Auch Gebäude haben so ihre Jubiläen. Eines wird am Samstag, 8. Dezember, gefeiert. Um 11 Uhr lädt die Hochschule für Musik und Theater ein in ihr Haus in der Grassistraße 8. Im Großen Saal wird der Festakt zum Jubiläum "125 Jahre Grassistraße 8" zelebriert. Damit wird das älteste öffentliche Gebäude im Musikviertel gefeiert. Vor 125 Jahren, am 5. Dezember 1887, wurde das Hochschulgebäude Grassistraße 8 eingeweiht.
Es handelte sich um das zweite Domizil des 1843 gegründeten Leipziger Konservatoriums, das aus der Innenstadt in das damals neu entstehende Musikviertel hinauszog. Heute ist es das älteste erhaltene öffentliche Gebäude im Musikviertel.
Zuvor war es dem alten Gewandhaus benachbart, das seinerzeit dem Neubau des Städtischen Kaufhauses genauso weichen musste wie das Konservatorium. Das Neue Gewandhaus wurde 1882 – 1884 im neu entstehenden Musikviertel errichtet. Der Neubau des “Königlichen Konservatoriums” folgte 1885 – 1887 nach Plänen von Hugo Licht, dem Leiter des Leipziger Hochbauamtes, der der gründerzeitlichen Stadt seinen Stempel aufdrückte wie kein zweiter. 20 Jahre später wird das Neue Rathaus sein Hauptprojekt werden.
Das durch Aufschüttungen bebaubar gewordene Musikviertel entstand systematisch. Auch der Platz für das 1888 bis 1895 erbaute Reichsgericht (das heutige Bundesverwaltungsgericht) war schon vorgesehen. 1881 hatte der Rat der Stadt das Gelände zur Bebauung freigegeben. Die eindrucksvolle Universitätsbibliothek wurde 1887 – 1891 nach Plänen von Arwed Roßbach gebaut, die Städtische Gewerbeschule – heute HTWK – wurde 1896 eröffnet. Der Bau für die Kunstgewerbeschule – die heutige HGB – entstand 1887 – 1890. Wenn also gefeiert wird, kann im Musikviertel in den nächsten Jahren so einiges gefeiert werden.Mit einem Festakt am Samstag, 8. Dezember, um 11 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik und Theater Leipzig wird nun an das Haus-Jubiläum erinnert.
Die Festrede hält der Kunstwissenschaftler und Denkmalpfleger Dr. Wolfgang Hocquél, Geschäftsführer der Kulturstiftung Leipzig. Grußworte sprechen Michael Faber, Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig, und Gewandhausdirektor Prof. Andreas Schulz.
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In einer nur an diesem Tag gezeigten Ausstellung ist mehr über die Entstehung des Musikviertels als herausragendem Ort des Leipziger Kulturlebens und über die Geschichte des Konservatoriumsgebäudes zu erfahren.
Mit historischem Bezug zum Jubiläum umrahmen Ensembles der Hochschule den Festakt unter anderem mit einer festlichen Bläser-Intrada sowie dem berühmten Hymnus für zwölf Violoncelli op. 57 des Konservatoriumslehrers Julius Klengel (1859 – 1933). Außerdem wird die 1. Preisträgerin des 61. Internationalen Musikwettbewerbs der ARD München 2012 und derzeitige Studentin der Hochschule, Olena Tokar, mit Liedern des Hochschulgründers Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) zu hören sein.
Zudem gibt es einen Sektempfang. Der Eintritt ist frei.
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