LeserclubUnd dann? Dann beruhigten sie sich alle wieder ein bisschen und versammelten sich um die dampfende Pizza, jeder auf sein Stück Heiß und Gehaltvoll konzentriert. Mascha belauerte die Diva ein wenig aus den Augenwinkeln. Die Diva belauerte L. Und L. tat so, als wäre er ein genügsames Schaf.
Natürlich kommt Joby Warrick am 23. März auch zur Buchmesse nach Leipzig, um sein jetzt auch auf deutsch erschienenes Buch „Schwarze Flaggen“ vorzustellen, für das er 2016 den Pulitzer-Preis im Genre Sachbuch bekam. Ein Buch, das man wie einen Thriller lesen kann. Aber man liest es besser mit nüchternem Blick. Nicht das Brisante ist das Beste an dem Buch, sondern der kluge Blick des journalistischen Aufräumers.
Die Posaunenstöße kamen am Donnerstag, 9. Februar, gleich mit schillernder Stärke aus dem großen Haus zu Dresden. Endlich, endlich habe man es geschafft, sich auf einen gemeinsamen Vorschlag für das neue Schulgesetz zu einigen. Im Sommer 2016 hatte ja schon Kultusministerin Brunhild Kurth ins Horn getutet: „Geschafft!“ Und musste dann von der SPD sanft gebremst werden. Ihr Vorschlag war nicht mal ein fauler Kompromiss.
Eigentlich kommt man bei all dem Geschrei, das in Deutschland angestimmt wird, wenn es um Wölfe, Bären oder Luchse geht, gar nicht auf die Idee, Raubtiere für besonders gefährdet zu halten. Doch nicht durch menschliche Landschaften, gar Straßen! Aber selbst Menschen wissen, wie gefährlich Straßen sind. Und sie beschneiden die Lebensräume auch der kühnsten Raubtiere.
Arbeitslose Akademiker freut das, was derzeit im sächsischen Bildungssystem passiert. Wenn sie in ihrem Beruf keine Anstellung finden, können sie sich allemal als Lehrer bewerben. Und wenn sie dann noch die richtige Fachrichtung haben, ist ihre Chance, im Schuldienst unterzukommen, hoch. Aber das hat mit einer verantwortungsvollen Planung im Schulsystem nichts zu tun. Und es stopft auch nicht alle Löcher.
Luther-Romane gibt es wie Sand am Meer, auch ein paar über seine geliebte Käthe. Aber über seine Mutter hat noch niemand ein ganzes Buch geschrieben. Da muss man erst einmal drauf kommen. Aber wenn man sich – wie die beiden schreibenden Zwillingsschwestern Claudia und Nadja Beinert – in das Thema vertieft, wird ein ganzes Zeitalter lebendig. Eines, in dem es ziemlich hart zuging.
Am 26. Januar erzählte die „Zeit“ eine schöne Geschichte. Sie besuchte einen Lesekreis angehender Volkswirtschaftler an der Uni Münster, wo man nicht die Bibel liest, sondern ein anderes Mammut-Werk: „Das Kapital“ von Karl Marx. Das übrigens in diesem Jahr einen dicken runden Geburtstag feiert: Vor 150 Jahren erschien der erste Band des „Kapital“. Gedruckt in Leipzig. Daran erinnert sogar eine Gedenktafel.
Am 17. Februar wäre er ganz offiziell 300 Jahre alt geworden: Adam Friedrich Oeser, der bekannteste Leipziger Maler der Goethe-Zeit. In der Januar- und Februar-Ausgabe der „Leipziger Zeitung“ kann man auf den Spuren des Malers durch Leipzig wandeln. Und ein Geburtstagskonzert bekommt er auch. Sogar zwei.
LeserclubZumindest das kann man an dieser Stelle verraten: Dem großen Zittern kommt man mit Alkohol nicht bei. Mit Kraftmeierei auch nicht, ein bisschen mit Liebe, das schon. Aber am besten mit einer von Maschas Schnell-und-saftig-Pizzen. Dazu muss man auch keinen Pizzaservice anrufen.
Jüngst legte der Verlag Reinecke & Voß den Gedichtband „Einbildung eines eleganten Schiffbruchs“ vor, Ergebnis eines Projekts an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. Dort werden Übersetzerinnen und Übersetzer ausgebildet für so ziemlich alles, was rund um die Ostsee gesprochen wird. Und auch vor Prosa haben sie keine Scheu – und werden zu Entdeckern.
LeserclubDass sich Herr L. an diesem Abend so wunderbar fein hergerichtet fühlte, das hatte er gar nicht selbst bewerkstelligt. Das hatte seine Mascha getan, die es unmöglich fand, dass er leger wie zu einer Brezelparty zum Treffen mit der Diva gehen wollte. „Sie ist die Diva! Was soll sie von dir denken!?“
Der erste Beitrag ist vom 19. Dezember 2016 und erläutert die Regeln. Eine Art Benimmkurs, Wegweiser und Hilfe, sich in einer geheimen Facebookgruppe zurechtzufinden, welche sich schlicht „Ich hin hier“ nennt. Nicht so geheim ist allerdings längst die Wirkung, welche die mittlerweile knapp 13.000 Nutzer in der großen Welt des blauen Netzwerk-Riesen im deutschsprachigen Teil entfalten. Sie drehen Debatten, verunsichern liebevoll Menschen, die meist wenige Argumente, dafür aber umso mehr Aggressionen mitbringen. Und sie kapern ganze Debattenstränge bei großen deutschen Nachrichtenmedien.
Gebt den Kindern Geschichten! Lasst sie ihre Phantasie entwickeln! Erst wenn sie gelernt haben, dass wir richtig gute Geschichten brauchen, um die Welt und uns selbst zu verstehen, werden es richtig kluge, pfiffige Menschen. Intelligenz braucht Zeit, Phantasie und die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen. Das darf auch mal Quatsch sein, sagt eine Leipziger Gedankenforscherin.
Beate Schücking bleibt Rektorin der Universität Leipzig. Im dritten Wahlgang konnte sich die 61-jährige Medizinerin gegen ihren Herausforderer Jan Palmowski von der Universität im englischen Warwick durchsetzen. Schücking erhielt im Erweiterten Senat 44 von 78 Stimmen, Palmowski 23. Zudem gab es acht Enthaltungen und drei ungültige Stimmen. Der Universität ist ein Debakel nur knapp erspart geblieben: Hätte im dritten Wahlgang kein Kandidat die nötigen Stimmen erhalten, wäre das Rektorverfahren gescheitert gewesen.
Amtsinhaberin Beate Schücking möchte Rektorin bleiben; Jan Palmowski von der Universität im englischen Warwick macht ihr den Posten streitig: Am Dienstagnachmittag muss sich der Erweiterte Senat der Uni Leipzig zwischen Kontinuität und Wandel entscheiden. Nach fast zwei Jahren Laufzeit und einem im Januar 2016 abgebrochenen Erstversuch steht das Rektorverfahren damit vor dem Abschluss.
Ach, hätten sie doch nur alles aufgeschrieben, auf schönem haltbarem Pergament, in sauberer Kanzleischrift. Aber sie haben nicht. Deswegen geistern diese Jahre 1215 und 1216 seltsam diffus durch die Leipziger Geschichte. Auch als Jubiläum. 800 Jahre Errichtung der Pleißenburg könnte man doch in diesem Jahr feiern, schlägt die LTM vor. Denn 1217 ließ Markgraf Dietrich drei Burgen bauen. Mitten in der Stadt Leipzig.
Es gibt einige berühmte Liebespaare in der deutschen Geschichte. Luther und seine Käthe gehören dazu. Auch wenn es anfangs gar nicht danach aussah, dass dieser wortgewaltige Mönch und Theologieprofessor aus Wittenberg die kleine, selbstbewusste Nonne zur Frau nehmen würde. Da musste frau schon selbst aktiv werden und der Geschichte einen gehörigen Schubs geben.
Das, was den Klimawandel und seine Folgen für viele Menschen so schwer greifbar macht, ist die Tatsache, dass er oft jenseits unserer Wahrnehmung sichtbar wird, scheinbar langsam vor sich geht, aber trotzdem schon in einem Menschenalter dramatische Folgen hat. Die Europäische Umweltagentur hat jetzt ihren neuen Bericht zum Klimawandel vorgelegt, an dem auch Leipziger Forscher mitgearbeitet haben.
Im Jahr 2016 feierte das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Uni Leipzig. Den 100. Geburtstag irgendwie, auch wenn das Ganze erst einmal als Institut für Zeitungskunde begann, gegründet mitten im Weltkrieg durch den Wirtschaftswissenschaftler Karl Bücher. Es gab eine Menge Gründe, sich dieser 100 Jahre zu erinnern – und auch noch ein ordentliches Buch draus zu machen.
LeserclubAber warum war das Gespräch mit dem Bürgermeister so brisant, dass er sich Zurückhaltung ausbedungen hatte? Hätte er nicht einfach sagen können: „Nee, ist nicht!“ Hätte er ja sagen können. Oder: „Das ging alles seinen richtigen Gang.“ – „Versteh ich nicht“, sagte Herr L.. – „Das ist Politik“, erwiderte Kollege Stachelschwein. „Gut abgelagert. Herrlicher Dünger.“
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 39Was ist eigentlich Bildung? Was also ist es, was da verfällt, wenn sich Zeitdruck, Lehrpläne und Vorgaben dazu führen, dass sich statt Entwicklung und Erkenntnis eher das Gefühl von vollgestopften Köpfen einschleicht. In Teil 2 von Innenansichten eines Lehrers aus der LEIPZIGER ZEITUNG Nr. 39 „Bildunk. Vür alle!“ fragt sich Jens-Uwe Jopp ganz offen, was das „System Schule“ mit den Lehrern und den Schülern gleichermaßen macht. Und was fehlt, in all der Zeit, welche Menschen in Häusern verbringen, in denen mehr als Wissen vermittelt werden müsste.
Eigentlich glaubt man diese Welt zu kennen: das mittlere Europa im Vormärz, die beginnende Zeit der Eisenbahn, das blumige Biedermeier. Wir kennen die Schriftsteller aus dieser Zeit und die wichtigsten politischen Akteure. Aber über das Leben der wirklich einfachen Leute wissen wir wenig. Sie schreiben keine Romane, Tagebuch schon gar nicht. Der Lebensbericht eines Porzellanmalers wird zur faszinierenden Fundgrube.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 39Normalerweise halten sich Lehrer und Lehrerinnen eher zurück mit öffentlicher Kritik rings um das Thema Schule. Vor allem wohl und gerade in Sachsen. Doch mancher hat den Mut, sich seines Verstandes nicht nur zu bedienen, sondern die Ergebnisse des Denkens auch auszusprechen. Für die LEIPZIGER ZEITUNG hat der Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte, Jens-Uwe Jopp, über die selbsterlebten Veränderungen in der Bildungslandschaft im Freistaat seit der Wende sinniert. Hier ist der erste Auszug aus dem Text aus der Ausgabe 39 der LZ „Bildunk. Vür alle!“.
Am Montag, 23. Januar, feiert die Buchhandlung SeitenBlick am Lindenauer Markt ein bisschen. Nicht nur den Deutschen Buchhandlungspreis, den die kleine Buchhandlung im vergangenen Jahr zugesprochen bekam, sondern auch eine kleine Publikation, die einen Schriftsteller würdigt, der in Lindenau und Leutzsch fast 20 Jahre zu Hause war: Fritz Rudolf Fries.
KommentarWenn Ministerinnen Quatsch erzählen, dann deutet das in der Regel auf eine Bildungslücke hin. Was umso erstaunlicher ist, wenn eine sächsische Bildungsministerin damit wieder Löcher stopfen möchte: diesmal Bildungslöcher in der sächsischen Schule. Es geht um „Erziehung für die Demokratie“. Ein Expertengremium soll das jetzt mal klären. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Ratz, fatz. Der Riss geht mittendurch. Links die jubelnden Kinder, wie sie auch fröhlich posieren würden, wenn die Kultusministerin kommt. Rechts das am Boden zerstörte Schulkind, das sich unter der Kapuze versteckt. Jubel und Scheitern liegen im sächsischen Bildungssystem dicht beieinander. Und Reformbedarf sieht die Bildungsministerin nicht. So rauschte das Thema Bildung mitten in die neue Ausgabe der „Leipziger Zeitung“.
Titel können so irritierend sein. Man wiegt das herrliche 600 Seiten dicke Buch in der Hand, sieht beim ersten Durchblättern schon lauter eindrucksvolle Fotos. Hier hat sich einer richtig tief hineingekniet in den Stoff. Und es ist spannender Stoff: Das pralle Leben einer sächsischen Residenzstadt im 16. Jahrhundert. Und dann so ein Titel!
Zum Jahresende sorgte eine Vereinbarung kurzzeitig für Panik an Sachsens Hochschulen. Die Kultusminister hatten sich mit der VG Wort auf neue Regeln zur Vergütung zur Benutzung urheberrechtlich geschützter Materien geeinigt – ein regelrecht kontraproduktives Papier. Das dann doch kurz vor Ultimo wieder kassiert wurde. Sachsen solle sich in den Klärungsprozess einklinken, hatte die Grünen-Fraktion im Landtag beantragt. Das lehnten CDU und SPD jetzt ab.
Da kommt was auf die großen Städte zu, wenn für das neue Schuljahr die neu definierte Bildungsempfehlung in Sachsen gilt. Denn wenn die Linkspartei richtig gerechnet hat, werden dann rund 1.500 Kinder mehr als bisher auf sächsische Gymnasien streben. Das lässt vor allem in Dresden und Leipzig die Kapazitäten platzen.
Leipzig ist auch eine Stadt der Sammler. Manche Leute steckten ihr Geld in riesige Sammlungen: Bücher, Bilder, Münzen, Trophäen, Mineralien ... Solche privaten Sammlungen sind die Keimzellen unserer heutigen Museen. Das gilt auch für das Musikinstrumentenmuseum, in dem als Kern die Sammlung von Paul de Wit steckt. Aber die war eigentlich schon weg aus Leipzig. Eine entfleuchte Legende.
Sachsen verliert den Anschluss. Statt 2012, nach dem spektakulären Rückzug von Kultusminister Roland Wöller (CDU), zu reagieren und die Lehrersicherung zur Chefsache zu machen, hat die sächsische Regierung weiter auf Aussitzen gesetzt und die Löcher in der Lehrerversorgung immer weiter aufreißen lassen. Wöllers Nachfolgerin Brunhild Kurth (CDU) hat mit Notfallpaketen agiert. Und den sächsischen Schuldienst regelrecht unattraktiv gemacht.
Die Bestände der Feldlerche sind im Sinkflug, die Bestände etlicher Hummel- und Schmetterlingsarten sind massiv geschrumpft. Und wer nach den blauen Blüten des früher weit verbreiteten Acker-Rittersporns sucht, wird heute vielerorts enttäuscht. Die Artenvielfalt der europäischen Agrarlandschaften ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft zeigt dramatische Folgen. Aber wie rettet man die letzten Reste der Vielfalt?
Wann kam eigentlich diese Diskussion um die Nesthocker auf? Junge Leute, die nicht gleich mit 18 zu Hause ausziehen, wegziehen und sozusagen flügge werden? War es ein besoffener Soziologieprofessor? Ein publicity-versessenes Mietportal? Oder gar eine pr-trunkene Mietautobude? Jedenfalls wird über das Phänomen auch von ernsthaften Forschern geredet. Von denen des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) zum Beispiel.
Seit über einem Jahr schwelt der Streit um das neue sächsische Schulgesetz. Schon zwei Mal ist Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) damit aufgelaufen. Und am Dienstag, 10. Januar, zeigte sie via LVZ-Interview, wie man es fertigbringt, so ein Projekt wirklich gründlich zu torpedieren und sogar den einzigen Gesprächspartner, den man hat, vor den Kopf zu stoßen.
LeserclubUnd dann fällt man in ein Loch. Man hat zwei runde Geschichten geschrieben, sogar hübsch bebildert. Man hat den euphorischen Hopsassa eines Kollegen miterlebt, der sonst so seriös wirkt wie ein Sekretär aus Großvaters Zeiten. Und dann reicht ein halber Satz, und die Zweifel melden sich zurück.
Das Thema wird immer brisanter: fehlende Schulen in den sächsischen Großstädten und insbesondere in Leipzig. Schon in den vergangenen Jahren machten überfüllte Klassen in einigen Leipziger Schulen von sich reden, die Verwaltung versuchte gegenzusteuern, indem Kinder in andere Schulen umgelenkt wurden. Doch immer mehr Eltern lassen sich das nicht gefallen, so das Ergebnis einer Landtagsanfrage.
LeserclubWie ist das, wenn man einen Haifisch besucht? Sieht man ihn seine Beute begutachten? Die Zähne fletschen? Ist Herr L. eine Beute für den Mann, der sein Unternehmen nach dem Räuber der Meere benannt hat? Oder nur ein kleiner Fisch, dem man gnädig ein wenig Trockengebäck und ein Glas Wasser anbietet? „Aber so setzen Sie sich doch, mein lieber Herr L.!“
Es ist ein durchaus ehrgeiziges Projekt, das sich der St. Benno Verlag da vorgenommen hat mit der Sammlung von Romanen über bekannte biblische und religiöse Gestalten. Sozusagen ein thematisch gebündeltes Lesefutter für Leute, die sich gern hineinversetzen wollen in diese Gestalten: Wie war das damals wirklich? Eine ganz verzwickte Frage. Auch beim Apostel Paulus.
LeserclubIn dieser kleinen Sammlung der handelnden Akteure gibt es die ganz kurzen Porträts aller wichtigen Figuren, hübsch alphabetisch geordnet, da und dort noch mit kleinen Fragezeichen. Denn noch ist Herr L. nicht im Ziel. Er weiß nicht mal, ob es eins gibt – so ein hübsches mit Luftballons und Feuerwerk.
Der Untertitel stimmt – und führt doch erst einmal in die Irre. Denn so ein wenig erwartet man bei „Gedichten aus dem Ostseeraum“ eine Anthologie von jungen deutschen Dichtern aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Von denen hat man wirklich lange nichts gehört. Aber in diesem Fall ist das Ganze viel größer gedacht.
LeserclubDabei wusste doch Herr L. nur zu gut, dass in drei Monaten kein Mensch mehr über die Panama-Papers reden würde. Das Thema würde einfach nur abmoderiert werden. Ein neuer Skandal würde die Leute beschäftigen. Panama? Nie gehört. Liegt das in Afrika? „Morgen, Herr L.“, knarrte eine Stimme am Telefon, als L. abnahm. Kannte er die?
Ihr großes Weihnachtsgeschenk bekamen die Forscher des Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften schon am 14. Dezember. Da konnten sie den Hirnscanner Connectom in Betrieb nehmen. Ein Gerät, mit dem sie das menschliche Gehirn beobachten können wie die Astronomen das Weltall mit dem Hubble-Teleskop. Der Scanner ist einer von drei seiner Art weltweit.
Mit Krimis hat sie sich einen Namen gemacht. Mit Krimis, die vor allem die Abgründe in den Mittelpunkt stellen, die im Menschen schlummern. Die Cornelia Lotter gar nicht erfinden muss. Sie machen unsere Gesellschaft zum Pulverfass. Erst recht, wenn es dabei um scheinbar selbstverständliche Dinge geht wie Vertrauen, Sicherheit und Erinnerung. Kann man Erinnerungen fälschen? Ja.
Eine nicht ganz unwichtige Frage wollten die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig noch zum Jahresende klären: Wie entsteht eigentlich das Zusammengehörigkeitsgefühl in Primatengruppen? Warum kleben die wie Pech und Schwefel zusammen, wenn sie sich etwas Gemeinsames vornehmen – eine Prügelei zum Beispiel oder einen Krieg?
LeserclubUnd Herr L. wusste noch immer nicht, wie das ausgehen sollte. Auch nicht an diesem blassen, ziemlich frischen Morgen, der ihm unters Hemd griff, durch die Ritzen des Mantels, ins übernächtigte Gesicht. Ein gut in Folie verpacktes Automobil stand am Straßenrand. Das war Olegs nächtlich demolierter „Tschaika“. Und ein einsames Möhrchen lag in L.s Bauch.
Sie haben es im Jahr 2016 bestimmt auch beobachtet. Kaum schaut die L-IZ sich ein Thema mal ein bisschen anders an, taucht es in leichten Abwandlungen auch in anderen Zeitungen und Magazinen auf. Was daran liegt: Viele Kollegen lesen mit. Denn soviel Original aus Leipzig bekommen sie ja woanders nicht. Manchmal stutzen wir auch nur selbst, schreiben über das Mittelmaß der Quote. Und dann springt einem bei „Spiegel“ ein Quotenkuchen entgegen.
Es ist noch keine große Biografie, eher eine kleine. Gerhard Ackermann und Jürgen Weiß ging es eher um das Jubiläum, das eigentlich keines ist. Eher einer der tragischen Momente in der Geschichte des Teubner Verlags in Leipzig, als Alfred Ackermann-Teubner vor genau 100 Jahren aus dem Verlag ausschied. Womit der Teubner Verlag seine Spitzenposition als Mathematik-Verlag einbüßte.
Oh ja, über Medien haben wir auch ein bisschen nachgedacht in diesem Jahr. Wir bekommen ja immer wieder solche seltsame Rückmeldungen wie: Warum seid ihr so kritisch? Oder gleich einen abgewandelten Spruch um die Ohren gehauen, der gern Hajo Friedrichs zugeschrieben wird: „Journalismus darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten.“ Das ist dann schon keine Nachtigall, die man trampeln hört. Eher ein großer grauer Dinosaurier.
Natürlich haben wir auch über Trolle nachgedacht. Eine Menge Leute hat ja in diesem Jahr so getan, als seien Trolle eine neuzeitliche Erfindung. Und keiner hätte damit rechnen können, dass sie im Internet auftauchen, diesem komischen „Neuland“, wie unsere Bundeskanzlerin einmal sagte. Aber je länger man sich die Biester anschaut, umso vertrauter kommen sie einem vor.
Die Zeit um 1990 war nicht nur eine Zeitenwende. Sie war auch ein Moment, in dem noch einmal aller Frust herausgelassen wurde über den abgewickelten Staat und seine kommunikationsfaulen Funktionäre. Denn gescheitert war die DDR ja auch an der Unfähigkeit ihrer Funktionäre zum Dialog und zur Transparenz. Da gab’s dann auch manche Skandalgeschichte, die mehr aus Gerüchten bestand als aus Fakten. Über Arzneimitteltests in der DDR zum Beispiel.
Leserclub„Willst bösen Jungen sehn? Kommstu runter?“ – Wie sollte Herr L. da widerstehen? Mitten in der Nacht? Von seiner Anvertrauten in die Zange genommen? „Du gehst da jetzt nicht runter. Weißt du, wie spät es ist?“ Ihr Atem war wirklich beraubend und L. hatte gut Lust, dem Ruf der Nähe zu folgen. Aber: „Sie haben Olegs Auto zertrümmert.“ Da ließ sie ihn frei.
Im Mai war der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart Gastredner der 13. Helmholtz Environmental Lecture (HEL) im Umweltforschungszentrum (UFZ). Wir hätten es gern geschafft, da hinzugehen und zu berichten. Aber wir haben es nicht geschafft. Deswegen freuen wir uns, dass Steffen Reichert den Mann für den Oktober-Newsletter des UFZ einfach mal interviewt hat. Titel: „Die Grenze unseres Planeten ist unsere Intelligenz.“
Eigentlich war 2016 kein Alfred-Brehm-Jahr. Aber es erschienen dennoch zwei Alfred-Brehm-Bücher in Leipzig. In Zeit- und Selbstzeugnissen rekonstruierte Hans-Dietrich Haemmerlein das Leben des berühmten Tierforschers für den Sax Verlag. Die Edition am Gutenbergplatz hat jetzt einen Titel in ihr Programm aufgenommen, der 1984 erstmals im Leipziger Brockhaus-Verlag erschienen war.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 39Doch zuerst einmal geht es wieder um Geld. In Plagwitz müssen endlich neue Schulen gebaut werden, vor allem an „höheren Schulen“ – hier sind noch Realschulen gemeint – ist Mangel. Für manchen Buchdrucker wird im Streik die Luft langsam dünn, doch längst tritt man im Arbeitskampf organisiert auf. Während der Vorläufer der LVB die monatlichen Beförderungszahlen mitteilt, entwickelt es sich rasant – das Postwesen. Und die Kriminalität blüht.
Manche Geschichten, die muss man einfach aufheben für die Tage, in denen ein paar Leute wieder merken, dass sie sich die ganze Zeit wie Ebeneezer Scrooge benommen haben. Und nun wollen sie sich ganz schnell bessern, weil der Geist der morgigen Weihnacht ihnen Fracksausen bereitet. So schnell wird aus einem Misanthropen ein guter Kerl? Kannste vergessen, meldeten im April ein paar freche Forscher aus Leipzig.
Er saß mit am Verbrechertisch. Und am 6. Dezember wäre er 200 Jahre alt geworden. Wir hätten es ja beinah noch rechtzeitig gefeiert. Aber das haben wir nicht ganz geschafft. Was auch daran liegt, dass man mit Ernst Keils „Gartenlaube“ auf regelrechte Gedanken und Abwege kommt. Ernst Keil? Ein Verbrecher?
Von 2011 bis 2016 hat Dona Abboud an der HGB Leipzig studiert. Sie kommt aus Syrien und sie hielt all die Zeit den Kontakt zu Freunden und Verwandten vor allem über Facebook. Das Netzwerk erwies sich mit Ausbruch des Krieges oft als einzig verlässliche Verbindung zwischen Menschen, die auseinandergerissen wurden, von Kriegsfronten getrennt, auf der Flucht oder in der Ferne mit der Gründung einer neuen Existenz beschäftigt.
„Übersichtlich. Wissenschaftlich. Neu. Das Wörterbuch der Journalistik ist jetzt online“, meldete der Herbert von Halem Verlag kurz vorm Weihnachtsfest. Es gab also gleich mal ein schönes Online-Geschenk für „Wissenschaftler und Studierende der entsprechenden Fachrichtungen und (...) alle, die sich für Journalistik und praktischen Journalismus interessieren“. Gibt es die tatsächlich? Hat Herr Trump das alles nicht gerade für überflüssig erklärt?
Band 3 der „Schriften des Leipziger Geschichtsvereins“ ist schmal und voller Fotos. In einer Rede zum Tag der Stadtgeschichte im November 2015 hat sich Manfred Rudersdorf mal auf den Weg gemacht und die Leipziger Innenstadt besichtigt, genauer: ihre Denkmäler. Die stehen ja nicht ohne Grund da. Die Leipziger wollten mit ihnen auch nicht nur ein Zeichen setzen, sie erinnern auch an wichtige Männer.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Das Jahr 1891 ist ein wichtiges in der Messestadt. Enorme Wachstumsraten bei der Bevölkerung durch Eingemeindungen, eine Verwaltung für immer mehr Menschen wird nötig und eine neue politische Kraft macht sich bemerkbar. Die SPD – jahrelang durch den eisernen Kanzler Bismarck mit „Sozialistengesetzen“ traktiert, blüht bei wachsenden Arbeiterzahlen auf. Doch Leipzig hat neben einem wachsenden Machtanspruch als größte Stadt Sachsens auch mit der wachsenden Kleinkriminalität zu kämpfen. Die Zeiten sind rau, geschenkt wird einem nichts.
Am Ende haben sie dann doch noch alle die Kurve bekommen und eine falsche Entscheidung korrigiert: Die Kultusministerkonferenz (KMK), die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben sich am Freitag, 23. Dezember, darauf verständigt, dass „für Nutzungen nach § 52a UrhG an Hochschulen bis 30. September 2017 nochmals eine Pauschalvergütung gezahlt wird.“ Bei der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke bleibt es also im neuen Jahr vorerst beim Alten.
Und, was schenken wir unseren Lieben zu Weihnachten? Eigentlich ist es unmöglich, dass einem nichts einfällt. Schon gar in der Buchstadt Leipzig, die 2015 das 1.000. Jahr ihrer Ersterwähnung feierte. Was dann auch in ein Projekt mündete, wie es sich Menschen, die auf Geschichte neugierig sind, wünschen: vier dicke Bände Stadtgeschichte. Der zweite liegt jetzt vor.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Wenn heute wieder vom „Elster-Saale-Kanal“ als angeblich wichtiges Projekt hier und da die Rede ist, zeigt ein Blick ins Jahr 1891 und die damaligen Berichte der Leipziger „Westend-Zeitung“ den Beginn eines Jahrhundertscheiterns. Doch im Leipziger Westen wähnt man sich bereits damals im Besitz eines großen Plans für die Binnen-Schifffahrt bis an den Hamburger Hafen. Unbekannt dürfte sein, dass man dabei damals noch mit den Gohlisern konkurrierte. Lindenau hingegen erhält in dieser Zeit das heute bekannte Gesicht – ein Bauboom setzt ein. Auch die heute noch bekannte Vermischung von Journalismus und Werbung ist schon damals zu beobachten. Doch wenigstens erfährt man nun so wenigstens rückblickend einen heißen Weihnachtsgeschenktipp.
LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug aus Ausgabe 38Die große Eingemeindungswelle rollt. 1891 ist das Jahr, wo Leipzig nach Westen ausgreift, also Plagwitz, Schleußig und Lindenau eingemeindet. Kurz zuvor oder zeitgleich sind auch die Landgemeinden Neureudnitz, Thonberg, Volkmarsdorf, Neuschönefeld, Neustadt, Sellerhausen, Eutritzsch, Gohlis, Connewitz und Lößnig Teil Leipzigs geworden. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt damit um 174.723 auf nunmehr 353.272 Einwohner, das Stadtgebiet Leipzigs verdoppelt sich praktisch über Nacht. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte schwingt sich die Stadt zur größten Metropole in Mitteldeutschland auf.
In Leipzig liegen Schätze. Von manchen wissen die Leipziger gar nichts. Wie von den Fotoschätzen aus aller Welt, die im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig gesammelt sind. Ein Teil davon wird jetzt weltberühmt – er taucht jetzt auch im digitalen Bestand von Ecuadors Archivo Nacional de Fotografía auf. Einige der Bilder hat ein nicht ganz Unbekannter gemacht.
Das Wort Empörung fehlt tatsächlich noch im „Wörterbuch des besorgten Bürgers“, das von vier Leipziger Autoren im Ventil Verlag veröffentlicht wurde. Empört war postwendend der sächsische AfD-Vize Dr. Thomas Hartung. Aber eher über einen Artikel auf „bento“. Ob er das Wörterbuch selbst gelesen hat? Eher unwahrscheinlich. Dazu ist es zu deutlich in der Analyse dessen, was AfD & Co. derzeit in Deutschland treiben.
Die Bildungsempfehlung in Sachsens Schulen soll neu geregelt werden. Zum Gesetzentwurf, den die CDU/SPD-Koalition dazu erarbeitet hat, fand am Dienstag, 20. Dezember, die Sachverständigenanhörung im Landtagsausschuss für Schule und Sport statt. Mit einem Moment des Erschreckens für Lothar Bienst, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Heftige Kritik gab es am Montag, 19. Dezember, von Grünen und Linken nicht nur für die Finanzierungsgrößen in der Hochschul-Zuschussvereinbarung, die an diesem Tag unterschrieben wurde. Auch das Ziel, die Studierendenzahl an sächsischen Hochschulen von 105.000 auf 95.000 zu reduzieren, wurde kritisiert. Dabei sinken die Zahlen doch schon, wirft Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion, in die Debatte.
Wie kommuniziert man das, wenn man einen großen Kürzungsunfug gerade ausgebremst hat und endlich mal ein bisschen Luft holen kann? Für Holger Mann war die neue Hochschulvereinbarung in Sachsen eine Zeitenwende. „Die Vereinbarung leitet einen Richtungswechsel an den sächsischen Hochschulen ein. Ein über 20 Jahre dauernder Stellenabbau an den Hochschulen findet damit endgültig ein Ende.“
Wenn sich Philosophen den Kopf zerbrechen, kann es passieren, dass Fragen offenbleiben. So ist es auch dem Leipziger Sozialwissenschaftler, Politikwissenschaftler und Philosophen Henry Lewkowitz seit 2014 ergangen, als er sich für seine Masterarbeit mit der (Un-)Vereinbarkeit von Politik und Religion beschäftigte. Wie schon Dutzende Philosophen vor ihm.
Die SPD in der sächsischen Regierung kämpft ja. Ihre Meldungen klingen oft so, als habe sie gerade mit dem großen Koalitionspartner CDU zusammen Heldentaten vollbracht. Aber tatsächlich haben sich die Sozialdemokraten oft genug blaue Flecken geholt und ihre Erfolge sind hart erkämpfte Kompromisse, die meist längst überfällige Korrekturen sind. Aber reichen sie auch aus? Über das Thema Lehrereinstellungen wurde im Landtag in der vergangenen Woche heftig diskutiert.
Die zunehmende verbale Aufrüstung im politischen Raum hat auch Folgen anderswo: auf sächsischen Schulhöfen. Eine Gesellschaft, die immer mehr verlernt, wie man Probleme einvernehmlich klärt, neigt zur Gewalt. Oder tobt sich auf sächsischen Schulhöfen etwas ganz Anderes aus? Die Grünen haben nachgefragt.
Das wollten wir uns dann doch in aller Ruhe ansehen. Am 15. Dezember verschickte die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH ihre Mitteilung: „Die Entscheidung ist gefallen. Die drei Preisträger des Video Contests Leipzig stehen fest.“ Die drei Gewinnerclips sind jetzt alle auf Youtube zu besichtigen. Die Reihenfolge enttäuscht. Wer hineinschaut, merkt es selbst.
Großzschocher-Windorf, das ist ein Doppeldorf, in dem man sehr genau weiß, dass man zwischen Baum und Borke lebt. 2017 feiert der 1922 nach Leipzig eingemeindete Ortsteil den 800. Jahrestag der Ersterwähnung, der gleichzeitig auch Kirchweihfest ist, weil der Name in einer Urkunde zuerst auftaucht, in der das Patronat über die Kirche dem Thomaskloster in Leipzig übertragen wird. Quasi ein altes Dorf für ein neues Kloster.
Zusammen sind sie 1.780 Seiten dick, die drei Bände „Das tausendjährige Leipzig“, die der Markkleeberger Peter Schwarz in einer jahrelangen Fleißarbeit geschrieben hat– und die dann auch noch pünktlich alle da waren zum Jubiläum der 1.000-jährigen Ersterwähnung Leipzigs. Vollgestopft mit Namen, Daten und Ereignissen. Was interessierte Leser schon einmal zur Verzweiflung bringen kann.
Na gut, ein Weihnachtsbaum hat es nicht aufs Titelfoto der neuen „Leipziger Zeitung“ geschafft, die heute in Leipzigs Kiosken ausliegt. Auch kein zuckergesättigter Coca-Cola-Weihnachtsmann. Dafür das stolze Leipziger Rathaus von 1905. Sie wissen schon: „Eine neue Burg ward errichtet ...“ – Denn in dieser Ausgabe taucht Marko Hofmann, begleitet von Michael Freitag wieder ein in das seltsame Leipzig vor 100, 120 Jahren - genauer ins Jahr 1891. Und ein eigenartiges Projekt namens Elster-Saale-Kanal kommt zur Sprache.
LeserclubSolche Nächte fürchtete L. Und wich ihnen eigentlich aus, wenn er konnte, ging nicht mehr ans Telefon, ignorierte das Quarren seines elektronischen Flaschengeistes. „Ich bin dein elektronischer Flaschengeist! Du hast gefälligst bei Fuß zu stehen, wenn ich auch nur niese.“ – „Nöö.“ – „Aber doch! Das ist ein Befehl!“ – „Von Flaschengeistern lass ich mir nicht ...“
Es gab eine Zeit, da gab es tatsächlich ein Europa des Geistes, der Begegnungen, der großen intellektuellen Auseinandersetzungen: in der Kunst, der Literatur, der Philosophie. Da las man auch in Deutschland noch italienische und französische Autoren, war dieser Kontinent kein zum „Wirtschaftsraum“ reduziertes Projekt. Wie lang das her ist, merkt man selbst beim Lesen dieser Geschichte über eine große Liebestragödie.
Mit dem „Bilderbogen“ von 2010 startete Pro Leipzig eine intensive Beschäftigung mit der Leipziger Geschichte der Ansichtskarten. In tausenden Motiven hat sich Leipziger Stadtgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert auf den bunten Postsendungen erhalten. Aber nicht nur die große Stadt Leipzig findet sich in hunderten schönen Bildern: Jeder Ortsteil hat das Zeug zum Bilder-Star.
Wenn Wissenschaftler Fragen stellen, sind es oft die Antworten, die sie nicht geben (können), die mehr über das untersuchte Phänomen verraten als alle Statistiken. So ist es auch bei diesem tapferen Buch, das versucht zu erklären, warum Sachsen mit einer Ballung extremistischer Gewalttaten derart in die Schlagzeilen geraten konnte.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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