Tanya Harding: Britaufstriche. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Brotaufstriche: Die exotische Welt der selbst zubereiteten Brotabenteuer

Die moderne Medienwelt suggeriert uns ja fortwährend, überall in der Welt wäre es eigentlich genauso wie in Deutschland. Also müssten sich doch auch alle Menschen genauso benehmen wie die mittlere sächsische Sofa-Kartoffel. Dass selbst scheinbar vertraute Kulturen voller Überraschungen sind, merkt man meist erst, wenn man wirklich mal umzieht. Und zwar richtig. So wie die Kanadierin Tanya Harding aus dem schönen Ottawa erst ins thüringische Arnstadt und 2020 dann nach Weimar. Was sie entdeckte, dürfte auch überzeugte Weltmuffel überraschen.

In Corona- und Homeschooling-Zeiten wurde deutlich, wie wichtig der Zugang zur digitalen Welt gerade für Kinder und Jugendliche ist. © Pixabay
·Bildung·Leipzig bildet

15 Monate Schule unter Pandemie-Bedingungen: Aktuell 7.400 Unterschriften für die Petition für ein Konzept für Digitalunterricht

Seit Januar läuft die von der Leipzigerin Isabel Geyer gestartete Petition „Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen“. Über 7.400 Menschen haben schon unterschrieben. Zwar gibt es endlich spürbare Lockerungen für die Schulen. Aber die Chance, das Corona-Jahr zu nutzen, um eine belastbare Strategie für den digitalen Unterricht zu entwickeln, hat auch Sachsens Kultusministerium nicht genutzt.

·Bildung·Forschung

Preis der Urbanisierung: Nur wenige Schmetterlinge würden in städtischen Räumen überleben

Bei all den Kümmernissen um den Klimawandel und das Artensterben vergisst man ja oft genug, dass nicht nur die industrialisierte Landwirtschaft und das Abholzen der Wälder den Insekten die Lebensräume nimmt. Gleichzeitig wachsen die Städte, leben immer mehr Menschen in riesigen urbanen Ballungsräumen. Doch für die meisten Schmetterlinge sind Städte kein Lebensraum, sie können dort nicht überleben. Eine alarmierende Untersuchung aus dem iDiV.

Henriette Kuhrt, Sarah Paulsen: Im Dschungel des menschlichen Miteinanders. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Im Dschungel des menschlichen Miteinanders: Ein Buch ganz im Geist des menschenfreundlichen Freiherrn Knigge

Über Adolph Freiherr Knigge gibt es ja so einige „landläufige Meinungen“, wie es der Wikipedia-Artikel zu seinem Erfolgsbuch „Über den Umgang mit Menschen“ nennt, nur um dann selbst eine landläufige Meinung hinzuschreiben: Es handele sich eben nicht um ein Benimmbuch. Freilich eingegrenzt durch das ewig zitierte Beispiel mit den Gabeln. Aber es ist eben deshalb ein Benimmbuch. Und dieses hier ist auch eins. Ein dringend nötiges in Zeiten entgleisenden Benehmens unter Menschen.

Hagen Kunze: Gesang vom Leben. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gesang vom Leben: Hagen Kunze erzählt anekdotenreich die 800-jährige Geschichte der Musikstadt Leipzig

Löst Hagen Kunze, Musikwissenschaftler und Autor mehrerer Bücher zur Musikgeschichte, jetzt endlich das Rätsel, warum Leipzig neben Wien und Paris derart zu einer europäischen Musikmetropole werden konnte? Hat die Stadt ein bestimmtes Gen, das sie so besonders macht? Eine musikalische Seele etwa? Hagen Kunzes Buch nähert sich zumindest einer anspruchsvollen alten Dame an, die auf ihre musikalischen Freuden jedenfalls nie wieder verzichten wollte.

Heinz Peter Brogiato: Conneweitz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipziger Spaziergänge: Mit Heinz Peter Brogiato durch das ganz und gar nicht wilde Connewitz

Trauen Sie sich noch nach Connewitz? Oder versuchen Sie sich, wenn die Lautsprecheransage „Connewitz Kreuz“ ankündigt, auf Ihrem Sitz in der Straßenbahn ganz kleinzumachen, damit Sie keiner sieht von den hier lebenden schrecklichen Leuten? So ganz kann auch der Geograph Heinz Peter Brogiato das Thema nicht vermeiden, wenn er jetzt zu seinem vierten Spaziergang durch einen beliebten Leipziger Ortsteil einlädt.

·Bildung·Medien

Leipziger Zeitung Nr. 91: Hausdurchsuchungen, Landtagswahlen und der introvertierte Monolog des Dr. Faust

Das sächsische LKA hat sich in jüngster Zeit ja einige Schoten geleistet. Gegen 17 Polizeibeamte des Mobilen Einsatzkommandos des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) wird unter anderem wegen gemeinschaftlich begangenen Diebstahls von 7.000 Schuss Munition und Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Und Bezüge zur „Reichsbürger“- oder „Prepper“-Szene gibt es auch noch. Und mit zweifelhaften Methoden versuchen augenscheinlich ein paar Ermittler seit Jahren, das Umfeld von Chemie Leipzig zu kriminalisieren und scheuen auch nicht vor der Schikane Unschuldiger zurück.

·Bildung·Zeitreise

Vereinigte Domstifter stellen Antrag: Merseburger Zaubersprüche sollen Weltdokumentenerbe werden

Die Menschheitsgeschichte ist eine Geschichte der Verluste. Ganze weltberühmte Bibliotheken sind verbrannt, die Werke weltberühmter Autoren nur noch in Fragmenten erhalten, ganze Schätze an Überlieferungen antiker Völker verschwunden. Letzteres betrifft auch das große Erzählgut im deutschen Sprachraum vor dem Jahr 1000. Die „Merseburger Zaubersprüche“ gehören zu den ganz seltenen Zeugnissen dieser Vorzeit.

Siegfried Lokatis: Leipziger Inselplakate. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipziger Inselplakate: In 36 liebevoll gestalteten Plakaten eine ganze Insel-Welt entdecken

Seit 2012 erfreuen die Inselplakate nicht nur die Leipziger zur Buchmessezeit. Damals wurde die legendäre Insel-Bücherei 100 Jahre alt. Eigentlich ein echtes Leipziger Ereignis, hatte der Insel-Verlag ja 1912 seinen Sitz in Leipzig. Aber die Zeitläufe haben den Verlag inzwischen zu einem Teil des Suhrkamp Verlages in Berlin gemacht. Also nahmen sich die Leipziger Buchwissenschaftler des Jubiläums an.

Wolfgang David: Im Aufwind der Macht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Im Aufwind der Macht: Ein mitreißender Roman über den berühmtesten sächsischen General der Napoleonzeit

Der Titel ist ein wenig irreführend, denn nichts strebte Johann Adolf von Thielmann weniger an als Macht. Er ist der Held dieses Romans, in dem der Dresdner Autor Wolfgang David ihn durch jene beiden Jahre begleitet, in denen er erst den Russlandfeldzug Napoleons mitmacht und die sächsischen Truppen bei Borodino befehligt, bevor er im Frühjahr 1813 die Seiten wechselt. Und dabei galt er nach 1806 als größter Unterstützer Napoleons in Sachsen.

Maria Gabriela Llansol: Ein Falke in der Faust. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Falke in der Faust: Maria Gabriela Llansols Tagebuch aus den letzten vier Jahren in Belgien

Die Leipziger Buchmesse muss ja auch in diesem Jahr ausfallen. Dafür gibt es wenigstens „Leipzig liest“ in sehr hybrider Form. Manche Lesung kann tatsächlich mit Publikum stattfinden, andere gibt es digital. Und die portugiesische Literatur steht auch im Mittelpunkt, wie das eigentlich schon für 2020 geplant gewesen war. Mit „Ein Falke in der Faust“ veröffentlicht der Leipziger Literaturverlag jetzt das zweite Buch von Maria Gabriela Llansol. Ein Tagebuch, das viel mit „Lissabonleipzig“ zu tun hat.

Reiner Klingholz: Zu viel für diese Welt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Zu viel für diese Welt: Die doppelte Wachstumsfalle und wie wir da vielleicht wieder rauskommen

Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Er ist zu genialen Erfindungen, Vernunft und Solidarität genauso fähig wie zur größten Bosheit und Dummheit, zu Aberglaube und Ignoranz. Er kann die Klügsten unter sich bewundern und gleichzeitig die größten Egomanen an die Macht wählen. Und so stecken wir mittendrin im Dilemma einer doppelten Überbevölkerung. Wenn wir es jetzt klug anstellen, kommen wir mit zwei blauen Augen davon, meint Reiner Klingholz.

Marcel Schreiter: Bukarest. The city of good life. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Bukarest. The city of good life: Ein Fotobesuch in einer fremd-vertrauten Stadt

Manchmal hat man ja, wenn man deutsche Nachrichtenseiten so überfliegt, das Gefühl, dass alles da hinter der östlichen Grenze des Landes reineweg verlorenes Land ist. Irgendetwas zwischen „terra incognita“ und „failed state“. Selten fährt mal einer ganz ohne Vorurteile hin, wie das Michael Schweßinger getan hat. Oder der Fotograf Marcel Schreiter. In diesem Bildband begegnen sich beide.

Janina Woyach: Das Ferien-Bastelbuch für unterwegs und Zuhause. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Ferien-Bastelbuch für unterwegs und Zuhause: Wie man Kinder auch in den Ferien zum Selbermachen animiert

DIY ist so eine zauberhafte Abkürzung unserer etwas irritierten Gegenwart, heißt eigentlich nur „do it yourself“, also Selbermachen. Könnte eine Protestbewegung sein, ist es aber nur für wenige, die wirklich schon die Nase voll haben von unserer Wegschmeißgesellschaft. Aber wie bringt man Kindern bei, dass man nicht alles einfach wegschmeißen muss? So natürlich: Mit Tipps für die Ferien, die es ja vielleicht dieses Jahr gibt.

Klaus Douglass, Fabian Vogt: Der evangelische Patient. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der evangelische Patient: Eine biblisch gedachte Heilungsgeschichte, die nicht nur für die Evangelische Kirche gilt

Die Schlagzeilen in den letzten Monaten galten ja eher der katholischen Kirche, die seit dem fatalen Umgang mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle mit einer dramatischen Zunahme der Austritte zu tun bekam. Aber so ganz unbeschadet kommt ja auch die evangelische Kirche nicht durch die Zeit. Und das liegt nicht an der Zeit, wie Klaus Douglass und Fabian Vogt feststellen.

Landschaften wie diese vielfältig genutzte und reich strukturierte Agrarlandschaft im Wesertal, Niedersachsen, erfüllen viele der aus wissenschaftlicher Sicht notwendigen Eigenschaften. Ackerbau, Tierhaltung und Biodiversität unterstützen sich gegenseitig. Foto: Sebastian Lakner
·Bildung·Forschung

Schutz der biologischen Vielfalt in der EU-Agrarpolitik: Ein Arbeitspapier für eine ökologischere Landwirtschaft

Es ist nicht nur der hohe Anteil der Landwirtschaft an den CO2-Emissionen, die die heutige industrialisierte Landwirtschaft nicht zukunftsfähig machen. Es ist auch der enorme Pestizideinsatz, es ist der enorme Düngereinsatz, es sind die riesigen, von Erosion bedrohten Böden und der massive Verlust von Artenvielfalt, die allesamt ein Umdenken dringend erforderlich machen. Und natürlich geht das, stellen unter anderem auch Wissenschaftler des iDiV fest.

Naturschutzgebiet. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Gutachten zu Pestizideinsatz in Naturschutzgebieten: Auch Sachsen erlaubt noch immer den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten

Da wunderten sich nicht nur Umweltverbände immer wieder, warum sie mit ihrem Kampf um die Erhaltung und Verbesserung von Schutzgebieten immer wieder an staatlichen Instanzen abprallten. Gelten denn da nicht strenge Naturschutzauflagen? Doch ein Gutachten, das das Umweltbundesamt jetzt veröffentlicht hat, zeigt, dass der deutsche Naturschutz voller Löcher ist. Forscher aus dem Umweltforschungszentrum Leipzig/Halle beschäftigen sich darin mit der Zulassung von Pestiziden in Schutzgebieten.

Angelina Polonskaja: Unvollendete Musik. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Unvollendete Musik: Die traurigen, anklagenden Gedichte der Angelina Polonskaja

Dichter/-innen wissen, wie schnell man zum Outlaw wird. Wie argwöhnisch einen die Mächtigen, Reichen und Autoritären beobachten, gerade dann, wenn die Medien längst mundtot gemacht sind und sich nicht mehr trauen, die Vorgänge im Land beim Namen zu nennen. Seit 2011, seit ihr Requiem auf die Toten der „Kursk“ in Melbourne aufgeführt wurde, gilt Angelina Polonskaja im Kreml als Dissidentin und kann in Russland praktisch nicht mehr veröffentlichen.

Zahava Szász Stessel: Schneeblumen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schneeblumen: Das große Erinnerungsbuch an das Zwangsarbeitslager Markkleeberg neu aufgelegt

Seit einigen Jahren gibt es den Schneeblumen-Gedenkweg, der im April jeweils die Anfangsetappe jenes Todesmarsches nachempfindet, auf dem die im Buchenwald-Außenlager Markkleeberg einst zur Zwangsarbeit eingesperrten jungen Frauen aus Ungarn, Frankreich und Polen noch in den letzten Kriegstagen Richtung Theresienstadt laufen mussten. Benannt ist er nach Zahava Szász Stessels Buch, das 2009 erstmals unter dem Titel „Snow Flowers“ auf Englisch erschien.

Heinrich Peuckmann: Sprung von der Brücke. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sprung von der Brücke: Ein neuer Peuckmann-Krimi mit einem Kommissar, der keinen Ruhestand kennt

Man möchte eigentlich bei Heinrich Peuckmann kein Kriminalkommissar im Ruhestand sein. Denn mit Ruhestand ist da nicht viel für den ehemaligen Kriminalkommissar Völkel, der eigentlich sein neues Leben nur zu gern aufgeteilt hätte zwischen seiner neuen Partnerin und den ruhigen Skatabenden in der Kneipe. Aber nicht nur sein Ex-Kollege Wolter weiß, dass er ihn jederzeit anrufen kann, wenn ein Fall zu knifflig oder zu seltsam wird.

Hélia Correia: Das dritte Elend. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das dritte Elend: Ein geradezu klassisches Poem über den dürftigen Zustand unserer Polis

Manchmal muss man auch bei Gedichtbänden auf das Erscheinungsjahr achten. „A Terceira Miséria“ erschien 2012 in Lissabon. Das war gerade einmal vier Jahre nach der Finanzkrise, die ja auch Europa in die Staatsschuldenkrise stürzte. Doch während sich Deutschland ab 2010 aus der Krise herausarbeiten konnte, wurde kein anderes europäisches Land so zum Symbol lähmender Schuldenpolitik wie Griechenland. Und der Verachtung des Westens, der in diesem Fall der Norden war.

Martin Steinhagen: Rechter Terror. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Rechter Terror: Der Mord an Walter Lübcke und die Netzwerke der heutigen Rechtsextremen

Am 2. Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf der Terrasse seines Hauses von einem Rechtsextremisten erschossen. Schnell war von einer Zäsur die Rede, denn das war seit Jahrzehnten der erste Mord an einem hochrangigen Regierungsbeamten durch Rechtsextreme. Erreichte der rechte Terror also eine neue Qualität? Oder war das wieder mal nur ein Einzelfall, wie rechter Terror in den Jahren davor immer wieder verharmlost wurde?

Massimo Osanna: Pompeji. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Pompeji: Wie die letzten zehn Jahre unser Bild der antiken Stadt verändert haben

Es war wohl der 24. Oktober des Jahres 79, als der Ausbruch des Vesuvs zur Katastrophe für die Städte Herculaneum, Stabiae, Oplontis und Pompeji wurde, und nicht das bisher tradierte Datum 24. August. Jedenfalls deuten einige der Funde, die seit 2010 gemacht wurden, darauf hin. 2010 wieder war das Jahr, als Zeitungen alarmierende Meldungen brachten über den dramatischen Zustand der weltberühmten Bauwerke in Pompeji. Zeit für ein ganz anderes Buch über Pompeji.

Katharina Kleinschmidt: Kleiner Opernführer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kleiner Opernführer: 40 weltberühmte Opern und ihre knackige Verknappung auf das, was drinsteckt

40 Opern in einem kleinen Büchlein? Das geht doch gar nicht, erwidert der ausdauernde Operngänger. Nicht eine einzige Oper passt in so ein Büchlein. Da sind drei, vier, fünf Stunden pralles Drama. So etwas lässt sich nicht in drei vier Sätzen sagen. Doch, fand Katharina Kleinschmidt und dampfte die berühmtesten 40 Opern auf ihren Kern ein. Selbst für Opernneulinge der knackige Einstieg in eine von Emotionen berstende Welt.

Henner Kotte: Die dreizehn Leben des Richard Rohde. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die dreizehn Leben des Richard Rohde: Der Roman einer Familie, der zugleich 300 Jahre Geschichte in der Lausitz erzählt

Bislang hat sich Henner Kotte vor allem mit Kriminalromanen und Sammlungen authentischer Kriminalfälle einen Namen gemacht. Mit „Die dreizehn Leben des Richard Rohde“ legt er jetzt einen großen sächsischen Familienroman vor, in dem sich 300 Jahre bündeln, verschlingen, spiegeln. Und das alles um den Rohdehof nahe einem Dorf namens Lenkwitz, das am Ende Opfer des Kohlebergbaus in der Lausitz wird.

Charlotte Van den Broeck: Nachtdrift. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Nachtdrift: Die Gedichte einer sehr aufmerksamen Dichterin aus Flandern

Flandern, das ist der niederländisch sprechende Norden Belgiens. Da liegt auch die zweisprachige belgische Hauptstadt Brüssel. Und dennoch ist die Literatur dieses Landstrichs hierzulande kaum bekannt. Weshalb der Leipziger Literaturverlag eine eigene Reihe „Literatur aus Flandern“ aufgelegt hat. Und dass sie voller Überraschungen steckt, zeigen auch die Gedichte von Charlotte Van den Broeck.

Ute Scheffler: Jeans. Einfach kultig! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Jeans. Einfach Kult! Die Geschichte einer Hose und ihres einstigen Rebellentums

Die Jeans ist wohl die Jahrhunderthose schlechthin, ein Statement in Blau, das noch vor einem halben Jahrhundert Politiker in Ost und West auf die Palme brachte. Ute Scheffler hätte durchaus auch ganz allein die politische Geschichte dieser Arbeiterhose erzählen können, die heute längst als Luxusversion in den Boutiquen der Reichen angekommen ist. Aber wie konnte dieses Protestsymbol Kult werden?

Grab der Soldaten, die der königlichen Armee zugerechnet werden und im Jakobinerkloster begraben sind. Foto: Rozenn Colleter / Inrap
·Bildung·Forschung

Leipziger Forscher helfen, Rätsel der Massengräber in Rennes zu entschlüsseln: Die letzte Schlacht der Anne de Bretagne

Zumindest die Geschichtsbücher, die sich mit der französischen Geschichte und der Geschichte der Bretagne näher beschäftigen, erzählen noch von einer Schlacht, die 1491 stattfand, einer Schlacht, die das künftige Schicksal der Bretagne entschied. Und das künftige Leben der gerade einmal 14-jährigen Anne de Bretagne. Von dieser Schlacht erzählen jetzt die untersuchten Skelette jener Soldaten, die in dieser Schlacht zu Tode kamen.

Johann Wolfgang Goethe: Erotica. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Erotica: Eine erstaunlich faustische Sammlung zum Liebesdichter Goethe

Nichts ist für den Ruf eines Dichters schädlicher, als von deutschen Professoren zum Klassiker erklärt zu werden. Denn das ist der beste Weg, immer wieder zensiert, amputiert und vereinnahmt zu werden. Etwas, was dieser Geheimrat aus Weimar zutiefst verabscheute. Aber er hatte da schon 1808 so eine Ahnung, denn er kannte seine Pappenheimer und Standesgenossen. Bei nichts ist das Bürgertum so verklemmt und scheinheilig wie beim Thema Erotik. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Goldenen Zwanziger. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Goldenen Zwanziger: Annäherung an ein turbulentes Jahrzehnt mit Bezügen auf Karl Barth und unsere Gegenwart

Es ist ja nicht nur die TV-Serie „Babylon Berlin“, die derzeit zum Vergleich anregt: Wie ähnlich waren eigentlich die 1920er Jahre den gerade begonnenen 2020er Jahren? Wiederholt sich Geschichte? Erleben wir noch einmal solche „Roaring Twenties“? Nutzen wieder rechtsradikale Scharfmacher die Krise der Gesellschaft, um die Demokratie zu zerstören und ihren Menschenhass zur Staatsdoktrin zu machen? Eine Frage, die man auch aus der Religionsperspektive betrachten kann.

Meißnisch-sächsische Mittelalterstudien. Ausgewählte Schriften von Manfred Kobuch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Meißnisch-sächsische Mittelalterstudien: Das Jubiläumsbuch für Manfred Kobuch, das jetzt mit 20-jähriger Verspätung erschien

Es gibt tatsächlich Bücher, die kommen mit 20 Jahren Verspätung, weil der Jubilar eigentlich nur noch ein bisschen redigieren wollte. So wie diese Sammlung von Studien, die eigentlich im Jahr 2000 zum 65. Geburtstag des sächsischen Landeshistorikers und Archivars Manfred Kobuch erscheinen sollte – als Nr. 6 der Schriftenreihe der Rudolf-Kötzschke-Gesellschaft. Sogar die Würdigung durch seinen Historiker-Kollegen Karlheinz Blaschke war schon geschrieben.

Georg Magirius: Stilles Frankfurt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Stilles Frankfurt: Georg Magirius zeigt 13 staunenswert stille Orte in und um Frankfurt

Es gibt Güter, die man einfach nicht bezahlen kann. Deren Wert man aber erst erkennt, wenn sie einem geschenkt werden. So ein Gut ist die Stille. Gerade Großstädter wissen es, wie selten die Stunden wirklicher Stille sind. Manche waren im April 2020 geradezu verblüfft, wie still eine Stadt selbst am Tag sein kann. Der Lockdown machte es möglich. Und das ging nicht nur Leipzigern so. Rund um die Mainmetropole Frankfurt entdeckte Georg Magirius 13 Orte der Stille.

Priska Lachmann: Leipzig. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Unterwegs mit deinem Lieblingsmenschen: Priska Lachmann zeigt, wo man in und um Leipzig gemeinsam was erleben kann

„111 Orte in Leipzig, die man gesehen haben muss“ und „111 Orte für Kinder in Leipzig, die man gesehen haben muss“ hießen die bisherigen Stadterkundungsratgeber aus dem Kölner Emons Verlag. Den zweiten hat 2019 Priska Lachmann zusammengetragen, Bloggerin und Autorin aus Leipzig. Und das Buch war für viele Eltern auch im wilden Corona-Jahr 2020 des Öfteren die Rettung, wenn verzweifelt nach einem Ort gesucht wurde, wo man mit den Kindern mal was Neues entdecken konnte. Aber da gibt es ja auch noch andere Ratlose.

Francis Nenik: Tagebuchg eines Hilflosen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Tagebuch eines Hilflosen: Die kompletten vier Trump-Logbuch-Jahre von Francis Nenik in einem Buch

58 Wochen lang in 58 Teilen konnten Leser/-innen der LZ mitverfolgen, wie Francis Nenik das letzte Regierungsjahr von Donald Trump verfolgte. Aus der Ferne und trotzdem nah dran, auch wenn er daheim im Muldental saß und ganz zu Anfang jede Menge Hilflosigkeit spürte: „Tagebuch eines Hilflosen“ nannte er darum das Mammutprojekt, das er am 20. Januar 2017 begann, dem Tag der Inauguration Donald Trumps als Präsident der USA. „Der Vogel hebt ab ...“

Leipziger Zeitung Nr. 90: Leben mit Long COVID. Foto: LZ
·Bildung·Medien

Die Printausgabe der LZ Nr. 90: Leo träumt im Zeitungslesesessel

Der Monat verfliegt. Kaum hat man das neue Kalenderblatt umgeschlagen, merkt man verdattert, dass gleich der nächste Monat anfängt. Und der eben noch neu war, ist weg, als hätte ihn jemand gemaust. Die Katze vielleicht. Aber die schaut so unschuldig, als könnte sie keiner Maus was zuleide tun. Wer also dann? Der DHL-Bote? Oder der Sockenfresser aus der Waschmaschine? Wer war's?

Luiz Pacheco: Gemeinschaft. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gemeinschaft: Luiz Pachecos wütende Aufzeichnungen über die stärksten Gründe, sein Leben zu leben

In diesem Jahr wäre Portugal eigentlich das Gastland der Leipziger Buchmesse gewesen. Doch auch in diesem Jahr fällt die Buchmesse aus, gibt es nur ein Lesefest. Portugal hat seinen Gastlandauftritt deshalb auf 2022 verschoben. Aber niemand muss so lange warten, die portugiesische Literatur kennenzulernen. Der Leipziger Literaturverlag hat eine ganze Reihe portugiesischer Autor/-innen in sein Frühjahrsprogramm 2021 gepackt. Darunter auch diesen zutiefst polemischen Text von Luiz Pacheco.

Daniel "Dän" Dickopf: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sommer ist, was in deinem Kopf passiert: Kölner Kneipengespräche über die Wise Guys, Alte Bekannte, Freundschaften und die Sache mit dem verdienten Erfolg

Dieses seltsame Jahr 2020 mit seinen abgesagten Konzerten und Tourneen hat so manchen zum Nachdenken gebracht, nicht nur über Gott und die Welt, sondern auch über das, was einem wichtig ist im Leben, was einen antreibt und einem das Herz aufschließt. Lauter Dinge, die auch treue Anhänger einer der beliebtesten A-Cappella-Bands des Landes umtreibt. Denn vergessen sind die Wise Guys nicht. Und eigentlich hat auch nur Corona Daniel „Dän“ Dickopf zum Kürzertreten gezwungen

Steffen Raßloff: Barbarossa. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Barbarossa: Was man zu Kaiser und Sage wissen sollte, bevor man sich zum Kyffhäuser auf den Weg macht

Dieses Büchlein kommt ein klein wenig zu früh, denn der 900. Geburtstag von Friedrich I., der von den Italienern den Spitznamen Barbarossa verpasst bekam, ist erst 2022. Und dann werden natürlich sämtliche Barbarossa-Städte ein großes Fest veranstalten. Darunter auch Bad Frankenhausen, das ja gleich am Kyffhäuser liegt mit dem Kyffhäuserdenkmal, das die moderne Barbarossa-Legende in Stein gemeißelt zeigt.

Das Augusteum der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Studium plötzlich online: Studierende der Uni Leipzig vergeben erstmals einen Lehrpreis für digitale engagierte Lehre

Studierende unterschiedlicher Fakultäten der Universität Leipzig haben den Lehrpreis für digitale engagierte Lehre ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen studentischen Lehrpreis, welcher Lehrende aus verschiedensten Bereichen und Lehrformaten würdigt. Und zwar für jenen Einfallsreichtum, mit dem sie gerade im Corona-Jahr die Möglichkeiten digitaler Angebote ausgebaut haben, um den Studierenden ein möglichst vollwertiges Studium zu ermöglichen.

Bernd Knüfer: Aber ich frage! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Aber ich frage! Der Jesuitenpater Bernd Knüfer erzählt aus seinem Leben

Eigentlich haben alle Menschen etwas zu erzählen. Die meisten aber erzählen nicht, auch wenn sie ihr Leben lang immer wieder dieselben alten Kamellen erzählen. Denn wer sein Leben erzählen will, muss darüber nachgedacht haben. Der braucht die Fähigkeit zum Loslassen-Können und zum Sich-nicht-so-wichtig-Nehmen. Wie der Jesuitenpater Bernd Knüfer, den viele Leipziger noch kennen.

Reinhard Steffler: Reaktorunfälle und die Handlungen der Feuerwehr. Cover: Machtwort Verlag
·Bildung·Zeitreise

Feuer in Tschernobyl: Auch die Feuerwehr unserer Partnerstadt Kiew rückte sofort aus

Als am 26. April 1986 um 01:24 Uhr der Reaktor 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl infolge eines fehlgeschlagenen Experimentes buchstäblich in die Luft flog, wurden die Feuerwehren sofort alarmiert. Allerdings wurden diese nicht zu einem Reaktorbrand gerufen, sondern zu einem Brand auf dem Dach des 4. Reaktorblocks. An all den hier beschriebenen Einsatzhandlungen waren auch Feuerwehrangehörige aus unserer Partnerstadt Kiew beteiligt.

Katja Stahl (Hrsg.): Mit Arnim spazieren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Arnim spazieren: Lauter Gedichte, die im Dichterschloss Wiepersdorf entstanden

Schloss Wiepersdorf, 80 Kilometer südlich von Berlin, ist eine Legende. Zumindest unter Dichtern, Künstlern, Literaturliebhabern. Hier lebte bis zu seinem frühen Tod der Dichter und Gutsherr Achim von Arnim, hier lebte auch seine Frau Bettina mit den Kindern, wenn sie nicht in den langen Wintern lieber nach Berlin flüchtete. Nach 1945 wurde es zum gastliche Ort für Dichter/-innen und Schriftsteller/-innen. Und blieb es bis heute, auch wenn es gerade aufwendig saniert wird.

James Lovelock: Das Gaia-Prinzip. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Gaia-Prinzip: Der Klassiker von James Lovelock ist noch immer so aktuell wie 1988

Dieses Buch ist ein Klassiker der ökologischen Literatur. Erschienen ist es 1988 erstmals unter dem Titel „Ages of Gaia“. Da hätte sich der Autor selbst garantiert noch nicht träumen lassen, seine Vorhersagen so noch bei Lebzeiten eintreten zu sehen. Immerhin ist der Biophysiker mittlerweile 101 Jahre alt und erfreut sich scheinbar bester Gesundheit. Anders als Gaia, der es richtig schlecht geht derzeit.

Regina Röhner: Rezepte aus meiner Hexenküche. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Rezepte aus meiner Hexenküche: Ein bisschen alte Volksmagie und lauter sehr köstliche Vorschläge

Fledermäuse und Hühnerkrallen kommen nicht vor in Regina Röhners Hexenküchenrezepten. Aus gutem Grunds. Denn sie sind nur Teil der Hexenmärchen und dramatische Zutaten für die höchstchristliche Schaffung des Feindbildes Hexe in der Neuzeit. Mit den so systematisch von der Kirche verfolgten weisen Frauen hat das alles wenig zu tun. Die Rezepte von Regina Röhner haben es schon mehr.

Das mit Licht inszenierte Neue Rathaus vom Leuschnerplatz aus gesehen. Foto: LZ
·Bildung·Forschung

Schüler/-innen und Student/-innen zum Mitmachen gesucht: Umweltbildungsprojekt erforscht den Einfluss künstlicher Beleuchtung auf die heimische Natur

Der Umweltinstitut Leipzig e. V. (UIL) führt in diesem Jahr ein Umweltbildungsprojekt zum Thema „NATUR braucht NACHT“ durch. Dabei geht es um mögliche Auswirkungen der zunehmenden nächtlichen Beleuchtung auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Interessierte Schüler/-innen und Studierende werden im Zeitraum von Mai bis September der Frage nachgehen, welche Anzeichen sie dafür finden können. Ziel des Projektes ist das Aufmerksam machen der Leipziger/-innen auf die Folgen von Lichtverschmutzung für die hiesige Natur.

Johannes R. Becher: Wolkenloser Sturm. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wolkenloser Sturm: Johannes R. Bechers erstaunlich deutliche Gedichte aus Ahrenshoop

Das war es dann wohl noch nicht. Auch wenn es 1990 so aussah, als würde nicht nur die Jahresproduktion 1990 der DDR-Verlage entsorgt werden, sondern die komplette DDR-Literatur gleich mit, dürfte die noch so manchen Leser beschäftigen und so manche Edel-Kritiker auf die Palme bringen. Selbst dieser eigenartige Johannes R. Becher, Kulturminister, Staatsdichter, Autor der Nationalhymne. Ein Autor, mit dem sich Jens-Fietje Dwars besonders intensiv beschäftigt hat.

Alex Pohl: Und raus bist du. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Und raus bist du: Der erste Band der neuen Jugend-Thriller-Serie von Alex Pohl

Mit Thrillern für Erwachsene hat der Leipziger Autor Alex Pohl schon bei etlichen Zeitgenoss/-innen für schlaflose Nächte gesorgt. Nun könnte das auch noch Eltern von Jugendlichen passieren, die einfach das Buch nicht mehr zuschlagen können, weil sie unbedingt wissen müssen, ob Adriana alias Adi heil aus dieser Geschichte herauskommt. Wobei jetzt schon klar ist: Es wird nicht die letzte Geschichte mit Adi sein.

·Bildung·Medien

Gewalt gegen Journalist/-innen erreicht in Deutschland eine „noch nie dagewesene Dimension“

Gewalt gegen Medienschaffende hat in Deutschland im vergangenen Jahr eine „noch nie dagewesene Dimension“ erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) in einem internationalen Vergleich. Die Nichtregierungsorganisation zählte 2020 mindestens 65 Angriffe auf Journalist/-innen und rechnet mit einer hohen Dunkelziffer. Verantwortlich für die hohe Zahl seien vor allem Teilnehmer/-innen an Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen, wie beispielsweise jener am 7. November 2020 in Leipzig.

Wortwolke zu Negativen Emissionen. Grafik: UFZ
·Bildung·Forschung

UFZ-Studie zu Negativemissionen: Falsche Versprechungen für die Klimapolitik

Dass einige Politiker und viele Unternehmen derzeit noch so gelassen scheinen, was die dramatischen Folgen der Klimaerwärmung betrifft, hat eine Menge mit dem rein ingenieurtechnischen Denken zu tun, mit dem die meisten Manager immer noch die Aufladung der Atmosphäre mit Treibhausgasen betrachten. Sie glauben fest daran, die Gase auch wieder mit technischen Mitteln aus der Luft holen zu können. Ein Irrtum, wie das UFZ jetzt feststellt.

SAID: Flüstern gegen die Wölfe. Cover: Konkursbuch
·Bildung·Bücher

Flüstern gegen die Wölfe: Geschichten vom Fremdsein in der erzwungenen Fremde

Man wird das Trauma nicht wirklich los, selbst wenn man ein halbes Jahrhundert in der Fremde lebt, so wie SAID, der 1965 als Student nach Deutschland kam und nicht wieder zurückkehren konnte in den vom Schah regierten Iran. Und auch die Revolution von 1979 änderte daran nichts, auch wenn er seine alte Heimat noch einmal kurz besuchen konnte. Die neuen Machthaber errichteten selbst wieder ein repressives Regime. Die Zeit der Wölfe endet nicht.

Ulf Annel: Christian Morgenstern. Cover: Rhinoverlag
·Bildung·Bücher

Christian Morgenstern: Ein Kennenlernbüchlein für einen blitzgescheiten 150-Jährigen

Am 6. Mai wäre er 150 Jahre alt geworden, wenn es denn diese Vergünstigung für Dichter geben würde, so alt werden zu dürfen. Aber tatsächlich ist Christian Morgenstern schon 1914 gestorben, keine 43 Jahre alt. Aber schon zu Lebzeiten war er beliebt – und von der Kritik heftigst unverstanden. Von Kabarettisten aber bis heute verehrt. So wie vom Erfurter Kabarettisten Ulf Annel.

Aiko Kempen: Auf dem rechten Weg? Cover: Europa Verlag
·Bildung·Bücher

Auf dem rechten Weg? Aiko Kempen untersucht den reformbedürftigen Zustand unserer Polizei

Nicht nur der Freistaat Sachsen wird seit geraumer Zeit von immer neuen Polizeiskandalen erschüttert. Mal ist es das Fahrradgate, das für Schlagzeilen sorgt, dann wieder seltsame Vorgehensweisen gegen Reporterteams, freundliche Grüße für Pegida oder 7.000 Schuss Munition, die einfach mal so beim Sondereinsatzkommando MEK verschwinden. Kaum einer hat sich in den letzten Jahren so intensiv mit der Polizei und ihren Selbstwahrnehmungsproblemen beschäftigt wie der Leipziger Journalist Aiko Kempen.

Chagyrskaya-Höhle im Altai-Gebirge in Südsibirien. Foto: Richard G. Roberts
·Bildung·Forschung

Zellkern-Erbgut aus Höhlensedimenten: Erstmals können Wissenschaftler chromosomale DNA von Neandertalern aus Höhlensedimenten analysieren

Um das Erbgut des Neandertalers in seiner Gesamtheit zu untersuchen – einschließlich der sich im Zellkern befindlichen chromosomalen DNA – waren Wissenschaftler bisher auf seltene Funde von fossilen Überresten von Knochen und Zähnen angewiesen. Benjamin Vernot und Kollegen vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist es nun gelungen, Zellkern-DNA von Neandertalern aus Höhlenablagerungen in Nordspanien und Südsibirien zu analysieren und daraus neue Erkenntnisse zur Populationsgeschichte der Neandertaler zu gewinnen.

Friedrich Dieckmann: Beethoven und das Glück. Foto: Ralf Julke
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Beethoven und das Glück: Friedrich Dieckmanns kluge Beethoven-Essays gesammelt in einem Band

2020 war nicht nur Corona-Jahr, auch wenn für einige Leute scheinbar gar nichts anderes passiert ist. Es war auch Beethoven-Jahr. Der berühmte Komponist aus Bonn wurde 250 Jahre alt. Was man nicht einmal im Konjunktiv schreiben muss, denn er ist in seiner Musik so lebendig wie zu Lebzeiten. Nur dass wir uns oft genug das Falsche denken, wenn wir uns dieser unbändigen Musik vom Beginn unseres Zeitalters aussetzen.

Dr. Marcus Täuber: Falsch gedacht! Foto: Ralf Julke
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Falsch gedacht! Wie man lernt, 5.000 Elefanten auf einmal zu bändigen

In den vergangenen Jahrzehnten haben ja Gehirnforscher aller Richtungen die Funktionsweise unseres Gehirns systematisch untersucht und faszinierende Entdeckungen gemacht darüber, was wo in unserem Gehirn bei welcher Gelegenheit passiert. Und trotzdem landen die meisten Menschen immer noch in Denkfallen. Weshalb unsere Welt eben leider auch so aussieht, wie sie aussieht.

Stefan Baron: Ami Go Home! Foto: Ralf Julke
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Ami Go Home! Stefan Baron erklärt, warum Europa endlich aufhören muss, am Rockzipfel der USA zu hängen

Man durfte schon mehrmals erschrecken in den vergangenen Wochen. Mal wurde bekannt, dass die NATO jetzt eine Partnerschaft mit Indien anstrebt. Dann wurde ein Strategiepapier bekannt, das die Verlegung deutscher Kriegsschiffe vor die Küste Chinas vorsieht. Und der NATO-Generalsekretär reist von einem Leitmedium zu anderen, um die Öffentlichkeit darauf einzuschwören, dass China jetzt der große Feind ist. China?

Johan Chapoutot: Gehorsam macht frei. Foto: Ralf Julke
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Gehorsam macht frei: Was das Führerprinzip im Nazi-Reich mit heutigen Managementmethoden zu tun hat

Auch wenn der Historiker Johann Chapoutot in diesem Buch den NS-Juristen Reinhard Höhn in den Mittelpunkt stellt, der im Hitlerreich eine zentrale Rolle dabei spielte, das theoretische Rüstzeug für die Leistungssteigerung in der Kriegswirtschaft bereitzustellen und in Westdeutschland dann die Führungskräfteakademie in Bad Harzburg gründete: Es geht in diesem Buch nicht nur um das Leben dieses anpassungsfähigen und gut vernetzten SS-Mannes,

Mario Markus: Exilneurose. Foto: Ralf Julke
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Exilneurose: Mario Markus erkundet sein Leben mit der Neugier einer Maus

Ganz so verirrt sind die Wege des Physikers und Biomathematikers Mario Markus natürlich nicht gewesen, wie der Titel seines neuen autobiografischen Buches suggeriert. Verirrt ist eher unsere heutige Gesellschaft, die ihre Unvernunft auch in Realitätsverweigerung austobt. Tatsächlich erinnert er daran, dass wir im Begreifen der Welt schon mal weiter waren.

Das amerikanische Gelbbauchmurmeltier ist eine der wenigen Säugetierarten, für die die Forscher entsprechende Daten finden konnten. Foto: Ben Hulsey
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Auswirkungen des Klimawandels: Selbst bei Säugetieren gibt es riesige Datenlücken

Mit seinem Aufheizen der Atmosphäre hat der Mensch in den letzten 100 Jahren etwas angerichtet, was nicht nur ihn selbst und die von ihm geschaffene Kultur bedroht. Es setzt auch die komplette Natur unter Stress und Leipziger Biodiversitäts-Forscher befürchten wohl zu Recht, dass viele Tierarten sich nicht schnell genug an die veränderten Klimabedingungen werden anpassen können. Das iDiV warnt.

Maria Barankow, Christian Baron (Hrsg.): Klasse und Kampf. Foto: Ralf Julke
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Klasse und Kampf: Ein herzhaftes Manifest über die feinen Unterschiede, die unsere Gesellschaft in Oben und Unten spalten

Es soll kein Manifest sein und ist dennoch eines. Gerade weil es von Autor/-innen geschrieben wurde, die ihr Schreiben beherrschen. Die zu den besten gehören, die wir haben im Land, weil sie Geschichten erzählen, die nichts (mehr) zu tun haben mit den ganzen öden Professorenromanen unserer Großdichter, die für ein Feuilleton schreiben. Welches gern so tut, als wäre es nicht privilegiert. Was Privilegien bedeuten, das wissen nur die, die keine haben. Und die sich alles allein erkämpfen müssen. Zu einem hohen Preis.

Im Januar wurde am Uniklinikum Leipzig das erste Mal die südafrikanische Corona-Mutation nachgewiesen. Foto: Uniklinikum Leipzig
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„Das Virus ist da, um zu bleiben“: Mutationen, nachgebesserte Impfstoffe und ein langer Kampf

Eine erschreckende Meldung kursierte ausgerechnet zu Heiligabend vergangenen Jahres: Die erstmals in Großbritannien nachgewiesene Corona-Variante wurde nun auch in Deutschland entdeckt. Nach der Mutation mit dem Namen B.1.1.7 reihten sich weitere, meist ansteckendere Coronaviren ein: die südafrikanische, die brasilianische, die kalifornische. In einem Hintergrundgespräch mit der Leipziger Zeitung (LZ) beantwortete Prof. Uwe Gerd Liebert, bis September 2020 Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Leipzig, Fragen zu den Mutanten, der Wirksamkeit von Impfstoffen und der Zukunft.

Jonathan Böhm: Wir sind allein unter den Bäumen. Foto: Ralf Julke
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Wir sind allein unter den Bäumen: Ein Roman wie ein Erinnerungspuzzle über das Jungsein im Osten

Es ist schon erstaunlich, wie sie sich jetzt zu Wort melden – ganz unspektakulär, so, wie das wohl immer ist, wenn es junge Autor/-innen wirklich ernst meinen mit der Erkundung ihrer Welt. Und diese Welt ist das östliche Deutschland, wo auch Jonathan Böhm aufgewachsen ist. Auch wenn es nicht seine Geburtsstadt Zwickau ist, die hier zum Schauplatz wird, sondern das von der Zeit gebeutelte Schwerin.

Lutz Heydick: Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale. Foto: Ralf Julke
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Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale: Mit dem Fahrrad durch ein Land voller Geschichte

Flüsse haben eine sehr schöne Eigenschaft: Sie fließen immer talabwärts. Und wenn sie dann auch noch durch herrliche Landschaften rauschen, sind alle Zutaten vorhanden, um an ihnen faszinierende Radrouten anzulegen. Und die kann man dann von oben nach unten meist ohne große Anstrengung hinunterradeln. Was Lutz Heydick jetzt schon mit seinem dritten Fluss in Mitteldeutschland so getan hat.

Maximiliane Schaffrath: Systemrelevant. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Systemrelevant: Maximiliane Schaffrath nimmt ihre Leser mit in die Wirklichkeit des heutigen Pflegeberufs

Dieses Buch ist der Hammer und wer ein schwaches Herz hat, sollte am besten einen Kamillentee dazu trinken, denn selbst die handelsüblichen Kriminalromane sind nicht so aufregend. Hier geht es um Leben und Tod, um das richtige Leben. Und um die elementare Frage, warum man die aufopfernde Arbeit von Pflegekräften und Ärzt/-innen nicht (mehr) als systemrelevant bezeichnen sollte.

·Bildung·Medien

Vertrag mit der DNB: Ehemalige Bestände der Leipziger Stadtbibliothek können jetzt auch für die Forschung erschlossen werden

Dass in der Deutschen Nationalbibliothek auch Sammlungsbestände der Leipziger Stadtbibliothek stehen, ist eher selten ein Thema. Jetzt wurde es einmal wieder publik, nicht weil die Stadt Leipzig die Bestände zurückhaben möchte. Vielmehr hat die Stadtbibliothek jetzt einen Vertrag über diese wertvollen Bestände geschlossen, damit alles einen rechtlichen Rahmen hat.

Franca Parianen: Teilen und Haben. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Teilen und Haben: Franca Parianens pointierte Suche nach dem, was uns wirklich zu Menschen macht

„Warum wir zusammenhalten müssen, aber nicht wollen“, hat Dr. Franca Parianen ihr Buch untertitelt. Sie ist Kognitions- und Neurowissenschaftlerin. Das ist das Fachgebiet, auf dem erforscht wird, wie wir denken und warum. Und was davon angelernt ist und was unser Erbe ist als Mensch. Und somit auch warum ausgerechnet dieser tolpatschige Zweibeiner die ganze Erde beherrscht. Und gerade rücksichtslos demoliert.

·Bildung·Forschung

Wie die heutigen Auenlandschaften in der Geschichte entstanden: Uni Leipzig beteiligt sich an Forschungsprojekt

Der Leipziger Stadtrat beschloss im Juli 2020 endlich. Ein richtiges Auententwicklungskonzept für die Auenlandschaft zu erstellen. Seit 2011 hatte das Projekt „Lebendige Luppe“ ein Stück Auenrevitalisierung im kleinen Maßstab zu bewerkstelligen. Aber mittlerweile ist klar, dass die Wiederherstellung lebendiger Auen ein im Klimawandel viel größeres Thema ist. Und dass man wissen sollte, wie sie einst entstanden. Die Uni Leipzig kann das jetzt zusammen mit den Universitäten Tübingen und Darmstadt genauer erforschen.

Erst mal verstehen, was die Botschaft bedeutet. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Leipziger Forschungsergebnis: Das Hirnareal, mit dem wir die Welt interpretieren

Was passiert eigentlich wo im Gehirn? Das ist eine Frage, mit der sich die Forscher/-innen des Leipziger Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften intensiv beschäftigen. Denn unterschiedliche Bereiche unseres Gehirns sind für unterschiedliche Dinge zuständig, die am Ende unser Erkennen der Welt erst ermöglichen. Diese Hirnaktivitäten kann man messen und kartographieren. Und der Lobus parietalis inferior ist ein ganz besonderer Teil unseres Gehirns.

Bernd Rump: Der Traum zuvor. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Traum zuvor: Die tastende Lebenserkundung des Dresdner Lieder- und Theatermachers Bernd Rump

Es ist ein Trumm von einem Buch geworden, das der Liedermacher, Theatermensch und Parteiarbeiter Bernd Rump da geschrieben hat. Roman eines Lebens könnte man es nennen. Aber es ist nicht wirklich ein Roman geworden. Das Foto mit dem auf einem Steinhaufen gestrandeten Schiff auf dem Umschlag illustriert das Problem: Wie erzählt man ein Leben mit Happy End, wenn das Schiff der Träume erst mal gründlich gestrandet ist?

Matthias Jügler: Die Verlassenen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Verlassenen: Das Schweigen des Ostens in einer unvollendbaren Sohn-Vater-Geschichte

Verlage locken einen ja nur zu gern auf falsche Fährten, schon allein damit, dass sie gleich mal haufenweise Zitate von mehr oder weniger bekannten Lese-Leuten mitschicken, die das Buch schon vor Veröffentlichung gelesen haben und enthusiastisch anpreisen. Wobei ein wenig Enthusiasmus für Matthias Jüglers zweiten Roman durchaus nicht fehl am Platz ist. Aber bitte sehr dosiert, also skandinavisch-ostdeutsch unterkühlt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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