Das Internet ist nicht mehr wegzudenken aus dem Leben der Leipzigerinnen und Leipziger. Wobei sich die Leipziger Stadtverwaltung schon sehr dafür interessiert, was die Bürger da eigentlich treiben. Denn bis auf Gruppen wie die ganz Alten und Arbeitslosen sind fast alle Gruppen der Bürgerschaft ziemlich komplett im Internet unterwegs. „Neun von zehn Leipzigerinnen und Leipzigern haben einen Zugang zum Internet“, heißt es im Bericht zur Bürgerumfrage 2022.
„Der Anteil der Personen mit Internetzugang ist verglichen mit den Ergebnissen der Kommunalen Bürgerumfrage 2020 nochmals um +2 Prozentpunkte auf nun 91 Prozent angestiegen. Der Anteil der Internetnutzer/-innen in Leipzig liegt allerdings rund vier Prozentpunkte unterhalb des vom Statistischen Bundesamt ermittelten Wertes für Deutschland insgesamt (Statistisches Bundesamt, 2022)“, heißt es da weiter. „Der Zugang zum Internet ist mittlerweile für Befragte aller Alters- und Einkommensgruppen eine Selbstverständlichkeit: Über alle betrachteten Gruppen hinweg geben mindestens 70 Prozent der Befragten an, über einen Internetzugang zu verfügen. Selbst unter den Leipziger/-innen in der höchsten Altersgruppe zwischen 75 und 90 Jahren verfügen 60 Prozent über einen Internetzugang. Unter jungen Erwachsenen, Erwerbstätigen sowie Schüler/-innen und Studierenden haben jeweils 99 Prozent Zugang zum Internet. Für die Zukunft ist somit durch die Alterung der internetaffineren jungen Jahrgänge mit einem weiteren Anstieg bei der Verfügbarkeit von Internetzugängen zu rechnen.“
Wobei es dennoch gravierende Unterschiede gibt – insbesondere bei der Nutzung einzelner Angebote.
„90 Prozent der Internetnutzer/-innen geben dabei an, im Internet nach Informationen zu suchen bzw. zu recherchieren. Die Spanne zwischen den Altersgruppen ist hierbei relativ gering. Die zweit- und dritthäufigsten Nutzungszwecke sind Kommunikation (85 Prozent) sowie Nachrichten/ Wetterbericht (80 Prozent)“, kann man da lesen.
Wobei die Frage ist, wo sich da die Medien einordnen – unter „Informationen“ (die man zum Beispiel mit einer Suchmaschine findet) oder unter „Nachrichten“ (die man aber auch in Suchmaschinen findet).
Unterschiede zwischen den Generationen
Aber deutlich ist, dass eben für die meisten Menschen das Internet die Haupt-Informationsquelle geworden ist.
„Ein auffallender Anstieg gegenüber der Vorerhebung zeigt sich bei der Internetnutzung für Online-Banking: Der Anteil der Internetnutzer/-innen, die Bankgeschäfte online abwickeln, nahm gegenüber der Vorerhebung 2020 um +9 Prozentpunkte auf 79 Prozent zu“, liest man im Bericht. „Dabei nutzen rund 90 Prozent der unter 50-Jährigen Online-Banking, während der Anteil bei Rentner/-innen inzwischen bei 48 Prozent der Internetnutzer/-innen liegt.“
Und noch etwas fällt auf: „Die Internetnutzung älterer Leipziger/-innen weist daneben weitere Besonderheiten auf: Nur 38 Prozent der Internetnutzer/-innen im Rentenalter nutzen das Internet zur Unterhaltung – der Anteil in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen liegt mit 92 Prozent mehr als doppelt so hoch. Auch die Nutzung sozialer Netzwerke (27 Prozent) stellt für Internetnutzer/-innen im Rentenalter noch die Ausnahme dar. In der Altersgruppe der 50- bis 64- Jährigen liegt der Anteil der Nutzung sozialer Medien dagegen bereits bei 51 Prozent.“
Wobei der letzte Wert Fragen aufwirft.
Denn an anderer Stelle in der Umfrage wurde wesentlich konkreter gefragt, wo sich die Leipziger über städtische Angebote informieren: „über lokale Medien (Leipziger Zeitungen, Zeitschriften, Radiosender, Fernsehen)“ oder „über soziale Medien (Facebook, Twitter etc.)“.
Dagegen klingt „soziale Netzwerke“ mehr als abstrakt. Und es legt natürlich nahe, dass unterschiedliche Begrifflichkeiten von den Befragten auch unterschiedlich verstanden werden. Eine Auswertung freilich über das Informationsverhalten der Befragten zu städtischen Angeboten findet man in der Auswertung der Bürgerumfrage leider nicht. Obwohl die Frage – Stichwort: X – gerade sehr aktuell ist.
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