Kein Warmwasser und Info-Flyer zum Stromsparen: Leipzig hat heute konkretisiert, wie in den nächsten Monaten an Kitas und Schulen Energie gespart werden soll. Aus demselben Grund wird das Licht an den Talsperren in Sachsen teils ausgeknipst. Und mit den Protesten im Iran wird sich nun auch in Leipzig solidarisiert. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 22. September 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.
So soll an Kitas und Schulen Energie gespart werden
Kein Warmwasser an weiterführenden Schulen, unbeheizte Flure und Info-Flyer zum Thema Stromsparen: Die Stadt Leipzig hat heute ihre geplanten Maßnahmen zum Energiesparen an Schulen, Horten, Kindertagesstätten, Sportbädern und Eigenbetrieben vorgestellt. Oberbürgermeister Burkhard Jung hatte bereits Ende Juli einen Maßnahmenplan zur Energieeinsparung vorgestellt, damals gab es aber noch keine konkreten Anweisungen für beispielsweise Schulen.
In den kommenden Monaten sollen Unterrichtsräume in Kitas, Grund- und Förderschulen auf maximal 21 Grad geheizt werden, in weiterführenden Schulen auf maximal 20 Grad Celsius. Turnhallen aller Einrichtungen sollen eine Raumtemperatur von maximal 17 Grad Celsius erreichen.
Flure und Treppenhäuser sollen nicht beheizt werden, sofern sie lediglich als Verkehrswege genutzt werden. Während in Kitas, Grund- und Förderschulen weiterhin warmes Wasser aus dem Hahn kommen soll, wird an weiterführenden Schulen nur Kaltwasser zur Verfügung stehen. Außerdem will die Stadt Kinder und Erwachsene dafür sensibilisieren, in Eigenverantwortung Strom zu sparen. Zu diesem Zweck verteilt das Amt für Schule Informationsmaterial an die Schulen.
Die vollständige Auflistung der heute veröffentlichten Maßnahmen ist auf der städtischen Website zu finden.
Homeschooling wegen Kälte: Neue Nikolaischule erhält bundesweite Medienaufmerksamkeit
In mindestens einer städtischen Einrichtung wird bereits kräftig Energie gespart, aber nicht, weil dort besonders effizient geheizt wird, sondern weil gar nicht geheizt wird: An der Neuen Nikolaischule in Stötteritz sind seit heute die Klassenzimmer leer, weil die Heizungsanlage defekt ist und die Raumtemperatur in den letzten Tagen deshalb auf 18 Grad Celsius fiel.
Die Schulleitung beschloss deshalb, die Schüler/-innen ins „Homeschooling“ zu schicken. Die Heizung sollte eigentlich schon in den Sommerferien repariert werden, doch Bauteile konnte nicht geliefert werden. Darüber berichtete heute sogar der Spiegel.
Auch Sachsens Talsperren im Energiesparmodus
Auch in anderen Bereichen wird derzeit versucht, so viel Energie wie möglich zu sparen: Ab sofort schränkt das Land Sachsen die Außenbeleuchtung an einigen Talsperren ein. Das teilte die Landestalsperrenverwaltung heute mit. Betroffen sind davon vor allem Talsperren, die nicht öffentlich zugänglich sind, aber beispielsweise auch Dienstgebäude der Verwaltung.
Bei Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, soll im Einzelfall entschieden werden, ob Energiesparmaßnahmen eingeleitet werden, um die Sicherheit vor Ort zu gewährleisten. Besonders wichtig ist die Abwägung bei Stauanlagen, deren Mauer- bzw. Dammkronen öffentlich begehbar sind. Davon gibt es in Sachsen rund 40 Stück, beispielsweise die Talsperre Döllnitzsee und die Talsperre Bautzen.
Ausschreitungen im Iran: Leipziger Linkspartei kündigt Soli-Demo an
Die Lage im Iran drängt langsam, aber sicher auf die internationale Agenda. Seit knapp einer Woche protestieren die Menschen, darunter viele Frauen, gegen die Regierung. Auslöser der Proteste war der Tod einer 22-jährigen Frau namens Mahsa „Zhina“ Amin am vergangenen Freitag in einem Krankenhaus in Teheran. Sie war zuvor in Polizeigewahrsam genommen worden, weil sie die strengen Hidschab-Vorschriften missachtet haben soll.
Mindestens neun Menschen sollen im Zuge der aktuellen Proteste bisher getötet worden sein. Heute berichteten mehrere Medien, dass die Regierung in Teheran den Zugang zum Internet eingeschränkt haben soll. Im Netz machen zahlreiche Videos von Protesten die Runde. In einem Video werfen mehrere Frauen, umjubelt von hunderten Demonstrierenden, Kopftücher in ein offenes Feuer.
Die Leipziger Linkspartei hat heute eine Solidaritätsdemo für die Menschen im Iran angekündigt. Am Sonntag will Die Linke unter dem Motto „Gewalt gegen Frauen stoppen! Solidarität mit den Protesten im Iran!“ auf dem Augustusplatz demonstrieren. „Mahsa Amini starb, weil sie ihr Kopftuch nicht gemäß den strengen Regeln des Regimes trug“, heißt es im Kundgebungsaufruf. „Am Sonntag protestieren wir gemeinsam mit anderen gegen die iranische Diktatur und gegen die Gewalt der Sittenpolizei, Mahsa Amini das Leben kostete.“
Nach einem halben Jahr Pause: „Fridays for Future“ demonstriert wieder
Worüber die LZ heute berichtet hat: über eine öffentliche Probe am Schauspiel Leipzig, über eine internationale Studie zum Zusammenhang zwischen Luftqualität und globaler Erwärmung und über die etwas verspätete Würdigung für die Kritik einer CDU-Stadträtin
Was morgen passieren wird: Um die Klimabewegung „Fridays for Future“ ist es im Sommer ruhig geworden – ihr letzter „globaler Klimastreik“ fand Ende März statt, damals gingen in Leipzig mehrere Tausend auf die Straße. Für den morgigen Freitag (23. September) hat „Fridays for Future“ nach einem halben Jahr Pause nun erneut eine Demonstration angekündigt. Zwischen 16 und 19 Uhr ist ein Demonstrationsaufzug über den Innenstadtring geplant – der Wilhelm-Leuschner-Platz markiert jeweils Start und Ende.
Ebenfalls morgen findet im Rahmen der Nations League das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Ungarn in der Red-Bull-Arena statt. Anpfiff ist 20:45 Uhr. Wie gewohnt hat die Stadt Halteverbote und Sperrkreise rund um das Stadion angekündigt.
Verkehrseinschränkungen vor Länderspiel
Ab 17:45 Uhr werden folgende Straßen bis Spielbeginn gesperrt: Waldstraße zwischen Waldplatz und Zöllnerweg, Friedrich-Ebert-Straße von Westplatz bis Waldplatz, das westliche Waldstraßenviertel (begrenzt durch Waldstraße, Gustav-Adolf-Straße, Friedrich-Ebert-Straße und Goyastraße), das östliche Waldstraßenviertel (begrenzt durch Waldstraße, Jahnallee, Leibnizstraße und Elstermühlgraben).
In der Goyastraße und der Eitingonstraße werden laut dem Ordnungsamt Halteverbote angeordnet, um Rettungswege freizuhalten. Beim letzten Großevent am Sportforum (RB Leipzig gegen Borussia Dortmund am 10. September) machte das Ordnungsamt Nägel mit Köpfen und rief die Abschleppdienste.
Rund 30 PKW, die beispielsweise an der Zeppelinbrücke und in der Marschnerstraße im Parkverbot standen, wurden abgeschleppt. Andere jedoch, die beispielsweise illegalerweise auf Behindertenparkplätzen parkten, erhielten „nur“ einen Bußgeldzettel. Daraufhin warf die Initiative Verkehrswende LE in einem Offenen Brief Fragen auf.
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