Social-Media-Kanäle, Nachrichtensendungen und Alltagsgespräche kamen am Wochenende kaum um ein Thema herum: Am Samstag jährten sich die 9/11-Terroranschläge zum 20. Mal. Am selbigen Tag veranstalteten Leipziger/-innen eine Kundgebung vor dem US-Konsulat, um auf die Situation der Menschen in Afghanistan nach dem Siegeszug der Taliban aufmerksam zu machen. Demonstriert wurde außerdem in Leipzig und Berlin für eine schnelle Verkehrswende, für einen #Lexit und gegen den Mietenwahnsinn. RB Leipzig musste am Wochenende eine schwere Heimniederlage gegen Bayern München einstecken und die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit ein neues Angebot gemacht. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende vom 11. und 12. September 2021 in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Seit Sonntag 3G-Regelung in vielen Bereichen

Laut der aktuell geltenden sächsischen Corona-Schutzverordnung treten in einem Landkreis oder einer Kreisfreien Stadt strengere Schutzmaßnahmen ein, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz dort fünf Tage am Stück über 35 liegt. In Leipzig war dies am Freitag (10. September) der Fall. Deshalb gelten seit heute (12. September) strengere Corona-Regeln: Beispielsweise kommt ab sofort die sogenannte 3G-Regelung für viele Innenbereiche zum Einsatz.Nur bei Vorlage eines Impf-, Genesenen- oder aktuellen Testnachweises dürfen zahlreiche Einrichtungen wie Innengastronomie, Kultureinrichtungen, Bars oder Friseursalons besucht werden. Zusätzliche ist Kontaktnachverfolgung für viele Innenbereiche Pflicht. Die aktuelle Schutzverordnung gilt bis zum 22. September.

Für den #Lexit über den Ring

Rund ums Wochenende gab es zahlreiche angemeldete Demonstrationen in Leipzig, unter anderem lief Die PARTEI unter ihrem Dauerbrenner-Motto „Leipzig raus aus Sachsen“ am Freitagabend über den Ring und startete laut eigener Aussage am Freitag ein Volksbegehren, das eben jenen „Lexit“ zum Ziel hat.

Zu Beginn der Veranstaltung hielten mehrere Personen Redebeiträge auf dem Augustusplatz.

Video LZ

„Es werden harte Zeiten für uns werden“, prophezeite Thomas „Kuno“ Kumbernuß (Die PARTEI), der für Die Linke im Leipziger Stadtrat sitzt, mit Bezug auf die Zeit nach dem von ihm erhofften „Lexit“. Nicht nur die Gebiete am Stadtrand, sondern auch zentrumsnahe Stadtteile wie „die Wohlfühloase Connewitz“ würden dann Erstaufnahmelager für nach Leipzig flüchtende Sachsen einrichten müssen.

Kumbernuß betonte, dass Leipzig in dieser Sache dann zusammenstehen müsse, in der Vergangenheit ja schon viele Geflüchtete aufgenommen habe. „Ja, es sind Sachsen – aber es sind trotzdem Menschen.“

Leipziger Radnacht bei bestem Spätsommerwetter

Ebenfalls am Freitagabend rollten mehrere hundert Menschen im Rahmen der Leipziger Radnacht vom Clara-Zetkin-Park über den Floßplatz und den Wilhelm-Leuschner-Platz, dann über den Ring und wieder zurück in den Park.

Aufgerufen zum kollektiven Radeln hatten unter anderem der ADFC und der Ökolöwe Leipzig. Anliegen der seit vielen Jahren stattfindenden Radnacht ist die Forderung nach einer schnellen Verkehrswende, mehr Klimaschutz und ein fahrradfreundliches Leipzig.

Video LZ

Kundgebung vor dem US-Konsulat am 20. Jahrestag von 9/11

Am Samstag jährte sich ein Ereignis zum 20. Mal, das sich vielen Menschen als einschneidendes Erlebnis eingebrannt hat: die Terroranschläge vom 11. September in den USA. Aus diesem Anlass fand am Samstagnachmittag eine Kundgebung vor dem US-Konsulat in Leipzig statt.

„Wir protestieren für die Menschen, die zurückgelassen wurden von USA und NATO“, heißt es im Aufruf der Veranstalter/-innen. Die Kundgebung machte auf den Umgang des „Westens“ mit den sogenannten Ortskräften in Afghanistan aufmerksam.

Dabei spannten die Veranstalter/-innen auch den Bogen zu 9/11. „Das Resultat von 20 Jahren ‚War on Terror‘ ist die ‚friedliche Machtübergabe‘ an Terroristen.“ Auf Plakaten forderten die Demonstrierenden die Evakuierung aller schutzbedürftigen Menschen in Afghanistan und „kein islamisches Emirat, sondern nur Afghanistan mit Vielfalt“.

Demo gegen Mietenwahnsinn in Berlin

Auch in Berlin gingen am Wochenende zahlreiche Menschen auf die Straße, unter anderem, um ein Zeichen gegen den Mietenwahnsinn zu setzen. Bundesweit mobilisiert hatte dafür das Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn. Laut der Berliner Zeitung sprachen die Veranstalter/-innen von etwa 20.000 Teilnehmer/-innen, die Polizei von rund 7.000 Menschen am Samstag in Berlin.

Die Hauptforderungen der Demonstrierenden sind ein bundesweiter Mietendeckel, die Enteignung von Wohnungskonzernen und „Wohnungen für alle“.

Brennender Bagger in Connewitz und Heimniederlage für RB Leipzig

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat: Am späten Samstagabend brannte ein Bagger auf der Baustelle am Ende Mai geschlossenen Netto in Connewitz. Der Motorraum des Baggers brannte aus, Feuerwehr und Polizei waren vor Ort.

Die LZ ebenso: Einen ausführlichen Bericht und Informationen zu möglichen Hintergründen des Brands gibt es auf l-iz.de. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Außerdem hat Ralf Julke über die Forderungen des Stadtbezirksbeirats, den Radweg auf dem Dittrichring mit Pollern von der Autofahrbahn abzugrenzen, und über den Bericht des sächsischen Innenministeriums zum Diebstahl von mindestens 7.000 Schuss Munition beim Mobilen Einsatzkommando (MEK) geschrieben.

Am 6. September veranstaltete die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ihr zweites Wahlforum in Leipzig im Rahmen des aktuell laufenden Bundestagswahlkampfs. Sechs Direktkandidat/-innen aus dem Wahlkreis 152 (Leipzig-Nord), von denen die Leipziger Zeitung (LZ) ebenfalls viele interviewt hat, diskutierten dabei im Tapetenwerk über vom Publikum abgestimmte Themen.

Was am Wochenende außerdem wichtig war: Am Samstagabend musste RB Leipzig eine herbe Niederlage gegen den 1. FC Bayern München einstecken – 1:4 unterlagen die Leipziger dem Rekordmeister vor etwa 34.000 Zuschauer/-innen in der heimischen Red Bull Arena.

Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist am Wochenende ein neuer Verhandlungsschritt genommen worden. Um einen weiteren Streik zu verhindern, hat die Bahn der GDL nach eigenen Angaben ein neues Angebot vorgelegt. Es enthalte laut Bahn eine „Entgeltkomponente“.

Die Bahn wolle außerdem den Anwendungsbereich der GDL-Tarifregelungen in den GDL-Mehrheitsbetrieben überprüfen und bis Ende 2020 erworbene Anwartschaften aus dem früheren Altersvorsorge-System ohne Einschränkungen erhalten, berichtet die Tagesschau.

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der Coronakrise haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. Über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Luise Mosig über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar