mit dem Fahrrad eigentlich von Leipzig aus zum Schladitzer See gelangt
Proteste im Iran: Botschafter Deutschlands einbestellt
Was heute außerdem wichtig war: Nachdem Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Sanktionen gegen den Iran angekündigt hatte, hat die Regierung in Teheran den deutschen Botschafter Hans-Udo Muzel einbestellt. Das berichtete heute die staatliche Nachrichtenagentur des Iran. Die iranische Regierung geht seit Wochen brutal gegen ihre eigenen Landsleute vor. Vor allem Frauen protestieren unter Einsatz ihres Lebens gegen die Mullah-Herrschaft.
Bundesweiter Linken-Kongress am Wochenende in Leipzig
Was morgen wichtig wird: Von Freitag bis Sonntag veranstaltet der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS) in Leipzig seinen sogenannten „System Change Congress“, eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops. Laut SDS haben sich über 2.000 Menschen für den Kongress angemeldet, unter anderem sind Busanreisen aus Mainz und aus Köln geplant.
Thematisch drehen sich die Veranstaltungen um politische Organisationsformen in Zeiten der Klimakrise und die Zusammenhänge zwischen Klimakrise und Kapitalismus. Der Kongress findet auf dem Gelände der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig statt.
Der SDS ist anerkannter Studierendenverband der Linkspartei und ist als Arbeitsgemeinschaft in die Linksjugend eingegliedert, die Jugendorganisation der Linkspartei. Dementsprechend nehmen an den Veranstaltungen auch bekannte Linken-Politiker teil, unter anderem Parteichefin Janine Wissler, Leipzigs Bundestagsabgeordneter Sören Pellmann, Leipzigs Stadträtin und Landtagsabgeordnete Juliane Nagel und Bundestagsabgeordneter und Ex-Linken-Chef Bernd Riexinger.
Steinmeier hält „Rede zur Lage der Nation“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hält morgen Vormittag eine „Rede zur Lage der Nation“ im Schloss Bellevue, die live im Fernsehen übertragen wird. Anfang der Woche war das deutsche Staatsoberhaupt überraschend in die Ukraine gereist, hatte dort unter anderem mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Nun wendet sich Steinmeier vor dem Hintergrund von Krieg und Energiekrise in einer Ansprache an die Menschen in Deutschland.
Die Rede wird am Freitag (28. Oktober) 11 Uhr live im Ersten übertragen.
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