Während in Dresden ein Islamist wegen eines tödlichen Messerangriffs im vergangenen Oktober zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, demonstrierten in Leipzig mehrere hunderte Menschen gegen Antisemitismus. Außerdem: Die Inzidenz ist in Leipzig wieder über 50 gestiegen; weitere Lockerungen verzögern sich demnach mindestens um einige Tage. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 21. Mai 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Das Oberlandesgericht Dresden hat heute einen 21-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt, der im vergangenen Oktober zwei Touristen niedergestochen hatte. Eines der Opfer starb; das andere überlebte schwer verletzt. Der islamistische Täter hatte sein Verbrechen im Voraus geplant. Er wollte „Ungläubige“ töten. Zudem identifizierte er die Opfer als homosexuell.Lucie Hammecke, die gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, bezeichnete das Urteil als „klare und unmissverständliche Antwort des Rechtsstaates“. Zugleich forderte sie mehr Sensibilität in den Sicherheitsbehörden bei homofeindlichen Übergriffen und mehr Aufmerksamkeit für Radikalisierungsprozesse und Deradikalisierungsmöglichkeiten.

SPD-Innenpolitiker Albrecht Pallas warnte davor, „ganze Bevölkerungsgruppen in Mithaftung“ zu nehmen.

Während in Dresden anlässlich des Urteils eine kleine Kundgebung stattfand, demonstrierten Menschen auch in Leipzig gegen Menschenfeindlichkeit – hier gegen Antisemitismus. Mehrere hundert Menschen – darunter Oberbürgermeister Burkhard Jung sowie Anhänger/-innen von Christentum, Judentum und Islam – bezogen gemeinsam Stellung. (weitere Redebeiträge über das Video hinaus folgen)

Anlass für die Kundgebung vor dem Neuen Rathaus waren die antisemitischen Vorfälle in Deutschland in den vergangenen Tagen. Sowohl auf Demonstrationen als auch in der Nähe von Synagogen hatte es entsprechende Parolen und Aktionen gegeben.

Bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Leipzig waren ebenfalls Parolen zu hören und Schilder zu sehen gewesen, die antisemitische Ressentiments bedienten.

Redebeiträge vom 21. Mai 2021 am Neuen Rathaus

Redebeiträge ua. von Christian Wolff, Burkhard Jung, Küf Kaufmann, Dorothea Arndt, Imam Umer Rashid Malik und Nora Pester. Video: LZ

Die 50 knapp verfehlt

Auch in Sachen Corona gab es heute Neuigkeiten aus Leipzig – aber keine guten. Nachdem die 7-Tage-Inzidenz zuletzt zwei Tage in Folge unter 50 gesunken war, kletterte sie heute wieder knapp darüber. Weitere Lockerungen wird es somit nicht am kommenden Donnerstag, sondern frühstens am kommenden Sonntag geben.

Voraussetzung: Eine Inzidenz unter 50 an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen: also morgen, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag.

Vogtland nun mit der geringsten Inzidenz in Sachsen

Durch diesen kleinen Rückschlag ist Leipzig zudem nicht mehr Spitzenreiter in Sachsen. Ausgerechnet das Vogtland mit einer Inzidenz von 47,3 liegt nun ganz vorn. Noch vor einigen Wochen hatte der Landkreis die schlimmsten Werte in Sachsen. Eine gezielte Impfkampagne hat aber offenbar Wirkung gezeigt.

Nun ist der Erzgebirgskreis das aktuelle Sorgenkind des Freistaates. Überraschend ist das in Anbetracht so mancher „Corona-Partys“ dort wohl kaum.

Der leicht gestiegenen Inzidenz zum Trotz haben heute die Museen in Leipzig wieder geöffnet. Das wäre theoretisch schon vor einer Woche möglich gewesen, als die Inzidenz dauerhaft unter 100 gefallen war, doch benötigten die Einrichtungen eine gewisse Vorbereitungszeit. Voraussetzung für einen Besuch sind Terminbuchung und tagesaktueller Test. Erst bei einer dauerhaften Inzidenz unter 50 wäre das nicht mehr nötig.

Umweltthemen, Reichsbürger und WGT

Worüber die LZ heute berichtet hat: Die Stadtverwaltung möchte den Zschampert und den Burgauenbach ab dem Herbst revitalisieren, der Markkleeberger und der Störmthaler See bleiben unbefristet gesperrt und der BUND Leipzig kritisiert zu viele Baumfällungen in der Parkstadt Dösen.

Was heute außerdem wichtig war: Reichsbürger missbrauchen die Aushangtafeln in sächsischen Gemeinden für eigene Botschaften, warnt der Verfassungsschutz. Darüber hat heute unter anderem der MDR berichtet.

Außerdem sind in Leipzig wieder Menschen unterwegs, die augenscheinlich gerne beim WGT dabei gewesen wären – das aber nicht stattfinden darf. Nun treffen sie sich einfach so, wie hier in den Parks und an der Moritzbastei.

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