Genvarianten, die wir vom Neandertaler geerbt haben, können unser Risiko, bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 schwer zu erkranken, sowohl erhöhen als auch verringern. Grafik: Mattias Karlén
·Bildung·Forschung

Ein paar Neandertaler-Gene helfen uns sogar bei Corona-Infektionen

Im vergangenen Jahr entdeckten Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und am Karolinska Institutet in Schweden, dass wir den wichtigsten genetischen Risikofaktor für einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 vom Neandertaler geerbt haben. Das klang also gar nicht ermutigend. Nun beschreiben dieselben Forscher, dass Neandertaler nicht nur schädliche, sondern auch schützende Varianten zu unserem Genom beigesteuert haben.

Veronika Götze: Schellingers Welt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schellingers Welt: Ein Schelmenroman voller Liebe und dem Glück des unbekümmerten Taugenichts

Noch ist Lockdown. Draußen herrschen Frost und Schnee. Da lohnt sich der Griff ins Buchregal. Da kann man nämlich weiterlesen, wenn man sich mit diesem Schelmenroman von Veronika Götze in Stimmung gebracht hat. Denn „Schellingers Welt“ gehört in eine große deutsche Romantradition. Auch, wenn einem das Deutschlehrer so nie verraten würden. Keine Romanform ist typischer für Deutschland als der Schelmen- und Taugenichtsroman.

Slavoj Žižek: Ein Linker wagt sich aus der Deckung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Linker wagt sich aus der Deckung: Slavoj Žižeks grandioses Plädoyer für eine Linke, die ihren Namen verdient

Na, wenn das nicht gleich mehrere rote Fahnen fürs bürgerliche Feuilleton sind. Ein neuer Kommunismus? Und das ausgerechnet jetzt, wo doch der Kapitalismus seit 30 Jahren überall siegt und der Kommunismus vor 30 Jahren so gründlich in die Knie ging und bewiesen hat, dass er es nicht kann? Aber: Hat er das? Und: Worum geht es wirklich? Das vergisst man irgendwann, denn wenn sich die Welt so gründlich verändert, ändert sich auch das Denken.

Esther Gonstalla: Das Waldbuch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Waldbuch: In 50 Grafiken zeigt Esther Gonstalla, was wir zur Rettung unserer Wälder wirklich wissen müssen

2019 veröffentliche Esther Gonstalla „Das Klimabuch“, das in 50 informativen doppelseitigen Grafiken das Wichtigste zeigte, was man zum Klima, zum Klimawandel und seinen Gefahren wissen sollte. Schon 2009 hatte sie „Das Atombuch“ auf diese Weise vorgelegt, 2017 „Das Ozeanbuch“. „Das Waldbuch“ erklärt jetzt ausführlich, wie unersetzlich für uns die lebendige „grüne Lunge“ ist.

·Bildung·Zeitreise

Oral History Projekt: Archiv Bürgerbewegung hat Leipziger Zeitzeugen der Friedlichen Revolution ausgiebig befragt

Es gibt nicht immer nur die eine richtige Sicht auf geschichtliche Ereignisse. Das gilt auch für die Friedliche Revolution. Erst wenn man viele Beteiligte nach ihren persönlichen Erinnerungen befragt, entsteht ein komplexes Bild, das auch zeigt, wie vielschichtig Geschichte tatsächlich stattfindet und erlebt wird. So ein Projekt der Oral History endete jetzt im Archiv Bürgerbewegung.

Dr. Lars Vogel. Foto: Christian Hüller
·Bildung·Forschung

Forschungsprojekt zu Eigentum und Ungleichheit an der Uni Leipzig: Wenn Reichtum über politische Macht entscheidet

Haben Wohlhabende bessere Chancen auf politische Ämter? Bekommen Reiche mehr Gehör in der Politik? Welche Rolle Eigentum im Verlauf von politischen Karrieren und bei politischen Entscheidungen spielt, erforscht Politikwissenschaftler Dr. Lars Vogel von der Universität Leipzig in einem neuen Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Die bis jetzt in Sachsen selten gesichtete Nymphenfledermaus. Foto: hochfrequent GbR
·Bildung·Forschung

NABU sucht den fliegenden Winzling: Wo lebt die Nymphenfledermaus?

Im Jahr 2001 wurde das erste Vorkommen der Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) in Europa entdeckt. 2008 wurde sie erstmalig im Colditzer Forst und somit für Sachsen nachgewiesen. Bis 2010 kamen durch gezielte Netzfänge mehrerer ehrenamtlicher Fledermausschützer rasch neue Nachweispunkte hinzu. Diese Dynamik ist in den vergangenen Jahren allerdings merklich zurückgegangen. Das will der NABU Sachsen nun ändern.

Blick ins „Lohengrin“-Buch mit den Skizzen und Entwürfen Neo Rauchs und Rosa Loys. Foto: Martin Schöler
·Bildung·Bücher

Alles ist blau: „Lohengrin“ in Bildern von Rosa Loy und Neo Rauch

„Im Lohengrin gibt es viel blaue Musik. Wagner kennt die opiatischen und narkotischen Wirkungen.“ Zwei Sätze Friedrich Nietzsches bilden das szenische Fundament der opulenten Inszenierung, die seit 2018 auf dem Bayreuther Festspielhügel für Begeisterung sorgt. Es sind die überwiegend in Blautönen gehaltenen Bühnenbilder und Kostümierungen, die das Publikum in den Bann ziehen. Ein riesiger Rundbogen im Hintergrund.

Birgit Kilian, die designierte Schulleiterin und Pädagogische Leiterin der Leipziger Modellschule, und Gerlind Große, die Initiatorin des Projekts und Geschäftsführerin der gemeinnützigen LEMO. © Fotos: privat, Montage: LZ
·Bildung·Leipzig bildet

Generalversammlung der Leipziger Modellschule: Bildung ohne Zwänge, aber mit Plan

Achtsamkeit, Partizipation, Sozialraumorientierung, Qualitätsmanagement. Die Konzepte der Leipziger Modellschule (LEMO) standen lange als leere Worthülsen im Raum. Die beiden Generalversammlungen am Freitag, 5. Februar und Samstag, 6. Februar, brachten Licht ins Dunkel. Neben offenen Lern- und Unterrichtsformen, die die individuelle Entwicklung der Schulkinder stärken sollen und verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen können, steht im Fokus der Ersatzschule vor allem die Integration (LZ berichtete).

Die Abschlussarbeit von Sonja Heyen erschien 2020. Cover: HTWK Leipzig
·Bildung·Medien

Framing, Rechtspopulisten und Journalismus: „Es gibt keinen Masterplan“

Gern gibt sich die AfD als bürgerlich-konservative Volkspartei, die sich um den „abgehängten Osten“ kümmert. Wie machen die Rechtspopulisten ihre Bilder medial salonfähig? Wir sprachen mit der HTWK-Absolventin Sonja Heyen, die sich in ihrer kürzlich als Buch publizierten, nicht-repräsentativen Masterarbeit mit dieser Frage auseinandergesetzt hat – und Schlüsse zieht, wie professioneller Journalismus mit der Partei umgehen soll. Die 26-Jährige hat zuletzt Medienmanagement studiert und hält sich aktuell bis Ende März für einen Freiwilligendienst in Rijeka (Kroatien) auf.

Mit großem Aufwand wurden Schulen Mitte Januar in Testzentren umgewandelt, hier das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Leipzig. Foto: LaSuB
·Bildung·Leipzig bildet

Präsenzpflicht an Schulen: Hoher Druck, niedrige Testquote, wenig Sicherheit

Die Abwägung zwischen Infektionsschutz und dem Recht auf Bildung ist ein Dilemma. Diesem Satz würden wohl alle, die im Bildungsbereich tätig sind, derzeit zustimmen. Seit 18. Januar gehen Schüler/-innen der Abschlussklassen in Sachsen wieder zur Schule. An diesem Tag meldete die Stadt Leipzig eine 7-Tage-Inzidenz von 208. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, ab einem Wert von 50 die Notwendigkeit von Schulschließungen zu prüfen.

Buchcover. Quelle: S. Fischer-Verlag
·Bildung·Bücher

Überm Schreibtisch links – Ute Freverts „Die Macht der Gefühle“

Geschichte und Gefühle – da sind zwar die Anfangsbuchstaben gleich, dennoch stellt sich die Frage, was politische Prozesse und Phänomene der Vergangenheit mit den „Gefühlen der Menschen“ zu tun haben sollen. Ute Frevert, 66, Direktorin des Forschungsbereichs Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und Mitglied der Leopoldina-Akademie, versucht Antworten, wie Ereignisse in der Geschichte, die die Seelenhaushalte der deutschen Bevölkerung erfassen, sie bewegen, manipulieren, positiv stimulieren, kurz – sie verändern können.

Birgit Kilian, die designierte Schulleiterin und Pädagogische Leiterin der Leipziger Modellschule, und Gerlind Große, die Initiatorin des Projekts und Geschäftsführerin der gemeinnützigen LEMO. © Fotos: privat, Montage: LZ
·Bildung·Leipzig bildet

Eine andere Bildung in einer anderen Zeit: Die Leipziger Modellschule

Ein Softwareentwickler, ein Bildungsforscher und ein Architekt kommen nach Grünau. Was wie der Anfang eines Witzes klingt, ist ernst gemeint. Denn in Grünau-Mitte soll anderes entstehen, etwas Neues für Leipzig. Eine Schule in der die Kinder fächerübergreifend lernen, die Welt begreifen und sich mit echten Problemen auseinandersetzen. Die Lust am Lernen, Neugier und Kreativität sollen im Vordergrund stehen.

Frank Kreisler: Die schwarzen Schmetterlinge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die schwarzen Schmetterlinge: Zwölf finstere Geschichten vom Leipziger Krimi-Autor Frank Kreisler

Zuletzt hat der in Leipzig lebende Autor Frank Kreisler mit Gespenstergeschichten für Kinder von sich Reden gemacht. Aber in ihm steckt auch ein listiger Krimi-Autor, was Freunde der kurzen Form schon in den diversen „Giftmorde“- und „Sachsenmorde“-Editionen der edition krimi erleben konnten. Einige dieser Geschichten trifft man wieder in diesem Band mit zwölf „finsteren Storys“.

Das zweite NPD-Verbotsverfahren in Buchform. Foto: Martin Schöler
·Bildung·Bücher

Ein Stück Zeitgeschichte: Das NPD-Verbotsverfahren ist in Buchform erschienen

Das NPD-Verbotsverfahren von 2013 bis 2017 war eines der aufwendigsten Verfahren in der Geschichte des Bundesverfassungsgerichts. Die Juristen Thomas Kliegel und Matthias Roßbach haben das Verfahren jetzt vollständig dokumentiert. Ihre beeindruckende Edition der Schriftsätze, Wortprotokolle und Entscheidungen sind gleichermaßen Chronik, Quellensammlung und Zeitdokument.

Stanislaw Lem: Solaris. Foto: Matthias Weidemann
·Bildung·Bücher

Ein kosmischer Ozean der Gedanken: Stanislaw Lem zum 100. Geburtstag

Stanislaw Lem, dessen 100. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist vergleichbar mit einer seiner Erfindungen und den phantasiebegabten Gestalten, die seine Geschichten bevölkerten. Wenngleich er von seinen Artgenossen keine allzu hohe Meinung hatte. In einem Interview 2003 mit der FAZ meinte Lem: „Der Mensch ist eine unangenehme Gattung, sehr peinlich, ja.“

Claudia Bierschenk: Land ohne Verben. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Land ohne Verben: Claudia Bierschenks intensive Erinnerungen an eine Kindheit dicht am Sperrgebiet

Es war einmal ein Land. Oder zwei Länder. Oder drei. Jeder hat ein anderes Land in der Erinnerung. Es kann gar nicht anders sein. Und es hätte ein schönes Land sein können. Wer das nie gedacht hat, hat wirklich nicht gelebt. Auch nicht in diesem Drei-Buchstaben-Land ohne Verben. So ganz still schiebt sich mit Claudia Bierschenks Kindheitserinnerung ein Gedanke an die Oberfläche: Und wenn ...?

Gunter Preuß: Kurzwaren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kurzwaren: Eine neue Packung herrlich misstrauischer Aphorismen von Gunter Preuß

Der Aphorismus ist eine unterschätzte Gattung. Der deutsche Aphorismus sowieso. Drama, Roman. Novelle. Das sind die Disziplinen, die deutschen Schülern als Königsdisziplinen eingetrichtert werden. Was kurz ist und treffend, kann kein deutsches Meisterwerk sein und taucht bestenfalls als Sinnspruch im Poesiealbum auf. Und so veröffentlicht Gunter Preuß seine Aphorismen auch nicht in einem großen Verlag, sondern in einem kleinen.

Prof. Dr. Hannes Zacher. Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
·Bildung·Forschung

Leipziger Forschungsergebnis: Introvertierte Menschen erleben die Corona-Pandemie als weniger stressig

Vielleicht ist das sogar eine gute Erklärung dafür, warum die einen immer unruhiger und lauter werden, weil sie den Lockdown nicht mehr aushalten. Und die anderen kochen sich ein Süppchen, machen sich ein Weinchen auf und lesen die ganzen dicken Bücher, die sie sonst nie geschafft haben zu lesen. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, wie stressig Menschen die Corona-Pandemie erleben, stellt nun der Leipziger Arbeitspsychologe Prof. Dr. Hannes Zacher fest.

Ralph Grüneberger: Enthält Kunstplatzierung! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Enthält Kunstplatzierung! Ralph Grüneberger schenkt sich ein ganz besonderes Geburtstagsbuch

Wie feiert man als Dichter seinen 70. Geburtstag? Schreibt man seine Memoiren? Oder bekommt man eine Würdigung im Kulturkanal des Regionalfernsehens? Orden gibt es ja sowieso keine. Und eine große Lesung mit poesiebegeistertem Publikum ist derzeit nicht drin. Aber man kann ja eine Geburtstagspublikation veröffentlichen, in der versammelt ist, was einen Weltbetrachter wie Ralph Grüneberger besonders berührt hat.

Uwe E. Kemmenies, Gerhard Trabert (Hrsg.): Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Plädoyer und ernüchternde Bilanz: Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus

Wir haben ja an dieser Stelle schon einige Bücher besprochen, in denen sich kluge Leute Gedanken darüber gemacht haben, wie sich die Welt oder unsere Gesellschaft nach dem Abflauen der Corona-Pandemie verändern wird. Manche sahen ja verheißungsvolle Zeichen am Horizont, andere regelrecht ein verändertes Denken. Andere zweifelten. Warum sollten Gier und Geiz verschwinden, wenn sie nicht mal während der Pandemie verschwanden?

·Bildung·Bücher

Die heimischste Fremdheit, die ich habe: Dmitrij Kapitelmans neuer Roman „Eine Formalie in Kiew“

Dmitrij Kapitelman lebt seit seiner Kindheit in Leipzig. Geboren wurde er 1986 in der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Kind eines jüdisch-ukrainischen Vaters und einer orthodoxen-moldawischen Mutter. Jetzt will er Deutscher werden, auch auf dem Papier. Und muss dafür nach Kiew reisen ─ eine Formalie erledigen. In dem Roman „Eine Formalie in Kiew“ bleibt es natürlich nicht bei ebendieser, sondern geht um so viel mehr: Familie, Erinnerungen, Zugehörigkeit.

In Corona- und Homeschooling-Zeiten wurde deutlich, wie wichtig der Zugang zur digitalen Welt gerade für Kinder und Jugendliche ist. © Pixabay
·Bildung·Leipzig bildet

Kinderschutzbund Leipzig appelliert: Lassen Sie die Kinder im Homeschooling nicht hängen!

Mit wachsender Sorge betrachtet der Kinderschutzbund Leipzig derzeit, unter welchen Bedingungen Homeschooling in Leipzig stattfinden muss. Neben vielen guten Beispielen wird die Schere der Ungleichheit in den Schulen immer weiter aufgerissen. Schulmüde, abgehängte Schüler/-innen entstehen derzeit gerade in sozial ärmeren Familien. Der Kinderschutzbund schlägt eigentlich Alarm.

Leipziger Zeitung Nr. 87: 1:0. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Die neue Ausgabe der Leipziger Zeitung: Gefühle zeigen im Corona-Lockdown

Das Leben geht weiter. Auch im Lockdown, der sich schon lange nicht mehr wie einer anfühlt. Die meisten Leute arbeiten trotzdem weiter. Der Staat verzeichnet nur einen geringen Einbruch bei den Steuereinnahmen. Denn ruhiggestellt hat man ja vor allem Branchen, wo ohne Präsenz nichts geht: Gastronomie, Geschäfte, Friseure, Kultur, Sport. Die „Leipziger Zeitung (LZ)“ gibt's trotzdem. Und sie berichtet darüber.

Thomas ZIebula: Abels Auferstehung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Abels Auferstehung: Thomas Ziebulas zweiter Krimi aus dem Nachkriegsleipzig des Jahres 1920

Es ist schon erstaunlich, wie in den vergangenen Jahren das Interesse für die Weimarer Republik gewachsen ist. Und zwar schon eine Weile vor der Verfilmung von „Babylon Berlin“. Kaum ein Genre zeigt diese wachsende Sensibilität so deutlich wie der Kriminalroman. Vor einem Jahr schickte Thomas Ziebula erstmals seinen Kriminalinspektor Paul Stainer ins Leipzig der frühen 1920er Jahre. Der Krieg ist noch allgegenwärtig.

Maximilian Kreter: Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011: Die Analyse eines Wählertyps, der gar nicht so zufällig entstand

Was für eine einfältige Frage. Aber die FAZ war am 19. Januar nicht die einzige Zeitung, die so oder so ähnlich fragte: „Umfragen zeigen: 64 Prozent der Republikaner unterstützen weiterhin Donald Trump – trotz der Erstürmung des Kapitols. Über die Hälfte wünscht sich eine zweite Amtszeit. Wie konnte sich die Trump-Basis derart radikalisieren?“ Esoterik? Spaltung? Mediale Parallelwelt? Lesen wir einfach mal ein ganz trockenes Buch zu NPD-Wählern in Ost-Deutschland.

Die "Leipziger Zeitung" neu vom 18. Januar 2021. Screen LZ
·Bildung·Medien

Aus dem Maschinenraum: Die neue L-IZ.de ist da

Da sind wir also wieder seit einigen Tagen, für uns gefühlt Stunden. Gut, für uns selbst waren wir nie weg, nur eben im Maschinenraum. Da sind wir immer noch. Bis hier haben wir Pixel geschoben, ein ganzes Archiv aus über 70.000 Artikeln in ein neues Layout gegossen und einige ordentliche Technik-Crashs in den letzten Tagen erlebt. Die Redaktion hat natürlich ebenfalls weitergeschrieben - alles neu also, auch die Storys. Wir sind wieder online und die Arbeit geht weiter. Und das natürlich - neben weiteren neuen Geschichten - auch bezogen auf die Seite selbst. Sie steht, unsere Beta-Version, nun geht es an den Ausbau. Gern gemeinsam mit unseren Leser/-innen.

Ein BaYaka-Junge klettert auf einen Papayabaum, um Früchte zu ernten. Foto: Sarah Pope
·Bildung·Forschung

Umweltbedingungen prägen das Verhalten von Tieren genauso wie das der dort lebenden Menschen

Da haben wir uns in 10.000 Jahren sehr weit weg entwickelt vom einstigen Leben als Jäger und Sammler und damit auch das Gefühl verloren dafür, welche Tiere noch in unserer näheren Umgebung leben und vor allem: wie sie leben. Aber vielleicht sollten wir genau das wieder wahrnehmen lernen. Denn die Umwelt prägt uns viel stärker, als wir uns das in unserem Zivilisations-Kokon so vorstellen.

Jutta Allmendinger: Es geht nur gemeinsam! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Es geht nur gemeinsam! Jutta Allmendingers Streitschrift zur nicht existenten Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland

Ob die Mahnung von Jutta Allmendinger von den Herren im grauen Zwirn erhört wird? Ich zweifle daran. Es sind nicht nur die Statistiken, die dagegensprechen. Es ist das in unserem Land in Machtstrukturen etablierte Denken, das Frauen immer noch in die dienende Rolle drängt und während Corona in aller Stille dabei ist, die Familienwelt zu refeudalisieren.

·Bildung·Medien

Umzug der ARD-Infonacht von Halle nach Hamburg wirft die Frage nach der (west-)deutschen Nachrichtenperspektive auf

Vielleicht ist es ja die Aufregung nicht wert, vielleicht aber doch. Am Donnerstag, 14. Januar, meldete sich der medienpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag, Andreas Nowak, zu Wort und brachte das deutsch-deutsche Sende-Problem zur Sprache. Anlass: Zum Jahreswechsel haben MDR und NDR die Verantwortlichkeiten für die deutschlandweiten Angebote „ARD Infonacht“ und „ARD Hitnacht“ getauscht.

·Bildung·Bücher

Die Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit: So teuer wird die Energiewende, wenn wir so weitermachen

„Die Natur setzt unserer Freiheit Grenzen“, hat Heiko Barske sein Buch untertitelt und damit das Dilemma zusammengefasst, in dem nicht nur unsere heutigen Politiker/-innen stecken, sondern auch unsere Manager und Ingenieure. Sein Buch bringt gut auf den Punkt, wie schwer es selbst einem Physiker und Autoentwickler fällt, das angelernte Machbarkeits-Denken zu verlassen. Obwohl es so ungefähr alles auflistet, was man zur Energiewende wissen muss.

MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Der MDR-Staatsvertrag wird jetzt endlich ins 21. Jahrhundert geholt

Selbst Medienminister Oliver Schenk fand erstaunlich zufrieden klingende Worte, als er am Dienstag, 12. Januar, die Unterzeichnung des überarbeiteten MDR-Staatsvertrags durch Ministerpräsident Michael Kretschmer kommentierte: „Die erste umfassende Fortschreibung des MDR-Staatsvertrages im 30. Jahr seines Bestehens ist ein wichtiger medienpolitischer Schritt, der den Mitteldeutschen Rundfunk für das digitale Zeitalter und seine Chancen und Herausforderungen stärkt.“

Frauenbewegung in Ostdeutschland. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Frauenbewegung in Ostdeutschland: Der meistens ignorierte weibliche Teil an der Friedlichen Revolution in Leipzig

Irgendwie fehlen die Worte für das, was 1989 geschehen ist. Selbst der Titel dieser profunden Aufarbeitung dessen, was an Initiativen von Frauen ab den 1980er Jahren in Leipzig entstand, versucht es mit Frauenbewegung, Revolte und Transformation. Was eine Menge darüber erzählt, wie schwer es noch immer fällt, die beiden disruptiven Jahre 1989 und 1990 einzuordnen. Es sind die politischen Worthülsen, die die Sicht auf die Wirklichkeit verstellen.

So wird rangeklotzt - hier auf einem Beispielbild von einer Baustelle der LVB. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Die L-IZ.de macht mal Sendepause und im Maschinenraum gibts eine Doppelschicht

Ab Dienstagmorgen, dem 12. Januar 2021, wird es einmal ganz still werden auf unserer Website: keine Nachrichten, keine Aufreger, keine Kommentare, kein Archiv - nichts. Und das erfreut uns sogar, denn darauf haben wir lange hingearbeitet. Nicht auf den „freien Tag“, denn es wird keiner. Das wäre ja mal etwas: Einfach mal einen Tag lang gar nichts passieren lassen und am nächsten Tag nur lauter schöne Fotos vom Ausflug ins Riesengebirge zeigen oder so. Aber nein: Wir bauen unsere L-IZ.de neu.

Sandra Strauß, Schwarwel (Hrsg.): Nicht gesellschaftsfähig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Nicht gesellschaftsfähig: Sandra Strauß und Schwarwel haben im Corona-Jahr ein Herzensprojekt zum Buch gemacht

Eigentlich sollte es eher ein Buch mit 300 Seiten werden – aber dann war so viel Stoff beisammen, dass ein richtig schweres Buch mit 612 Seiten daraus wurde, das sich mit einem der großen Tabu-Themen unserer Zeit beschäftigt: den seelischen Leiden der Menschen, die in unserer Hochleistungsgesellschaft verdrängt und verachtet werden. Obwohl ziemlich viele Menschen davon betroffen sind. Man sieht sie meist nur nicht.

Gilbert Keith Chesterton: Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachtetet Dinge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Punktgenau auf den Brexit: Michael Faber veröffentlicht die herrlich paradoxen Essays von Gilbert Keith Chesterton

Es ist eine ganz persönliche Art, mit der Verleger Michael Faber den Brexit zum 1. Januar 2021 gewürdigt hat: Er hat eins der unbekannteren Werke von Gilbert Keith Chesterton, den die meisten wegen seiner Father-Brown-Geschichten kennen, aufgelegt: „Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachteter Dinge“. Ein Buch, das schon einmal ein augenzwinkerndes Statement zur deutsch-britischen Beziehungskiste war.

Der austrocknende Rosentalteich 2019. Foto: Michael Freitag
·Bildung·Forschung

Leipziger Forschende untersuchen historische Quellen zur bisher unbekannten Dürreperiode von 1302 und 1307

Forschungen zum Klimawandel und zu den Temperaturentwicklungen in der jüngeren Menschheitsgeschichte gibt es jede Menge. Und auch Erkenntnisse zu markanten Klimaveränderungen in den letzten 2.000 Jahren. Aber wie wirkten die sich eigentlich auf die menschliche Zivilisation aus? Ein Thema, das eigentlich noch viel wichtiger ist und mit dem sich jetzt Forschende aus Leipzig beschäftigen – indem sie in die Archive alter europäischer Städte gehen.

Blick zum Geutebrück-Bau der HTWK Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Jede Menge schwierige Kommunikation zwischen Rektor und StuRa an der HTWK Leipzig

Seit über einem Jahr schwelt der Konflikt an der HTWK Leipzig. Eigentlich ging es vordergründig um die Neuberufung von Kanzlerin Swantje Rother, die der Studierendenrat unbedingt verhindern wollte, weil die Zusammenarbeit mit der Kanzlerin aus seiner Sicht eine Katastrophe war. Doch der im November 2019 zum Rektor gekürte Prof. Mark Mietzner hielt an der Berufung fest und kündigte lieber die Zusammenarbeit mit dem StuRa auf. Der nun seinerseits im Dezember die Zusammenarbeit aufkündigte.

Weert Canzler, Andreas Knie: Die Citymaut. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Citymaut: Wie eine durchdachte Klimaabgabe die Mobilitätswende in der Großstadt einleiten könnte

London hat eine, Stockholm hat eine, selbst italienische Städte wie Mailand und Bologna. Die Rede ist von der Citymaut, einer Gebühr, die Autobesitzer zahlen müssen, wenn sie mit ihrem Auto in die Innenstädte einfahren wollen. Und überall zeigt diese Citymaut positive Effekte – nicht nur bei der Luftbelastung, sondern auch bei der Verminderung von Staus und beim Aufblühen von Handel und Gastronomie. Berlin könnte in Deutschland zum Vorreiter werden.

·Bildung

Fernstudium versus reguläres Studium

Wenn man ehrlich ist, fühlt sich im Jahre 2020 jedes Studium wie ein Fernstudium an. Die Wahl zwischen einem regulären Studium und einem echten Fernstudium stellt sich aus dieser Sicht überhaupt nicht mehr. Wenn man allerdings näher hinter die Kulissen blickt, erkennt man deutliche Unterschiede. Zum einen ist das Corona-Jahr wohl eine Ausnahme unter den vielen Jahren, die noch folgen werden.

Arndt Beck (Hrsg.): In Sodom. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In Sodom: Avrom Sutzkevers Tagebuchnotizen, Gedichte und die Aussage von 1946

Nein, versöhnt war er mit diesen Deutschen ganz bestimmt nicht, als er am 27. Februar 1946 als Zeuge der sowjetischen Anklage im Nürnberger Prozess aussagte. Dazu hatte der jiddische Dichter Avrom Sutzkever zu viel erlebt. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden des Wilnaer Gettos und hatte zusehen müssen, mit welchem Sadismus die deutschen Eroberer darangingen, die 80.000 Juden in der Stadt zu ermorden. Das Buch enthält nicht nur seine Tagesaufzeichnungen vom Flug nach Deutschland.

Stephan Bannas, Carsten Herrmann-Pillath: Marktwirtschaft: Zu einer neuen Wirklichkeit. Cover: Schäffer Poeschel
·Bildung·Bücher

Marktwirtschaft: 30 nüchterne Vorschläge, wie wir unser heutiges Katastrophenwirtschaften beenden können

Wie kommen eigentlich Moral und Verantwortung in die Wirtschaft? Das ist ja eine Frage, über die sich sogar schon der Urvater der klassischen Nationalökonomie, Adam Smith, intensiv Gedanken machte. Just jener Mann, auf den sich die neoliberalen Radikalen von heute immer wieder berufen, wenn sie vom „homo oeconomicus“ und der unheimlichen Fähigkeit des „Marktes“ reden, der die Welt quasi allein durch wundersame Zaubertricks immer besser macht. Dumm nur, dass genau das nicht passiert und uns ein Bündel von Katastrophen gerade die Existenzgrundlage zu entziehen droht.

Joachim Köhler: Verloren im Cyberspace. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Verloren im Cyberspace: Eine fast Luthersche Streitschrift gegen die falschen Verheißungen der digitalen Beglückung

Etwas läuft gerade gnadenlos schief in unserer Welt. Nicht nur beim Umgang mit Klima, Artenvielfalt oder Pandemien. Der Lehrer Gottfried Böhme hat darüber schon eine vehemente Streitschrift geschrieben, die Physikerin Ille Gebeshuber sich die Konsequenzen ausgemalt. Und nun hat auch der Schriftsteller und langjährige „Stern“-Autor Joachim Köhler das Corona-Jahr genutzt, um eine profunde Streitschrift über eine Entwicklung zu schreiben, die Nietzsches schlimmste Ideen Wirklichkeit werden lässt.

Johann Christian Müller: Meines Lebens Vorfälle & Nebenumstände. Dritter Teil. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Meines Lebens Vorfälle & Nebenumstände: Der dritte Band der sehr persönlichen Aufzeichnungen des Stralsunder Pfarrers Johann Christian Müller

Es ist ein Mammutwerk und eine Publikationsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Da schrieb ein Pfarrer in der schwedischen Stadt Stralsund vor 250 Jahren sein Leben auf, wie es selbst andere Pfarrer nicht taten. Und die evangelischen Pfarrer in Deutschland waren nicht schreibfaul. Oft betrieben sie das Festhalten der kleinen lokalen Weltgeschichte mit einer Akribie, die Historiker bis heute entzückt. Doch Johann Christian Müller schrieb sogar sein ganzes Leben auf.

Die Pleißenburg im Jahr 1892, fünf Jahre später wurde sie abgetragen. Auf dem Areal steht heute unter anderem das Neue Rathaus. © Altes Leipzig
·Bildung·Leipzig bildet

Interview: Stadtgeschichte in Virtual Reality

LEIPZIGER ZEITUNG/ Auszug Ausgabe 86, seit 18. Dezember 2020 im HandelTorsten Wehlmann und sein Team haben viel vor. Sie wollen das Leipzig aus vergangenen Tagen für viele Menschen erlebbar, begehbar und nachvollziehbar machen. Der Genealoge hat viele Ideen, wie das funktionieren kann – und manche auch schon umgesetzt. Auf www.altes-leipzig.de können User schon durch Teile Leipzigs des Jahres 1900 laufen. Irgendwann wollen Wehlmann und sein Team es möglich machen, dass Menschen mit einer Virtual-Reality-Brille durch ein historisches Leipzig laufen. Schon jetzt kann man Familienforschung betreiben.

Sexualwissenschaftler Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg bildet Pädagogen aus und gibt ihnen Hilfe im Umgang mit sexuellen Themen. © Christian Auspurg, Hochschule Merseburg
·Bildung·Forschung

Interview: „Der Bedarf nach sexueller Bildung ist riesig“

LEIPZIGER ZEITUNG/ Auszug Ausgabe 86, seit 18. Dezember 2020 im HandelSeitdem sexuelle Übergriffe in Schulen, Internaten und anderen eigentlichen Schutzräumen für Jugendliche und Kinder aufgedeckt wurden, hat die Beschäftigung mit der Prävention sexueller Gewalt und damit auch der Beschäftigung mit Sexueller Bildung einen enormen Aufschwung erfahren. Lehramtsstudenten an der Uni Leipzig haben sich laut der im November veröffentlichten Ergebnissen einer quantitativen Studie klar für sexuelle Bildung in ihrem Studium ausgesprochen.

Stefan Rettich, Sabine Tastel (Hrsg.): Die Bodenfrage. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Bodenfrage: Das hochaktuelle Buch zu einer Frage, die nie so brennend war wie heute

Sie ist wieder da: viel drängender und folgenreicher als die anderen Male, als die Bodenfrage die deutsche Politik beschäftigte. Obwohl die Ursachen ganz ähnliche sind: Boden ist ein knappes Gut. Er kann nicht vermehrt werden, aber alle brauchen ihn – zum Bauen von Wohnungen, Schulen, Fabriken, zur Landwirtschaft und immer stärker auch zur Rettung des Klimas. Doch Boden ist zum Spekulationsobjekt geworden und wird der Allgemeinheit immer stärker entzogen. Zeit für ein Buch, das die Debatte neu befeuert.

Archäologe Mike T. Carson bei der ersten Freilegung eines der Skelette. Foto: Hsiao-chun Hung
·Bildung·Forschung

Kamen die ersten Siedler auf Guam vor 3.500 Jahren von den Philippinen?

Manchmal bedeuten Meldungen aus der Forschung nur, dass man gerade Neuland betreten hat und noch nicht wirklich weiß, was am Ende dabei herauskommen wird. So geht es auch den Forschern vom Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, die am 22. Dezember meldeten: „Forschende entdecken Verbindung zwischen der Herkunft von heute auf den Marianeninseln lebenden Menschen und den Philippinen“. 2021 dürfte diese Forschung erst so richtig losgehen.

Werner Nydegger, Isabelle Bitterli: König Corona. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

König Corona: Das Bilderbuch, das (nicht nur) Kindern erklärt, wie gefährlich der kleine gemeine König ist

Augenscheinlich ist es so, dass die meisten Schweizer nicht lesen können oder wollen. Sonst hätte die Schweiz jetzt nicht solche Probleme mit der Corona-Epidemie, die durchaus dem sächsischen Drama ähneln. Nur dass der König von Sachsen inzwischen einen harten Lockdown verhängt hat, die Schweizer aber weiter Skipartys feiern. Dabei erschien im Frühjahr dort ein Kinderbuch, das alles erzählt, was man wissen muss zu König Corona. Kindgerecht. Also für Schweizer und Sachsen.

Marian Rojas Estapé: Wie du bewirkst, dass dir Gutes geschieht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie du bewirkst, dass dir Gutes geschieht: Wie jeder selbst sein bestes Ich im Leben verwirklichen kann

Der Titel klingt natürlich so, als wäre das ein Motivationsratgeber für Start-up-Gründer. Man kann nur hoffen, dass die Buchhändler dieses 2018 erstmals auf spanisch erschienene Buch der Psychiaterin Marian Rojas nicht in das smarte Emoji-Regal stellen, sondern eher in das Regel, das meistens mit „Lebenshilfe“ beschriftet ist. Obwohl eigentlich in eine gute Buchhandlung ein Regal mit dem Titel „Sinn des Lebens“ gehört.

Matthias Herrmann (Hrsg.): Begegnungen mit Peter Schreier. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Begegnungen mit Peter Schreier: Ein ganzes Buch voller Würdigungen für den 2019 verstorbenen Sänger aus Dresden

Manch einer – nicht nur in ostdeutschen Wohnzimmern – wird sich dieser Tage wieder eine Schallplatte auflegen, ohne die das Weihnachten hierzulande kaum mehr denkbar ist: das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach, eingespielt 1974 mit Peter Schreier. Zu diesem Weihnachtsfest wohl erst recht. Denn vor einem Jahr starb der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Tenor am ersten Weihnachtsfeiertag. Da trauerte nicht nur Dresden.

Frank Zöllner (Hrsg.): Antipoden? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Antipoden? Neueste Leipziger Schule: Das Begleitbuch zu einer Ausstellung, die wegen Corona noch gar nicht eröffnen durfte

Eigentlich hätte diese Ausstellung im Mädler Art Forum in der Grimmaischen Straße am 3. Dezember eröffnet werden soll. Aber der Lockdown warf auch diesen Plan über den Haufen und damit eine Ausstellung, die von Kunstwissenschaftler Prof. Fank Zöllner und seinen Student/-innen ganz bewusst auf Kontroverse angelegt war. Und so ist das Buch zur Ausstellung da und macht jetzt neugierig auf all was, was in „Antipoden?“ zu sehen sein wird. Denn irgendwann wird die Ausstellung öffnen. Das ist sicher.

In Corona- und Homeschooling-Zeiten wurde deutlich, wie wichtig der Zugang zur digitalen Welt gerade für Kinder und Jugendliche ist. © Pixabay
·Bildung·Leipzig bildet

Zahl der digitalen Leihgeräte für Leipziger Schulkinder soll deutlich steigen

Es kam Corona – und siehe da – der König war ziemlich nackt. Das Digitalisierungs-Land Deutschland war nicht darauf vorbereitet, Kinder einfach mal so im Homeschooling zu unterrichten. Denn ausgerechnet jene Kinder, die sowieso schon Bildungsnachteile aller Art haben, saßen auf einmal zu Hause – ohne ein Endgerät, das ihnen die Teilnahme am Online-Unterricht ermöglicht hätte. Und selbst das Jobcenter tat sich schwer, die Finanzierung eines solchen Gerätes zuzugestehen.

Leipziger Zeitung Nr. 86: Frohe Weihnacht im Coronajahr. Foto: L-IZ
·Bildung·Medien

Frohe Weihnacht mit der neuen „Leipziger Zeitung“ oder: Träume sind dazu da, sie mit Leben zu erfüllen

So ein Weihnachtsfest war nicht wirklich zu erwarten vor einem Jahr, als aus China die ersten Bilder einer bislang unbekannten Infektionswelle kamen. Da ahnte auch noch kein Sachse, dass das dahintersteckende Virus längst auch in Europa unterwegs war und auch die Europäer jede Menge Fehler machen würden, sodass ein Weihnachtsbaum mit Corona-Sternen, wie ihn Schwarwel gemalt hat, alles sagt über das Weihnachten, das nun auch die Sachsen bekommen haben.

Pünktlich wie immer: die Sonne am Horizont. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Wintersonnenwende im Nationalatlas: Welcher Ort in Deutschland hat den kürzesten Tag erwischt?

Es geht auch den Länderkundlern so wie anderen Menschen: Sie sehnen sich nach Licht. Gerade in der Zeit, da die Tage immer kürzer werden und der kürzeste aller Tage im Jahr naht, der Tag der Wintersonnenwende. Und man merkt ihren wissenschaftlichen Spaß dabei, wenn sie den Deutschen vorrechnen, dass die Leute im Norden einen noch viel kürzeren kürzesten Tag erleben als die im Süden. Grund genug für eine neue Karte im Nationalatlas.

Ille C. Gebeshuber: Eine kurze Geschichte der Zukunft. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine kurze Geschichte der Zukunft: Ille C. Gebeshubers Plädoyer für eine neue Renaissance des menschlichen Denkens

Wenn man so durch die Buchneuerscheinungen dieses Jahres 2020 blättert, fällt ziemlich schnell auf, dass es ein Jahr nicht nur der Mahnungen war. Zahlreiche Autorinnen und Autoren haben sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht, wie die Menschheit aus diesem Schlamassel wieder herauskommt. Und damit ist eher nur beiläufig Corona gemeint. Das ist nur ein Symptom für eine völlig irre laufende Entwicklung. Muss sich der Mensch jetzt nicht selbst ändern? Ein zumindest bedenkenswerter Ansatz der Wiener Bionikerin Ille C. Gebeshuber.

Protestplakat gegen die alte und neue Kanzlerin. Foto: StuRa HTWK Leipzig
·Bildung·Leipzig bildet

HTWK-Student/-innen versuchen sich jetzt irgendwie mit der wiederernannten Kanzlerin zu arrangieren

Die Ausnahmebedingungen in der Corona-Zeit haben auch einen Streit an der HTWK Leipzig fast unsichtbar gemacht. Der StuRA der Hochschule hat vergeblich versucht, die Wiederberufung der Kanzlerin zu verhindern, mit der die Studierenden in den letzten Jahre einfach nie auf einen grünen Zweig kommen konnten. Jetzt hofft man, dass man in den nächsten acht Jahren doch irgendwie mit der Kanzlerin auskommen könnte. Unter Vorbehalt.

Die Studie zeigt, dass selbst als verbreitet geltende Arten wie der Klatschmohn (Papaver rhoeas) in Deutschland stetig zurückgehen. Foto: Sebastian Lakner
·Bildung·Forschung

iDiV-Auswertung: Auch am Ackerrand geht das schleichende Verschwinden der Vielfalt weiter

Die industrielle Landwirtschaft, wie sie in den letzten Jahrzehnten in Deutschland betrieben wurde, hat fatale Folgen für die Artenvielfalt. Und damit auch für unsere Überlebenschancen. Denn während mit Düngern und Pestiziden gepäppelte Monokulturen das Feld bestimmen, zerstört diese Mono-Wirtschaft die Lebensgrundlagen von Insekten, Würmern, Bodenorganismen – aber auch Ackerpflanzen. Das iDiV hat eine entsprechend alarmierende Bestandsaufnahme vorgelegt.

Carola Moosbach: Johann Sebastian Bachs Töchter. Foto: Ralf Julke
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Johann Sebastian Bachs Töchter: Carola Moosbach erzählt die Lebensgeschichte der vier überlebenden Töchter des großen Komponisten

Eigentlich hätte man so ein Buch von einer Leipziger Forscherin oder auch einem Forscher erwartet, wo ja nun Leipzig das große Zentrum der Bach-Forschung ist. Aber in diesem Fall war die Kölner Autorin Carola Moosbach schneller. Oder das Thema brannte ihr einfach auf den Nägeln. Denn über die berühmten Bach-Söhne wissen wir eine Menge. Aber der Leipziger Thomaskantor hatte auch Töchter. Waren die etwa unwichtig und untalentiert?

Henry Handel Richardson: Maurice Guest, Band 2. Foto: Ralf Julke
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Maurice Guest, Band 2: Das Scheitern des Maurice Guest an seinen eigenen Vorstellungen von „Liebe“

Vor vier Tagen haben wir hier den ersten Band des neu übersetzten und in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung erschienenen Romans „Maurice Guest“ von Henry Handel Richardson besprochen. Dass der zweite Band für den Titelhelden nicht gut ausgehen würde, war da schon zu ahnen. Obwohl: Eigentlich ist er gar nicht der Held. Eher ein Antiheld. Also irgendwie der Typus unserer Zeit. Aber nicht der ermutigendste.

Der Merseburger Dom. Foto: Vereinigte Domstifter / Falko Matte
·Bildung·Zeitreise

Merseburg will das 1.000-jährige Jubiläum der Weihe des Merseburger Doms ganz groß feiern

Man kann nur die Daumen drücken, dass das so auch gefeiert werden kann: Am 1. Oktober 1021 wurde der Merseburger Dom in Anwesenheit des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde geweiht. Nach der Grundsteinlegung im Jahre 1015 – dem Jahr der Ersterwähnung von Leipzig – und nur sechs Jahren Bauzeit erhielt Merseburg eine der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands: den Merseburger Kaiserdom.

Prof. Nico Eisenhauer. Foto: Christian Hüller
·Bildung·Forschung

Leibniz-Preis 2021 für den Leipziger Biodiversitätsforscher Nico Eisenhauer

Leipzig ist mit dem hier angesiedelten Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig ein Leuchtturm der Forschung zur Artenvielfalt und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. Das wird mittlerweile auch mit Preisen gewürdigt. Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am Donnerstag, 10. Dezember, vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 zuerkannt. Einer von ihnen ist Nico Eisenhauer.

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Studieren und Lehren in Zeiten von Corona

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 85, seit 20. November im HandelDie Corona-Ampel der Universität Leipzig steht zurzeit wieder auf rot. Studierende können nur zu Hause etwas lernen. Im Sommer stellte das für viele von ihnen eine besondere Belastung dar. 88 Prozent fühlten sich gar laut StuRa-Umfrage mit dem Stoff komplett alleingelassen. Christoph Bülau versucht, ihnen das Studieren von zu Hause so leicht wie möglich zu machen.

In „CitApp: Das Jura-Zitierspiel“ wird eine virtuelle Stadt aufgebaut. Foto: MLU / Screenshot
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Im Kampf gegen Plagiatoren und Schlamperei: Eine Spiel-App aus Halle lehrt jetzt zumindest das richtige Zitieren für Juristen

Verblüffend viele Autor/-innen von Doktorarbeiten flogen ja in den letzten Jahren auf, weil ihre Arbeiten voller Plagiate und versteckter Zitate waren, deren Herkunft einfach nicht angegeben wurde. War das nur Schlamperei, echter Betrug oder pures Nichtwissen? Wenigstens das mit dem Nichtwissen soll jetzt eine von MLU-Forschern entwickelte LernApp beheben.

Ein ganz normaler Arbeits-Abend. © Marko Hofmann
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Warum ich (vielleicht) nicht mehr Lehrer sein möchte!

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 85, seit 20. November im HandelMein bester Freund, auch Lehrer für Englisch und Geschichte, hat seit längerem die Nase voll. „Dieser Beruf macht schon Spaß, aber ich sehe einfach nicht das Resultat meines Tuns. Es ist keine Tischlerei, in der ich am Ende des Tages meine Produkte zählen und stolz sein kann“, pflegt er schon eine Weile zu sagen. Weitere Beispiele aus anderen Handwerksberufen folgen hin und wieder. Und er hat recht.

Henry Handel Richardson: Maurice Guest. Band 1. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Maurice Guest: Der atmosphärische Leipzig-Roman von Henry Handel Richardson von 1908 jetzt in einer neuen Übersetzung

Das Jahr 2020 ist nicht nur das von 30 Jahren Deutscher Einheit. Es feierte auch so mancher den 30. Geburtstag – so wie die Connewitzer Verlagsbuchhandlung, die sich und ihren Leser/-innen aus diesem Anlass sogar ein besonderes Geburtstagsgeschenk herausgebracht hat: den fast vergessenen Leipzig-Roman „Maurice Guest“ der australischen Schriftstellerin Henry Handel Richardson.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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