In Leipzig kehrt am Dienstag unter anderem die Maskenpflicht in Geschäften zurück. Auch private Kontakte sind – zumindest in der Theorie – wieder beschränkt. Grund ist die anhaltende 7-Tage-Inzidenz über 10. Außerdem: Während sich im sächsischen Zwönitz eine antifaschistische Demonstration gegen „Querdenker“ richtete, probten diese in Berlin erneut den Aufstand. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 31. Juli und 1. August 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Das war wohl mit Ansage: Weil in Leipzig die 7-Tage-Inzidenz den fünften Tag am Stück über 10 liegt, kehrt am Dienstag die uneingeschränkte Maskenpflicht in Geschäften zurück. Außerdem dürfen an privaten Treffen dann nur noch höchstens zehn Personen teilnehmen. Geimpfte und Genese zählen nicht mit. Eine Liste mit den wichtigsten Änderungen gibt es auf der Homepage des MDR.

Wichtig ist der heutige Tag auch für alle Menschen, die sich gerade im Urlaub befinden. Denn wer älter als 12 ist und nach Deutschland zurückkehren möchte, muss Impfung, Genesung oder einen negativen Schnelltest nachweisen. Für Risikogebiete und Variantengebiete gelten sogar noch strengere Einschränkungen. Die genauen Regeln hat das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Homepage zusammengefasst.

Antifa-Demo in Zwönitz

Ganz klassisch fanden an diesem Wochenende auch wieder zahlreiche Demonstrationen statt. In Sachsen sticht dabei am Samstag die antifaschistische Demonstration in Zwönitz heraus, die sich gegen die dort stark präsenten „Querdenker“ und sonstige Corona-Leugner/-innen richtete. Mehrere hundert Personen – teilweise aus Leipzig, Dresden und Chemnitz angereist – beteiligten sich am Protest in der Provinz und unterstützten damit die dort eher schwach ausgeprägten Strukturen.Wie gefährlich es sein kann, fernab der Großstädte gegen rechte Ideologien auf die Straße zu gehen und dabei gar Gesicht zu zeigen, war auch bei dieser Demonstration zu beobachten. Dutzende Neonazis begleiteten den Demozug; immer wieder gab es Drohungen und Übergriffe. Die Polizei musste teils rabiat gegen die Störer vorgehen.

Darunter auch mindestens zwei Personen, die man üblicherweise als Ordnungskräfte bei der montäglich in Leipzig aufmarschierenden “Bürgerbewegung Leipzig” sieht und weitere Personen aus dem Umfeld von Versammlungsleiter Volker Beiser.

Video: LZ

Ebenfalls demonstriert wurde am Sonntag in Berlin. Dort hatten Gerichte mehrere Versammlungen von „Querdenken“ verboten. Wie gewohnt riefen führende Figuren dennoch zu Demonstrationen auf; auf den Straßen kam es deshalb zu zahlreichen Konfrontationen mit der Polizei.

Wie schon bei früheren Veranstaltungen dieser Art durchbrachen die „Querdenker“ die Polizeiketten, bildeten verbotene Ersatzdemos, übten sich an Gefangenenbefreiung und das alles unter Friedensfahne und -gesängen. Eine gute Übersicht über das Geschehen bietet der folgende Thread:

Außerdem gab beziehungsweise gibt es am Wochenende mal wieder eine Blockade-Aktion von „Ende Gelände“. Diese findet diesmal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel statt. Der Protest richtet sich gegen Chemiewerke und ein Flüssiggasterminal.

Einen Überblick zum Geschehen, zu dem offenbar auch Steinwürfe auf die Aktivist/-innen gehören, bietet unter anderem Spiegel Online.

Fotos von der Demo in Zwönitz und den Veranstaltungen auf dem Augustusplatz und in der Demmeringstraße:

Ein bisschen was war aber auch in Leipzig los. Auf dem Augustusplatz veranstaltete der BUND am Samstag den „Markt aus Zweiter Hand“, wo es sich um Themen wie Reparatur, Tausch und Wiederverwendung drehte.

Unter anderem die Stadtreinigung, das Umweltinformationszentrum, die Initiative „Hardware for Future“ und der Verein „Verschenkekiste“ waren mit Ständen präsent.

Video: LZ

Etwas weiter im Westen der Stadt war unterdessen Wahlkampf angesagt. In der Demmeringstraße feierte „Die PARTEI“ den Wahlkampfauftakt, bei dem sich die Direktkandidat/-innen vorstellten: Katharina Subat im Leipziger Norden, Thomas Kumbernuß im Süden, Sabine Küchler für den Landkreis Leipzig und Karsten Gutjahr in Nordsachsen.

Video: LZ

Corona-Tests und rechte Demo

Worüber die LZ heute berichtet hat: über die überschaubar große Zahl an Elektroautos in Leipzig, über die Pläne für den Weißeplatz in Stötteritz und über die Frage, ob Übersterblichkeit während der Coronakrise in Leipzig ein Problem war.

Was heute außerdem wichtig war: Die Diskussion über das Ende kostenloser Corona-Tests hat am Wochenende nochmal an Fahrt aufgenommen. Offenbar hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, dass Tests bald nur noch kostenpflichtig möglich sind. Im Raum steht ein Termin Mitte bis Ende September, sodass alle Impfwilligen bis dahin noch die Möglichkeit hätten, sich vollständig impfen zu lassen.

Was morgen passieren wird: Die „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ will ein weiteres Mal in der Innenstadt demonstrieren. Auch diesmal ist mit Protest zu rechnen. In den vergangenen Wochen war es Gegendemonstrant/-innen mehrmals gelungen, Routen zumindest vorübergehend zu blockieren. Einige Teilnehmer/-innen der rechten Demo waren am Samstag auch in Zwönitz zu sehen.

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