Verwirrende Gefühle auf Bahnsteig 7. Grafik: L-IZ
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Eine ziemlich frustrierende Begegnung auf Bahnsteig 7 – aber für wen eigentlich?

LeserclubHat Herr L. einen gewaltigen Fehler begangen? Sah das so aus? Waren zwei eifrige Beamte gerade dabei, ihn beim Frevel seines Lebens zu erwischen? Immerhin lebt er in einer Zeit, in der Flaschensammler genauso hoheitlich unbeliebt sind wie Leute, die seltsame Nachrichten austauschen auf eigenartigen Wegen. Hatte der Mann am Telefon nicht extra betont: „Wenn Sie erwischt werden, dürfen Sie auf mich nicht zählen.“ So liebte Herr L. seinen Beruf.

Susanne Hahn: Leipzig und seine Orthopädie. Foto: Ralf Julke
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Die Entstehungsgeschichte der Orthopädie in Leipzig mit vielen namhaften Akteuren

Die Bezeichnung „Heft“ trifft natürlich auf das, was im Sax Verlag als „Leipziger Hefte“ veröffentlicht wird, schon lange nicht mehr zu. Hefte waren es ganz zu Anfang mal, als die Reihe zu Leipziger Themen begann. Mittlerweile ist man bei Nummer 19 angelangt und das „Heft“ hat sich längst zu einem reich bebilderten 200-Seiten-Buch entwickelt. Das Thema ist natürlich sehr speziell.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
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Personaldecke voller Löcher, an jeder sechsten Leipziger Schule ist der lehrplanmäßige Unterricht nicht vollständig abgesichert

100 Prozent Personalabdeckung im Grundbereich der sächsischen Schulen - das heißt nichts anderes als: Hier wird haarscharf auf Kante geplant. Nicht mehr. An etlichen Schulen sogar weniger, wie jetzt eine Landtagsanfrage der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, ergab. Und gerade Schulen in Leipziger Problemvierteln sind betroffen.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Gesetzentwurf der Linksfraktion zur Neuregelung der Rektor_innenwahl in Sachsen erstmals behandelt

Normalerweise würden auch Rektorenwahlen in Sachsen kein Problem darstellen – auch nicht mit dem aktuell gültigen „Hochschulfreiheitsgesetz“. Wenn die Menschen in Machtpositionen auch fähig wären zu Kommunikation und Abstimmung. Sind sie aber oft nicht, wie der Hochschulrat der Uni Leipzig ja in der gründlich gescheiterten Rektorwahl 2015 durchexerzierte. Und weil das so ist, beantragt die Linke im Landtag eine klitzekleine Änderung.

Jan Lindner: Auf Teufel komm Rausch. Foto: Ralf Julke
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In seinen neuen Geschichten versucht Jan Lindner, ganz schauerlich zu sein, und begegnet sich selbst

Nun ja, der Teufel kommt in diesem Buch gar nicht vor. Auch nicht der Bursche auf dem Coverbild. Auch wenn es zuweilen durchaus beängstigend zugeht in Jan Lindners Geschichten. Der Leipziger Autor mag das Absurde, Düstere, Abgedrehte. Und einige seiner Texte sind auch deftig makaber und streifen die Randbereiche des Horrors. Obwohl Lindner eigentlich eher ein ausgebuffter Romantiker ist.

Wünsch-mir-was im „Tagesspiegel“. Screenshot: L-IZ
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Ein paar Widerworte zu einer völlig realitätsfremden Medien-Orakelei im „Tagesspiegel“

Im „Tagesspiegel“ gab es in den letzten Tagen eine kleine Kabbelei zu einer Frage, die irgendwie auch „die Medien“ angeht. Chefredakteur Lorenz Maroldt hatte die Frage angesprochen, warum es in Berlin immer mehr rechtsfreie Räume zu geben scheine. Am Ende landete er sogar bei „Zero-Toleranz-Räumen“. Ihm antwortete zwölf Tage später der Fernsehmann Werner Sonne und warf eine ganz kühne Antwort hin: „Die Medien brauchen mehr Mut.“

Andreas M. Sturm: Trauma. Foto: Ralf Julke
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Der dunkle Schatten der Vergangenheit, die Moral der Macht und ein eiskalter Jäger in der Dresdner Nacht

Andreas M. Sturms neuer Dresden-Krimi heißt nicht nur „Trauma“ und ist damit bedrohlicher benannt als die drei vorhergehenden Krimis um Kriminalkommissarin Karin Wolf, in denen es gerade für die Ermittlerin immer wieder heikel und brandgefährlich wurde. Diesmal hat ein Opfer, um das sie sich kümmern muss, tatsächlich ein Trauma erlitten, kann sich nicht mehr an seinen Namen und sein Leben erinnern.

Hat Herr L. die Botschaft gefunden? Grafik: L-IZ
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Die nicht ganz unwichtige Rolle von Zerstreutheit und Koffein im Leben des Herrn L.

LeserclubUnd dann stand Herr L. da, zitternd vor Enttäuschung am Ende des langen Bahnsteigs. Solche Momente hasste er, da war ihm zum Explodieren, zum Ausderhautfahren und Zumberserkerwerden. Warum nur immer wieder ihm? Womit hatte er das verdient? Hätte er einen Gott gehabt, hätte er auch einen Sündenbock gehabt. In solchen Momenten beneidete er den Kapitän Ahab um seinen Wal. "Mit Ihnen alles in Ordnung?"

Wolfgang Hocquél: Architektur der Region Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Wolfgang Hocquél zeigt mit 300 Denkmalen einen kleinen Ausschnitt des gebauten Reichtums in der Leipziger Region

Mit Denkmalen kennt sich Wolfgang Hocquél aus, jahrzehntelang hat er als hauptamtlicher Denkmalpfleger gearbeitet, war 1991 bis 2008 der zuständige Referatsleiter in der Landesdirektion. 1990 war er Initiator der 1. Leipziger Volksbaukonferenz: „Ist Leipzig noch zu retten?“ hieß damals die Frage. Die genauso auch für tausende wertvoller Baudenkmale in der Leipziger Region galt.

Olav Heinemann: Das Herkommen des Hauses Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Wie emsige Gelehrte im 15. und 16. Jahrhundert die ruhmreiche Geschichte des Hauses Sachsen konstruierten

Der Obertitel trügt ein wenig, auch wenn er den Kern dieses Buches trotzdem trifft: „Das Herkommen des Hauses Sachsen“. Ja, woher kommt es denn? Oder woher kam es mal? Der Historiker Olav Heinemann nimmt die Leser mit diesem Buch mit in eine Zeit, in der deutsche Adelsgeschlechter sich um das richtige Wappen, die richtigen Vorfahren und um Stammbäume prügelten, die richtig tief in die Vergangenheit zurückreichen. Am besten bis Troja.

Lutz Heydick: Landkreis Nordsachsen. Foto: Ralf Julke
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Lutz Heydick gibt dem Landkreis Nordsachsen wieder ein markantes Gesicht und zeigt den Reichtum der fast vergessenen Geschichte

Es ist eine enorme Fleißarbeit, die Lutz Heydick nun auch mit diesem Band vorgelegt hat, der direkt an den 2014 erschienenen Band zum Landkreis Leipzig anschließt. In diesem Band porträtiert er die Städte und Dörfer des Landkreises Nordsachsen. Nordsachsen? Ist das überhaupt von Interesse? Ab Seite 12 weiß man, dass sich die Frage erübrigt.

Keine Frage: Wer es eilig hat, hat ein Problem. Grafik: L-IZ
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Entgleitet Herrn L. auch diese Geschichte wie ein Fisch?

LeserclubVielleicht hat Herr L. doch den falschen Beruf ergriffen. Denkt er so. Das Herz pocht ihm bis in den Hals. Der Schweiß rinnt über die Stirn. Und trotzdem friert er in seinem zu kurzen Mäntelchen, mit dem er sich so gar nicht an die frischen Aprilwinde angepasst hat. An die Gefühlsausbrüche wütender Taxifahrer schon gar nicht.

Marion Brasch: Die irrtümlichen Abenteuer des Herrn Godot. Foto: Ralf Julke
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Was dem Herrn Godot tatsächlich alles passiert ist, als er eines Tags mal die falsche Abkürzung nahm

Wo bleibt er nur? Er kommt nicht. Das ganze lange Stück nicht. Da können sich Wladimir und Estragon noch so sehr den Kopf zerbrechen über den abwesenden Herrn Godot. Und das Publikum sowieso. Das wartet ja jedesmal mit und grübelt: Was ist das nur für ein Bursche, dieser Godot? Was hat ihn aufgehalten? Oder ist er auch nur ein Großmaul, das zu viel versprochen hat?

Karikatur: Schwarwel
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Mal etwas über Kunstfreiheit, das Grundgesetz und einen neuen Satiriker mit Wirkung

Es ist großartig zu erleben, was für eine teils unsinnige, überpolitisierte und leider oft strunzdumme Debatte zu Jan Böhmermanns ZDF-Satire rings um ein Gedicht angeblich über Recep Tayyip Erdoğan geführt wird. In den sozialen Netzwerken so und so – hier ist noch nicht einmal das gesamte Video bekannt, da weitgehend gelöscht. Dabei gerät die Genialität des satirischen Kunstwerkes fast in den Hintergrund, auch für seinen Brötchengeber ZDF, da sich nach den weiträumigen Löschungen alle auf den Inhalt des Gedichtes konzentrieren. Doch selbst das Schmäh-Gedicht an sich ist eine Parodie und somit gesetzlich gedeckt.

Die neue Leipziger Zeitung vom 8. April: Viel von nichts. Foto: L-IZ
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Intransparente Macht, flüchtiger Reichtum und der Leidensdruck der Leipziger im prekären Unterbau

Selbst die FAZ hat sich mittlerweile intensiv mit der zunehmenden Schere zwischen Reich und Arm beschäftigt. Sogar noch vor Bekanntwerden der Panama-Affäre. Scheinbar streiten sich die Ökonomen, ob die zunehmende Ungleichheit nun gut oder kontraproduktiv für unsere Gesellschaft ist. In der neuen Ausgabe der „Leipziger Zeitung“, die am Freitag, 8. April, erschien, beschäftigen sich die Autoren mit ein paar Facetten des Problems, wie es in Leipzig sichtbar wird.

Henner Kotte: Sächsische Schweiz. Foto: Ralf Julke
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Was man entdecken kann, wenn man einen Nationalpark mit Blick fürs kleine Besondere erkundet

Als Schauplatz für allerlei Morde hat der Leipziger Krimi-Autor Henner Kotte die Sächsische Schweiz schon für sich entdeckt. Und da er gern so realitätsnah wie möglich arbeitet, hat er sich die Tatorte natürlich auch angeschaut. Und irgendwie öffnete sich dabei sein Herz ganz weit – nicht für die Täter, sondern für die Landschaft. Solche Berge gibt es ja in Leipzig nicht.

Dietrich Bonhoeffer. Lebensorte & Wirkungstätten. Foto: Ralf Julke
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Ein kleiner, kompakter Reiseführer zu den Lebensstationen Dietrich Bonhoeffers

Das Format, das der St. Benno Verlag da für Pilgerwege und Wallfahrtsorte entwickelt hat, scheint gut anzukommen. Das Büchlein ist schmal, passt wirklich sogar in Jacken- und Hemdentaschen und in die Handschuhfächer von Autos. Kleine Karten ermöglichen, sich die Touren vor Reiseantritt zusammenzustellen. Und dann fährt man zielgenau los. Dass das sogar auf den Spuren Dietrich Bonhoeffers möglich ist, zeigt dieser Band.

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2014. Foto: Ralf Julke
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Der Erste Weltkrieg, das Leipziger Gemetzel und ein paar erstaunliche Parallelen im Jahrbuch 2014 der Leipziger Stadtgeschichte

Einmal im Jahr gönnt sich der Leipziger Geschichtsverein ein Almanach: einen schönen Sammelband mit Texten zu allerlei Seiten der Leipziger Geschichte, um die sich bislang niemand gekümmert hat. Das „Jahrbuch 2014“ erschien 2015, mitten im Jubiläumsjahr 1.000 Jahre Ersterwähnung. Und bewies so nebenbei: Das Jahr 2015 stellt keinen Schlusspunkt der Beschäftigung mit Stadtgeschichte dar. Nicht mal einen Zwischenhalt.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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Auf Kante gespartes Bildungssystem sorgt für ungleiche Verteilung von Bildungschancen in Sachsen

Auch Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, kommt zum selben Ergebnis wie die L-IZ: Die Bildungskarrieren der sächsischen Schüler hängen extrem davon ab, wo sie wohnen. „Die Bildungschancen sind in Sachsen höchst ungleich verteilt. Es macht einen enormen Unterschied, in welchem Landkreis oder Stadtteil man zur Schule geht und welches Geschlecht man hat“, stellt sie fest.

Schwarwel: Das Maximum der Menschlichkeit. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie viel Menschlichkeit darf’s denn sein, meine Herren und Damen Obergrenzer?

Nur nicht aufgeben, auch wenn die Welt augenscheinlich mal wieder in Dummheit zu ersaufen droht. Da geht es dem Zeichner Schwarwel nicht anders als all jenen, die nun seit mehr als einem Jahr dem zunehmenden Panikgetrommel der Herzlosen zuschauen, die Europa wieder in einen Kontinent der Mauern, Zäune und Stacheldrähte verwandeln wollen. Gegen die aufschäumende Dummheit hilft nur eins: scharfe Federstriche.

Mithilfe der Attrappe eines Hirnscanners bereitet sich eine junge Probandin auf ein Experiment vor. Foto: MPI CBS
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Wie unsere Gehirnstrukturen erst wachsen müssen, damit wir kompliziertere Sachverhalte verstehen

Irgendwie war ja nun schon seit Längerem bekannt, wie die Sprache in unseren Kopf kommt. Dass sie etwas für den Menschen Einzigartiges ist, das wissen wir auch schon. Dass man Sprache überhaupt lernen kann, hat mit einem besonderen Hirnareal, dem linken Schläfenlappen zu tun. Der besitzt quasi die Fähigkeit, schon von Anfang an Sprache zu erkennen und zu verarbeiten. Auch wenn es erst einmal ganz einfach anfängt: mit Ma und Pa. Und dann?

Schule am Floßplatz. Foto: Marko Hofmann
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Am Ende entscheidet wieder der Wohnort darüber, ob Kinder aufs Gymnasium gehen oder auf die Oberschule

„Von rund 28.000 Grundschülern der 4. Klassen an öffentlichen Schulen haben 47 Prozent (13.000 Schüler) in diesem Jahr eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium und beinahe 53 Prozent (14.500 Schüler) für die Oberschule erhalten“, meldete das Sächsische Kultusministerium am 21. März. Aber das waren nur die sächsischen Zahlen. Wie sah es eigentlich wieder für Leipzig aus? Schön, dass Landtagsabgeordnete immer noch neugierig sind.

Mustafa Haikal: Unheimliche Nähe. Foto: Ralf Julke
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Wie aus „Unheimlicher Nähe“ und Sensationsgier erst spät unser Wissen über Menschenaffen reifte

Eigentlich ist es kein Katalog, auch wenn das Material natürlich aus den Tiefen der Leipziger Universitätsbibliothek stammt und ein Teil der Bilder auch in der Ausstellung „Unheimliche Nähe. Menschenaffen als europäische Sensation“ zu sehen ist. Tatsächlich ist es ein Forschungsbericht, mit dem Mustafa Haikal tief hinein getaucht ist in die unheimliche Geschichte des Umgangs der Europäer mit den Menschenaffen.

Auch nach 11 Jahren: Das Bild ist nie vollständig. Werden Sie Unterstützer von lokalem Journalismus. Fotomontage: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer lokaler Journalisten

Seit 2014 existiert nun der Leserclub der L-IZ.de, seit Oktober 2015 ist es zudem möglich, auch ein Kombi-Abonnement gemeinsam mit der monatlich erscheinenden LEIPZIGER ZEITUNG abzuschließen. Doch warum ist es eigentlich wichtig, dass Sie uns als Abonnent unterstützen? Und welchen Wert hat lokaler Journalismus in unserer Informationsgesellschaft überhaupt? Antworten auf Fragen, die uns nun seit fast 12 Jahren umtreiben.

Mehr authentische Bilder, live vor Ort & anschließend in einer Videothek. Foto: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer lokaler Journalisten (7): … weil wir bereits jetzt schon weit mehr vorhaben

Ist es so, dass die Welt alternativlos vor sich hindümpelt? Wohl nicht, doch all zu oft werden die Alternativen nicht gezeigt, diskutiert und so gegen den Mainstream hervorgehoben. Diskussionen zu begleiten kostet Zeit und – Sie ahnen es – Geld. Ob als Videostream, Mitschnitt oder live begleitete Übertragung eines Vortrages, einer Podiumsdiskussion oder einer Stadtratssitzung - immer sind es Journalisten, welche Öffentlichkeit schaffen. Und Informationen für den Moment, wo Sie sie benötigen, dauerhaft zur Verfügung stellen.

Vor Ort sein und eigene Eindrücke schildern statt Agenturmeldungen verbreiten. Lichtfest 2015. Foto: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer (5): … weil nur die eigene Beobachtung vor Ort, Nachfragen und Recherchen zu glaubhaften Ergebnissen führen

Ein Lokaljournalist sollte, ja muss selbst vor Ort sein, seine Interviews mit Gesprächspartnern direkt führen können und somit möglichst nah und verständlich – und möglichst unabhängig – via Foto, Text, Video und Audio berichten. Oft genug verfolgt er dabei Entwicklungen über Jahre hinweg und kann so Gründe und Ursachen für manch kuriose Wendung und nur scheinbar überraschende Ergebnisse benennen.

Statt wildem Gebrüll, Zeit für wirklich wichtige Fragen haben. Foto: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer (4): … weil mit reinen Werbeerlösen in Leipzig keine starke Zeitung gemacht werden kann

Die reine Werbefinanzierung, ein großer Irrtum, welchem auch wir bis vor zwei Jahren durch die „Verheißung unendliche Weiten im Netz“ aufgesessen sind: was in Zeiten des Printjournalismus gültig war, gilt auch im Netz. Werbung ist eine wichtige und ergänzende Einnahmequelle, nicht jedoch die alleinige. Der Leser ist und bleibt eine ebenso wichtige Säule zur Finanzierung von Journalismus und die gesamte Branche in Deutschland weiß es längst.

Von den (echten) Sorgen berichten, wenn sich die Bürger in Leipzig versammeln. Foto: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer (2): … weil es künftig ohne direkte Unterstützung der Leser keinen unabhängigen Journalismus mehr geben wird

Leipzig - Medienstadt oder Medienversuchsstadt? Kein einziges Leipziger Medium hat wirklich überregionale Strahlkraft, kann Geschichten über die Tore der Stadt hinaustragen und diese vorab so unabhängig und tiefgründig recherchieren, dass sie Bestand haben und halten. Liegt das an der Dummheit der hiesigen Journalisten? Nimmt man dieses kaum haltbare Argument beiseite, wird sichtbar, dass es an der Finanzierung, der nötigen Distanz zur einzigen Bezahlquelle (Werbung) und einer gemeinsamen Plattform dafür fehlt.

Immer ganz dicht dabei sein, wenn in Leipzig kontrovers diskutiert wird. Foto: L-IZ.de
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Werden Sie Unterstützer (1): … weil Sie damit Ihre lokale(n) Lieblingszeitung(en) unterstützen

Noch vor einigen Jahren war die Bezeichnung „Lieblingszeitung“ im lokalen Markt Leipzig eigentlich nicht möglich. Es gab, abgesehen von der BILD Leipzig, nur „die“ Eine in unserer Stadt, welche versuchte, alle Aspekte einer Geschichte abzudecken. Einem gesellschaftlichen Diskurs auf Leipziger Ebene tat dies eher nicht gut, von so manchem Hinweis auf dringenden Änderungsbedarf oder der damit alleinigen Deutungshoheit zu gesellschaftlichen Prozessen ganz zu schweigen.

Ahne: Ab heute fremd. Foto: Ralf Julke
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Ahne macht sich so seine Gedanken über das Leben, die Vergänglichkeit und ein paar gute Gründe zum Bescheidensein

Wenn man ihn selber vorlesen hört - auf der beigelegten CD zum Beispiel - dann hat man von Ahne so ein Bild vor Augen: junger Lesebühnenautor, zwar schon mit einigen Schrammen im Leben durchgekommen, aber durch nichts aus der Ruhe zu bringen und mit echtem, trockenem Berliner Humor, der durch die Texte schimmert. Altwerden kann dem Burschen gar nicht passieren. Wie denn?

Sibylla Schwarz: Ist Lieben Lust, wer bringt dann das Beschwer? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine kleine Auswahl für die früh verstorbene Barock-Dichterin Sibylla Schwarz

Es gab sie wirklich. Und ihr Geburtshaus Baderstraße 2 steht tatsächlich noch in Greifswald. Sie war die Tochter des Bürgermeisters Christian Schwarz, geboren drei Jahre nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Dessen Ende sollte sie nicht mehr erleben. 1638 starb die Bürgermeistertochter und Dichterin Sibylla Schwarz an der Ruhr. Sie war die berühmteste Dichterin des deutschen Barock.

Die Ernst-Hasse-Straße auf dem Stadtplan der Stadt Leipzig. Karte: Stadt Leipzig
·Bildung·Zeitreise

Die andere Seite des Statistik-Direktors Ernst Hasse

Am 24. fragte die „Zeit“ online: „Wen wir ehren. In deutschen Städten heißen Straßen immer noch nach Kolonialverbrechern und Sklavenhändlern. Warum?“ Im Beitrag beschäftigte sich Christian Kopp mit den Straßen, die in deutschen Städten noch immer an den deutschen Kolonialismus und seine Hauptakteure erinnern. Das ist auch in Leipzig noch heute der Fall.

Clemens Meyer & Claudius Nießen: Zwei Himmelhunde. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Clemens Meyer und Claudius Nießen steigen in die Abgründe der Trash-Film-Welten hinunter – und überleben es

Das Buch ist ein echter Selbstversuch in Sachen Trash. Denn was soll dabei herauskommen, wenn zwei tapfere Leipziger Autoren sich über 2.000 Stunden Film-Trash antun? 91 Tage volles Programm, von Russ Meyer bis Rambo, Zombie-Filme genauso wie Surf Nazis, Chuck Norris und Steven Seagal. Es gibt ja auch im Trash jede Menge Helden. Männer mit Wumme und Frauen mit echten Kungfu-Qualitäten.

Obwohl wir bei beobachtetem, empathischem Schmerz körperlich unversehrt bleiben, verspüren wir teilweise die gleichen Symptome wie bei eigens Erlebtem. Foto: Kai Weinsziehr / MPG
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Wie allein schon der Anblick fremden Schmerzes unsere Empathie wachruft

Als hätten sich die Forscher aus dem in Leipzig heimischen Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften noch einmal vorgenommen, zu demonstrieren, wie Framing in seinen Grundlagen funktioniert. Denn der Mensch denkt in Bildern. Jedes Bild, jedes Wort ruft ein ganzes Bündel an Erfahrungen und Gefühlen wach. Auch so eins: Wenn Andere sich (vermeintlich) in den Finger schneiden.

Rüdiger Otto: Religion und Stadt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipzigs Kirchengeschichte im Zeitalter der Aufklärung und die Gretchenfrage mal aus Forscherperspektive

Ein großes Stadtjubiläum hat immer Folgen. Gerade wenn es so ein Klopper ist wie die 1.000-jährige Ersterwähnung Leipzigs. Da begann nicht nur die emsige Arbeit an einer großen neuen vierbändigen Stadtgeschichte, da sorgten die Geschichtsinteressierten auch dafür, dass einige Themen endlich einmal intensiv erforscht wurden. So wie die Leipziger Religionsgeschichte.

Dieter Kürschner: Totschweigen ist die passive Form von Rufmord. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Über 500 Leipziger Opfer der NS-Justiz werden in diesem Buch in kurzen Porträts gewürdigt

Ohne all die fleißig forschenden „Hobby“-Historiker in Leipzig wären viele Kapitel der Stadtgeschichte überhaupt nicht oder nur oberflächlich erforscht. Manche stürzen sich in ihr Themengebiet, wie es Dieter Kürschner tat, nachdem sein Leben als Offizier der NVA durch die Zeitenwende 1990 komplett umgekrempelt wurde. Fortan wurde er zum Fachmann für Leipziger Militärgeschichte, Denkmale und die Opfer des NS-Regimes.

Mo Willems: Du hast einen Vogel auf dem Kopf! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Was macht man eigentlich mit einem Vogel auf dem Kopf?

Manchmal ist es ganz einfach, wieder in die Welt der Kinder einzutauchen. Der amerikanische Zeichner und Geschichtenerzähler Mo Willems macht es vor. Mit Elefant und Piggie hat er sich zwei Gestalten erschaffen, die das Leben noch so naiv annehmen, wie man es als Kind selbst mal getan hat vor undenklichen Zeiten. Bevor einem die Anderen klar machten, wie leicht sich Naivität missbrauchen lässt.

Sylvia Kolbe - hier mit dem Naubert-Band ”Elisabeth. Erbin von Toggenburg“ im Messeregal (grün-gelber Einband). Foto: privat
·Bildung·Bücher

Wer war eigentlich Christine Benedikte Naubert? Und was hat es mit ihrem „Bund des armen Konrads“ auf sich?

Zur Buchmesse legte Sylvia Kolbe den neuesten Roman der Leipziger Schriftstellerin Christiane Benedikte Naubert (1752-1819) vor: „Der Bund des armen Konrads. Getreue Schilderung einiger merkwürdigen Auftritte aus den Zeiten der Bauernkriege des sechzehnten Jahrhunderts.“ Erschienen 1795 im Leipziger Verlag Weygand. Seit 2006 holt sie das Werk der fast vergessenen Autorin wieder ans Licht. Warum macht sie das? Die L-IZ hat mal nachgefragt.

Thomas Mayer: Hier stehe ich ... Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Stehe ich hier und kann nicht anders oder geht die Zeit der Standhaften gerade wieder zu Ende?

Der Mann hat das Land verändert und geprägt. Einfach, weil er so war, wie er war, und die Mauscheleien der römischen Kirche einfach nicht richtig fand. Dieser Luther, der eigentlich nur über Missstände disputieren wollte. Und dann setzte er ein Zeichen für eine neue Haltung, die bis heute Bewunderung hervorruft: Nicht mehr wegducken und bereuen, sondern hinstellen und sagen: Ich kann nicht anders.

Jan Novak, Jaromir 99: Zátopek. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Comic über den tschechischen Olympiasieger und Nationalhelden Emil Zátopek

An der spannendsten Stelle hört es auf. Könnte man sagen. Aber im Grunde ist dieser Comic aus der Werkstatt von Jaromir 99 auch so etwas wie eine Ouvertüre für ein ganzes Projekt „Zátopek 2016“. 2016 sind ja bekanntlich wieder Olympische Spiele. Und Emil Zátopek ist bis heute einer der berühmtesten Sieger dieser Spiele. Logisch, dass die Tschechen auf den Burschen richtig stolz sind. Und zwar nicht nur wegen der Lauferei.

Thomas Fabian (SPD). Foto: L-IZ.de
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1.649 Schüler lernen schon in Leipziger DaZ-Klassen, Bedarf wächst weiter

Leipzigs Schulen sind ja nicht nur voll, sie sind rappelvoll. Und eigentlich reichen die verfügbaren Klassenräume schon längst nicht mehr, so dass Sozialbürgermeister Thomas Fabian gleich ganze Ladungen von Modulen bestellt hat, die an diversen Schulen zusätzlich aufgebaut werden, um vor allem DaZ-Klassen unterzubringen: Schulklassen im Rahmen von „Deutsch als Zweitsprache“. Ein CDU-Stadtrat hatte da mal ein paar Fragen.

Brache an der Querstraße: Hier hatte der Turm-Verlag mal seine Adresse. Foto: Karsten Pietsch
·Bildung·Zeitreise

Grimms Märchen aus dem Turm-Verlag. Eine Buchstadt-Erinnerung.

Nicht dass uns für diese Serie die Orte ausgegangen wären, aber die Leipziger Buchmesse läuft gerade, Bücher über Schlösser und Burgen gibt’s da bestimmt viele. Buchverlage sind auf ihre Art auch Schätze und Schlösser. Leipzigs Graphisches Viertel ist bis auf das Haus des Buches und einzelne Adressen Vergangenheit.

Jagdrevier der Jäger und Sammler: der schöne mitteleuropäische Wald. Foto: Ralf Julke
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Blaue Augen erzählen von einer 40.000 Jahre langen Geschichte von Jägern in nördlichen Breiten

Wir und unsere Vorfahren! Das ist eine Geschichte, eine aus lauter Einwanderungen. Immer wieder diese Versuche, aus wärmeren Gefilden in die so langsam vom Eise befreiten Gegenden im Norden zu kommen. Das gelang nicht allen und nicht immer. Aber irgendwann so um 50.000 vor unserer Zeit schafften es die ersten Jäger und Sammler, sich in den Steppen nahe der Permafrostgrenze festzusetzen und durchzuhalten. Und sich anzupassen.

Harald Fritzsch: Flucht aus Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Sprengung der Paulinerkirche, der Husarenstreich in der Kongresshalle und die spektakuläre Flucht übers Schwarze Meer

Mancher wird dieses Buch 1990 vielleicht verpasst haben. Da legte es der Piper Verlag vor - mitten in einer Zeit, als sich die Bücher, die sich kritisch mit der gerade absaufenden DDR beschäftigten, gegenseitig heftige Konkurrenz machten. Dabei ist es eine Leipzig-Geschichte, die ihre Faszination auch 26 Jahre später nicht eingebüßt hat. Immerhin erzählt es von einer der spektakulärsten Fluchten aus der DDR. Und nicht nur das.

Als Linienband-Keramik bezeichnet man frühsteinzeitliche Keramik (5500 - 4500 v. C.) mit Verzierungen. Foto: Matthias Weidemann
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Steinzeitbrunnen- und Dörfer im Tagebau Schleenhain entdeckt

Will man heute einen Baum fällen, fährt man in den nächsten Baumarkt und kauft sich eine Kettensäge. Die Menschen der Jungsteinzeit hatten es da nicht so einfach. Umso erstaunlicher ist, dass sie mit einfachen Steinwerkzeugen bis zu einem Meter dicke Eichen fällten und komplizierte Holzkonstruktionen bauten. Zum Beispiel Holzbrunnen.

Meyer, Lehmann, Schulze: Das Sportfest. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gehört die Welt tatsächlich nur den Usain Bolts und den anderen „Sieger-Typen“?

Aus dem Kindergartenalter sind sie raus, die wilden Zwerge, die das Autorentrio Meyer/Lehmann/Schulze für eine ganz besondere Serie im Klett Kinderbuch ersonnen hat. Oder dem Leben abgeguckt. Wer heutzutage Kinderbücher macht, muss ja die Zwerge nur beobachten und erlebt sie da manchmal in nur zu berechtigter Opposition zu dem, was Erwachsene so denken. Das hört auch in den ersten Schuljahren nicht auf.

Thomas Bickelhaupt: Johann Sebastian Bach in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Ein kleines, kompaktes Buch über Bach und seine nicht ganz streitlose Zeit in Leipzig

„Stationen“ nennt sich die kleine Reihe aus dem Morio Verlag in Heidelberg, die nicht ganz grundlos ans Reisen erinnert. Im doppelten Sinn. Denn nicht nur die Leser werden angeregt, auf den Spuren berühmter Personen auf die Reise zu gehen und dabei deutsche Städte mit Fokus auf die eine berühmte Person hin zu betrachten. Auch die Berühmten sind ja einst gereist. Und machten – mal kürzer, mal länger – zum Beispiel auch in Leipzig Station.

Protest von Archäologen und Theaterwissenschaftlern im Campus der Uni Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Stellenabbau an Sachsens Hochschulen ist ab 2017 erst einmal gestoppt

Kommt jetzt endlich Ruhe in die sächsischen Hochschulen und Universitäten? Nach fünf Jahren hektischer Anpassungsmaßnahmen? So ähnlich jedenfalls klang es, als am Dienstag, 15. März, die Staatsregierung die Eckwerte zur Hochschulentwicklungsplanung für Sachsen vorstellte. Immerhin geht es um ein Ende des 2011 verkündeten Stellenabbaus und die Schaffung verlässlicher Strukturen über das Jahr 2020 hinaus.

Poesiealbum neu: Firma dankt. Gedichte zur Arbeitswelt. Foto: Ralf Julke
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Das stille Hoffen der Dichter: Gebt der Arbeit ihre Würde zurück!

Frag mal die Dichterinnen und Dichter, was sie von Arbeit halten. Das ist ja ein okkupiertes Thema, über das in der Regel Leute reden, die den arbeitenden Menschen an sich nur als Last, Stör- und Kostenfaktor betrachten und dafür gern behaupten, es sei das Geld, das „arbeite“. Eigentlich hätte man da eine Gedicht-Anthologie aus lauter Hohn und Spott erwartet.

So könnten die Hominiden aus Sima de los Huesos ausgesehen haben. Grafik: MPI für evolutionäre Anthropologie, Kennis & Kennis Madrid Scientific Films
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Leipziger Forscher weisen früheste Neandertaler-DNA in 400.000 Jahre alten Knochen aus einer Höhle in Nordspanien nach

Das hätte sich der Neandertaler ganz gewiss nicht träumen lassen, dass Zehntausende Jahre nach seinem Verschwinden ein paar Wissenschaftler ernsthaft nachforschen würden, wie es eigentlich um seine Verwandtschaftsverhältnisse bestellt ist. Dass seine Gene in unserem Erbgut vorkommen, das ist nun seit ein paar Jährchen bekannt. Aber dass er auch noch mit dem Denisova-Menschen in Berührung kam, das verblüfft auch die Leipziger Forscher.

Julia Hoffmann, Natalie Sontopski: We love Code. Foto: Ralf Julke
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Zwei Leipzigerinnen haben das gesellige Buch zum Einstieg ins Programmieren geschrieben

Die Zukunft ist digital. Das scheint ja nun mal festzustehen. Tut es das? Fakt ist zumindest, dass heutzutage niemand mehr um Computer, Internet und alle damit zusammenhängenden elektronischen Anwendungen herumkommt. Die digitalen Datenwelten sind allgegenwärtig. Und sie sind längst keine Domäne von lichtscheuen pickligen Jungs mehr. Im Gegenteil: Selbst programmiert die Frau. Und trotzdem: Das Buch ist anders.

Michael Beleites: Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte. Foto: Ralf Julke
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Das längst überfällige Buch zur Umweltbewegung im Land der rauchenden Schlote

Als die Bürger der DDR im Herbst auf die Straße gingen, da hatten sie nicht nur die Nase voll von Bevormundung, Überwachung, fehlender Reise- und Pressefreiheit, da ging es auch um eine völlig auf Verschleiß gefahrene Wirtschaft und eine Umweltverschmutzung, die auf keine Kuhhaut mehr ging - aber trotzdem Verschlusssache war. Und wer das thematisieren wollte, bekam es sofort mit der Staatsmacht zu tun.

Mario Markus: Das nackte Gehirn. Foto: Ralf Julke
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Mario Markus nimmt den Leser mit auf die Reise in die moderne Hirnforschung und den Beginn einer künftigen Neurotechnik

Gedichte schreibt er auch, dieser Mario Markus, geboren 1944 in Chile, als Physiker langjährig tätig am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund. Und kaum ist sein Gedichtband „Stiche“ erschienen mit Gedichten auf spanisch und deutsch aus seiner Feder, gibt's gleich das nächste Buch. Diesmal eins, das sich mit dem beschäftigt, was in unserem Gehirn passiert.

Tino Hemmann: Wer bleibt Millionär? Foto: Ralf Julke
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Wie bleibt man Millionär? Oder: Wie kaputt ist eigentlich unsere von Gier besessene Gesellschaft schon?

Meist sind es nicht die üblichen Preisträger, die die eigentlichen Aufreger-Bücher aus Leipzig schreiben. Es sind Typen wie dieser nimmermüde Autor und Verleger Tino Hemmann, der eben nicht nur den Engelsdorfer Verlag betreibt, sondern in einem atemberaubenden Tempo auch Bücher vorlegt, die mit dem Label „Thriller“ eigentlich unter Wert bezeichnet sind. Um thrill geht es auch in diesem Buch nur am Rand.

Die März-Ausgabe der "Leipziger Zeitung". Foto: Ralf Julke
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Neue LZ bietet seit 11. März wieder Kopffutter für wache Leipziger

An vielen Verkaufsstellen war die „Leipziger Zeitung“ im Februar nach zwei Tagen ausverkauft. Seit dem heutigen Freitag, 11. März, ist die März-Ausgabe draußen. Und wie das so ist, wenn unsere Autoren unterwegs sind: Manchmal stolpern sie auch über Antworten, nach denen sie gar nicht gefragt haben. Oder über berühmte Leipziger, deren Ruhm so gar nicht schön ist - wie den Hamburger Frauenmörder Fritz Honka.

2020 soll die Grundschule ausziehen, dann wird die Schule am Adler komplett zur Oberschule. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Leipzig muss mindestens 14 weitere Schulen ans Netz bekommen, um die steigenden Schülerzahlen aufzufangen

Im Februar ging es ja im Leipziger Stadtrat hoch her, wurde eifrig diskutiert, ob man den Gordischen Knoten beim Schulhausbau nun mit der stadteigenen Gesellschaft LESG endlich gelöst bekommt oder mit privaten Bauherren. Am Ende gab es ein Sowohl-als-auch. Und am Mittwoch, 9. März, hat Sozialbürgermeister Thomas Fabian nun mal erzählt, worum es eigentlich geht. Zum Beispiel um viel zu niedrige Prognosen.

Die Lützner Straße gilt als eine der am stärksten belasteten Straßen in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Messrucksack soll Feinstaubquellen in der Lützner Straße aufspüren

Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) hat in den vergangenen Wochen mobile Feinstaub- und Rußmessungen rund um die Lützner Straße durchgeführt. Die Lützner Straße gilt als eine der am stärksten belasteten Straßen in Leipzig. Dort wurden in den vergangenen Jahren die höchsten Feinstaub-Konzentrationen in Sachsen gemessen. Die Überschreitung der Grenzwerte an dieser Station führte zu einem Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission. Im Auftrag des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wurde daher mit neuer Messtechnik in einem Rucksack die Umgebung detailliert untersucht, um weitere Quellen aufzuspüren.

Achim Beier, Uwe Schwabe (Hrsg.): Wir haben nur die Straße. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Endlich ein Buch mit den Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen von 1989 und ein paar Töne aus dem Schattenreich der Macht

Am Ende bleibt einem die Sprache weg. Nicht nach dem Lesen des Buches, das auf seine Weise eine ähnlich eindrucksvolle Fleißarbeit ist wie es 2012 die beiden Dokumentenbände zur Friedlichen Revolution und 2014 der Band zur „Redefreiheit“ waren. Aber dem Band liegt auch eine CD bei, die hörbar macht, wie die anderen sprachen, die Noch-Mächtigen im Jahr 1989. Natürlich ist es ein Grauen.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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