Das Bundesverwaltungsgericht wies eine Klage gegen den Bau des letzten Teilstücks der A14 zurück. In Reudnitz wurden derweil nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus zwei Leichen entdeckt. Außerdem: An einem Tarifstreik am frühen Morgen beteiligten sich 160 Mitarbeiter/-innen, was die Produktion bei Porsche erheblich beeinträchtigte. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 5. Mai 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus passiert ist.
A14 wird zu Ende gebaut
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am 4. Mai 2022, dass der Bau des letzten Teilstücks der A14-Nordverlängerung beginnen kann. Es wies damit eine Klage des Vereins „Naturfreunde Sachsen-Anhalt“ ab. Damit wird der 17 Kilometer lange Abschnitt zwischen Osterburg und Seehausen-Nord gebaut. Das bedeutet, dass dann auch die Baumbesetzer/-innen im Losser Forst weichen müssen.
Die Begründung des Gerichts: das Klimaschutzgesetz des Bundes ist zwar nicht ursprünglich in die Planungen des Abschnitts eingeflossen, während des Gerichtsverfahrens aber vom Land im Planfeststellungsbeschluss nachgearbeitet worden sei.
Tote nach Brand in Reudnitz
Nach einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Reudnitz-Thonberg sind am Donnerstag zwei leblose Personen entdeckt worden. Ihre Identitäten sind laut der Polizei noch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnten, aber es handelt sich wahrscheinlich um die Mieter/-innen.
Das Feuer sei mitten in der Nacht im zweiten Stock ausgebrochen. Die Bewohner/-innen hätten das Gebäude verlassen müssen, konnten aber nach dem Feuerwehreinsatz wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, teilte die Polizei mit. Zur Brandursache in der Wohnung des Hauses wird derzeit noch ermittelt.
Produktion bei Porsche wegen Streik beeinträchtigt
Mit einem Warnstreik haben rund 160 Beschäftigte des Kontraktlogistikers Imperial Automotive am Donnerstag in der Frühschicht den Druck auf die stockenden Verhandlungen mit den Logistikarbeitgebern verstärkt. Dabei sei vor allem Porsche betroffen.
„Nahezu alle zum Warnstreik aufgerufenen Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich und es kam zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei Porsche in Leipzig. Das zeigt deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen geschlossen hinter den Tarifforderungen der IG Metall stehen“, sagte Gewerkschaftssekretär Steffen Reißig.
Nach 17 schwierigen Verhandlungsstunden haben sich derweil die IG Metall und der Arbeitgeberverband in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Meerane auf ein Tarifergebnis für die ostdeutsche Textilindustrie geeinigt. Demnach erhalten die Beschäftigten in zwei Schritten zusammen 5,6 Prozent mehr. Zudem steigen die Sonderzahlungen.
Trauerspiel Astoria
Wie bereits mit einem Foto in der letzten Printausgabe der LZ erwähnt, befindet sich das ehemalige Hotel Astoria in einem zunehmend schlechten Zustand. Beim letzten Besuch vor Ort im Herbst 2021 waren die Wasserverhältnisse noch moderat, im April 2022 ist nun im gesamten Erdgeschoss „landunter“ in Leipzigs ehemaligem 1. Haus am Platze.
Zum weiteren im Oktober 2022 bekannt gewordenen Rechtsstreit zwischen dem direkten Nachbarn „Best Western Hotel“ und den Bauherren des Astorias liegen noch keine neuen Informationen vor, doch er ist der Grund für die Verzögerungen. Während die LWB im gegenüberliegenden Bereich mit den Sanierungen bereits in die Endphase geht, säuft das alte Gemäuer weiter ab.
Auftaktstudie zu Rassismus: Hälfte der Bürger/-innen haben schon rassistischen Vorfall beobachtet
WorĂĽber die LZ heute berichtet hat: Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ist nun die neue Wechselausstellung #DeutschlandDigital und im Innenhof des Grassi eine Outdoor-Ausstellung zu sehen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten der Schienenfahrzeughersteller muss das neue S-Bahn-Netz um ein Jahr verschoben werden.
Die LEWO Unternehmensgruppe beurteilt den Baustopp am BĂĽrgerbahnhof als ungerechtfertigt.
Laut der Bürgerumfrage 2021 ist der Verkehr das größte Problem aus Sicht der Leipziger/-innen. Leipziger Forschende veröffentlichen Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung zum Ausbau der Windenergie.
Und in „Der Sprung über den Abgrund“ werden elf Gespräche über den Notfall, zu dem unser Planet geworden ist, geführt.
Was außerdem wichtig war: Aus einer Auftaktstudie zu einem neuen „Rassismusmonitor“ geht hervor, dass rund 90 Prozent der deutschen Bürger/-innen der Ansicht sind, dass es hierzulande Rassismus gibt. Wie die Erhebung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) zeigt, haben knapp die Hälfte der Menschen (45 Prozent) schon einmal rassistische Vorfälle beobachtet.
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