Die Corona-Zahlen in Sachsen entspannen sich zunehmend, aber langsam, doch die zuerst in Großbritannien aufgetretene Virus-Mutation ist auf dem Vormarsch. Außerdem gilt ab morgen an einigen Stellen in Leipzig kein Alkoholverbot mehr und der Ticketkonzern Eventim bringt Konzertbesuche mit Impfausweis-Vorlage ins Gespräch. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 3. Februar 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Die Stadt Leipzig ist derzeit die Region in Sachsen mit der niedrigsten 7-Tage-Inzidenz. Rund 73 Menschen von 100.000 wurden hier in der vergangenen Woche positiv getestet. Den höchsten Wert weist mit knapp 190 der Landkreis Leipzig auf. Die sachsenweite 7-Tages-Inzidenz liegt bei rund 105.

Britische Virus-Variante auf dem Vormarsch

Am vergangenen Donnerstag wurde die britische Corona-Mutation erstmals in Leipzig nachgewiesen, übers Wochenende auch im Vogtlandkreis und heute erstmals im Erzgebirgskreis, in Erfurt und auch erstmals in Teilen Sachsen-Anhalts.Der Amtsarzt des Vogtlandkreises, Andreas Lonitz, warnte heute unabhängig von den generell sinkenden Infektionszahlen vor einem Anstieg der Ansteckungen aufgrund der Virusmutation. Man müsse damit rechnen, dass die Fälle wieder in die Höhe gehen könnten. Das in Großbritannien entstandene mutierte Virus gilt als deutlich ansteckender als das herkömmliche SARS-CoV-2.

Der Impfstoff bleibt weiterhin knapp, doch die Länder bauen die Infrastruktur fürs Impfen weiter aus. In Thüringen wurden heute die restlichen 15 der 29 geplanten Impfzentren in Betrieb genommen. Dort soll der Impfstoff des US-amerikanischen Konzerns Moderna zum Einsatz kommen, der Anfang Januar von der EU-Kommission zugelassen wurde.

Öffentliches Alkoholverbot in Leipzig wird teilweise aufgehoben

Pünktlich nach Ende des Januars, den einige Menschen traditionell zum Verzicht nutzen – sei es als „Veganuary“ (vegane Ernährung) oder „Dry January“ (ohne Alkohol) – hat die Leipziger Stadtverwaltung heute bekannt gegeben, dass ab morgen (4. Februar) an einigen Stellen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit wieder erlaubt ist.

Genau regelt das eine städtische Allgemeinverfügung, die morgen in Kraft tritt. Sie gießt Bestimmungen der aktuell geltenden sächsischen Corona-Schutz-Verordnung in kommunales Recht. In der landesweiten Verordnung vom 28. Januar steht, dass die Städte und Landkreise selbst festlegen sollen, wo in der Öffentlichkeit alkoholische Getränke konsumiert werden dürfen. Seit Dezember hatte zuvor ein landesweites Verbot ohne Ausnahmen gegolten.

An folgenden Stellen bleibt das Alkoholverbot bestehen: auf öffentlichen Verkehrsflächen der Innenstadt, einschließlich Innenstadtring, in Fußgängerzonen, in verkehrsberuhigten Bereichen, auf öffentlichen Parkplätzen, auf Parkplätzen vor Einkaufszentren sowie Groß- und Einzelhandelsgeschäften, auf Spiel- und Sportplätzen, vor und an Tankstellen, an ÖPNV-Haltestellen, vor und in Bahnhöfen und in Parks.

An allen anderen Orten innerhalb des Stadtgebiets darf nun wieder Alkohol getrunken werden.

Eventim-CEO bringt Impfausweis bei Konzerten ins Gespräch

Deutschlands größter Ticketkonzern Eventim hat heute beim Stichwort Impfausweis für Medienwirbel gesorgt. Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg forderte in der Zeitschrift Wirtschaftswoche, dass private Veranstalter/-innen die Möglichkeit haben sollten, Impfausweise beispielsweise bei Konzertbesuchen als Eintrittsvoraussetzung festzulegen – aber das erst, wenn jede Person ein Impfangebot bekommen könne.

Eventim hat laut Schulenberg bereits die technische Infrastruktur für ein Lesen von Impfausweisen aufgebaut.

Worüber die LZ heute berichtet hat: Während der heutigen Plenarsitzung hat die Opposition im sächsischen Landtag die Corona-Politik der Landesregierung kritisiert. Und die Grünen haben die Bundesregierung zu einem möglichen zweiten Rettungsschirm für den ÖPNV befragt. Auch in Leipzig will man in einem Plenum zusammenkommen, und zwar zur Diskussion des zukünftigen Standorts der Kleinmesse, die das Festgelände am Cottaweg an RB Leipzig abgeben soll.

Was heute außerdem wichtig war: Der Sächsische Landtag hat in seiner heutigen Plenarsitzung das Sächsische Gesetz zur Umsetzung der Grundsteuerreform verabschiedet.

Was morgen passieren wird: Morgen tritt, wie oben erläutert, die Allgemeinverfügung zum Alkoholverbot der Stadt Leipzig in Kraft. Außerdem ist der 4. Februar der Weltkrebstag (WHO-Aktionstag), aus dessen Anlass Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping zur Krebsvorsorge aufruft.

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Es gibt 3 Kommentare

@Frank: die Lebenserfahrung des vergangenen “Corona-Jahres” lehrt, dass es genügend Menschen gibt, die diese Regeln nur als Einladung zum Bruch derselben ansehen. Hinzu kommt, dass es niemals ein flächendeckendes “Kontrollregime” in Deutschland gab – und aus freiheitlichen Gründen begrüße ich das auch. Aus epidemiologischer Sicht fehlt es 😉

Die britische Mutation gibt es jetzt auch in unserer Region. Trotz 15-km-Regel, Quarantäne für Fernreisende, Kontaktverbot, Bordkarten im Flugzeug, Mund-Nase-Bedeckung, medizinischen Masken, Abstandhalten etc. Wie soll das Virus hierher kommen?

Eventim will Kartenlesegeräte für “Impfkarten” verkaufen?
Eigentlich nur konsequent, da sie ihre Logistik auch dafür anbieten, Impftermine zu vermitteln (in RP war das, glaub ich, erstmal).

Irgendwie müssen die ja auch “ihr” Geld von der Maut-Strafzahlung des CSU-Verkehrs-Scheuers ohne Gesichtsverlust “investieren”.
Ist das jetzt eigentlich schon die imperialistische Endstufe des Kapitalismus oder bereits der Beginn kapitalistischer Planwirtschaft, frage ich mich manchmal..
Aber die wissen dann wenigstens wirklich, wenn alle geimpft sind.

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