Ab Freitag soll es in sรคchsischen Geschรคften nur noch unter bestimmten Bedingungen eine Maskenpflicht geben. Welche Bedingungen das sind, ist nun bekannt. Die Idee sorgt weiter fรผr Kritik. AuรŸerdem: Linkspolitiker Marco Bรถhme kritisiert Polizei und Ministerprรคsident nach Aussagen zur Flughafen-Blockade und die LEIPZIGER ZEITUNG ist Thema zur ARD-Primetime bei โ€žIn aller Freundschaftโ€œ. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 14. Juli 2021, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.

Die รผberarbeitete Corona-Schutzverordnung fรผr Sachsen sorgt weiterhin fรผr Aufsehen. Ab Freitag soll die Maskenpflicht fรผr Geschรคfte entfallen, sofern die 7-Tage-Inzidenz unter 10 liegt. Nicht nur auรŸerhalb Sachsens schauen viele mit Verwunderung auf das Bundesland, das als erstes einen solchen Schritt geht, beim Impfen aber an letzter Stelle liegt.Kritik kommt aber auch aus Sachsen selbst. So wirft die Linksjugend der regierenden Koalition vor, mit dieser Entscheidung verantwortungslos Wahlkampf zu betreiben und keine Rรผcksicht auf die Gruppen zu nehmen, die noch grรถรŸtenteils ungeimpft sind: Kinder und Jugendliche.

Aus SPD und Grรผnen sind vereinzelt Stimmen zu hรถren, dass es vor allem die CDU war, die sich diesen Schritt gewรผnscht habe. Warum man diesen dann mitgeht, blieb aber unklar. Auch Leipzigs Oberbรผrgermeister Burkhard Jung (SPD) hรคlt die Entscheidung fรผr falsch.

Heute kam nun noch eine wichtige Ergรคnzung dazu: Kund/-innen sollen selbst(!) einschรคtzen, ob in einem Geschรคft die Maskenpflicht gilt. Das sei immer dann der Fall, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Das Sozialministerium hรคlt das laut LVZ tatsรคchlich fรผr machbar.

Tatsรคchlich aber erscheint diese Annahme nach allen Erfahrungen der vergangenen 15 Monate reichlich naiv.

Flughafen-Streit geht weiter + Pressekonferenz

Ebenfalls ein groรŸer Streitpunkt war und ist die Blockade des Leipziger Flughafens am vergangenen Freitag. Danach war schnell von einem Megaschaden die Rede, die Polizei nannte Impfstoffe, die verzรถgert transportiert wurden, und Ministerprรคsident Michael Kretschmer erkannte bei der friedlichen Blockade gar Gewalt.

All das mรถchte der Linke-Landtagsabgeordnete Marco Bรถhme, der an jenem Abend die Versammlung leitete, nicht stehen lassen. Er forderte heute eine Richtigstellung der Polizei und eine Entschuldigung des Ministerprรคsidenten (hier auf LZ nachzulesen). Zudem forderte er Aufklรคrung bezรผglich der Behandlung der Aktivist/-innen in der Gefangenensammelstelle.

Betroffene werfen der Polizei eine teilweise menschenunwรผrdige Behandlung, mangelnde Essensversorgung und sogar sexuelle Herabwรผrdigungen von Frauen vor.

Die Wut รผber den Polizeieinsatz und die politischen Diskussionen zeigt sich auch darin, dass fรผr Freitag, 16. Juli 2021 bereits die nรคchste Demo geplant ist. Diesmal nicht spontan, sondern mit Ankรผndigung; nicht am Flughafen, sondern im Zentrum. Fรผr 16 Uhr ist die Startkundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz geplant.

Bereits am heutigen 14. Juli gab es eine Pressekonferenz der Aktivistinnen rings um die Initiative โ€žCancelLEJโ€œ, in welcher teils die Betroffenen ihre Sicht auf die Nacht vom 9. auf den 10. Juli 2021 sowie die Ereignisse in der Polizeidirektion Leipzig schilderten und eine erste juristische Einschรคtzung ihrerseits gaben.

In den bislang festgestellten Tatsachen unterschieden sich die Schilderungen wenig vom gestern auf LZ berichteten Stand der Dinge.

Der Audiomitschnitt der Pressekonferenz vom 14. Juli 2021

Audio-Player

Brรผcken wackeln

Ebenfalls am Freitag soll eine Brรผcke in der PermoserstraรŸe entfernt werden. Diese drastische MaรŸnahme sei nรถtig, nachdem ein Lkw-Fahrer die Hรถhe seines Fahrzeugs falsch eingeschรคtzt hatte. Eine Reparatur sei nicht mehr mรถglich.

Noch ein paar Jahre lรคnger hat die Klingerbrรผcke im Leipziger Westen zu leben. 2028 ist der Abriss geplant. Allerdings soll nun die Belastungsgrenze der Brรผcke getestet werden, weshalb diese ab dem 24. Juli bis Mitte August gesperrt wird, berichtet die LVZ.

Wer sich fรผr marode Brรผcken interessiert, wird auch in einem aktuellen Beitrag des Polit-Magazins โ€žReport Mainzโ€œ fรผndig. Dieses thematisiert, dass rund ein Zehntel der Brรผcken in Deutschland stark sanierungsbedรผrftig ist. Bei vielen kรถnne es im Prinzip in jedem Moment eine Katastrophe ohne Ankรผndigung geben.

Abschied, Neubau und die LZ im TV

Worรผber die LZ heute berichtet hat: รผber den Abschied der SPD-Politikerin Daniela Kolbe aus dem Bundestag, รผber eine Reform-Forderung bei den 450-Euro-Jobs und รผber den Neubau der Sรคchsischen Aufbaubank.

Hier findet sich zudem der ausfรผhrliche Bericht รผber die Landtagsanfrage von Marco Bรถhme (Linke, MdL) und seine Forderungen gegenรผber Polizei und Ministerprรคsidenten.

Was heute auรŸerdem wichtig war: Die LEIPZIGER ZEITUNG vor Millionenpublikum! Oder: Endlich berรผchtigt. Eine neue Folge von โ€žIn aller Freundschaftโ€œ gab es gestern mit Teil 933 um 21 Uhr auf der ARD (zur ARD-Mediathek).

Und darin eine Journalistin, die zwar von der LEIPZIGER ZEITUNG sehr schlecht (und weiรŸ Gott ausgedacht) behandelt wird (hier insbesondere vom โ€žLeiter Politikressortโ€œ), seit vier Jahren nur Recherchen machen darf und um eine feste Anstellung bei der LZ kรคmpft.

Die LEIPZIGER ZEITUNG wird insgesamt in vier Zusammenhรคngen in der Folge erwรคhnt und unter anderem darauf hingewiesen, dass sie eine Webseite habe, eine โ€žseriรถse Tageszeitungโ€œ sei und โ€“ durch die Journalistin wird verdeutlicht, dass sie investigativ arbeitet.

Die Sendung hat regelmรครŸig 5 Millionen Zuschauer/-innen. Keine Ahnung (wir haben heute รผber die Produktionsforma Saxonia Media eine Anfrage beim MDR gestartet), bei wem wir uns fรผr die Nennung eines seit sechs Jahren bekannten Namens unserer Zeitung bedanken kรถnnen. Und ob wir es eigentlich als Werbung oder Antiwerbung sehen wollen.

Aber lustig ist es allemal. Im รถffentlich-rechtlichen TV darf keine โ€žSchleichwerbungโ€œ fรผr private Unternehmen, also auch fรผr keine Zeitungen gemacht werden. Deshalb haben da Zeitungen immer ausgedachte Namen.

Nur eben nicht in diesem Fall ๐Ÿ˜‰ Dennoch handelt es sich bei diesem Vorgang nicht um sogenannte (verbotene) Schleichwerbung โ€“ die LZ hatte keine Ahnung von der Nennung und erfuhr erst am gestrigen Abend nach Ausstrahlung der Sendung davon.

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