Es sollte ein heiรer Herbst werden, aber im Sportbad an der Elster ist ab morgen das Gegenteil der Fall: Die Sauna bleibt wegen der Energiekrise vorerst geschlossen. Wรคhrenddessen haben sich die Wirtschaftsminister/-innen der Bundeslรคnder einstimmig dazu entschlossen, vom Bund einen Gaspreisdeckel zu fordern. Auรerdem: Der Oberbรผrgermeister von Plauen kritisiert die dortigen Energie-Demos. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 23. September 2022, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.
Erst vorgestern hatte die Stadt bekannt gegeben, mit welchen Maรnahmen in Sportbรคdern, Eigenbetrieben und Bildungseinrichtungen an Energie gespart werden soll. Geplant sind unter anderem Temperaturbeschrรคnkungen und der teilweise Verzicht auf warmes Wasser. Heute legten die Leipziger Sportbรคder mit einer weiteren Ankรผndigung nach.
Demzufolge soll die Sauna im Sportbad an der Elster vom morgigen Samstag an bis auf Weiteres geschlossen bleiben. โDamit leisten die Leipziger Sportbรคder einen weiteren Beitrag in den kommunalen Bemรผhungen um kurzfristige Energieeinsparungenโ, heiรt es in einer Erklรคrung. Grund sei, dass fรผr die Sauna nicht nur Strom, sondern auch Erdgas genutzt werde. Die Sauna in der Grรผnauer Welle bleibe geรถffnet.
Sondersitzung wegen Energiekrise
Auch bei den Wirtschaftsminister/-innen der Bundeslรคnder war die Gaskrise ein Thema. Auf einer heutigen Sondersitzung beschlossen die Minister/-innen einstimmig, vom Bund einen Gaspreisdeckel zu fordern. Die Initiative dazu sei vom sรคchsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) ausgegangen, heiรt es in einer Pressemitteilung.
โWir mรผssen die Menschen und Unternehmen in unserem Land sehr schnell von den stรคndig weiter steigenden Energiekosten entlastenโ, lรคsst dich Dulig darin zitieren. โAm sinnvollsten kann man das, indem man schon bei der Preisbildung ansetzt und nicht erst im Nachhinein Zuschรผsse gewรคhrt.โ
Widerstand gegen steigende Energiepreise gibt es seit Wochen auch auf der Straรe. Abgesehen von einigen linken Versuchen wie jenen des โSolidaritรคtsnetzwerkesโ und der Linkspartei in Leipzig dominieren in Sachsen eher Akteure des rechten und verschwรถrungsideologischen Spektrums die Szenerie. Wรคhrend es mancherorts unter Federfรผhrung der โFreien Sachsenโ ganz offensichtlich ist, weiร man anderenorts noch nicht so genau, mit wem man es eigentlich zu tun hat.
Rechte Rhetorik in Plauen
Plauen zรคhlt wohl eher zu letzteren, wenngleich sich an den Demonstrationen mehrerer tausend Personen zuletzt auch zahlreiche rechte Akteure beteiligten und einige Reden ebenfalls in diese Richtung wiesen. Plauens Oberbรผrgermeister Steffen Zenner (CDU) urteilte laut MDR nun, dass die Veranstalter/-innen โnicht auf dem Boden des demokratischen Grundverstรคndnissesโ stehen wรผrden.
Anlass fรผr diese Einschรคtzungen seien individuelle รuรerungen und das 21-Punkte-Programm des โForum fรผr Demokratie und Freiheitโ. Der Groรteil der Bundestagsabgeordneten seien demnach โVolksverrรคterโ. Das wiederum ist eine klar rechte Rhetorik.
In Leipzig erhalten die rechten Demonstrationen anlรคsslich der Energiekrise ebenfalls Zulauf. Fรผr den morgigen Samstag ruft nun auch die โFreie Jugend Leipzigโ zu einer Demonstration auf. Zur Gruppe gehรถren offenbar Rechtsradikale, die schon seit mindestens vergangenem Jahr im Kontext von Corona-Demos aktiv sind. Erneut sind Proteste gegen das rechte Treiben angekรผndigt.
Ideenaustausch gegen rechte Demos
Um dem Geschehen mittel- und langfristig etwas zu entgegnen, hatte das Aktionsnetzwerk โLeipzig nimmt Platzโ gestern Abend zu einem Ideenaustausch geladen. Was dabei herausgekommen ist, ist bislang unbekannt. Vielleicht wird man ein Ergebnis ja schon am kommenden Montag zu sehen bekommen, wenn wieder ein Auflauf von Rechten in vierstelliger Hรถhe zu befรผrchten ist.
Worรผber die LZ heute berichtet hat: รผber den รถrtlichen Klimastreik von โFridays for Futureโ im Liveticker, รผber die Glaubwรผrdigkeit eines linken Kronzeugen im Lina-E-Verfahren und รผber einen neuen Fuร- und Radweg, der zwischen Baalsdorf und Holzhausen die Sicherheit erhรถhen soll.
Was heute auรerdem wichtig war: Das berรผhmte Fichtelberghaus in Oberwiesenthal ist gerettet. Seine Zukunft war zuletzt unklar, weil der bisherige Pรคchter nach rund 20 Jahren seinen Vertrag gekรผndigt hatte. Nun รผbernimmt laut MDR die Liftgesellschaft Oberwiesenthal das Haus.
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