Sachsens Innenminister Roland Wöller bekommt „seine“ personalisierten Fußball-Tickets, aber nur bei Risikospielen, und diverse Behörden und Ämter warnen vor Hitze und Corona. Außerdem: Die Stadt möchte das Stadtbad behalten, um dort eine Sportstätte zu errichten, und offenbar den Kohlrabizirkus für einen zweistelligen Millionenbetrag kaufen. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 18. Juni 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Vor einer Woche hatte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) seine Pläne bekräftigt, personalisierte Eintrittskarten für Fußballspiele einführen zu wollen. Aktueller Anlass, dieses seit Jahren bekannte Vorhaben mal wieder auf die Tagesordnung zu setzen, waren die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Hooligans von Dynamo Dresden vor einem Monat.Obwohl nicht so ganz nachvollziehbar erscheint, inwiefern solche Tickets verhindern sollen, dass es im Umfeld von Stadien wieder zu ähnlichen Vorfällen kommt, hat die bis heute tagende Innenministerkonferenz den Wunsch des sächsischen Innenministers erfüllt – zumindest teilweise. Denn personalisierte Tickets soll es nur für sogenannte Risikospiele geben. Das sind etwa Begegnungen zwischen Teams aus derselben Stadt.

Presse und Frauen besser schützen

Weitere Ergebnisse der Innenministerkonferenz: Deutschland möchte wieder nach Syrien abschieben, Journalist/-innen sollen auf Demonstrationen besser durch Polizist/-innen geschützt werden und Gewalt gegen Frauen soll in den Kriminalitätsstatistiken besser erfasst werden.

Apropos Kriminalität: In der Nacht hat in Gohlis erneut ein Fahrzeug gebrannt. Die Polizei prüft eine politische Motivation. Schon in der Nacht zuvor waren im Leipziger Norden mehrere Fahrzeuge in Flammen aufgegangen.

Brände sind auch aus einem anderen Grund aktuell ein Thema: Durch die Wetterbedingungen wird die Waldbrandgefahr derzeit als mittel bis hoch eingeschätzt. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer hat deshalb die Leipziger/-innen „dringend“ gebeten, die Grillplätze und Feuerstellen im Stadtwald nicht zu nutzen. Immerhin: In Sachsen gab es bislang deutlich weniger Waldbrände als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. (via MDR)

Bitte nicht baden

Auch die Landestalsperrenverwaltung meldete sich heute aus aktuellem Anlass zu Wort. Sie weist darauf hin, dass Trinkwassertalsperren keine Badeseen sind. Der Grund ist ganz simpel: Schutz und Sicherheit der Trinkwasserversorgung sollen nicht gefährdet werden.

Bekannt wurde heute auch, was die Stadt mit diversen geschichtsträchtigen Immobilien vorhat. Da wäre zum einen ein Plan, über den die LVZ heute berichtet hat und der den Kauf des Kohlrabizirkus‘ vorsieht. Die Kosten dafür sollen bei etwa zehn Millionen Euro liegen. Zudem seien auf dem Gebiet zeitnah Millioneninvestitionen in den Brandschutz nötig, berichtet die LVZ.

Mit einem anderen Vorhaben ging die Stadt heute selbst an die Öffentlichkeit: Sie möchte das seit 17 Jahren ungenutzte Stadtbad sanieren und als Sportstätte betreiben. 2005 hatte der Stadtrat beschlossen, das Bad zu verkaufen. Diese Entscheidung soll der Stadtrat demnach rückgängig machen. „Investoren mit überzeugenden Konzepten zur Inbetriebnahme konnten in den vergangenen Jahren nicht gefunden werden“, so die Stadt.

Zweitimpfungen fallen häufig aus

Worüber die LZ heute berichtet hat: über neue Pläne für den Auwald, über mehr Benutzerfreundlichkeit für Bedarfsampeln und über ein Freiluft-Festival, das derzeit in Leipzig ein bisschen Normalität zurückbringt.

Was heute außerdem wichtig war: Sozialministerin Petra Köpping hat eine eindringliche Bitte an die Bevölkerung gerichtet, Termine für Zweitimpfungen nicht ausfallen zu lassen. Eine – sorry, Wortwitz – Stichprobe in den Impfzentren habe ergeben, dass zuletzt knapp zwölf Prozent der gebuchten Impfungen nicht durchgeführt wurden.

Außerdem: In Leipzig wurde am Abend auf dem Marktplatz für die Belange von behinderten Menschen demonstriert. Aufgerufen hatte die SPD, wohl etwas kurzfristig und mit wenig Verve. Es kamen jedenfalls wenige Teilnehmerinnen, was aber die Sorgen von behinderten Menschen nicht weniger wichtig macht.

Hier sind sie im Video (Ausschnitte der Redebeiträge)

Video: LZ

Was am Wochenende passieren wird: Die SPD möchte auf einem Stadtparteitag am Samstag eine Doppelspitze wählen. Zur Wahl stehen neben dem amtierenden Vorsitzenden Holger Mann auch dessen Stellvertreterin Irena Rudolph-Kokot und Stadträtin Christina März.

Zudem stehen wieder einige Demonstrationen auf dem Programm: unter anderem von und gegen die rechtsradikale „Bürgerbewegung Leipzig 2021“ sowie für Kultur und die Rechte von Arbeiter/-innen.

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