Die Leipziger Städtischen Bibliotheken (LSB) führen 2025 den digitalen Bibliotheksausweis ein. Dies bestätigte jetzt die Dienstberatung des Oberbürgermeisters. Dieser soll es ermöglichen, dass die Ausweiskarte auch in die bestehende Leipzig-App integriert werden kann und Ausleihen damit einfach per Smartphone möglich sind. Wer die App nicht nutzen kann oder möchte, hat mit der neuen Ausweiskarte dennoch alle Nutzervorteile der Bibliotheken.
Konkret ist geplant, die knapp 60.000 aktiven analogen Bibliotheksausweise durch sogenannte RFID-Ausweise zu ersetzen. Die Funktechnik RFID (Radio-Frequency Identification) ermöglicht eine kontaktlose Nutzung des Ausweises ähnlich dem kontaktlosen Bezahlen mit EC- oder Kreditkarte. Zugleich können dessen Datensätze in der Leipzig-App hinterlegt werden, sodass die Nutzerinnen und Nutzer die Ausweiskarte nicht mehr dabeihaben müssen, wenn sie etwas ausleihen möchten. Dieser Service soll ein wichtiger Baustein für die App werden und diese noch attraktiver machen.
Mehr Sicherheit
Ein weiterer Vorteil der digitalen Ausweise: Sie sind fälschungssicher, denn die neue Technik nutzt Informationen auf den RFID-Chips, die nur mithilfe spezieller Codierschlüssel in den Bibliotheken geschrieben werden können.
Dies ist besonders wichtig für die geplanten erweiterten Öffnungszeiten auch ohne Personal, die in drei laufenden Bauprojekten der LSB schon mitgedacht werden (Sanierung Stadtteilbibliothek Südvorstadt, Neubau Stadtteilbibliothek Otto-Runki-Platz, Stadtteilbibliothek im Neubau Bildungs- und Bürgerzentrum Grünau). Mit dem RFID-Ausweis ist sichergestellt, dass nur angemeldete Nutzer Zugang zu den Bibliotheken erhalten.
Außerdem biete die neue Technik weitreichende Einsatzmöglichkeiten für die kürzlich gestartete „Bibliothek der Dinge“, die künftig auch um Technik und Alltagsgegenstände erweitert werden soll, so die Stadtverwaltung. Wertvollere Objekte sollen dann in Schließboxen ähnlich den verbreiteten Packstationen liegen, die von den Nutzern mit ihrem Ausweis geöffnet werden können.
Für das neue Angebot müssen passend zu den RFID-Ausweisen die Kartenleseterminals sowie Ausweisdrucker in den Bibliotheken neu beschafft werden. Dies soll noch in diesem Jahr geschehen. Im ersten Quartal 2025 wird die neue Technik in allen Bibliotheken eingerichtet. Zugleich wird der digitale Bibliotheksausweis in der Leipzig-App vorbereitet. Anschließend werden die Kartenausweise an die Nutzer ausgegeben. Die Gesamtkosten sind mit 144.400 Euro veranschlagt.
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