Die CDU hat die heiร erwartete Landtagswahl in Sachsen-Anhalt klar gewonnen und kann sich aus SPD, Grรผnen und FDP die Koalitionspartner aussuchen. Auรerdem: In Leipzig haben Aktivist/-innen gegen Abschiebungen und fรผr die Aufnahme von Geflรผchteten demonstriert. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 5./6. Juni 2021, in Leipzig, Sachsen und darรผber hinaus wichtig war.
Das erste Ergebnis der mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt ist da. Wochenlang hatten Menschen in dem Bundesland selbst und Beobachter/-innen von auรerhalb darรผber spekuliert, welche Partei โ also ob CDU oder AfD โ die meisten Stimmen holen wรผrde, und ob es fรผr eine Mehrheit fรผr die bestehende Kenia-Koalition oder ein anderes Drei-Parteien-Bรผndnis reicht. Manche warnten gar vor einer Koalition zwischen CDU und AfD.Am Ende kam es ganz anders als erwartet. Das endgรผltige Wahlergebnis liegt zwar noch nicht vor, doch die Prognosen und Hochrechnungen zeigen in eine klare Richtung: Die CDU hat die Wahl deutlich gewonnen und liegt mehr als zehn Prozentpunkte vor der AfD. Ebenfalls im Landtag sind Grรผne, Linke, SPD und nach zehn Jahren auch wieder die FDP.
Viele Koalitionen denkbar
Dank des starken CDU-Ergebnisses dรผrfte sich die Koalitionsbildung einfacher gestalten als befรผrchtet. Selbst fรผr ein Zweierbรผndnis mit der SPD kรถnnte bereits eine Mehrheit bestehen. Alternativ kann sich die CDU fรผr eine stabile Mehrheit von SPD, Grรผnen und FDP zwei Parteien aussuchen. Die eigene Anhรคngerschaft bevorzugt offenbar die โDeutschland-Koalitionโ mit SPD und FDP.
Wรคhrend sich am Sonntag die meisten Blicke nach Sachsen-Anhalt richteten, gab es am Samstag wieder den gewohnten Aktivismus in Leipzig. Einige hundert Menschen hatten sich an einem Aktionstag gegen Abschiebungen nach Afghanistan beteiligt. Ein groรer Teil war zuvor gemeinsam mit Fahrrรคdern aus dem Osten und Westen der Stadt zum Marktplatz im Zentrum gefahren.
Redebeitrรคge gab es unter anderem von der Seebrรผcke Leipzig, von Amnesty International und vom Migrantenbeirat. Auf Schildern fanden sich Hinweise, dass Afghanistan kein sicheres Land sei, und Aufforderungen zu Solidaritรคt. Ein Zeichen der Solidaritรคt soll am Dienstagabend auch eine Mahnwache am Flughafen setzen. Dort ist offenbar die nรคchste Abschiebung nach Afghanistan geplant.
Video: LZ
Eher im Verborgenen agierten am Samstag die Aktivist/-innen der โSolidarischen Aktionโ. Sie nutzten Werbetafeln, um nach eigenen Angaben die Stadt daran zu erinnern, dass sie ein โsicherer Hafenโ fรผr Geflรผchtete sein mรถchte. Aus Sicht der Aktivist/-innen geschieht diesbezรผglich aber zu wenig. Die Stadt kรถnne mehr Menschen aufnehmen und mehr Wohnungen zur Verfรผgung stellen, hieร es.

Ebenfalls am Samstag, aber bereits kurz nach Mitternacht, kam es in Connewitz zu Steinwรผrfen auf die Scheiben eines Geschรคfts, die laut Polizei โbeschรคdigt, aber nicht zerstรถrtโ wurden. Dabei handelt es sich offenbar um den Nachfolger des in Connewitz beliebten โLazy Dogโ, das in direkter Nachbarschaft neu erรถffnen musste.
Regen und Poggenburg
Worรผber die LZ am Wochenende berichtet hat: รผber zu wenig Fรถrdermittel fรผr ausreichend Sozialwohnungen in Leipzig, รผber die gemischte CO2-Bilanz mitteldeutscher Flughรคfen und รผber die Standortsuche fรผr das Vรถlkerschlacht-Panorama.
Was am Wochenende auรerdem wichtig war: Am Samstag hat es in Leipzig und vielen anderen Orten krรคftig geregnet. Bilder von รผberschwemmten Straรen gab es in Leipzig unter anderem aus Plagwitz und Lindenau und im Umland aus Grimma und Groitzsch. In Zwickau traf es unter anderem das Robert-Schumann-Haus und dessen Ausstellungsflรคche.
Was morgen passieren wird: Er ist wieder da. Mรถchtegern-Fรผhrer Andrรฉ Poggenburg ist als Gast bei der โBรผrgerbewegung Leipzig 2021โ angekรผndigt und hat seinen Auftritt mittlerweile selbst bestรคtigt. Nach Angaben der Veranstalter/-innen ist ein โSpaziergangโ geplant. Das Aktionsnetzwerk โLeipzig nimmt Platzโ organisiert den Gegenprotest.
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