Benjamin Fredrich: Die Redaktion. Foto: Ralf Julke
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Die Redaktion: Benjamin Fredrich erzählt mit Eulenspiegel-Freude die Entstehung des Katapult-Magazins

Beim Katapult-Magazin in Greifswald läuft so einiges anders als bei klassischen Medien. Seit 2015, seit Benjamin Fredrich seine Promotion an der Universität Greifswald erst einmal in den Pausenmodus versetzte und einfach mal loslegte und Katapult gründete. Einfach so. Was man eigentlich nicht machen sollte in Deutschland, wo selbst die Gründerberatung nichts für neue Ideen übrig hat. Wo kämen wir sonst hin?

Oliver Decker, Elmar Brähler (Hrsg.): Autoritäre Dynamiken. Foto: Ralf Julke
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Autoritäre Dynamiken: Die neue Leipziger Autoritarismus-Studie 2020

Seit 2002 untersuchen die Leipziger Sozialpsychologen um Elmar Brähler und Oliver Decker die (rechts-)extremistischen Einstellungen der Deutschen. Anfangs noch unter dem Label „Mitte-Studien“, weil ihnen durchaus klar war, dass radikale Einstellungen eben nicht allein die Sache irgendwelcher versprengten Grüppchen am Rand der Gesellschaft sind, sondern bis in die Mitte der Gesellschaft hinein vorkommen. Jener Mitte, die sich gern als friedlich und staatstragend verkauft.

Klaus-Rüdiger Mai: Und wenn die Welt voll Teufel wär. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Und wenn die Welt voll Teufel wär: Luthers aufregende Reise zum Reichstag nach Worms

Vieles ist auf einen markigen Spruch eingedampft in der Erinnerung an Martin Luther. Sein Auftritt in Worms auf dem Reichstag zum Beispiel auf dieses legendäre: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“ Als wenn das so leicht gewesen wäre. Und als wenn es eine schnurgerade Linie vom Thesenanschlag in Wittenberg 1517 zum Wormser Reichstag gegeben hätte. Aber der Weg nach Worms war kurvenreich. Und auch Dr. Martin Luther ahnte 1517 nicht, wo er 1521 landen würde.

Poesiealbum neu: Wolfgang Rischer zum Fünfundachtzigsten. Foto: Ralf Julke
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Wolfgang Rischer zum Fünfundachtzigsten: Ein ganz persönliches Poesiealbum für den Dichter aus dem Grenzgebiet

Eigentlich passt kaum etwas so gut in diese Zeit des zuweilen erzwungenen Stillehaltens wie Gedichte. Jene meist kurzen und knappen und dichten Texte, die sich erst richtig erschließen, wenn man sich Zeit und Aufmerksamkeit für sie nimmt. Ja, genau das, was einigen Leuten so schreckliche Kopfschmerzen bereitet, weil sie das mit sich selbst konfrontiert. Dabei wird die Welt für uns so erst ahnbar. Wie in den Gedichten Wolfgang Rischers.

Die Corona-Zeit ist auch für die Lehrer/-innen eine außergewöhliche Situation - und zusätzliche Belastung. Foto: privat
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Landeselternrat kritisiert Kultusminister: In der Pandemie-Zeit muss Schule flexibel sein!

Am Montag, 23. November, ließ die „Sächsische Zeitung“ Sachsens Kultusminister Christian Piwarz zu Wort kommen und ihn erklären, wie er mit den Schulen jetzt in Zeiten der hohen Corona-Positiv-Zahlen umgehen will. Aber eine wirklich klare Linie in seinen Aussagen konnte der Landeselternrat nicht entdecken. Im Gegenteil: Es scheint mit den Gewurstel einfach munter so weiterzugehen.

Captain Futura: Grafiken für eine bessere Welt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Grafiken für eine bessere Welt: Der Irrsinn einer gedankenlosen Welt treffend in ironische Bilder gepackt

Dass dieses Deutschland irgendwie doch zusammengewachsen ist, merkt man nicht in der Politik oder den Medien. Da ist alles noch streng geteilt nach Wir und Die, nach Hüben und Drüben. Da herrscht institutionalisierte Selbstgerechtigkeit. Man merkt es erst, wenn man sich mit jüngeren Großstadtbewohnern unterhält, die sich in München und Hamburg, Leipzig und Berlin alle mit denselben Problemen herumschlagen. Den Problemen, die eine Alte-weiße-Männer-Welt ständig produziert. Und die Captain Futura in punktgenaue Grafiken verwandelt.

Die Rappbodetalsperre im Harz ist die größte Trinkwassertalsperre Deutschlands. Foto: André Künzelmann / UFZ
·Bildung·Forschung

UFZ-Forschung: Der Klimawandel stellt die Trinkwasserversorgung auch in Mitteldeutschland vor neue Herausforderungen

Schlechte Politik lebt davon, dass Menschen vergesslich sind. Dass sie sich gern einreden lassen, die Dinge würden sich schon von allein bessern, es brauche keine Sanktionen und Gesetze, um die Klimaerhitzung und das Artensterben zu stoppen. Obwohl jetzt schon überall sichtbar wird, wie die Folgen auch unsere Lebensgrundlagen angreifen. Und wenn unsere Talsperren sich aufheizen, ist das ganz und gar nicht gut für die Trinkwasserversorgung, warnt das Umweltforschungszentrum.

Waldemar Zeiler mit Katharina Höftmann Ciobotaru: Unfuck the Economy. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Unfuck the Economy: Wie wir aus dem katastrophalen alten Wirtschaftsdenken schleunigst herauskommen müssen

Ich weiß nicht, ob der Titel zündet. Auch wenn man ahnt, warum Waldemar Zeiler so deftig in die Jugendsprache gegriffen hat, um klarzumachen, dass es so nicht weitergeht, dass unsere ganze derzeitige Art, Wirtschaft zu denken, falsch und dumm ist und wir über die gesamten Grundlagen unseres Wohlstands gründlich nachdenken müssen. Jetzt und schnell. Die Corona-Pause wäre eine einmalig gute Gelegenheit dafür gewesen.

100 Karten über Sprachen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

100 Karten über Sprache: Die bunte Welt der Sprachen mal aus der listigen Perspektive des Sprachwissenschaftlers gezeichnet

In Greifswald gibt es einen kleinen Verlag, der seit fünf Jahren ein großes Magazin herausgibt: das „Katapult Magazin“. 75.000 Mal gedruckt erscheint es vierteljährlich und ist in der kurzen Zeit so etwas geworden wie „die Geo der Sozialwissenschaft“. So preist zwar der kleine Verlag sein Produkt selber an. Aber der Erfolg gibt ihm recht. Denn das Magazin macht Dinge anschaulich, die man sonst eigentlich nicht sehen kann. Und seit September bringt Katapult auch noch eigene Bücher heraus.

Das dritte Leipziger Ratsbuch 1501 - 1512. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das dritte Leipziger Ratsbuch 1501–1512: Was Leipziger Ratsschreiber im frühen 16. Jahrhundert alles beurkundeten

Bei diesem Buch merkt man, was für eine Arbeit darin steckt. Das Original steht im Stadtarchiv. So wie die beiden Vorgänger-Bände, die ebenfalls schon in einer aufwendigen Edition im Universitätsverlag erschienen sind. Das Digitalisieren war dabei noch der einfachere Teil, zumindest der schnellere. Denn dann mussten die 1.241 Einträge ja auch noch transkribiert werden. Wer kann schon die Handschrift von Ratsschreibern aus dem 16. Jahrhundert lesen?

Sabine Ebert: Preis der Macht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Preis der Macht: Das grandiose Finale von Sabine Eberts Barbarossa-Reihe „Schwert und Krone“

Schon Finale. Mit „Preis der Macht“ beendet Sabine Ebert ihre große Roman-Serie „Schwert und Krone“ über das Zeitalter Barbarossas. Am Ende ist auch Friedrich I. tot, der als Barbarossa regelrecht zur Legende in der deutschen Erinnerung geworden ist. Doch seinen Tod erleben wir nicht mit. An den erinnert sich nur Heinrich der Löwe auf seinem Totenbett. Er ist der Einzige, der alle die Helden dieser Geschichte überlebt hat. Und das Erstaunliche ist: Es gab sie tatsächlich alle.

LZ Nr. 85: Vergossene Milch. Foto: L-IZ
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Leipziger Zeitung Nr. 85: Leben unter Corona-Bedingungen und die sehr philosophische Frage der Freiheit

Wir leben in ungewissen Zeiten. Zeiten, die Menschen verunsichern und nach einer Lösung suchen lassen, die es vielleicht gar nicht gibt. Vielleicht wird die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft dauerhaft verändern. Vielleicht auch noch tiefer spalten, als sie es zuvor schon war. Wer die neue „Leipziger Zeitung“ liest, die seit Freitag, 20. November, im Handel ist, darf sich ruhig wie in einer Redaktionskonferenz fühlen. So, wie sie online durchaus denkbar gewesen wäre.

UFZ-Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Josef Settele. Foto: UFZ / Sebastian Wiedling
·Bildung·Forschung

Fünf plus zwei Forscher/-innen vom Leipziger Umweltforschungszentrum unter den einflussreichsten Wissenschaftler/-innen weltweit

Auf so etwas sind Forschungszentren natürlich stolz: wenn ihre Forscher/-innen weltweit immer öfter zitiert werden, weil ihre Forschungen wichtig sind und Maßstäbe setzen. Und sie just an den Themen forschen, die gerade weltweit brennen. Im wahrsten Sinne des Worts. Und das trifft auf das in Leipzig ansässige Umweltforschungszentrum (UFZ) zu. Und damit auf letztlich sieben seiner Forscher/-innen, die weltweit immer häufiger zitiert werden.

Das alte Hartmannsdorf. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das alte Hartmannsdorf: Wie ein Dorf im Leipziger Süden einst aussah, bevor es zum Erikendorf wurde

Manchmal kommt eine Stadt wie Leipzig ja zu neuen Ortsteilen wie die Jungfrau zum Kinde: Auf einmal sind sie da. Und noch 27 Jahre später wundert man sich, dass sie da sind. In den 1990er Jahren gemeindete Leipzig Dutzende Dörfer ein, darunter 1993 auch Hartmannsdorf im Südwesten. Ein Dorf, das schon 1941 nicht mehr so aussah, wie es der junge Philipp Kretschmer noch erlebt hatte.

In bestimmten Motiven sehen die Autoritarismus-Forscher "Brücken, die die Gefahr für die Demokratie ausmachen". Foto: Universität Leipzig/Thomas Häse
·Bildung·Forschung

Ausländerfeindlichkeit seit 2018 gesunken, Verschwörungsmythen weit verbreitet

Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen „Leipziger Autoritarismus-Studie“. Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig präsentierten die Studienergebnisse am Mittwoch, 18. November, in der Bundespressekonferenz in Berlin.

Peter Strohschneider: Zumutungen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Zumutungen: Wie lebt man eigentlich in einer Gesellschaft, in der es keine „ewigen Wahrheiten“ mehr gibt?

Die moderne Welt ist eine Zumutung. Keine Frage. Sie überfordert viele Menschen, gibt ihnen das Gefühl, nicht mehr durchzublicken. Das Bombardement mit völlig unsortierten Nachrichten aus den „sozialen Netzwerken“ tut ein übriges. Aber Peter Strohschneider beschäftigt sich einmal nicht mit Verschwörungstheorien an sich und den Wirkungen der Filterblasen, sondern mit den tatsächlichen Zumutungen in einer Welt, in der niemand die Wahrheit für sich gepachtet hat.

Norbert Engst: Der Cemnitzer Süden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Chemnitzer Süden: Die Landschaft, auf der das Wohngebiet „Fritz Heckert“ entstand, aus der Flugzeugperspektive

Es ist schon erstaunlich, wie oft selbst in DDR-Zeiten das Land überflogen und fotografiert wurde. Man muss nur wissen, wo man suchen muss. Und Norbert Engst weiß es. Er hat Bauingenieurwesen und Landschaftsarchitektur studiert, wuchs im Chemnitzer Süden auf und ist bis heute diesem ganz besonderen Stadtteil verbunden, der auch über Chemnitz hinaus als Wohngebiet „Fritz Heckert“ bekannt ist.

Matthias Steinbach: Also sprach Sarah Tustra. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Also sprach Sarah Tustra: Die fast vergessenen Grabenkämpfe um Friedrich Nietzsche in der DDR

Nietzsche ist ein schwer verdaulicher Brocken. Daran hat sich auch 30 Jahre nach dem Ende der DDR nichts geändert, wo der Philosoph regelrecht tabuisiert war. Immerhin galt er nach dem Verdikt von Georg Lukács dort regelrecht als geistiger Vater des Faschismus. Ab in die Kiste mit dem Burschen. Aber irgendwie wollte er nicht mal in der DDR-Zeit drin bleiben, stellt der Historiker Matthias Steinbach in diesem sehr persönlichen Buch zu Nietzsche im Osten fest.

Wann wir stehen Seit an Seit ... Die Zahlen vom 7. November 2020 übertrafen die von Berlin. Mit dieser Menge rechnet 2021 eigentlich niemand. Foto: LZ
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45.000 bei „Querdenken“ in Leipzig? Wie die Initiative „Durchgezählt“ darauf kommt

Sie gelten als eine Art „Qualitäts-Initiative“ Made in Leipzig. Wissenschaftler und Soziologie-Student/-innen der Universität Leipzig um Dr. Stephan Poppe wurden erstmals mit „Durchgezählt“ bekannt, nachdem es extrem überhöhte Zahlen zur Legida-Demonstration am 21. Januar 2020 seitens der Polizei und erste mühsame Gegenbeweise gegeben hatte. 15.000 wollten die Beamten gezählt haben, die L-IZ.de reduzierte mittels Videosichtung auf rund 7.000 und das Institut für Soziologie meldete sich erstmals mit „maximal 5.000 Teilnehmer/-innen“ zu Wort. Nun, bei Querdenken kam das Team um Poppe auf 45.000 Teilnehmer/-innen – den höchsten Wert unter allen Schätzungen.

Harald Lesch, Thomas Schwartz: Unberechenbar. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Unberechenbar: Warum eine Gesellschaft ohne Reserven und Alternativen in die Katastrophe führen muss

Den Astrophysiker Harald Lesch kennen die meisten aus dem Fernsehen. Dort erklärt er anschaulich und kurzweilig die Phänomene der Naturwissenschaften. Aber der Wissenschaftler ist auch eine Ausnahme unter seinen Zunftkollegen: Er verbindet Wissenschaft mit Philosophie. Und klärt damit immer wieder auch neu die Frage: Was macht das Wissen über die Welt eigentlich mit uns Menschen? Und mit unserem Denken? Darum geht es in gewisser Weise auch in dieser Co-Produktion mit dem Theologen und Philosophen Thomas Schwartz.

Rita Mielke, Hanna Zeckau: Atlas der verlorenen Sprachen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Atlas der verlorenen Sprachen: Eine Weltreise zu 50 der ungewöhnlichsten Sprachen auf Erden

Die Weltreise über die Feiertage ist nicht möglich? Das muss nicht sein. Denn Verreisen kann man auch im Lesesessel. Und dieses Buch verspricht auf jeden Fall jede Menge Entdeckungen. Fast so, als wäre man mit den großen Entdeckern der Geschichte unterwegs in Gegenden, wo nie zuvor ein Linguist gewesen. Oder ein Missionar. Oder ein emsiger Professor aus New York, den nichts so sehr fasziniert wie die Entdeckung einer neuen Sprache.

Fußgänger flanieren durch die Petersstraße.
·Bildung·Forschung

Gehirn auf Hochtouren: Empathie allein reicht nicht in komplizierten gesellschaftlichen Situationen

Wir leben in einer Zeit, die Rücksichtslosigkeit und fehlende Empathie belohnt. Jedenfalls unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und aus Sicht der Radikalisierer. Aber eigentlich braucht der Mensch die Fähigkeit, andere zu verstehen, zum Überleben. Es ist eine wertvolle Gabe in komplizierten Situationen, die aber auch die Balance zweier unterschiedlicher Fähigkeiten braucht. Ein Forschungsergebnis aus Leipzig.

Katrin Bibiella: Seele ist ein gesungenes Wort. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Seele ist ein gesungenes Wort: Ein Gedicht-Tableau zu Robert Schumanns Dichterliebe, gesungen von Fritz Wunderlich

Solche Stimmen, wie sie Fritz Wunderlich besaß, sind wohl wirklich ausgesprochen selten. So selten, dass sie noch nach Jahrzehnten die Menschen mit wirklich feinem Ohr begeistern. Dabei ist der lyrische Tenor schon 1966 gestorben, kurz vor seinem 36. Geburtstag. Aber zahlreiche Aufnahmen der von ihm gesungenen Lieder und Opernpartien lassen noch heute nacherleben, wie sein Gesang auf die musikalischen Zeitgenossen gewirkt haben muss.

Konzeptwerk Neue Ökonomie (Hrsg.): Zukunft für alle. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Zukunft für alle: Wie kommen wir raus aus dem Panikdenken der „Wachstumsökonomie“?

Wir müssen endlich wieder über Zukunft nachdenken. Wie soll sie aussehen? Wie kann sie aussehen? Wie kann eine menschliche Gesellschaft aussehen, in der sich die Menschen nicht gegenseitig die Schädel einschlagen, weil immer größere Teile der Erde zerstört und ausgeblutet sind? Das Konzeptwerk Neue Ökonomie e. V. hatte 2019 zur Werkstatt eingeladen. Dieses Buch ist das Ergebnis.

Maik Fielitz, Holger Marcks: Digitaler Faschismus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Digitaler Faschismus: Warum die „sozialen Medien“ der ideale Nährboden für hemmungslose Radikalisierungen sind

Seit Jahren wird nun darüber diskutiert, welchen Anteil eigentlich die sogenannten sozialen Medien am Aufstieg von Populisten und dem zunehmenden medialen Einfluss von Rechtsextremen haben. Dass sie solche Einflüsse verstärken, ist spätestens seit der US-Wahl von 2016 und dem Brexit bekannt. Aber wie funktioniert das? Maik Fielitz und Holger Marcks erzählen in diesem Buch, wie sehr die großen Plattformen genau das befördern, was Faschisten und Extremisten in aller Welt eine riesige Bühne verschafft.

Carlos Steiner: Rum. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Rum: Ein Büchlein mit dem nötigen Grundwissen für das aromatische Getränk aus der Karibik

Man lernt doch immer wieder etwas Neues, selbst in so kleinen Einsteiger-Büchern zur durchaus unüberschaubaren Welt der Spirituosen, die Carlos Steiner für die Mini-Serie des Buchverlags für die Frau zusammenstellt. Denn eines ist ja wichtig beim Genuss der Alkoholika: Man sollte das Zeug nicht saufen, sondern lieber langsam genießen und das Aroma wahrnehmen. Auch wenn es die Piraten möglicherweise mal flaschenweise gesoffen haben sollten.

Poesiealbum 356: Jürgen Fuchs. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Poesiealbum Nummer 356: Die unbeirrbaren Gedichte von Jürgen Fuchs in einer einfühlsamen Auswahl

Verdient hatte es Jürgen Fuchs schon lange. Jetzt hat Utz Rachowski ein Poesiealbum mit seinen Gedichten und Poemen zusammengestellt, die dem Herausgeber auch deshalb sehr vertraut sind, weil er Ähnliches erlebt hat. Gefängnis und Verhöre sind auch an Jürgen Fuchs nicht spurlos vorübergegangen, der 1999 im Alter von 48 Jahren starb. Auch weil ihm die Stasi auch noch im Westen zusetzte. Einige der Gedichte stammen direkt aus den Stasi-Unterlagen.

Prof. Jochen Merker (links) und Benjamin Kunsch. Foto: MNZ/HTWK Leipzig
·Bildung·Forschung

COVID-19 im mathematischen Modell: HTWK-Mathematiker und Leipziger Gymnasiast an internationaler Publikation beteiligt

Die „zweite Welle“ der COVID-19-Pandemie ist da – im Moment gibt es weltweit mehr als 47 Millionen Fälle in 190 Ländern. Warum aber leiden einige Länder stärker unter COVID-19 als andere, obwohl im Prinzip überall ähnliche Eindämmungsmaßnahmen zu ähnlichen Zeitpunkten beschlossen wurden? Möglicherweise hängt dies damit zusammen, wie schnell die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt wurden, so eine nicht ganz uninteressante Fragestellung an der HTWK Leipzig.

Die Frage ist, ob aus Perspektive der Fans (im Foto Fans von RB Leipzig) Fußballklubs in Deutschland von Vereinen oder Investoren kontrolliert werden sollten. © Jan Kaefer (Archiv)
·Bildung·Forschung

Was wollen Fußballfans eigentlich bei „50+1“? Ein Leipziger forscht zum heißesten Eisen des deutschen Fußballs

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im HandelFür Fußballfans ist „50+1“ mehr als ein mathematischer Term. Es ist eine Rechnung mit ungewissen Parametern, denn fällt die 50+1-Regel, dürfen sich Konzerne und Mäzene ganz offiziell die Mehrheit an einem Fußballverein sichern und damit die Mitbestimmung der Mitglieder ausschalten. Dr. Sebastian Björn Bauers von der Universität Leipzig hat sich in seiner Promotion mit der Frage beschäftigt, ob Fußballklubs weiterhin von Vereinen oder zukünftig eben von Investoren kontrolliert werden sollten. Gerade am Standort Leipzig eine fußballphilosophische Gretchen-Frage. Was passiert, wenn 50+1 gekippt würde und wie könnte ein Mittelweg aussehen? Der Sportwissenschaftler hat 3.739 Fans nach ihrer Meinung zu 50+1 gefragt.

Louiseum 38: Mit den Muth'gen will ich's halten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit den Muth’gen will ich’s halten: Wie das schüchterne Mädchen aus Meißen die Emanzipationsbewegung in Deutschland ins Rollen brachte

2019 – das war das Jahr, in dem Leipzig so ein klein bisschen den 200. Geburtstag von Louise Otto-Peters feierte. So ein bisschen auch 30 Jahre Friedliche Revolution, diesmal nicht mit dem tanzenden Ehepaar Honecker auf der Leinwand wie im Vorjahr. Woran sich ja alle erinnern, weil Leipzigs Macho-Zeitungen genau das zum Skandal gemacht haben. Damit ja keiner merkt, dass es auch am 9. Oktober 2018 eigentlich um Frauen, Emanzipation und Gleichberechtigung ging. Das, worum Louise Otto-Peters ein Leben lang gekämpft hat.

Die Ungleichbehandlungen und Benachteiligungen im sächsischen Schulsystem bringen Unruhe in den Lehrer-Alltag. © Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Zur Ungleichbehandlung von Lehrern an freien und staatlichen Schulen

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im HandelDas deutsche Schulsystem und damit auch das sächsische ist heterogen. So weit, so bekannt. Heterogenität ist wichtig, lässt der Sächsische Kultusminister der „Leipziger Zeitung (LZ)“ ausrichten. Dass Heterogenität die über 6.300 Lehrer an den 406 freien Schulen in ihren Karrierechancen benachteiligt, ist ihm allerdings nicht so wichtig.

Herbert Frauenberger: Die besten Rezepte mit ungewöhnlichen Namen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Essen darf auch Spaß machen: Herbert Frauenberger serviert lauter leckere Rezepte mit ungewöhnlichen Namen

Wenn man nun wieder – herbst- und coronabedingt – öfter zu Hause herumhängt, dann hat man auch wieder mehr Zeit jenen Ort aufzusuchen, wo – nach Herbert Frauenberger – schon immer die besten Partys gefeiert wurden: die Küche. Der bekannte Koch aus dem Osten hat in diesem Buch allerlei Rezepte versammelt, bei denen schon der Name Fröhlichkeit erzeugt. Manchmal ganz zufällig. Aber beim Essen hört für gewöhnlich der tierische Ernst der Deutschen auf.

Michael Meyen: Das Erbe sind wir. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Erbe sind wir: Michael Meyen untersucht, warum die eigenständigen ostdeutschen Stimmen im deutschen Medienzirkus bis heute fehlen

Wer beherrscht die Diskurse? Wer bestimmt eigentlich, wie Menschen die Welt sehen? Ihr eigenes Land? Ihre Vergangenheit? Wer sich mit Journalismus beschäftigt, kommt um diese Fragen eigentlich nicht herum. Aber wer macht das schon? Und: Warum passiert das nicht? Solche Fragen beschäftigen den Münchner Medienforscher Michael Meyen. Nicht ganz zufällig, denn vor 30 Jahren erlebte er mit, wie in in Leipzig die Sektion Journalistik ab- und umgewickelt wurde.

Papst Franziskus: Fratelli tutti. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Fratelli tutti: Warum wir endlich wieder Politiker brauchen, die begriffen haben, was Geschwisterlichkeit ist

Drei Enzykliken hat Papst Franziskus mittlerweile veröffentlicht, die dritte am 3. Oktober. Enzyklika kann man als Rundschreiben übersetzen. Aber was Franziskus da macht, ist eigentlich mehr, fast schon eine Streitschrift, mit der der seit 2013 amtierende Papst einer ganzen Gesellschaftsordnung ins Gewissen redet. Einer Gesellschaft, die die selbst verkündete Brüderlichkeit dem Wettbewerb und dem Egoismus geopfert hat. Corona hat eigentlich nur offengelegt, wie wenig von den so gern zitierten europäischen Idealen tatsächlich gelebt wird.

·Bildung·Zeitreise

In der neuen Dingwelt: Rückblick in eine Kindheit zur Zeit der Wende

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im HandelIm Sommer 2019 habe ich die Interviewreihe „Wendegespräche“ begründet. In der Folge durfte ich mit insgesamt zehn Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Herkunft sprechen. So beispielsweise mit einem Dozenten, einer Choreographin, einem Versicherungsvertreter und einer Näherin – mit Menschen, die in der DDR sozialisiert waren, aber auch mit einer Teilnehmerin aus den alten Bundesländern, die über ihre persönlichen Erfahrungen vor, während und nach der Wende berichteten. In dieser Ausgabe schließe ich die „Wendegespräche“ mit einem persönlichen Blick auf meine Erinnerungen während dieser Zeit ab.

Diyendo Massilani durchsuchte die Genome der Salkhit- und Tianyuan-Individuen auf DNA-Spuren von ausgestorbenen Homininen und wurde fündig. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
·Bildung·Forschung

Leipziger Forscher staunen: Älteste ausgegrabene Mongolin besaß Erbgut von Denisovanern, Neandertalern und modernen Menschen

Von Kosmopoliten spricht Diyendo Massilani. Aber so empfanden sich die Menschen, die vor 30.000 und 40.000 Jahren in den eisfreien Weiten des großen Kontinents Eurasien unterwegs waren, bestimmt nicht. Auch wenn sie dann und wann überrascht gewesen sein dürften, dass sie auf andere Gruppen von Menschen stießen, die etwas anders aussahen und wohl auch etwas anders sprachen. Und trotzdem paarte man sich. Zum Glück für heutige Anthropologen.

Barbara Baumann: Frühstücksträume. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Frühstücksträume: Lauter leckere Tipps, wie man aus der Frühstückslangeweile herauskommt

Das Wort Corona kommt in diesem Buch einmal nicht vor. Aber eigentlich passt das Buch haargenau in diese seltsame Zeit mit all ihren Einschränkungen und nun der zweiten langen Zeit, wo die ganze Familie wochenlang zu Hause hocken muss. Da lohnt es sich, selbst das Sonntagsfrühstück zu einem richtigen Erlebnis zu machen – mit selbst gemachter Konfitüre und selbst gebackenen Brötchen. Oder auch ganz international.

Screenshots: www.duden.de, Montage: LZ
·Bildung·Leipzig bildet

Bertolts Bruch und Friedrichs Fiasko: Zwistigkeit im Glanz der Freiheit

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im Handel„Zwist“. Beinahe schon ein veraltetes Wort, aus dem Niederdeutschen übernommen, das steht für „Streit“ oder „Zerwürfnis“. Dieser Fast-Archaismus schien mir aber als Ersatzwort in der Silbenparallele wesentlich besser zu passen, als „Einigkeit und Recht und Freiheit“ zum 30. Jahrestag des Beitrittsjubiläums hinauszuposaunen.

Es gibt genug wirklich schöne Vorlesebücher. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Klares Ergebnis der Vorlesestudie 2020: Schenkt den Kindern Bücher! Viele Bücher!

Am 20. November ist wieder Bundesweiter Vorlesetag. Ein Tag, der daran erinnert, dass Lesen und Vorlesen für Kinder nicht einfach nur Luxus sind. Denn frühes Vorlesen öffnet den Kindern den Weg in Welten, die ihnen sonst ein Leben lang verschlossen bleiben. Denn Bildung erschließt sich durch Lesen erst in ihrer ganzen Komplexität. Aber warum lesen dann so wenige Eltern vor, wollte die Stiftung Lesen wissen?

Andreas Weber: Warum Kompromisse schließen? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Warum Kompromisse schließen? Andreas Weber zeigt, warum nur gute Kompromisse Überleben erst möglich machen

Von den beiden Händen, die sich da auf dem Cover drücken, darf man sich nicht irritieren lassen. Das erinnert eher an eine der kompromisslosesten Parteien, die es in Deutschland mal gab. Und um die DDR geht es schon gar nicht. Es geht um unser Jetzt und unsere heutige Unfähigkeit, echte Kompromisse zu schließen. Faule Kompromisse sehen wir überall. Auch deshalb ist die Stimmung derzeit so aggressiv wie in einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Ehe.

Jonathan Clements: Darwins Notizbuch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Darwins Notizbuch: Das Leben und Forschen von Charles Darwin in Bildern, Zitaten und kurzweiligen Texten

Hätte Jonathan Clements dieses Buch erst 2019 geschrieben, hätte er einige Akzente garantiert anders gesetzt – weniger über die heutigen selbst ernannten „Kritiker“ Darwins geschrieben, dafür mehr über Darwins erstaunlich aktuelle Warnungen zum Aussterben von Arten. Aber 2009 war so ein Jahr, da waren die Kreationisten und ähnliche Meinungsmacher ziemlich laut. Und Darwins 200. Geburtstag war mal wieder von schrillen Beiklängen begleitet.

© gemeinfrei
·Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (7): Streit um das Erbe der DDR nach 1990

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im HandelHaben Sie schon mal den Namen Ireneo Funes gehört? Nein? Er ist der Protagonist in „Das unerbittliche Gedächtnis“, einer Erzählung des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges von 1942. In der Geschichte verliert jener Funes, ein 19-jähriger Dörfler, nach einem Sturz seine Fähigkeit zum Vergessen. Jeden fremdsprachigen Text, jede Beobachtung aus seinem Alltag, jedes Gesicht kann der gelähmte Gaucho nun bis ins Detail aus seinem Gedächtnis abrufen. Es geht nicht lange gut. Mit gerade einmal Anfang 20 ereilt den armen jungen Mann der einsame Tod.

Michael Kraske: Der Riss. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Ausgezeichneter kritischer Journalismus: Zwei Mal Unterstützung für Leipziger Journalisten durch die Otto-Brenner-Stiftung

Am 17. November zeichnet die Otto-Brenner-Stiftung wieder herausragende Leistungen für kritischen Journalismus aus. Diesmal gehen zwei Auszeichnungen an Journalisten aus Leipzig. Beide konnten wir mit ihren Büchern schon in der L-IZ vorstellen. Die Preisverleihung findet aufgrund der Corona-Pandemie am 17. November in Berlin ohne Publikum statt – sie wird für alle Interessierten ab 18 Uhr im Livestream über die Internetseiten der Stiftung zu verfolgen sein.

Juliane Sophie Kayser: Franz und die Puppe auf Reisen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Franz und die Puppe auf Reisen: Was hätte Franz Kafka in seinen Briefen an Lilli eigentlich geschrieben?

Es gibt ihn wirklich, den Stadtpark in Berlin-Steglitz, wo Franz Kafka 1923 mit seiner Liebe Dora Diamant spazieren ging. Es war das Jahr vor seinem Tod. Es war die Zeit der Inflation. Zwei Mal musste Kafka in Steglitz umziehen, weil er als „armer Ausländer“ gekündigt wurde. Und es gab wohl auch das weinende Mädchen, das er beim Spaziergang im Park traf, das seine Puppe verloren hatte. Und das er tröstete mit 20 Briefen. 20 Briefen, die wohl leider verschollen sind.

Umbruch, Aufbruch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Umbruch, Aufbruch: Die Deutsche Nationalbibliothek gibt eine Broschüre mit Texten zu 30 Jahren Zusammenwachsen heraus

30 Jahre Deutsche Einheit sind natürlich auch allerlei 30jährige Jubiläen. Vieles startete damals, manches wuchs tatsächlich zusammen. So, wie es Willy Brandt damals gemeint hatte. Aber das Zusammenwachsen war die Ausnahme. Denn das hatte immer Respekt und Augenhöhe zur Voraussetzung. Die beiden Deutschen Büchereien haben es vorgemacht und sind tatsächlich zur Deutschen Nationalbibliothek mit zwei Standorten zusammengewachsen.

Laura Miller: Wonderlands. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wonderlands: 100 literarische Phantasiewelten, die einladen zum Befeuern der eigenen Vorstellungskraft

Von Zeit zu Zeit muss es so etwas einfach geben wie diesen Sammelband mit 100 vorgestellten Autor/-innen, ihren Büchern und den von ihnen erschaffenen Welten. Als Markstein, Bilanz und Orientierung. Denn Literatur ist immer auch das Erschaffen neuer Welten. Manche sind so berühmt, dass sich Leser/-innen darin so zu Hause fühlen wie in der realen Welt. Manche sind auch so schrecklich wie die Wirklichkeit. Schöne neue Welten eben, die unsere alltägliche Welt gnadenlos infrage stellen.

Die neue Leipiger Zeitung Nr. 84: 30 Jahre ... Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

30 Jahre deutsch-deutsche Parallelwelt: Höchste Zeit, die betonierten Vorurteile zu demontieren

„30 Jahre ...“ steht einfach auf der Titelseite. Und natürlich geht es um 30 Jahre deutsche Unzufriedenheit. Auch vor unsanierten Häusern. Denn mittlerweile wirkt es einfach nur noch seltsam, wenn 30 Jahre nach der Deutschen Einheit hunderte Häuser in Leipzig unsaniert sind und leerstehen. Kann es sein, dass die schöne neue Dingwelt, über die einige unserer Autor/-innen in der neuen „Leipziger Zeitung“ Nr. 84 schreiben, einige ganz erhebliche Baufehler hat?

Julia Kastein, Sebastian Hesse-Kastein: Great again? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Great Again? Dreizehn Reportagen aus den USA des Jahres 2020

Eigentlich fuhren Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein vor einem Jahr in die USA, um das zerrissene Land im Jahr der Präsidentschaftswahlen zu erkunden und herauszubekommen, warum es so zerrissen ist. Was ist noch übrig vom „Sehnsuchtsland der Freiheit“? Oder haben wir in Europa einen völlig falschen Blick auf die Supermacht und ihre Bewohner? Aber dann kam ja bekanntlich Corona dazwischen.

Der Katalog "Die Schönsten Deutschen Bücher 2020". Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Werbung machen für schöne Bücher: Nils Kahlefendt ist Repräsentant der Stiftung Buchkunst

Nils Kahlefendt ist nicht nur Mitorganisator des Literarischen Herbstes in Leipzig, sondern seit September auch neuer Repräsentant der Stiftung Buchkunst am Standort Leipzig. Keine unwichtige Mittlerrolle: Künftig soll er den Dialog zwischen den buchgestaltenden Gewerken und allen am Thema Buchkunst Interessierten am zweiten Standort der Stiftung – neben dem Hauptsitz in Frankfurt am Main – mittels neuer Formate weiter ausbauen. Denn Bücher sind ja nicht nur zum Lesen da, sondern auch zum Genießen. Stichwort: Schönste Bücher.

Von "tierisch" bis "feuerassoziiert": Das Gehirn schlüsselt unsere Umgebung in insgesamt 49 Merkmale auf, nach denen es alle Objekte kategorisiert (hier nur als Ausschnitt gezeigt). Foto: Hebart/ MPI CBS
·Bildung·Forschung

Von flauschig bis wertvoll: Wie unser Gehirn Objekte erkennt und so auch manipulierbar ist

Unser Gehirn ist augenscheinlich nicht in der Lage zu merken, wann es betrogen wird. Ein paar Katzen- und Hundevideos genügen, und es schmilzt dahin und das Wort „NIEDLICH“ hämmert durch alle Leitungsbahnen. Marshall McLuhan hätte unsere von Fakes besessene Gegenwart nicht nur zum Teufel gewünscht. Er hätte sich tatsächlich gefragt, ob der Mensch überhaupt je begreift, was a-soziale Medien eigentlich permanent mit seinem Gehirn anstellen. Ein Studienergebnis aus Leipzig lässt ahnen, wie so etwas kommt.

Mona Krassu: Falsch erzogen. Foto: Ralf Julke
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Falsch erzogen: Solveigs Kindheit im Land der verbotenen Worte und Emotionen

Das entscheidende Wort in Mona Krassus neuem Roman ist weder Tripperburg noch Diktaturstaat, sondern: Spuren. Und damit sind nicht die Spuren im Schnee gemeint, sondern eines der vielen Worte aus der LTI, die es nahtlos geschafft haben, auch im Sprachjargon der DDR ihren Platz zu finden. Worte, die sehr viel verraten über das Disziplinierungsdenken in Deutschland. Und über das absehbare Ende der DDR. Dabei geht es in dem Buch um ein Mädchen, ein gar nicht so ungewöhnliches.

Meinhard Miegel: Das System ist am Ende. Das Leben geht weiter. Foto: Ralf Julke
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Das System ist am Ende: Meinhard Miegels Kolumnen über ein ausgebranntes System und die Angst vor einer ehrlichen Politik

Eigentlich kennt man den Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel noch als Lobbyist des bis 2008 bestehenden Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG), „dessen Hauptanliegen darin bestand, die Öffentlichkeit von der Überlegenheit privater Altersvorsorge zu überzeugen“ (Lobbypedia.de). Doch in den vergangenen Jahren zeigte er sich als recht kritischer Autor, schrieb Bücher wie „Hybris. Die überforderte Gesellschaft“ (2014) oder „Exit. Wohlstand ohne Wachstum“ (2010). Ihm war schon früher klar, dass wir so nicht weitermachen können. Weit vor Corona.

Ann Katrin Düben, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (Hrsg.): Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63. Foto: Ralf Julke
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Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63: 100 Jahre Verwahren, Wegsperren und Bestrafen

Eine Stadt steckt voller Geschichte. Aber man sieht sie nur, wenn man hinter die Fassaden schaut und auch zulässt, dass manches ganz und gar nicht so berauschend war. Oder human. Der gefühllose Umgang mit Mitmenschen war (und ist) nicht immer nur Sache der finsteren Mächte. Davon erzählen auch die Orte von Verwahrung und Ausgrenzung, zu denen in Leipzig auch die einstige Arbeitsanstalt in der Riebeckstraße 63 gehört.

Monokultur: Raps bis zum Horizont. Foto: L-IZ
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Bedrohte Artenvielfalt: Akademien legen Stellungnahme für radikale Veränderungen in der deutschen Landwirtschaft vor

So richtig ist es in den Köpfen der entscheidenden Politiker/-innen noch nicht angekommen, wie dramatisch die Lage ist, dass das Zeitfenster, in dem noch gehandelt werden könnte, auf ganz wenige Jahre zusammengeschmolzen ist. Und das nicht nur bei der Klimaerhitzung, sondern auch beim Artenverlust. Und der betrifft inzwischen auch viele Arten, ohne die einige Ökosysteme nicht mehr funktionieren werden. Dass sich drei Akademien jetzt auch dazu mit einem Appell an die Öffentlichkeit wenden, ist schon ein starkes Signal.

Adina Heidenreich:Am Ende der Stadt. Foto: Ralf Julke
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Am Ende der Stadt: Die erstaunlich stillen Gedichte der Leipziger Autorin Adina Heidenreich

Die Wolkenkratzer auf dem Cover sehen so aus, als könnte es in diesem Gedichtband um irgendeine der großen Metropolen auf der Erde gehen. Aber die Stadt, die in den Gedichten von Adina Heidenreich Konturen annimmt, ähnelt vielmehr dem doch viel kleineren Leipzig. Und man liegt auch nicht so falsch, darin auch noch eine viel kleinere Stadt namens Wolfen zu ahnen. Die stärkste Lyrik entsteht nun einmal in den kleinen Städten. Da, wo es manchmal noch richtig still sein kann.

Anzeigenblatt zum Verteilen aufgestapelt. Foto: Ralf Julke
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Das Klima für die (ostdeutschen) Regionalzeitungen wird rauer

Wie lange geht das noch gut? Wer dieser Tage Straßenbahn fährt, sieht ja die Kolleg/-innen aus dem Hause LVZ im Straßenbahn-TV emsig Werbung machen für ihre Arbeit. In kurzen Slogans erklären sie, dass sie für die Leser/-innen immerfort auf Achse sind. Schon im April gab es eine ähnliche Aktion an den Werbesäulen in der Stadt. Eine Zeitung kämpft um Aufmerksamkeit. Das ist ein ungewohnter Zustand für die Leipziger Volkszeitung.

Christian Sünderwald: Verlassene Orte Mitteldeutschland. Faszination Industriekultur. Foto: Ralf Julke
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Faszination Industriekultur: Christian Sünderwald zeigt die verlassenen Industriebauten eines vergangenen Zeitalters

Wer alle die seit einigen Jahren erscheinenden Bücher zu „Verlassenen Orten“ und „Lost Places“ sammelt, hat irgendwann den Großen Gesang eines vergehenden Zeitalters beisammen. Und natürlich ein besonders bizarres Bild des deutschen Ostens. Denn vergleichbare Bilderserien gibt es für den Westen nicht, der genau das nie erlebt hat, was in den ostdeutschen Ländern heute für tausende seit Jahrzehnten verwaiste Immobilien sorgt, gefangen in einer unvergleichlichen Stille.

Michael Töteberg (Hrsg.) : Babylon Berlin. Foto: Ralf Julke
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Babylon Berlin: Der opulente Foto-Band zur dritten Staffel der Erfolgsserie

Am heutigen Sonntag, 11. Oktober, startet in der ARD die dritte Staffel von „Babylon Berlin“. Die erste Staffel wurde 2018 zu einem Erfolg, den selbst die Macher so nicht erwartet hatten. Denn sie sorgte nicht nur in Deutschland für Furore. Sie wurde in die halbe Welt verkauft. Und das hat Gründe, die nicht nur mit der Teamarbeit der drei Regisseure zu tun haben, sondern auch mit der Vorlage des Krimiautors Volker Kutscher. Dieses mit eindrucksvollen Fotos vollgepackte Buch erzählt ein wenig davon.

Florian Hurtig: Paradise lost. Foto: Ralf Julke
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Paradise lost: Florian Hurtig erzählt vom katastrophalen Siegeszug der Monokultur in der Geschichte der menschlichen Zivilisation

Es sind zwar nur 400 Seiten – aber die haben es in sich. Denn Florian Hurtig unternimmt hier in einem Riesenanlauf nichts anderes, als die Sicht auf die menschliche Zivilisationsgeschichte vom Kopf auf die Füße zu stellen. Also das, was uns Historiker in der Vergangenheit immer als Geschichte versuchten zu verkaufen mit lauter Königen, Feldherren, prächtigen Tempeln und Palästen. Als wären die großen starken Männer tatsächlich die Macher von Geschichte.

Oliver Decker, der Projektleiter des neuen Instituts. © Leonie Asendorpf
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Neues sächsisches Demokratie-Institut

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 83, seit 25. September im HandelElse-Frenkel-Brunswik-Institut – so heißt die neue Forschungsstelle, die zukünftig demokratie- und menschenfeindliche Einstellungen in Sachsen genauer unter die Lupe nehmen soll. Das Institut wird als eigenständige Forschungseinheit im interdisziplinären Zentrum der Universität „Leipzig Research Centre Global Dynamics“ etabliert und administrativ angebunden.

Kein Leben ohne Bücher. Foto: Ralf Julke
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Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse: Titelproduktion sinkt weiter, aber die Intensivleser/-innen bleiben treu

Vom 14. bis 18. Oktober findet die Frankfurter Buchmesse als Spezial-Edition statt. Corona zwingt auch hier zu deutlichen Veränderungen gegenüber dem Langgewohnten und Beliebten. Aber das Buch hat augenscheinlich noch immer seinen Platz in den Herzen der Deutschen bewahrt, auch wenn es den Büchermachern seit Jahren immer schwerer gemacht wurde. Davon erzählt auch die neueste Statistik des Börsenvereins in Mitteldeutschland.

The Artist himself. Schwarwel zeichnet Schwarwel. © Schwarwel/Glücklicher Montag
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Wendegespräch (7): Ein Gespräch mit dem Künstler Schwarwel über eine Wende, die keine war

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 83, seit 25. September im HandelDen ersten seiner berühmten Schweinevogel-Comics hat der Leipziger Künstler Schwarwel bereits zu DDR-Zeiten veröffentlicht. Nach der Wende begann beispielsweise die Zusammenarbeit mit den „Ärzten“, deren Art Director er von 1993 bis 2011 war. Die DDR-Geschichte und die Friedliche Revolution thematisiert Schwarwel in Filmen, Büchern und Workshops. Ich habe mich mit ihm über seine persönlichen Erfahrungen und über seine Anfänge in der Comicszene unterhalten.

Patrick Nini: Dialog statt Spaltung! Foto: Ralf Julke
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Dialog statt Spaltung: Patrick Nini erklärt, wie man wieder lernt, im Gespräch richtige Brücken zu bauen

Es läuft etwas falsch in unserer Welt. Das ist nicht erst seit Trump so. Und auch nicht erst seit Pegida oder AfD. Es war schon vorher da, nur haben es ziemlich wenige Leute wirklich ernst genommen. Waren ja erst einmal nur „Shitstorms“, „Filterblasen“, „Hass-Postings“ und „Fakenews“, die jeweils für sich mediale Aufregung erzeugten, wieder aus der Wahrnehmung verschwanden, bis die nächste Welle für Aufregung und Entsetzen sorgte. Irgendetwas an unseren politischen Debatten ist heillos kaputt.

HTWK-Professor Robert Huhn. Foto: HTWK
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Ob grau, ob blau, ob rein – Aus Wasserstoff kann die Energiewende sein

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 83, seit 25. September im HandelWie sieht sie aus, die Energiewende? Wann kommt sie denn endlich und wer tut etwas dafür? 2038 ist zumindest für die Region Leipzig ein einschneidendes Jahr. Dann, wenn Braunkohle in Deutschland nicht mehr verstromt wird, muss sich die Region umgucken. Wo kommt die Energie dann her? Wer hat einen Arbeitsplatz in der Energiewirtschaft? HTWK-Professor Robert Huhn weiß, wodurch Strom ziemlich sicher hergestellt werden kann: Durch Wasserstoff.

Gunnar Decker: Zwischen den Zeiten. Foto: Ralf Julke
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Zwischen den Zeiten: Gunnar Deckers großartige Analyse der späten Jahre der DDR

Das große Buch zur DDR-Geschichte ist noch nicht geschrieben. Das zur Geschichte der alten Bundesrepublik übrigens auch nicht. Aber bei der DDR-Geschichte fällt es auf, wie sehr die Sicht auf dieses Land nach wie vor durch eine West-Brille betrachtet wird und lauter Forschungsergebnisse vereinzelt nebeneinanderstehen und nichts zusammenpasst. Gunnar Deckers Buch ist tatsächlich das erste Buch, das eine realistische DDR-Erzählung sichtbar macht.

Tami Oelfken: Nickelmann erlebt Berlin. Foto: Ralf Julke
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Nickelmann erlebt Berlin: Ein fast vergessenes Kinderbuch über ein selbstbewusstes Mädchen in der Großstadt Berlin

Einige der großartigen Kinderbücher aus den 1920er Jahren werden noch heute immer wieder aufgelegt und mit Begeisterung gelesen: Erich Kästners „Emil und die Detektive“ von 1929 zum Beispiel oder Wolf Durians „Kai aus der Kiste“ von 1926. Aber manche Kinderbücher sind auch in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie die Germanistin Gina Weinkauff zu diesem Buch von Tami Oelfken feststellt, das ein Klassiker hätte werden können.

Das menschliche Gehirn ist entlang zweier Achsen organisiert. Dieses Prinzip scheint sich durch die Hirnorganisation aller Primaten zu ziehen. Grafik: Valk/ MPI CBS
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Leipziger Forschung: Selbst beim Denken und Fühlen folgen wir der Logik der Evolution

Unser Gehirn ist ein wundersames Ding, Ergebnis von Millionen Jahren Evolution und trotzdem (oder gerade deshalb) in der Lage, enorme Gedächtnis- und Erkenntnisleistungen zu vollbringen. Leipziger Kognitionsforscher versuchen seit Jahren, die dazu nötigen Strukturen im Gehirn zu lokalisieren. Manchmal sprechen sie gar von einer „mentalen Landkarte“. Jetzt haben sie zwei Achsen definiert, auf denen die Genese unseres Gehirns vonstatten ging.

Rainer Moritz: Fräulein Schneider und das Weihnachtsturnier. Foto: Ralf Julke
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Fräulein Schneider und das Weihnachtsturnier: Warum wir mehr ehrliche Alte brauchen und weniger Festtagsgedudel

Mit ruhiger Hand baut die in der Evangelischen Verlagsanstalt beheimatete Edition Chrismon eine kleine Reihe Weihnachtsgeschichten auf. Nur dass dort nicht die alten und bekannten Weihnachtserzählungen von Charles Dickens oder Ludwig Thoma erscheinen, sondern Texte heutiger Autorinnen und Autoren, die keine Scheu davor haben, auch die modernen Probleme mit diesem oft in Ritualen und Kaufrausch erstarrten Fest zu beschreiben.

Forscherin im Reinraum des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
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Leipziger Forschung zu Corona: Neandertaler-Genvariante erhöht das Risiko für schweren Verlauf von Covid-19

Covid-19 ist eigentlich eine sehr neue Mutation, mit der unsere Vorfahren nie in Berührung kamen. Aber das Virus trifft auf ein von Millionen Jahren geprägtes Immunsystem. Und auf einmal spielt sogar der Neandertaler in der Pandemie eine Rolle, wie die Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie jetzt melden. Denn wer eine bestimmte Neandertaler-Genvariante vererbt bekommen hat, dessen Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken, ist deutlich höher.

Anant Agarwala: Das Integrationsexperiment. Foto: Ralf Julke
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Das Integrationsexperiment: Wie hat das deutsche Bildungssystem die Aufnahme der Flüchtlingskinder von 2015 bewältigt?

Die eine sagte „Wir schaffen das“. Andere malten den Untergang des Abendlandes an die Wand. Und dann gab es noch die vielen, vielen anderen, die nicht meckerten und wehklagten, sondern die Ärmel hochkrempelten und darangingen, ein Wunder zu vollbringen. 2015 startete das größte Integrationsexperiment in deutschen Schulen. Und auch wenn Anant Agarwalas Analyse ein durchwachsenes Ergebnis zeigt, attestiert er deutschen Lehrerinnen und Lehrern eine unglaubliche Leistung.

Florian Bruns: Gottfried Bermann Fischer. Foto: Ralf Julke
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Gottfried Bermann Fischer: Höchste Zeit, einen wichtigen deutschen Verleger wiederzuentdecken

Das frühe 20. Jahrhundert war in Deutschland auch die Zeit der großen Verleger. Sie schufen die großen Publikumsverlage, deren Namen allen Leser/-innen geläufig waren. Denen im Westen, die sich in jeder Buchhandlung mit den beliebten Büchern eindecken konnten. Und auch denen im Osten, die sich eine Bibliothek mit lauter Fischer-, Suhrkamp- und Rowohlt-Büchern wünschten. Taschenbüchern natürlich, denn davon passen ja viel mehr in ein Regal.

Constanze Arndt: Historische Ornamentschablonen aus Leipziger Wohngebäuden. Foto: Ralf Julke
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Historische Ornamentschablonen aus Leipziger Wohngebäuden: Die Farbenpracht in einer fast vergessenen Zeit

Das ist Leipziger Bescheidenheit, so ein Buch ganz einfach „Historische Ornamentschablonen aus Leipziger Wohngebäuden“ zu nennen. Und nicht „Farbrausch in Leipziger Treppenhäusern“ oder „Komm rein und staune!“ Oder: „Leipzigs gerettete Farbenpracht“. Warum stapeln Leipziger/-innen eigentlich immer so tief? Selbst wenn sie so ein Prachtwerk von Buch vorlegen, das weltweit seinesgleichen sucht.

Oriol Canosa: Post aus Paidonesien. Foto: Ralf Julke
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Post aus Paidonesien: Ein Inselbriefroman mit einem sehr unheiligen Ende

Oriol Canosa ist nicht nur Kinderbuchautor aus Barcelona, er hat auch eine eigene Kinderbuchhandlung. 2017 veröffentlichte er „L'illa de Paidonèsia“. Kristin Lohmann hat diese Insel-der-Kinder-Geschichte jetzt aus dem Katalanischen ins Deutsche übersetzt und Meike Töpperwien hat sie mit witzigen Bildern illustriert. Am Anfang stand ein kleiner großer Ärger, den viele Kinder kennen.

Der Grabstein für den Chirurgen Daniel Schmid. Foto: Paulinerverein
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Blumen für Daniel Schmid: Nur die Gebeine von drei in St. Pauli Bestatteten wurden 1968 geborgen

Es war eine Nacht-und-Nebel-Aktion, in der kurz vor Pfingsten 1968 die Grüfte der Universitätskirche St. Pauli aufgebrochen wurden und die Überreste der dort seit Jahrhunderten Aufgebahrten weggeräumt und die Grabbeigaben geplündert wurden. Bis heute weiß man nicht, wo die Gebeine der einst hier Bestatteten geblieben sind. Nur von dreien wurden die sterblichen Überreste geborgen.

Matthias Meyer im Reinraum am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Foto: MPI f. evolutionäre Anthropologie
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Überraschung für Leipziger Forscher: Neandertaler haben männliches Geschlechtschromosom vom modernen Menschen übernommen

Die Neandertaler sind wohl noch immer das größte Faszinosum der Archäologie, erst recht, seit Leipziger Forscher nachgewiesen haben, dass ihr Erbgut sich sogar im Erbgut der heutigen Europäer findet. Seitdem wird emsig gesucht: Wo trafen sie sich zum ersten Mal? Wie lange lebten sie nebeneinander? Nun haben die Leipziger Forscher ein weiteres Puzzlestück herausgearbeitet, das wohl davon erzählt, dass die Neandertaler schon vor der Ankunft des modernen Menschen vor 45.000 Jahren in Südeuropa genetisch massiv unter Druck standen.

Wolfgang Hocquél, Richard Hüttel: Der Traum von einer schönen Stadt. Foto: Ralf Julke
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Der Traum von einer schönen Stadt: Ein bilderreiches Plädoyer für die Qualitäten der Leipziger Gründerzeit

Es ist eigentlich das Lebensthema von Wolfgang Hocquél: die riesige Denkmalfülle der Gründerzeit in Leipzig, die heute Scharen von Städtereisenden gerade deshalb nach Leipzig lockt, weil sie hier noch ganze Stadtquartiere finden, in denen die Schönheit des Städtebaus im späten 19. Jahrhundert zu erleben ist. Und das, obwohl die Gründerzeit bei Architekten und Denkmalpflegern jahrzehntelang regelrecht verpönt und verachtet war.

LZ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir. Foto: Ralf Julke
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Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Eine Karikatur von Schwarwel bringt es auf den Punkt: Ein breitbeinig dasitzender Kerl, der den Kontrolleur in der Straßenbahn regelrecht anbrüllt, behauptet mit zorniger Miene: „Ich muss keine Maske tragen – Hier: Ich habe das Seepferdchen!!!“ Der Stachel steckt in den drei Ausrufezeichen, die für zwei Dinge stehen: Ein zorniges Ego, das meint, auf andere keine Rücksicht nehmen zu müssen. Und für den Lärm, den diese zornigen Egos machen, sodass man seit gefühlt sieben Jahren keine anderen Stimmen mehr hört.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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