Die Unterschrift von Johann Christian Bach stellvertretend für seinen Vater auf der Quittung für das Lobwasser-Legat. Foto: Sammlung Bach-Archiv Leipzig
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Verschollen geglaubte Bach-Quittung aus dem Jahr 1750 wird zum Bachfest Leipzig erstmals öffentlich gezeigt

Ein ganz besonderes Dokument wird zum Bachfest 2015 erstmals wieder seit über 100 Jahren der Öffentlichkeit präsentiert. Es erzählt - auch wenn es Johann Sebastian Bach nicht selbst unterschrieben hat - von seinen letzten Lebenstagen. Und das waren keine guten. Denn eigentlich hatte sich der vom Grauen Star geplagte Thomaskantor vom berühmten reisenden Augenheiler John Taylor eine Besserung versprochen.

Papst Franziskus: Auferstehung für unsere Herzen. Foto: Ralf Julke
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Ein Papst liest den “Christen ohne Erinnerung” die Leviten

Wahrscheinlich wird Papst Franziskus als der große Mahner in die Geschichte eingehen, als der Papst, der seinen (katholischen) Schäfchen unentwegt predigte, sie sollten sich doch bitte wie Christen verhalten. Nicht diese Scheinheiligen sein, die sich das christliche Mäntelchen überhelfen und sich trotzdem wie Wölfe und Schakale benehmen.

Das Auenland von seiner typischen Seite: Zusammenfluss von Weißer Elster und Parthe. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (4): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubJetzt haben wir einen Namen: Aregelia. Aber passt der zu Leipzig? Wo ist dieses simple Lei oder *leih, das Leipzigs Namensforscher als Wurzel des Namens annehmen, an das dann irgendwann so eine schöne slawische Endung wie -ici, -icz, -iz drankam? Steckt das klebrige, fließende Leih vielleicht doch in Aregelia? - Kay Suchowa bringt uns auf die Spur.

Zusammenfluss von Nahle und Kleiner Luppe - aber die Luppe hat mit dem Namen von Leipzig nichts zu tun. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (3): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubAber wie war das nun mit diesen römischen Händlern? Wer könnte sich für das interessiert haben, was sie aus dem fernen großen Germanien, der Germania Magna, und möglicherweise diesem lebendigen Hotspot am Zusammenfluss von Elster, Parthe und Pleiße hätten erzählen können? - Ein Name fasziniert dabei die Forscher seit Jahrzehnten: Claudius Ptolemäus.

Auf dem Podium (v.l.n.r.) Stephan Raue (Chefredakteur MDR, Trimediales), Dr. Everhard Holtmann (vom Zentrum für Sozialforschung Halle/Saale), Wolfgang Brinkschulte (Moderation, MDR), André Böhmer (stellv. Chefredakteur LVZ) und Christian Wolff (ehem. Pfarrer der Thomaskirche).
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Das Audio zum Nachhören: “Lügenpresse” – Zum Umgang von Medien und Öffentlichkeit mit den neuen “Wutbürgern”

"Lügenpresse". Ein Wort, das in den letzten Wochen vermehrt in Zusammenhang mit den ...egida-Demonstrationen wieder auftauchte - auch in Leipzig. Die Friedrich-Ebert-Stiftung will sich dem Thema mit einer Podiumsdiskussion annähern und betitelt ihre Einladung mit "Zum Umgang von Medien und Öffentlichkeit mit den neuen Wutbürgern". Die L-IZ wird heute Abend per Livestream die Veranstaltung aus der Tagungslounge in der Katharinenstraße 6 übertragen. Beginn 18 Uhr.

Zeugnis für 7.000 Jahre Besiedelung: Brunnenfund von Altscherbitz. Foto: Landesamt für Archäologie Sachsen
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Eine Spurensuche (2): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubWoher stammt Leipzigs Name, wenn er nun nicht von den Slawen stammt, sondern aus einer Zeit davor? Vor der slawischen Besiedlung? Oder, wie Karlheinz Hengst 2010 schrieb: "Damit gelangen wir in die germanische Zeit." Ins 5./6. Jahrhundert, schrieb er. Oder gar noch weiter zurück? In dieser Ecke Sachsens eigentlich gar kein Problem, was mittlerweile hunderte von Ausgrabungen belegen.

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2010. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (1): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubManchmal müssen erst verschiedene Erkenntnisse zusammenkommen, um endlich die richtige Spur zu finden. Wir sind ja im Jahr 1.000 der Ersterwähnung Leipzigs ... Sind wir? Bisher galt die Erwähnung Leipzigs in der Chronik des Thietmar von Merseburg als der Beleg für die früheste Erwähnung. Das soll ja mit gewaltigem Brimborium gefeiert werden in diesem Jahr. Und wieder einmal wird es das falsche Jubiläum im falschen Jahr sein.

Chef von Frankly Books: Robert Merkel. Foto: www.franklybooks.com
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Literatur ist in Leipzig längst mehr als nur Buch

Der Februar-Treff des Börsenvereins ist auch jedes Mal Gelegenheit für Verleger aus Mitteldeutschland, das vorzustellen, was sie jenseits des klassischen Büchermachens so anstellen. Hörbücher zum Beispiel, Bücher, die ins Internet verlinken oder gleich E-Books. Kein leichter Markt. Denn die technischen Möglichkeiten verändern sich zwar rasend schnell. Tun das aber auch die Lesegewohnheiten?

Zeitreise in die Gottschedstraße. Foto: Karsten Pietsch
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Kammerspiele, Scala, Kneipenszene, Kino. Oder verschlossene Türen

Leipzigs Gottschedstraße 16 wird im Stadtrat behandelt. Gibt es weiterhin eine Option auf Öffentlichkeit, Theater, Filmkunst und Literatur oder aber verkauft die Stadt kurzerhand eine Immobilie? Und damit eine alte Leipziger Theateradresse. Ob Kammerspiele, Neue Szene, Scala, Festival euro-scene Leipzig oder auch nur Kneipe, es ist ein Publikums-Mehrgenerationentheater, und das seit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Hier haben Generationen von Leipzigern, und das sind alle, die jeweils gerade da sind, gerne unterhaltsam-lehrreiche Kunst-Zeiten und Lebenskunst-Stunden verbracht. Klassisch, lustig, ungewöhnlich, aufmüpfig, angeheitert.

Die Ernst-Pinkert-Schule in Leipzig-Volkmarsdorf. Foto: Marko Hofmann
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6.100 neue Lehrkräfte? Nimmt Sachsens neue Regierung den Lehrermangel endlich ernst?

Ganz mutig schienen CDU und SPD zu sein, als sie im Oktober in ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag schrieben: "Wir ersetzen jede Lehrerin und jeden Lehrer, die aus dem Schuldienst ausscheiden, 1:1 und tragen dem Anstieg der Schülerzahlen, den deutlich gestiegenen Ausbildungsverpflichtungen der Schulen und dem erhöhten Bedarf für die schulische Inklusion angemessen Rechnung. In dieser Legislaturperiode werden wir mindestens 6.100 neue Lehrerinnen und Lehrer unbefristet einstellen.”

Lirot & Schlueter: Im Feuer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Reine Spannung in flotter Verehrung für Dan Brown: Im Feuer

Thriller ist nicht gleich Thriller. Das weiß jeder, der sich auf die entsprechenden Angaben der Verlage verlässt. Stephen King hat nicht viel mit Dan Brown zu tun. Wo der eine auf Horror und Entsetzen setzt, spricht der andere Spannung und unbändige Rätsellust an. Das Wort "Thrill" enthält alles. Aber Dan Brown sei hier nicht zufällig erwähnt. Der stand in diesem Fall sogar Pate. "Im Feuer" ist eine echte Hommage.

Legida kehrt am 23. Februar auf den Augustusplatz zurück. Und die Wissenschaftler der Universität Leipzig erfassen die Mengen aus luftiger Höhe. Foto: Marcel Sarközi
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Legida in Zahlen: Ein Interview zur korrekten Erfassung von gesellschaftlichen Bewegungen

In den vergangenen Wochen haben sich einige Leipziger zu recht immer wieder über so manche Zahl gewundert, welche so von den Legida-Demonstrationen gemeldet wurde. Ein geflügeltes Wort dabei seither nach jeder neuen Demonstration unter Journalisten und einem humorbegabten Polizeipräsidenten Bernd Merbitz: „Das waren ganz sicher 15.000“. Nachdem sich am 21. Januar die Polizeizahlen nicht mehr erklären ließen, hatte die L-IZ auf maximal 6.000 geschätzt und Recht behalten. Unterstützung erhielten wir dabei von den Ergebnissen von Soziologen der Universität Leipzig. Am Rande der Legida-Demo vom 23. Februar entstand nun ein Interview mit Stephan Poppe von eben diesem Institut über die Methodiken der Zahlenerfassung.

Website der Umweltbibliothek Leipzig. Screenshot: L-IZ
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CDU-Fraktion möchte die Leipziger Umweltbibliothek gern ins Umweltinformationszentrum eingliedern

Wie weiter mit der Umweltbibliothek des Ökolöwen? Für den Doppelhaushalt 2015/2016 hat die Grünen-Fraktion deutlich mehr Geld beantragt. Mit den aktuell knapp 20.000 Euro lässt sich keine professionelle Betreuung organisieren. Werbung machen für das einmalige Angebot eigentlich auch nicht. Warum dann nicht gleich ins Umweltinformationszentrum (UIZ) integrieren, fragt sich die CDU-Fraktion.

Ausstellungskatalog "Kleine Werke - Große Namen". Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kleine Werke – Große Namen: Ein kleiner Katalog zu einer kleinen Auswahl aus einer großen Leipziger Sammlung

Seit dem 26. Februar ist im Museum der bildenden Künste die kleine Kabinettausstellung "Kleine Werke - Große Namen" zu sehen. Ein kleiner Blick in die Sammlung Maximilian Speck von Sternburg, die in den heiligen Hallen des Leipziger Bildermuseums ihre Obhut gefunden hat. Nur wird sie eher selten mal als Sammlung präsentiert. Die Zeichnungen noch viel seltener. Eine Gelegenheit.

Leipzig - zur Zeit Erich Kästners. Augustusplatz mit Blick auf die Paulinerkirche. Foto: Stadtarchiv
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Gastmanns Kolumne: Willkommen in Likezig, Dr. Kästner!

Lieber Erich Kästner, morgen wird Dein 116. Geburtstag sein. Ich weiß, man soll nicht vorzeitig gratulieren, aber ich will es trotzdem wagen. Was soll bei einem, der schon ein paar Jahrzehnte nicht mehr unter uns weilt, auch noch passieren? Dass Du in Dresden zur Welt gekommen bist, das weiß man zur Genüge, vor allem aufgrund deines autobiographischen Kinderbuchs „Als ich ein kleiner Junge war“. Mit dem Du Deiner Heimatstadt ein anrührendes Denkmal zu setzen wusstest.

Matthias Weik & Marc Friedrich: Der Crash ist die Lösung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Crash ist die Lösung (2): Von Schulden erwürgte Nationen

Natürlich hat auch die seit 2007 gärende Finanzkrise mit politischen Weichenstellungen zu tun. Denn ohne eine massive Deregulierung des Bankensektors hätten auch die "systemrelevanten" Großbanken nie zu unkontrollierten Spielcasinos werden können. Auf Seite 79 nennen Matthias Weik und Marc Friedrich Ross und Reiter: Reagan, Clinton, Thatcher und Blair. Motto: "Profitmaximierung um jeden Preis".

Matthias Weik & Marc Friedrich: Der Crash ist die Lösung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Crash ist die Lösung (1): Der Weg in die nächste Finanzkatastrophe

Warum das heutige Finanzsystem keinen anderen Weg kennt, als den Weg in die nächste Finanzkatastrophe. Es braut sich was zusammen. Das, was aktuell an Griechenland durchexerziert wird, ist nur die Ouvertüre. Auch wenn die ganze Show, die da von Troika und deutschem Finanzminister inszeniert wird, so aussieht, als würden die Herren im teuren Anzug aus lauter Solidarität Griechenland den Hintern retten. Und Europa gleich mit. Tatsächlich retten sie nur einer Macht den goldenen Hintern: den Großbanken. Mal wieder. Oder immer noch.

Schule am Floßplatz in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Kultusministerium flickt die Löcher im Schulbetrieb immer mehr mit Leuten ohne Lehrerausbildung

Am Donnerstag, 19. Februar, feierten zwar CDU und SPD die ersten 100 Tage ihrer neuen gemeinsamen Regierung in Sachsen. Und die SPD sprach sogar von einem "politischen Richtungswechsel". Aber der wird sich frühestens bemerkbar machen, wenn der neue Doppelhaushalt des Landes beschlossen ist. Bis dahin aber wird so weitergewurstelt wie gehabt. Das bestätigen auch die neuen Zahlen zu den Lehrereinstellungen in Sachsen.

So verschieden die Menschen - einiges liegt bei ihnen selbst, manches bereits im Erbgut versteckt. Foto: L-IZ.de
·Bildung·Forschung

Haben wir’s nicht schon immer gewusst? Gene bestimmen Gewicht und Statur

Laut einer internationalen Genomstudie gehen Wissenschaftler davon aus, dass die häufigen Adipositas-assoziierten Genvarianten den BMI (Body Mass Index) zu rund 21 Prozent beeinflussen. Für das gesamte Genom nehmen sie sogar einen 40- bis 70-prozentigen Einfluss an. In einer weiteren Analyse des Gesamtgenoms von über 224.000 Personen zeigte sich, dass 68 Genstellen mit der Fettverteilung am Körper assoziiert sind. Forscher der Universität Leipzig waren an beiden Genanalysen beteiligt, über die das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner jüngsten Ausgabe berichtet.

Jens Kassner: Görlitz in One Day. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Görlitz an einem Tag – in 31 Stationen mit Heiligem Grab, sechs Kirchen und Jakob Böhme

Es gibt was zu entdecken in Mitteldeutschland. Das spricht sich herum. Manchmal schneller, wenn ein Leuchtturmprojekt wie der Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden für Aufmerksamkeit sorgt, manchmal langsamer, weil sich erst herumsprechen muss, dass hier einige der schönsten Städte Deutschlands zur Stadttour einladen. Aber was ist, wenn die Neugierigen aus aller Welt nur einen Tag Zeit haben für jede Station der Rundreise? Etwa für Görlitz.

Augustusplatz mit City-Hochhaus und dem Neubau der Universität Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Wagt es Sachsens Wissenschaftsministerin, die Personalsituation für Hochschullehrkräfte zu verbessern?

Eigentlich wäre es die Chance für die neue und alte Wissenschaftsministerin in Sachsen, Eva-Maria Stange (SPD), die Hochschullandschaft wieder zu sortieren, Wildwüchse zu beseitigen und vor allem wieder verlässliche Grundplanken einzuziehen. Immerhin hatte die SPD in der Opposition ja selbst die verheerende Kürzungspolitik der CDU/FDP-Regierung kritisiert. Nun bekommt Eva-Maria Stange Druck von den Grünen.

Nicole Joens: Korrupte Medienmacht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Wie sich die großen Medienkonzerne den Zugriff auf die Meinungsmacht sichern

Der Prozess, der die Medienlandschaft in der Bundesrepublik immer mehr zum faden Brei macht und Kreativen die simple Lebensgrundlage entzieht, hat mit dem großen deutschen Geld zu tun und den Verschiebungen in der Landschaft, die mit dem Wachsen einiger weniger, milliardenschwerer Medienkonzerne einher ging. Allen voran der Bertelsmann-Konzern, der nicht nur im Film und TV mitmischt, sondern auch im Verlagsgeschäft und in der Presse.

Nicole Joens: Korrupte Medienmacht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Nicht nur im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk werden die Medien-Milliarden ohne Kontrolle verbrannt

Manchmal muss man erst mit der Nase so richtig draufgestoßen werden, um zu merken, wie viel da eigentlich schief läuft im Land. Nicole Joens ist das passiert. In "Tanz der Zitronen" hat die jahrelang erfolgreiche Drehbuchautorin darüber geschrieben, wie sie so langsam ein Bild davon bekam, wie undurchschaubar, inkompetent und verfilzt der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk (ÖRR) in Deutschland schon ist.

Deutschlands Frauen jedenfalls schienen bereit für die harte Tour, wenn auch erst einmal vorsichtshalber mit einem traumatisierten Multimillionär U30. Foto: L-IZ.de
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Fifty Shades of Tolerance

Behaglich war es im Zug von Berlin nach Leipzig: Neben mir saß eine strickende Frau, deren Stricknadeln im Takt mit den Schwellengeräuschen der Schienen klapperten. Aus dem angrenzenden Bordbistro wehte leises Gläserklirren herüber, einige Herren nahmen ein erstes Bier ein. Das Kind hatte ein anderes mitreisendes Kind gefunden. Eines, das Unterhaltungselektronik durfte. Die Reise war rund, ich hätte ewig so weiterfahren können.

Slobodan Tisma: Das Bernardi-Zimmer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Slobodan Tismas Novelle “Das Bernardi-Zimmer”: Das Leben des Pista Petrovic

Können Autoren aus Südosteuropa keine Romane schreiben? Oder liegt es doch eher an der besonderen Sicht des Leipziger Literaturverlages auf die Literaturen des Ostens, der vor allem das Besondere, Avantgardistische sucht? Und dabei auch auf Stoffe stößt, die eher in das große Reich der Novelle gehören. Wie auch diese Geschichte über Pista Petrovic, dessen Problem es tatsächlich nicht ist, dass er Hermaphrodit ist.

Steffi Böttger: Freiburg an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein flotter Tag in der Universitätsstadt Freiburg

Wenn man schon mal in Konstanz ist, dann kann man auch schnell noch einen Abstecher nach Freiburg machen. Dachte sich Steffi Böttger, und besuchte auch noch die Stadt im Breisgau, die für Leipzigs Messegeschichte so wichtig ist. Denn hier ließ sich Leipzig 1497 von König Maximilian I. auf dem Reichstag seine Messeprivilegien bestätigen, die der Stadt erst die rechtlichen Grundlagen gaben, Städte wie Halle, Erfurt, Merseburg oder Magdeburg als mitteldeutsche Messekonkurrenz auszuschalten.

Anke Kuhl: Cowboy will nicht reiten. Cover: Klett Kinderbuchverlag
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Flottes Mutmacherbuch: Anke Kuhls “Cowboy will nicht reiten” – für kleine und große Beginner

Anke Kuhl ist eine der acht Laboranten, die sich in Frankfurt am Main zu einer Grafikergemeinschaft zusammengetan haben. Mit ihrer selbstbewussten Art hat die junge Diplom-Designerin auch den Leipziger Klett Kinderbuch Verlag begeistert. Und wer so fröhlich Geschichten und Bücher illustrieren kann, der kann auch selbst Geschichten erzählen. Von Cowboys zum Beispiel, die Angst vor Pferden haben.

Holger Witzel: Heul doch, Wessi. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Noch ein letztes Mal aus voller Lunge pöbeln: Heul doch, Wessi

Kapitulation oder Heimkehr? Das weiß Holger Witzel selber nicht so recht. Zwei Bände seiner "Schnauze, Wessi"-Kolumnen hat er im westdeutschen Gütersloher Verlagshaus veröffentlicht. Sie verkauften sich. Wie warme Konsum-Semmeln. Doch der dritte Band erscheint jetzt im ostdeutschen Eulenspiegel-Verlag. Samt einem Nachwort, in dem der Autor frank und frei erklärt: Jetzt hat er selbst die Schnauze voll. Sechs Jahre Pöbeln. Und es hat nichts gebracht.

Oliver Decker, Johannes Kiess, Elmar Brähler (Hrsg.): Rechtsextremismus der Mitte und sekundärer Autoritarismus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Neue “Mitte”-Studie beleuchtet die Ängste der aus der Mitte Gefallenen

Einen Teil der Ergebnisse aus der neuen "Mitte"-Studie hatte die Universität Leipzig schon im Herbst veröffentlicht. Nicht ahnend, dass das, was hier als Erkenntnis über die AfD sichtbar wurde, wenig später auch erklären würde, warum erzürnte Dresdener als PEGIDA auf die Straße gingen. Da staunte man nicht nur in München und Hamburg: Da, wo deutschlandweit der Ausländeranteil am geringsten ist, gibt es augenscheinlich die größten Ängste.

Oliver Decker, Johannes Kiess, Elmar Brähler (Hrsg.): Rechtsextremismus der Mitte und sekundärer Autoritarismus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Neue “Mitte”-Studie nimmt auch die Wählerschaft der AfD unter die Lupe

Seit 2002 gibt es die Studien zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland aus der Leipziger Forschungsgruppe um Elmar Brähler. Sie haben schon früh gezeigt, dass Rechtsextremismus nicht nur das "Problem" einer kleinen Randgruppe ist, sondern die ganze Gesellschaft betrifft. 2006 sorgte die Gruppe für Aufsehen, als sie diagnostizierte: rechtsextreme Einstellungen sind eigentlich ein Problem der Mitte der Gesellschaft.

Jordan Plevnes: Das Achte Weltwunder. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Jordan Plevnes lässt seinen gefallenen Helden träumen von der “Wiege der Welt”

Mazedonien war mal ein Weltreich. Lang ist das her. Da hieß der König Alexander der Große, kam bis nach Indien, besetzte Persien, Baktrien, Gaza, Ägypten, gründete über 70 Städte mit seinem Namen. Das heutige Alexandria in Ägypten ist das berühmteste davon. Heute sucht man Mazedonien mit der Lupe auf der Landkarte. Und die mazedonische Literatur ebenso. Jetzt taucht das Ländchen im Programm des Leipziger Literaturverlages auf.

Florian Schäfer, Paula Mangold: Vergessene Geschichte - NS-Zwangsarbeit in Leipzig. Cover: Bookra Verlag
·Bildung·Bücher

Zwei junge Leipziger auf den Spuren der Zwangsarbeit in den Stadtteilen Connewitz und Lindenau

Da und dort haben engagierte Leipziger Historiker in den letzten Jahren auch schon ein bisschen hineingeleuchtet in die Finsternis der zwölfjährigen NS-Herrschaft in Leipzig. Jeder Beitrag eine neue Bestätigung für die Vermutung, dass diese scheinbar medial so gut erschlossene Zeit tatsächlich in weiten Teilen terra incognita ist. Auch weil nach 1945 eine Menge Leute vergessen wollten. Auch die Tatsache, dass tausende Zwangsarbeiter auch in Leipzig für den deutschen Krieg schufteten.

Papst Franziskus: Lasst euch begeistern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Reden und Predigten von Papst Franziskus für die Jackentasche

Wenn ein Büchlein direkt aus dem Vatikan kommt, dann steht das gar nicht extra drauf. Oder drin. Etwa wenn es um Herausgeber oder Übersetzer geht. Die Quelle muss für alles stehen. Sie seht lütt als Copyright auf Seite 4: "Libreria Editrice Vaticana". Und das Büchlein mit den "Ermutigungen zur Nachfolge Jesu" gibt es wahrscheinlich parallel in allen Sprachen der Welt. Für alle, die "ihren Franziskus" in der Tasche haben wollen.

Die MDR-Zentrale in der Altenburger Straße. Foto: Matthias Weidemann
·Bildung·Medien

Die Leipziger Internet Zeitung beantwortet einen Brief des Medienstadt Leipzig e.V. einfach nicht

Manchmal bekommt man ja so Briefe. Mit der Post. Mit der richtigen Post: 62 Cent pro Sendung und hübscher Stempel aus dem Briefzentrum. Der Medienstadt Leipzig e.V. hat uns jetzt so ein Briefchen geschickt. Und anderen wohl auch, die man so kennt aus der Medienlandschaft. Man feiert demnächst auch in diesem kleinen Verein zur Förderung kultureller und wissenschaftlicher Projekte Geburtstag. Und möchte was veröffentlichen.

Pausenhof der Apollonia-von-Wiedebach-Oberschule. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Schulsozialarbeit in Sachsen: Leipziger Stadträte kritisieren Sachsens Kultusministerium

Es war eines der großen Themen am Jahresende 2013, als absehbar war, dass die Bundesförderung für die gerade erst eingeführten Sozialarbeiterstellen an einigen Leipziger Schulen nicht fortgesetzt werden würde. Appelle an die sächsische Landesregierung, mit einer eigenen Förderung in dieses wichtige Projekt einzusteigen, verhallten. Und entsprechend erstaunt sind natürlich auch Leipzigs Stadträte, dass die zuständige Kultusministerin nun im "Handelsblatt" geradezu schwärmt von dieser Idee.

Petra Kasch: Man küsst sich immer zweimal. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Liebe, die Träume und die ganz normalen Ängste hier unten diesseits der falschen Kulissen

Müssen es immer Prinzen, Ponys und Partys sein? Wenn man so durch die Jugendbuchabteilungen der Buchhandlungen stöbert auf der Suche nach zumutbarer Lektüre für junge Leserinnen und Leser, darf man erschüttert sein. Zwischen Fantasy und Nobility hat das richtige Leben hienieden kaum Platz. Es geht so schrill zu wie in den Kindersendungen des deutschen TV. Und so falsch. Gäb es da und dort nicht einen Lichtblick aus dem nur scheinbar so banalen Leben - zum Beispiel dem der Fischers.

Nilo - das neue Maskottchen der Stadtbibliothek Leipzig. Repro: L-IZ
·Bildung·Medien

Leipzigs Stadtbibliotek wird immer hybrider

Verwandelt sich Leipzigs Stadtbibliothek in ein UFO? Wird es Lesefutter künftig nur noch digital geben? Wenn man so manche Meldung aus der Branche liest, könnte man das durchaus glauben. Und das Märchen vom totgesagten Papierbuch auch. Natürlich tut sich was im Digitalen. Nur ein bisschen anders, als gedacht, stellt Susanne Metz, Leiterin der Stadtbibliothek Leipzig, fest.

Steffi Böttger: Konstanz an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Genau vor 600 Jahren war Konstanz der Angelpunkt deutscher Geschichte

Es sieht wie ein kleiner Zufall aus, dass sich zum Jahresauftakt ausgerechnet Konstanz in die Reihe "... an einem Tag" des Lehmstedt Verlages gemogelt hat. Aber ganz so zufällig ist das nicht: Ein wichtiges Jubiläum hat 2015 mit Konstanz zu tun. Vor 600 Jahren stand die Stadt am Bodensee mitten im politischen Geschehen des Heiligen Römischen Reiches. Und das gleich mehrfach. Am Anfang die Ermordung von Jan Hus.

Stadtbibliothek Leipzig: Susanne Metz und Michael Faber stellen die neuen Zahlen für 2014 vor. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Stadtteilbibliothek Plagwitz wird saniert, Grünau bekommt ein Bildungszentrum und im Osten fehlt noch was

Quo vadis, Leipziger Stadtbibliothek? Die Frage durfte vor sieben Jahren durchaus noch gestellt werden. Da hatte die Stadtbibliothek schon ein paar Jahre Sparkurs hinter sich, hockte in einigen sichtlich heruntergewirtschaften Gebäuden und der Ankaufetat für neue Medien war ein Witz. Aber ging es nicht der ganzen Kultur so? - In der Stadtbiblithek wurde das Ruder damals herumgerissen. Das Ergebnis ist eine hübsche Million.

Leipzig versucht die Schulsozialarbeiter aus eigener Kraft zu bezahlen - hier die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Kultusministerin bekommt für ihre Forderung nach Schulsozialarbeitern deftige Kritik von daheim

Es ist schon erstaunlich, dass erst Jahre zäher Kämpfe vergehen müssen, in denen nicht nur Oppositionsparteien in Sachsen, sondern auch die Kommunen händeringend um Sozialarbeiter in den Schulen fechten und um eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch die sächsische Regierung. Und dann erzählt die verantwortliche Kultusministerin im "Handelsblatt", dass Schulen allein nicht die Reparaturwerkstatt der Nation sein können. "Warum erst jetzt, Frau Ministerin?", fragen Sachsens Schüler. Mit Recht.

Malerei von Menschenaffen. Foto: Gesellschaft für Primatologie
·Bildung·Forschung

Ausstellung zur Leipziger Primatologen-Tagung zeigt Malerei von Menschenaffen

Leipzig ist längst schon eine der beliebtesten Kongressstädte weltweit geworden. Davon profitiert nicht nur die Leipziger Messe mit ihrem Congress Center. Oft genug wollen die Kongressteilnehmer direkt am Brennpunkt des Geschehens tagen. Und das ist im Fall der Primatologen natürlich das Institut für Evolutionäre Anthropologie am Deutschen Platz. Und auch der neugierige Leipziger findet hier was zum Gucken: Echte Kunstwerke begabter Schimpansen.

Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Preis der Leipziger Buchmesse 2015: Die Gegenwart und ihre Konflikte

Gäbe es nicht auch die Preise für Sachbuch und Übersetzung - man könnte verzweifeln am "Preis der Leipziger Buchmesse". Gibt es wirklich keine aufregende Belletristik in Deutschland? Lesen die Chef-Feuilletonisten des deutschen Literaturteils tatsächlich am liebsten diese konstruierten Erlebnisse aus einer fabulierten Wirklichkeit, die so wenig bis nichts mit dem Leben in unserer Gegenwart zu tun haben? Am 5. Februar wurden die Nominierungen für den "Preis der Leipziger Buchmesse" bekannt gegeben.

Peter Gehrisch: Der glimmende Ring meiner Lichtwissenschaft. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Peter Gehrischs “Der glimmende Ring meiner Lichtwissenschaft” – das extreme Leben eines Dresdner Dichters

Sagen wir es mal so: Dichter aus Sachsen haben denkbar geringe Chancen, jemals auch nur auf die Nominierungsliste für den "Preis der Leipziger Buchmesse" zu geraten. Das liegt nicht an ihrer Produktivität und auch nicht an der Qualität ihrer Texte. Es liegt schlicht an der Mode, die ja bekanntlich teilt - in das, was die diversen Jurys derzeit gerade für opportun halten. Und was nicht. Einer wie Peter Gehrisch ist es natürlich nicht.

Augsburg, Prüwer, Schwarwel: 1989 - Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schwarwel & Co: Almanach zur Friedlichen Revolution

Das Jahr 2014 flutet noch ein bisschen nach. Nicht alles ist fertig geworden im 25. Jahr der Friedlichen Revolution. Nicht nur das geplante Denkmal. Der Film freilich, den Schwarwel gemacht hat zum Jubiläum, der war rechtzeitig fertig. Trotzdem fehlte der Mannschaft in der Agentur Glücklicher Montag noch etwas. Ein Buch zum Beispiel. Aber kein Comic.

Angelina Polonskaja: Schwärzer als Weiß. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die unbändigen Gedichte der Angelina Polonskaja endlich auf Deutsch

An der deutschen Rechtschreibung wurde in den vergangenen Jahren ja wie wild gebastelt - oft genug bis zur Unleserlichkeit. Aber wenn es um Transkriptionen geht, dann macht in Deutschland jeder Seins - ebenfalls bis zur Unlesbarkeit. Und so taucht eine nicht ganz unbekannte Dichterin wie Angelina Polonskaja auch schon mal als Anjelina Polonskaya oder - noch wilder - als Anzhelina Polonskaya auf. Die Arme. Dabei ist sie eine der besten aus dem heutigen Russland.

Josef Fischer: Wahlen, Wahlrecht und Gewählte in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie die Leipziger seit 1830 wählen durften und wen sie wählten

Wie kann man sich einen Statistiker vorstellen in Zeiten, in denen die ganze Gesellschaft ins Wahlfieber gerät, sich in Medien, an Wahlständen und in Podiumsdiskussionen die Gemüter erhitzen? - Wohl ungefähr so: Sie organisieren in aller Gemütsruhe einen möglichst reibungslosen Ablauf für den Wahltag und fluchen nur ganz, ganz leise, wenn die Parteien völlig durchknallen und für eine simple Kommunalwahl gleich mal 100, 110 und mehr Kandidaten aufstellen. Als könne man den Leipziger Stadtrat einfach mal aufblasen.

Für sieben sächsische Grundschulen könnte das Jahr 2015 das Aus bedeuten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Gesetzentwurf zu Sachsens freien Schulen ist immer noch nicht verfassungskonform

So manche sächsischen Wähler hatten durch die Wahl im Herbst tatsächlich mit einer Änderung der sächsischen Landespolitik gerechnet. Zumindest auf einigen Politikfeldern, auf denen man dem neuen Koalitionspartner SPD mehr Kompetenz zutraute. Doch die ersten Monate gingen vorüber und es geht weiter wie zuvor. Beim Thema Freie Schulen herrscht der selbe Eiertanz, der auch in CDU/FDP-Zeiten die Landschaft verunsichert hat.

Katja Winkler: Die besten Jahre. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Katja Winklers poetisches Logbuch “Die besten Jahre”

Sie spricht selbst von "einem Logbuch der Ereignisse meines Lebens" - Katja Winkler, studierte Germanistin, Sprachlehrerin in Integrationskursen. Angefangen hat sie ihr Logbuch 1989. "Erst als die DDR sich auflöste und die Mauer fiel, begann ich Gedichte zu schreiben. Ich war verliebt, und es war mir, als hebe sich ein Betondeckel von meiner Seele. Da war ich Ende Zwanzig." "Die besten Jahre" stecken jetzt in einem Buch.

Leipziger Zustände, Dezember 2014. Foto: Ralf Julke
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Das neue Heft “Leipziger Zustände” bilanziert diesmal auch AfD, Legida und Co.

Alle zwei Jahre erscheint so ein Heft "Leipziger Zustände" seit 2008. Mehr ist nicht drin. Auch wenn die Betreiber von ChronikLe.org zusammen mit der RAA Sachsen gern öfter so ein Heft vorlegen würden, das eben nicht nur eine Zustandsbeschreibung ist. Das geht auf der Website viel besser. Tatsächlich ist es jedes Mal der Versuch, ein Stück gesellschaftliche Wirklichkeit zu analysieren. Derzeit noch ohne Hoffnung auf Besserung.

Franz Hodjak: Das Ende wird Nabucco heißen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Franz Hodjaks Schelmengeschichten: “Das Ende wird Nabucco heißen”

Am Ende werden es lauter kleine engagierte Verlage sein, die sich überhaupt noch darum kümmern, dass die Weltliteratur den Weg in den deutschen Sprachraum findet. Die Zeit, dass sich die namhaften großen Verlage diese Mühe machten, ist vorbei. Dort schaut man nur noch auf Verkaufszahlen. In Leipzig beim Leipziger Literaturverlag ist Franz Hodjak schon mit dem Band "Was wäre schon ein Unglück ohne Worte".

Die Fotografin. Bertha Wehnert-Beckmann 1815 - 1901. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Leipziger Fotografin Bertha Wehnert-Beckmann und das posierende Bürgertum der Gründerzeit

Alles weiß man nicht, ganze Berge von Fragen sind offen zum Leben von Bertha Wehnert-Beckmann, die am 25. Januar 1815 geboren wurde und die seit Sonntag auch die ihr gebührende Ausstellung zum 200. Geburtstag im Stadtgeschichtlichen Museum hat. Und den zugehörigen Begleitband, in dem 100 ihrer Fotos ganzseitig zu finden sind. Und sieben Texte, in denen die Autoren verscuhen, sich dem großen Rätsel zu nähern: Wer war, verflixt noch mal, diese Frau?

Es wandern die Zeiten unter dem ewigen Himmel. Eine Perlenkette mongolischer Dichtung. Foto: Ralf Julke
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108 faszinierende Gedichte aus den Weiten der Mongolei

Mongolische Dichtkunst ist auf dem deutschen Buchmarkt kaum präsent. Es geht dem 3-Millionen-Einwohnerland da nicht besser als so vielen anderen Nationen, deren Sprache es schwer hat, per Übersetzung in deutsche Buchhandlungen zu gelangen. Dabei ist es auch heute noch das stolze Volk der Nachfahren Tschingis Chaans: ein Volk der Reiter, Hirten, Nomaden. Zumindest in der Lyrik. Denn wie man vom Kirgisen Tschingis Aitmatow weiß: Der Tag zieht den Jahrhundertweg ...

Protestbanner gegen die Kürzungen. Foto: Ralf Julke
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Nach der Pharmazie hofft auch Leipzigs Archäologie auf eine Zukunft

Der 21. Januar 2014 dürfe gut und gern als „Schicksalstag“ für das Leipziger Institut für Klassische Archäologie bezeichnet werden. Jetzt ein Jahr später, hat sich der Fachschaftsrat Archäologie noch einmal zusammengesetzt, um das Jahr der Proteste Revue passieren zu lassen und gleichzeitig nach vorn zu sehen. Sieht ja nicht ganz finster aus am Horizont.

Die ganze Welt im Kleinen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipzig im Buch – Die kunterbunte Geschichte von Klein-Paris in einem reich bebilderten Geschichten-Buch

So ein 1.000-jähriges ist immer ein guter Anlass, noch einmal alles in ein Buch zu packen. Oder drei, wie es Peter Schwarz in "Das tausendjährige Leipzig" macht (wovon mittlerweile zwei dicke Bände vorliegen). Aber passt so eine 1.000 Jahre lange Stadtgeschichte auch in ein einzelnes Buch? Das auch nicht ganz so dick ist und das trotzdem in unterhaltsamer Weise das Wichtigste beinhaltet? Klaro, dachte sich der Stadtentdecker und Schriftsteller Sebastian Ringel.

Neues Denkfutter von Sascha Heße. Foto: Ralf Julke
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Neues Denkfutter von Sascha Heße: Grenlofrei Zenseheit

Sascha Heße ist Komponist, Philosoph, Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er lebt als Musiker, Schriftsteller und - achja - Aphoristiker in Leipzig. Ist ja auch eine Stadt, die zu zugespitzten Worten geradezu herausfordert. Da muss nicht einmal der Haufen der Selbstgerechten demonstrierten, als hätte er gerade die Welt erfunden. "Viele kommen nie zur Vernunft, weil sie immer nur warten, dass die Vernunft zu ihnen kommt." Schreibt Heße.

Stephan Wünsche: Die Leipziger Singakademie. Foto: Ralf Julke
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Die Leipziger Singakademie und ihre erstaunlich präsentablen Anfänge

Leipzigs Geschichtserzählung ist ein Flickenteppich, in dem es manchmal bunt durcheinander geht. Gut belegte Geschichten stehen neben Mythen und echten Stadtführer-Legenden, Fakten neben vagen Konstruktionen, Mutmaßungen neben Kapiteln, deren Fakten mal vor 100 Jahren zusammengetragen wurden. So eine Geschichte ist die Geschichte der Leipziger Singakademie. Nie gehört? Kann vorkommen. Auch Leipziger legendäre Institutionen gehen dann und wann mal unter.

Inskriptionen: gedankenschutt, traumklamauk. Foto: Ralf Julke
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Wie der Dichter Wilhelm Klemm eine Inskriptionen-Anthologie inspirierte

Was passiert, wenn man sie loslässt, die Dichterinnen und Dichter? Immerhin ein exotisches Völkchen mit einem speziellen Beruf, der so gar nicht in unsere Zeit passt, diese oberflächliche, eilige, flache. Gibt es sie noch? Es gibt sie. Zu finden im Grunde tagtäglich auf einem Blog im Windschatten des Leipziger Literaturverlages, der regelrecht einlädt zum poetischen Dialog. Und einmal im Jahr wird eine Anthologie daraus.

Protest der Pharmazie-Studierenden im Dezember 2011. Foto: Ralf Julke
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Uni Leipzig darf noch einmal für Studiengang Pharmazie immatrikulieren

Es waren die ersten, die mit Trillerpfeifen und Transparenten protestierten gegen die beabsichtigte Schließung ihres Studienganges: die Leipziger Pharmazie-Studierenden. Sie blieben nicht die letzten. Bis zur Landtagswahl wurde der Stellenabbau an Sachsens Hochschulen munter weiter forciert. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ist erst einmal die Bremse drin. Und am Montag, 19. Januar, konnte die Universität Leipzig erst mal verkünden: Es werden weiter Pharmazie-Studierende immatrikuliert.

Das Haus der Musikschule Johann Sebastian Bach an der Schillerstraße. Foto: Ralf Julke
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Musikschule Leipzig Johann-Sebastian-Bach: Mehr Nachfrage bedeutet mehr Zuschuss

Leipzig ist Musikstadt. Und das nicht nur, weil die Stadt ihre großen Musikhäuser mit Millionen päppelt, sondern auch, weil die Leipziger selbst Musik lieben. Nicht nur aus der Konserve, sondern auch selbstgemacht. Die Musikschule Johann Sebastian Bach erfreut sich hoher Nachfrage. Und kann den Bedarf gar nicht mehr abfangen. 1.000 Namen stehen mittlerweile auf der Warteliste. Nur in einem unterscheiden sich SPD und Linke: in der Vorstellung, wie viel Geld sie in die Ausweitung des Angebots stecken möchten.

Die 31. Schule als Containerbau in der Franzosenallee in Probstheida. Foto: Ralf Julke
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31. Grundschule in Probstheida: Container marode – Schulneubau überfällig

Leipzig, Deine Schulen. Das ist ein Dauerthema. Und zwar nicht erst seit zehn Jahren, seit die steigenden Geburtenzahlen auch den Bedarf an neuen Schulen erzeugen. Für die Bewohner Probstheidas ist das schon seit 1998 ein Thema. Da wurde kurzerhand - weil gerade das neue Wohngebiet Sonnenpark aus dem Ackerboden gestampft wurde - eine Grundschule hingeklatscht: die 31. Grundschule. In "Leichtbauweise", wie es im Amtsdeutsch heißt.

Bodenatlas 2015.
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Bodenatlas 2015: Der deutsche Fleischverbrauch entzieht anderen Völkern die Nahrungsgrundlage

Es ist den Wenigsten bewusst, dass die Bundesrepublik - genauso wie andere Staaten der EU - ihren Nahrungsbedarf nicht mit den eigenen landwirtschaftlichen Ressourcen deckt. Viele Produkte werden aus aller Welt importiert. Und gleichzeitig geht immer mehr wertvolles Ackerland in Deutschland verloren, weil es überbaut wird, überdüngt oder vom Winde verweht. Am 8. Januar stellte die Böll-Stiftung den "Bodenatlas 2015" vor, der zeigt, wie viel Schindluder mit einer der wertvollsten Ressource der Erde getrieben wird.

Nachbarschaftsschule in Lindenau. Foto: Gernot Borriss
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Nachbarschaftsschule Leipzig: Stadt kann die Schule nicht übernehmen

Die Grünen waren es, die im Sommer die Übernahme der Nachbarschaftsschule in Lindenau in die Trägerschaft der Stadt Leipzig beantragt hatten, nachdem die Pläne der Landesregierung das freie Schulprojekt bedrohten. Die Stadt freilich kann keine Schule in freier Trägerschaft betreiben. Geht nicht, teilte das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) per Schreiben vom 29. Oktober 2014 der Leipziger Stadtverwaltung mit.

·Bildung·Forschung

Grenzen des Wachstums: Bei einigen Ressourcen sind sie längst erreicht

Es war der "Club of Rome", der das Schlagwort Grenzen des Wachstums auf die Tagesordnung setzte. Seitdem wurde über einige Wachstumsgrenzen viel debattiert - bei Rohstoffen etwa. Aber dass es auch viele als selbstverständlich empfundene Ressourcen gibt, deren Belastbarkeit die Menschheit schon völlig ausreizt, das macht jetzt eine Studie klar, an der auch Forscher des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) beteiligt waren.

Überschwemmtes Jena-Experiment. Foto: iDiV
·Bildung·Forschung

Flut 2013 – Artenreiches Grasland wächst nach Flutkatastrophen besser als artenarmes

Im Deutschen Zentrum für Biodiversitätsforschung (iDiV) sind eine ganze Reihe Institute und Projekte aus dem mitteldeutschen Raum gebündelt. Eines davon ist ein ökologischer Freilandversuch an der Saale. Der wurde 2013 vom Hochwasser überschwemmt. Für die Forscher ein wissenschaftlicher Glücksfall. Den solche Extremereignisse können sie nicht simulieren. Und gelernt haben sie auch was draus.

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Bibliothekarisches Neuland: HTWK Leipzig geht mit ALMA in die Cloud

Die Hochschulbibliothek der HTWK Leipzig führt als erste Bibliothek in Deutschland das Bibliotheksmanagementsystem ALMA ein. Das Besondere daran: Es ist vollständig cloudbasiert und bietet erstmals die Verwaltung verschiedener Medien wie Bücher, Onlineressourcen und Datenträger aus einer Hand. Die Systemumstellung wurde am Montag, 12. Januar, abgeschlossen. Der neue Katalog "Kapri" steht somit ab sofort allen Nutzern und Nutzerinnen zur Verfügung.

·Bildung·Medien

Erst Ausgrenzung schafft den Nährboden für Extreme

Weiter geht's ind er Journalismus-Diskussion auf der L-IZ. Und zwar mit einer Frage, die uns von breitbrüstigen Kommentatoren immer wieder um die Ohren gehauen wird so nach dem Motto: "Dürft ihr nicht!" - Die Frage lautet: Dürfen Journalisten parteiisch sein? - Die Antwort lautet ganz einfach: Sie dürfen nicht nur, sie müssen. Der Journalismus ist nun einmal ein Kind der Aufklärung. Und das Anliegen seiner besten Vertreter war immer, im Namen der Wahrheit parteiisch zu sein.

·Bildung·Zeitreise

250 Jahre retour: Woher kommt denn eigentlich dieser Schlingel, der Journalist?

Wann wurde eigentlich der Journalist erfunden? War er immer schon da und hat sich nur verkleidet? Man kommt ja so ins Nachdenken im Advent. Wenn man Wikipedia glaubt, gab es sogar Präjournalisten. Also Journalisten vor der Geburt der eigentlichen Spezies. Der eigentliche Berufsstand ist ein echtes Kind der Aufklärung, der französischen natürlich. Steckt ja auch im Namen: der Jour und das Journal.

·Bildung·Medien

Wenn’s knirscht im Winterwald: Die L-IZ feiert jetzt Advent

Heute ist ein bisschen Advent auf der L-IZ. Ganz klassischer Advent, wie er früher einmal war, als der Weihnachtsmann noch alle (kaputten) Spielsachen einsammelte, damit sie zur Bescherung wieder heil und wie neu die Kinderherzen klopfen ließen: "Alle Puppen sind verschwunden, hab nicht mal mal den Bär gefunden ..." Bei uns sind es nur Artikel. Aber Bescherung ist ja gleich. Es handelt sich nur noch um Stunden, 48 oder so. Das ist die schönste Zeit im Advent: Man hat endlich mal Zeit, zur Besinnung zu kommen.

Tanz der Zitronen. Foto: Ralf Julke
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Tanz der Zitronen (1): Warum Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk in Deutschland derart schlecht geworden ist

Das Buch hat Nicole Joens 2013 geschrieben und veröffentlicht. Mit Wut im Bauch und Schalk im Nacken. Sie sitzt schon am nächsten und das wird nicht weniger bissig werden. Und es beschäftigt sich ebenfalls wieder mit einem System, das man in Deutschland "Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk" (ÖRR) nennt. Auch wenn das Buch auf den ersten Blick wirkt wie ein exotischer Roman. Bei den "Zitronen" geht es nicht um Zitrusfrüchte.

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Warum Sachsen die Bildungsziele von 2008 verfehlt

Am Mittwoch, 7. Januar, veröffentlichte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) seine Expertise "Bildungsgipfel-Bilanz 2014". Sie wertete darin die Umsetzung der Ziele des Dresdner Bildungsgipfels vom 22. Oktober 2008. Sechs Jahre ist das her. Bund und Länder vereinbarten damals in Dresden klare Ziele für die Bildungspolitik. Die wichtigsten Ziele wurde verfehlt. Und der DGB konstatiert wieder einmal eine "Soziale Schieflage in der 'Bildungsrepublik'".

·Bildung·Medien

Experten bestätigen Forderungen nach sozial gerechtem Rundfunkbeitrag

Der seit zwei Jahren erhobene Rundfunkbeitrag ist alles mögliche - nur nicht aufkommensneutral oder gar sozial ausgewogen. Das war eine der vielen Feststellungen im Gutachten für den Bundesfinanzminister, das im Dezember veröffentlicht wurde. Doch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble machte schon wenige Tage nach Veröffentlichung klar, dass ihn das nichts anginge. Rundfunk sei nun einmal Ländersache. Man darf gespannt sein, wie sich jetzt die Länder aus der Sache herauswinden. Die sächsische Linksfraktion hat schon mal einen Antrag gestellt.

Neues "Regjo"-Heft benennt das Mega-Thema für 2015. Foto: Ralf Julke
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Neues “Regjo”-Heft benennt das Mega-Thema für 2015

So sachlich gab sich das "Regjo"-Magazin bislang noch nicht. Gern gab man den Heften übergreifende Titel, die auch so eine Ahnung davon aufkommen ließen, dass man eine Region wie Mitteldeutschland auch vernetzt, vieldimensional und im Fluss denken kann. Diesmal zeigt sich das Anliegen ganz nüchtern auf dem Titel: "Fachkraft gesucht". Der Nachwuchsmangel macht sich bemerkbar. Und er wird auch 2015 ein Mega-Thema sein.

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Ein Tröpfchen mehr Inklusion

Ab dem Schuljahr 2016/2017, so vermeldete die "Sächsische Zeitung" am 2. Januar, will Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth 150 sogenannte Inklusionsassistenen an Sachsens Regelschulen zum Einsatz bringen. Dafür will sie bis 2020 / 2021 immerhin 44 Millionen Euro aus dem EU-Sozialfonds zum Einsatz bringen. Das reicht im Leben nicht, kommentiert das Cornelia Falken, Sprecherin für Bildungspolitik der Fraktion Die Linke.

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Was soll sich für Freie Schulen wirklich verbessern?

Am 23. Dezember hat das sächsische Kabinett den Entwurf für das neue Gesetz für Schulen in freier Trägerschaft zur Anhörung freigegeben. „Der Gesetzentwurf erleichtert die Gründung von freien Schulen und verschafft ihnen deutlich höhere staatliche Zuschüsse“, meinte dazu Kultusministerin Brunhild Kurth. Vom sogenannten „Drei-Säulen-Modell“ will sich die Sächsische Staatsregierung dabei nicht trennen.

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Sachsen muss endlich ein neues Privatschulgesetz vorlegen

Vor Weihnachten kochte das Thema Freie Schulen im Landtag noch einmal hoch. Ein Thema, bei dem sich ja die alte Regierung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Erst vor Gericht musste geklärt werden, dass das Land Sachsen nicht berechtigt ist, Schulen in privater Trägerschaft gegenüber staatlichen Schulen zu benachteiligen. Auch finanziell nicht. Doch noch am 17. Dezember sorgte ein Bericht der "Sächsischen Zeitung" für Wirbel: Das Regierungskabinett hatte den Beschluss zum neuen Gesetzentwurf vertagt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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