Dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt sind 42.000 Datensätze zu Straftätern abhanden gekommen, während der Getränkelieferdienst „Durstexpress“ bei seinen Kündigungen zurückrudert. RB Leipzig hat noch immer Chancen auf die Meisterschaft. Außerdem: Die PARTEI hat ihre Bundestagskandidaten nominiert. Die LZ fasst zusammen, was am Samstag, den 27. Februar 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Aufatmen bei Durstexpress

Die Leipziger Mitarbeiter des Getränkelieferdienstes „Durstexpress“ dürfen vorerst aufatmen. Das Unternehmen, das kürzlich den Mitbewerber „Flaschenpost“ für die kolportierte Summe von 800 Millionen Euro aufgekauft hatte, hat die Kündigungen von 450 Mitarbeitern im eigenen Unternehmen laut einem Bericht des MDR Sachsen bis 22. März ausgesetzt. Dies habe ein Unternehmenssprecher bestätigt.

„Durstexpress“ kommt damit einer Bitte der Arbeitsagentur nach, die ein hohes Aufkommen an Arbeitssuchenden fürchtet.

Ding Dong - Durstexpress-Werbung in Leipzig. Foto: Michael Freitag
Ding Dong – Durstexpress-Werbung in Leipzig wird bald zugunsten von „Flaschenpost“ verschwinden. Foto: Michael Freitag

Der Mutterkonzern Dr. Oetker teilte dem MDR zufolge mit, man habe weiterhin die Absicht, möglichst viele Mitarbeiter von „Durstexpress“ beim zukünftig gemeinsam als „Flaschenpost“ weitergeführten Gesamtunternehmen zu übernehmen. Eine Betriebsversammlung am Freitag zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung führte allerdings zu keiner Einigung.

Die Belegschaft befindet sich seit Bekanntwerden der Betriebsübernahme im Arbeitskampf. Die Beschäftigten kämpfen für einen geordneten Übergang zum lokalen Flaschenpost-Standort und haben kürzlich einen Betriebsrat gegründet.

PARTEI stellt Bundestagskandidaten auf

Die PARTEI hat am Samstag ihre Kandidaten für die Bundestagswahl nominiert. Im Wahlkreis Leipzig I geht Katharina Subat ins Rennen. Im Wahlkreis Leipzig II wird sich Stadtrat Thomas Kumbernuß zur Wahl stellen.

Ein Blick gen Osten

Erneut gab es heute in Leipzig ab 15 Uhr eine kleine Solidaritäts-Kundgebung mit der Opposition in Russland und Belarus, dieses Mal am Schillerpark. Zuletzt hatte vor allem der Fall des in Russland mittlerweile zu über zwei Jahren Zwangslager verurteilten Alexei Nawalny für Aufsehen gesorgt, doch nicht nur der bekannteste Gegenspieler Wladimir Putins ist von offensichtlich politisch motivierten Justizurteilen betroffen.

Noch schlimmer ist die Lage in Belarus. Während es in Russland vor allem um verkrustete Strukturen, in Teilen korrupten Staatskapitalismus und Wahlbeeinflussungen durch TV- und Mediendominanz geht, werden in Belarus Wahlen offenkundig direkt gefälscht.

In ihrem Redebeitrag beschrieb Irena Rudolph-Kokot (SPD) ihren Blick gen Osten so: „Es gibt für politische Aktivist/-innen in Russland derzeit keine Sicherheit, keine Rechtsstaatlichkeit. Es gibt für die Menschen in Russland keine Versammlungsfreiheit, keine Pressefreiheit und de facto keine Meinungsfreiheit. Die im Dezember verabschiedeten Gesetze, die praktisch jede und jeden zum sogenannten ausländischen Agenten machen können, sind diktatorisch.“ (Der gesamte Redebeitrag / PDF)

Peinliche Datenpanne

Das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt hat versehentlich rund 42.000 Datensätze zu Straftätern gelöscht. Betroffen soll der erkennungsdienstliche Teil des Polizeilichen Informationssystems sein. Ursächlich sei eine Fehlerkette. Wahrscheinlich lassen sich die Daten wiederherstellen. Beim Bundeskriminalamt soll ein Backup existieren.

Torspektakel in der Red-Bull-Arena

RB Leipzig ist noch immer aussichtsreich im Meisterschaftsrennen. Die Rasenballer besiegten am Abend Borussia Mönchengladbach vor heimischer Geisterkulisse mit 3:2 (0:2). Spitzenreiter FC Bayern München hatte zuvor gegen Köln deutlich mit 5:1 (2:0) gewonnen. Am Mittwoch treten die Leipziger im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg an.

Gleisdreieck, Kohleausstieg, Linkspartei

Worüber die LZ heute berichtet hat:Über die Stadtratsdebatte zur Zukunft des Gleisdreiecks, über die Realisierung des Kohleausstiegs in Leipzig und die Zahl der polizeilichen Hubschraubereinsätze.

Was heute außerdem wichtig war: Die Linken haben auf Bundesebene eine neue Spitze gewählt. Mit Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler werden erstmals zwei Frauen die Geschicke einer im Bundestag vertretenen Partei lenken.

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