Wegen steigender Corona-Inzidenzen werden nun wieder die Testpflicht für Reiserückkehrer/-innen sowie regional die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen eingeführt. In Grimma wurde das beschädigte Fluttor notdürftig repariert und das Landeskriminalamt hat 90.000 als Belohnung für Hinweise bezüglich der Silvesternacht 2019 in Connewitz ausgelobt. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 29. Juli 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Die Corona-Inzidenz nimmt in Sachsen weiter zu. Das Robert Koch-Instituts (RKI) gab am heutigen Donnerstag für den Freistaat eine Inzidenz von 6,5 an; am gestrigen Mittwoch lag diese noch bei 5,5. Auch der Wert für Deutschland insgesamt ist im Vergleich zum Vortag gestiegen – von 15,0 auf 16,0.
Masken- und Testpflicht wieder eingeführt
Sachsens Landeshauptstadt Dresden liegt derweil mit 12,4 den vierten Tag in Folge über der 10er-Grenze. Dresden hat bereits Änderungen ab Samstag, 31. Juli, angekündigt. So werden Treffen wieder auf zehn Personen begrenzt, wobei Geimpfte und Genesene nicht mitzählen. Beim Einkaufen gilt wieder Maskenpflicht und in der Innengastronomie müssen Kontakte nachverfolgt werden.
Auch in Leipzig wird es langsam eng. Am heutigen 29. Juli 2021 war vom RKI ein Inzidenzwert von 13,3 gemeldet worden (zur RKI-Seite). Sinkt dieser nicht wieder auf unter 10, müsste ab Anfang kommender Woche der gleiche Maßnahmenkatalog wie in der Landeshauptstadt gelten.
Laut eines Verordnungsentwurfs des Gesundheitsministeriums soll außerdem die Testpflicht für Reiserückkehrer/-innen nun doch ab dem 1. August gelten. Dabei sei es egal, wie und von wo man einreist.
Zudem soll die Einteilung von Risikogebieten vereinfacht werden. Und: Erste Apotheken in Deutschland stellen nach der Unterbrechung wieder digitale Corona-Impfzertifikate aus.
Fluttor in Grimma notdürftig geschlossen
Nach der Beschädigung des Fluttores der Grimmaer Hochwasserschutzanlage hat die Stadt nun Notmaßnahmen getroffen. Ein sogenannter Dammbalkenverschluss wurde eingebaut, um einen vorläufigen Schutz vor Hochwasser zu gewährleisten.
Das kaputte Teil soll dann in etwa zwei Wochen gänzlich ersetzt werden. Die Stadt Grimma lobt weiterhin 1.000 Euro für Hinweise aus, die zu dem Täter oder den Tätern führen.
Belohnung von 90.000 für Hinweise zur Silvesternacht 2019 in Connewitz
In der Silvesternacht vom 31. Dezember 2019 auf den 1. Januar 2020 kam es ab 00:15 Uhr auf dem Connewitzer Kreuz auf der Karl-Liebknecht-Straße zu Angriffen auf Polizeibeamte, bei welchen drei Einsatzbeamte aus einer Gruppe von dunkel gekleideten Personen heraus mit massiver körperlicher Gewalt angegriffen und verletzt wurden.
Im Anschluss hatte es beim gleichen Polizeieinsatz vor Ort teils massive Gewalt gegen Feiernde auf dem Connewitzer Kreuz gegeben, wobei auch Unbeteiligte verletzt wurden. Die Angreifer hatten mutmaßlich zu diesem Zeitpunkt nach ihrer Attacke den Ort bereits verlassen.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in zwei Fällen. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter/-innen führen, wird durch das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen eine Belohnung von 90.000 Euro ausgesetzt.
Facebook muss sich vor Sperre erklären
Über ein wegweisendes Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) in Karlsruhe berichtete heute unter anderem das Handelsblatt. Nach dem Richterspruch ist Facebook nun verpflichtet, Nutzer/-innen vor einer Sperre und damit dem womöglich endgültigen Ausschluss aus ihrem Netzwerk über die Gründe zu informieren und die Möglichkeit einer Erklärung einräumen. Zudem müssen Nutzer/-innen über die Entfernung eines ihrer Beiträge informiert werden.
Nutzer/-innen zeitweilig sperren oder endgültig ausschließen darf der private Anbieter mit knapp 3 Milliarden Nutzer/-innen weltweit dennoch nach wie vor. Die Klagen bezogen sich auf den weltweit geltenden „Gemeinschaftsstandard“ des Netzwerkes, wonach rassistische Äußerungen und Hassrede zu Einschränkungen des eigenen Accounts führen können.
Geklagt hatten zwei Personen, die sich muslimenfeindlich geäußert hatten.
Worüber die LZ heute berichtet hat: In unserer Interviewreihe zur Bundestagswahl kommt heute der Leipziger SPD-Kandidat Holger Mann zu Wort.
Plauen bekommt derweil einen S-Bahn-Anschluss nach Leipzig und der Quartalsbericht der Stadt zeigt, dass es in den Monaten September und Oktober wieder auffällig viele Verkehrsunfälle gab.
Während die Linksfraktion die rechtliche Sicherung der Grundstücke für den Schulneubau an der Kurt-Eisner-Straße beantragt und damit erstmals in Leipzig auch die Frage der Enteignung eines Grundstückseigentümers auf den Tisch legt, fragt Ralf Julke, ob Sachsens CDU aus Naivität oder mit voller Absicht die Windkraft für die Kohle geopfert hat.
Was heute außerdem wichtig war: Impfpflicht durch die Hintertür? Der Postillon weiß zu berichten, dass Telegram für Ungeimpfte kostenpflichtig werden soll. Das dürfte so einigen Coronamaßnahmen-Gegner/-innen, Hauptnutzer des Messenger-Dienstes, wohl ordentlich den Tag verderben. 😉
Meist prüfen Verschwörungsgläubige kaum die Quellen ihrer Informationen und geben die Basisinformationen ohne Prüfungen weiter. Durch die sogenannte „Peer-to-Peer“-Kommunikation vertrauen dann oft weitere Menschen der Nachricht ohne Quellenangabe.
Immer wieder schaffte es so die Satireseite sogenannte „Querdenker“ in die Irre zu führen.
Was morgen passieren wird: Ab 16 Uhr findet morgen in der Moritzbastei das Courage-Festival statt.
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