In Leipzig und vielen anderen Städten haben am Abend zahlreiche Menschen dafür demonstriert, Personen aufzunehmen, die vor den Taliban aus Afghanistan fliehen wollen. Einige sogenannte Ortskräfte sind bereits in Leipzig angekommen. Außerdem: Knapp 5.000 Leipziger/-innen haben bislang das Angebot der mobilen Impfteams genutzt und während der Pandemie stiegen vor allem die Fälle von Subventionsbetrug und politisch motivierter Kriminalität. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 17. August 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Die Lage in Afghanistan sorgt seit Tagen für Entsetzen und Hilflosigkeit, beflügelt durch Kommentare aus Reihen vor allem der Union, dass sich „2015“ nicht wiederholen dürfe. Soll heißen: Es ist die Forderung, dass die Grenzen für jene Menschen, die sich in großer Not sogar an Flugzeuge klammern, um aus Afghanistan fliehen zu können, geschlossen bleiben.Deutschland ist nicht allein mit solchen Forderungen; in Nachbarländern klingt es ähnlich. Initiativen wie die „Seebrücke“ sehen es ganz anders: Sie fordern – angepasst an die aktuelle Situation – eine „Luftbrücke“ für die Menschen, die in Kabul auf den Tod warten – oder eben auf Rettung aus der Luft.

In vielen Städten gehen in diesen Tagen Menschen auf die Straße, um für dieses Anliegen zu demonstrieren. Auch in Leipzig trafen sich heute Abend mehrere hundert Personen auf dem Augustusplatz.

Unterdessen teilte das Sozialdezernat der Stadt Leipzig heute mit, dass man darauf vorbereitet sei, Ortskräfte aus Afghanistan aufzunehmen. Dass vor allem diese im Stich gelassen wurden, ist ein Hauptteil der Kritik.

Die Mahnwache vom 17. August 2021 inkl. der Redebeiträge

Video: LZ

„Die Stadt Leipzig ist darauf vorbereitet, Ortskräfte aus Afghanistan aufzunehmen. Wir wollen Menschen aus Afghanistan helfen, politischer Verfolgung zu entkommen“, sagte heute Bürgermeister Thomas Fabian. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung uns so schnell wie möglich über ihre nächsten Schritte informiert“.

In Leipzig sollen in dieser Woche weitere acht Personen ankommen, nachdem es seit Mitte Juli bereits 15, darunter 11 Kinder waren.

Kapazitäten für Geflüchtete sind vorhanden

Sollten die Zahlen der aus Afghanistan nach Deutschland flüchtenden Menschen deutlich steigen, sei man darauf vorbereitet, teilte das Dezernat mit. Mitte des vergangenen Jahrzehnts hatte Leipzig – wie viele andere Städte auch – seine Kapazitäten zur Unterbringung von Geflüchteten deutlich ausgebaut. Zwar wurden einige Kapazitäten seitdem wieder zurückgebaut – doch ein Teil wurde als Reserve bereitgehalten, die nun gebraucht werden könnte.

Rund um die massenhafte Migration vor mehr als fünf Jahren entstanden auch rassistische Organisationen wie Pegida. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Ergebnis, dass diese nicht nur schlecht für Migrant/-innen, sondern auch schlecht für das Image der Stadt gewesen seien.

Der Zuzug junger Menschen nach Dresden sei zurückgegangen, berichtet die LVZ mit Verweis auf diese Studie.

Leipzig möchte mobile Impfteams behalten

Neben der Tragödie in Afghanistan köchelt die Coronakrise weiter vor sich hin. Die Stadt Leipzig zog heute ein Zwischenfazit zum Einsatz der mobilen Impfteams in den Stadtteilen. Seit dem 22. Juli wurden bei fast 40 Terminen knapp 5.000 Menschen auf diese Weise geimpft. Die Verwaltung bewerte den Zulauf als überraschend hoch und hofft auf Unterstützung seitens des Freistaates auch über den September hinaus.

Ein Fazit hat heute auch das BKA gezogen: dazu, wie sich die Pandemie auf die Kriminalität in Deutschland ausgewirkt hat. Einige Erkenntnisse: Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Corona-Hilfen und politisch motivierte Straftaten im Zusammenhang mit beispielsweise Demonstrationen haben zugenommen; Diebstähle und Wohnungseinbrüche haben abgenommen.

Den kompletten Bericht gibt es hier als PDF.

Bundestagswahl, Bahnstrecken und Berufungsprozess

Worüber die LZ heute berichtet hat: über den aktuellen Urlaubsreport, der zeigt, dass es vielen selbst dann nicht gelingt, mal abzuschalten, über ein bevorstehendes Festival, das den Umgang mit Ressourcen thematisiert, und über Nadja Sthamer, die für die SPD im Leipziger Süden für den Bundestag kandidiert.

Was heute außerdem wichtig war: Am Landgericht hat der Berufungsprozess gegen die frühere AfD-Chefin Frauke Petry wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des Subventionsbetrugs begonnen. Das Amtsgericht hatte sie von dem Vorwurf freigesprochen. Außerdem: Sachsen möchte sechs Bahnstrecken intensiv dahingehend prüfen, ob diese wieder in Betrieb genommen werden können. (via MDR)

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