Am Sonntag fegte ab den frรผhen Morgenstunden ein Schneesturm รผber Leipzig hinweg. Die LVB mussten den Betrieb in weiten Teilen einstellen. Fรผr Furore zumindest im Netz sorgte der spektakulรคre Auftritt eines Snowboarders auf dem Leipziger Marktplatz. Auรerdem: Rund 80 Menschen lieferten sich am Connewitzer Kreuz eine fast schon rituelle Schneeballschlacht. Die LZ fasst zusammen, was am Sonntag, den 7. Februar 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Schneechaos in Leipzig
Schneeverwehungen, Glรคtte und eisige Temperaturen legten das รถffentliche Leben in Leipzig am Sonntag รผber weite Strecken lahm. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) stellten den Fahrbetrieb weitgehend ein. Die Straรenbahnlinien 1, 3, 7, 11 und 15 fahren im Notbetrieb. Alle weiteren Bahn- und Buslinien konnten witterungsbedingt nicht bedient werden. Die Bahn stellte den Fernverkehr teilweise ein.Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt bis Montag-Nachmittag weiter vor Schneeverwehungen und Glatteis. Auรerdem erwarten die Meteorologen bis 15 Zentimeter Neuschnee und Frost bis -12 Grad. Autofahrten sollten also dringend vermieden werden.
Snowboarden auf dem Markt
In sozialen Medien sorgt das Video eines Snowboardfahrers fรผr Aufsehen. Der Wintersportler hatte sich den Leipziger Markt als Piste auserkoren, wo er sich von einem Gelรคndewagen ziehen lieร. Sicher hoch illegal, aber eben auch lustig.
Leipziger Winterdienst ๐ค pic.twitter.com/scTsLgMHQF
โ RBoligei (@BoligeiR) February 7, 2021
Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz
Ab 19.15 Uhr lieferten sich bis zu 80 Personen am Connewitzer Kreuz eine angesichts des Neuschnees fast schon ritualisierte Schneeballschlacht. Die รผberwiegend schwarz gekleideten Teilnehmer bewarfen sich nicht nur gegenseitig, sondern warfen Schneebรคlle auch auf vorbeifahrende Straรenbahnen und Pkw. Vereinzelt wurde Pyrotechnik abgebrannt.
Schneeballschlacht am Kreuz. Video: LZ
Ein Pkw-Fahrer hielt gegen 19.45 Uhr in Hรถhe der Schneeballwerfer und beschimpfte die Umstehenden aggressiv mit beleidigenden รuรerungen. Daraufhin sah sich eine Person bemรผรigt, den rechten Seitenspiegel von dem Auto abzutreten. Als der Mann daraufhin die Polizei rief, suchten die Teilnehmenden fluchtartig das Weite. Die Ordnungshรผter lieรen sich allerdings nicht blicken.
Erst als die Situation bereits lรคnger vorรผber war, tauchten dann doch noch einige Beamte vor den Augen unserer LZ-Reporterin auf. Statt zu einem Einsatz kamen sie dann letztlich mangels Arbeit zum Dรถneressen in den Leipziger Sรผden.
Ein bisschen Medien-Bashing
Jedes Mal wenn in Leipzig โ klimabedingt reduziert โ wenigstens so viel Schnee herunterkommt, dass man darauf zumindest mal ein paar Stunden herumrutschen kann, geht am Peterssteinweg offensichtlich ein rotes โHeute ist Rodeltagโ-Reaktions-Lรคmpchen an.
Und dann kommt die Geschichte mit den โbeliebtesten Rodelbergenโ in Leipzig.
Abgesehen davon, dass die meisten Menschen โ zumal mit Kindern โ hoffentlich selbst wissen, wo man in Leipzig auf hรถlzernen Gefรคhrten einen kleinen Hang herunterschlittern kann, war der journalistische Kalauer aus Sicht der LZ in diesem Jahr eher weniger angebracht. Sozusagen aus aktuellen Grรผnden โฆ
Wenn ein Lokalmedium die jรคhrliche โWo sind #Leipzig|s schรถnste Rodelpistenโ-Geschichte auch in der #Corona-Seuche bringen muss: Jeder weiร, wo man in Wohnortnรคhe rodeln kann (und sollte gerade hoffen, dass es andere nicht wissen). #Covid19 #Rodeln #Schlitten #Leipzig pic.twitter.com/tHoKswa8He
โ Leipziger Zeitung (@LIZ_de) February 7, 2021
Worรผber die LZ heute berichtet hat: Caterer fรผr Leipziger Grundschulen achten auf Nachhaltigkeit bei der Essensversorgung. Bobpilotin Anne Lobenstein kรคmpft nach Corona-Erkrankung noch immer mit den Folgen. Und wie weiter mit dem Beteiligungsprozess zur Magdeborner Halbinsel?
In einem nachdenklichen Text geht es zudem um die Frage, wie eigentlich das Coronavirus immer wieder aufflackern und sich weiter verbreiten kann โ und ein wenig dabei auch um den Brexit und die Wanderung der Arbeitnehmer in Europa.
Was morgen passieren wird: In Sachsen enden heute die Winterferien. Die Schรผler der Abschlussklassen und Abschlussjahrgรคnge an Berufsschulen, Berufsfachschulen und Fachschulen werden trotz Lockdown wieder in den Prรคsenzunterricht geschickt.
Aus Infektionsschutzgrรผnden findet der Unterricht in geteilten Klassen statt, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Bereits seit dem 18. Januar nehmen Schรผlerinnen und Schรผler der Abschlussklassen an Oberschulen, Fรถrderschulen (die nach Lehrplรคnen der Oberschule unterrichtet werden), Gymnasien (Jahrgangsstufen 11 und 12), Beruflichen Gymnasien (Jahrgangsstufen 12 und 13), Fachoberschulen, Abendoberschulen, Abendgymnasien (Jahrgangsstufen 11 und 12) und Kollegs (Jahrgangsstufen 11 und 12) am Prรคsenzunterricht teil.
Alle รผbrigen Kinder und Jugendlichen verbleiben in hรคuslicher Lernzeit.
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Montag, 08.02.2021:
Zum Winterdienst halte ich mich eigentlich zurรผck, bevor ich kritisiere. Weil Wetterkapriolen dรผrfen auch mal Ausnahmen zulassen.
Aber heute morgen frage ich mich wirklich, warum man so ein Tohuwaschneebu mit Ansage erleben muss??
Groร angekรผndigt im Leipziger Staatsmedium: der Winterdienst sei alarmiert und stehe in den Startlรถchern, so scheint er wohl dort verblieben zu sein und hat offensichtlich eine Schneephobie entwickelt!
Persรถnlich zugetragene Informationen: bis zur Grenze Stadtgebiet sind die Straรen recht gut gerรคumt. Soso.
In der Stadt: Dicke Schneedecken auf allen Straรen, welche ich zu Fuร passierte; gelegentlich Schneearbeiter, die an Kreuzungen Gehwege rรคumten.
Die Untรคtigkeit der dafรผr vorgesehenen (angedachten?) Einsatzbrigaden hat sogar frรผhzeitig den gesamten รPNV zum Erliegen gebracht. Ohne Eisregen oder โkalteโ -20ยฐC.
Bin ich zu empfindlich oder ist das normal?