Immer mehr Unternehmen, die für die Energieversorgung in Deutschland zuständig sind, wenden sich Hilfe suchend an den Staat. Nun hat auch der ostdeutsche Gasimporteur VNG beim Bundeswirtschaftsministerium einen entsprechenden Antrag gestellt. Außerdem: Sachsen hat für seine Dienstgebäude heute Trauerbeflaggung befohlen und ab heute tritt Leipzig erneut beim Stadtradeln für mehr Klimaschutz und sicheren Radverkehr in die Pedale. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 9. September 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Die kalten Monate haben noch nicht einmal begonnen und trotzdem spitzt sich die Energiekrise immer weiter dazu. Nachdem am Montag mehrere tausend Menschen einem Aufruf der Linkspartei für einen „heißen Herbst“ gefolgt waren und gestern die Stadt Leipzig ankündigte, ihre Stadtwerke notfalls mit bis zu 400 Millionen Euro zu unterstützten, folgte heute der nächste Einschlag.
Der Gasimporteur VNG hat beim Bundeswirtschaftsministerium einen Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt. „Aufgrund nicht erfüllter Lieferverpflichtungen von Vorlieferanten mussten und müssen Gasmengen zu erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten beschafft werden, um die Kunden von VNG weiter zu den vertraglich vereinbarten, deutlich niedrigeren Preisen verlässlich beliefern zu können“, heißt es in einer Mitteilung.
Das Unternehmen mit Sitz in Leipzig ist vor allem für die ostdeutschen Bundesländer und ganz besonders für Sachsen relevant. Dementsprechend dauerte es auch nicht lange, bis sich heute wichtige Vertreter der Politik zu Wort meldeten.
Jung erwartet positiven Bescheid
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) betonte, dass die VNG „unverschuldet in eine äußerst prekäre Situation“ geraten sei. Er forderte die Bundesregierung dazu auf, den Antrag „umgehend“ positiv zu bescheiden. Andere Gaskonzerne mit Milliardenbeiträgen zu unterstützen, aber „ein für Ostdeutschland so wichtiges Unternehmen“ im Stich zu lassen, wäre laut Jung „niemandem zu vermitteln“.
Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sagte, dass er davon ausgehe, dass die Bundesregierung „alles dafür tun wird, um VNG zu stabilisieren“. Anderenfalls drohe eine Kettenreaktion, die die Versorgungssicherheit gefährden könne. Ähnlich äußerte sich Energieminister Wolfram Günther (Grüne).
Queen war vor 30 Jahren in Leipzig
Ein Thema, das seit gestern ebenfalls viele Menschen beschäftigt, ist der Tod der Queen. Während unter anderem in (sozialen) Medien schon eine Diskussion über Trauer, Monarchie und Kolonialismus geführt wird, geben sich die höchsten Stellen im Freistaat natürlich staatstragend.
So wurde in Sachsen heute eine Trauerbeflaggung für die Dienstgebäude im Regierungsviertel angeordnet. OBM Jung teilte mit, dass sich die Stadt „vor einer herausragenden Frau“ verneige. 1992 hatte die Queen auch Leipzig besucht.
Radnacht –Auftakt zum Stadtradeln 2022
Vom 9. bis 29. September 2022 tritt Leipzig erneut beim Stadtradeln für mehr Klimaschutz und sicheren Radverkehr in die Pedale. Mit dem Fahrrad zur Arbeit, zum Supermarkt oder zum Sport: auch nach der Radnacht zählt jeder Kilometer. Mehr als 2.500 Städte beteiligen sich dieses Jahr am Wettbewerb.
„Die Stadtradeln-Kampagne ist ein jährlicher Höhepunkt in der kontinuierlichen Aufgabe, Leipzig klimabewusst, nachhaltig und noch lebenswerter zu gestalten“, bekräftigt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „In der 14. Auflage der Leipziger Stadtradeln-Kampagne wollen wir unseren bisherigen Rekord von 340 Tonnen eingespartem Kohlendioxid brechen. Und dieses Ziel gehen wir in der Radnacht gleich gemeinsam an – denn Fahrradfahren ist aktiver Klimaschutz.“
Alle, die beim Stadtradeln mitmachen wollen, können sich hier registrieren: https://www.stadtradeln.de/registrieren
Mehr kostenloses WLAN in Leipzig
Etwas, was damals noch nicht einmal Neuland war, wird derzeit in Leipzig immer stärker ausgebaut: öffentliches WLAN. Wie die Stadt heute mitteilte, soll es für „Touristen und Einheimische“ künftig auf dem Vorplatz zum Zoo, auf dem Simsonplatz und am Stadthafen Gratis-WLAN geben.
Diese Maßnahme geht auf einen Ratsbeschluss vom 31. März 2021 zurück. „Weitere Standorte wie Grassimuseum, Völkerschlachtdenkmal oder Gohliser Schlösschen werden geprüft und vorbereitet“, heißt es weiter.
Worüber die LZ heute berichtet hat: über den Saisonstart des HCL in der 2. Bundesliga, über Klimaschutz im Landkreis Leipzig und über eine Fußgängerinsel, die für das kommende Jahr am Goethesteig geplant ist.
Was heute außerdem wichtig war: Das Amtsgericht Dresden hat in einem beschleunigten Verfahren einen 50-Jährigen zu einer Geldstrafe verurteilt, der gestern einem Polizisten CS-Gas in die Augen gesprüht haben soll. Außerdem: Laut einer Bertelsmann-Studie sprechen sich rund drei Viertel der Deutschen für eine Vermögenssteuer für Reiche aus.
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