Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) zeigte sich heute sehr erfreut: Zum einen hat der Bundesrat der Mindestlohn-Erhรถhung auf 12 Euro zugestimmt, zum anderen wird Chemnitz am Sonntag wieder an den Fernverkehr angeschlossen. Auรerdem: Am Tag des Gedenkens an den in Dessau von Neonazis getรถteten Alberto Adriano beginnt in Dresden ein Prozess gegen rassistische JVA-Beamte. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 10. Juni 2022, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.
Der Mindestlohn wird zum 1. Oktober dieses Jahres auf zwรถlf Euro pro Stunde steigen. Dem entsprechenden Gesetz, das im Bundestag beschlossen worden war, stimmte heute auch der Bundesrat zu.
Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig (SPD) sagte dazu: โEin angemessener Mindestlohn ist zuallererst ein Sittlichkeitsgebot im Sinne des Respekts und der Wertschรคtzung der Beschรคftigten.โ Mehr als ein Drittel der Beschรคftigten in Sachsen werden laut Dulig davon profitieren: etwa 611.000 Arbeitnehmer/-innen. Nรถtig sei die Lohnerhรถhung unter anderem wegen der aktuellen Inflationsrate.
Anschluss fรผr Chemnitz
Auch ein anderes, vor allem fรผr Sachsen wichtiges Projekt war ein weiterer Grund fรผr gute Laune bei Dulig: โIch freue mich persรถnlich, dass Chemnitz nach 16 Jahren endlich wieder einen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn bekommt.โ Ab Sonntag sollen zweimal tรคglich Zรผge von Chemnitz รผber Berlin nach Warnemรผnde fahren โ in die Gegenrichtung ebenso. Die Reisezeit betrรคgt dann drei Stunden zwischen Chemnitz und Berlin und 5,5 Stunden zwischen Warnemรผnde und Chemnitz.
Zugleich gehen die Arbeiten am Ausbau der Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz weiter.
Ebenso wie der Ausbau von Bahnstrecken spielt die Qualitรคt des Radnetzes eine wichtige Rolle bei der Verkehrswende. In Leipzig ist heute die Online-Beteiligung zur Fortschreibung des Radverkehrsentwicklungsplans gestartet. Bis Ende des Monats kรถnnen Interessierte an einer etwa 15- bis 20-minรผtigen Umfrage teilnehmen. Abgefragt werden unter anderem das aktuelle Nutzungsverhalten und Wรผnsche fรผr Verรคnderungen im Radverkehr.
In Dessau wurde heute unterdessen des vor 22 Jahren getรถteten Alberto Adriano gedacht. Neonazis schlugen ihn in der Nacht vom 10. auf den 11. Juni im Stadtpark zusammen; drei Tage spรคter starb der ehemalige DDR-Vertragsarbeiter. Die Tรคter stammten aus der rechtsextremen Szene, hatten wenige Tage zuvor eine andere Person verprรผgelt und wurden zu lebenslanger Haftstrafe beziehungsweise neunjรคhriger Jugendstrafe verurteilt.
Wenig Mitleid mit dem Opfer und dessen Hinterbliebenen dรผrften jene Personen haben, die diese Woche in Klingenberg in der Sรคchsischen Schweiz ein acht Meter groรes Hakenkreuz auf einer Wiese hinterlieรen. Laut Polizei nutzten sie dafรผr wahrscheinlich ein Pflanzenvernichtungsmittel.
Auch bei fรผnf JVA-Beamten, die seit heute in Dresden vor Gericht stehen, ist wenig Mitleid zu erwarten. Sie stehen in Verdacht, 2018 auslรคndische Gefangene aus rassistischen Motiven beleidigt und geschlagen zu haben. Einer der Angeklagten ist laut MDR ein Mitglied des AfD-Landesvorstandes, das bereits vor vier Jahren auffรคllig wurde, als es einen Haftbefehl verรถffentlichte. Damals stieรen die Ermittler/-innen auf Chatgruppen mit Hinweisen auf die weiteren Straftaten.
Eine weitere Meldung vom Tage: Der Dresdner Fuรballclub Dynamo hat heute seinen neuen Cheftrainer prรคsentiert: Markus Anfang. รber die Fuรballgrenzen hinaus bekannt wurde er als Fรคlscher eines Impfnachweises, weshalb er Ende 2021 seinen vorherigen Job bei Werder Bremen verloren hatte.
Wir kommentieren diese Meldung nicht โ das รผberlassen wir den Nutzer/-innen auf Twitter.
Die SG Dynamo Dresden hat Markus Anfang als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 47-Jรคhrige unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. โ๏ธ Herzlich willkommen und viel Erfolg in Elbflorenz, lieber Markus! ๐ค๐๐ https://t.co/EYW8yoqcll #sgd1953 pic.twitter.com/mjs26rP3YO
โ SG Dynamo Dresden (@DynamoDresden) June 10, 2022
Worรผber die LZ heute berichtet hat: รผber einen Antrag des Jugendparlaments, fรผr jedes neugeborene Kind einen Baum zu pflanzen, der in der Verwaltung auf Bedenken stรถรt, รผber die Notwendigkeit eines neuen Lebensmittel-Einzelhรคndlers in Mรถckern und รผber die Frage, ob Verkehrsminister Volker Wissing die Leipziger Klimabuchmesse besuchen wird.
Was heute auรerdem wichtig war: Die Borkenkรคfer sorgen erneut fรผr groรe Sorgen bei Waldfreund/-innen, auch im sรคchsischen Umweltministerium. In diesem Jahr habe die Ausbreitung bereits eine Woche frรผher begonnen und betreffe auch Gegenden, die in der Vergangenheit verschont geblieben seien.
Damit dauere die Borkenkรคferkrise nun schon fรผnf Jahre. Auรerdem: Die Stadt mรถchte kรผnftig nachts Awareness-Teams einsetzen, zunรคchst im Umfeld der Sachsenbrรผcke.
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