Seit mehreren Jahren engagiert sich Florian Buschmann in Schulen, um kritischen Medienverhalten vorzubeugen. Inzwischen wird er mit seinem Team, den OFFLINE HELDEN, immer mehr in Grundschulen gerufen. Doch ist das überhaupt notwendig? Wir fragen nach! 

„Für uns ist jede Veranstaltung wie ein kleines Fest. Vor einem der letzten Workshops kamen einige Schüler und Schülerinnen bereits auf uns zu und fragten: Seid ihr die OFFLINE HELDEN?“ Die kleine Dorfgrundschule hatte das Team für zwei Workshops á 3 Stunden eingeladen. 

Im Gespräch stellte sich eine durchschnittliche Nutzungsdauer von Tablets & Co. von 1 ½ Stunden heraus. Buschmann erzählte von seinen Erfahrungen: „Das ist schon richtig gut. In vielen Schulen, oft in den städtischen Gegenden, ist die Nutzungszeit wesentlich höher.“ Einzelne Klassen liegen mit drei Stunden weit über dem Normal.

Doch wie lang sollten Kinder eigentlich online sein? 

„Die Empfehlungen unterscheiden sich je nach Institution und Perspektive. Diese gehen für Grundschulkinder von einer halben Stunde an einzelnen Tagen bis zu einer Stunde pro Tag. Mehr sollte es jedoch auf keinen Fall sein!“ Ausnahmen dürfe es geben, sollten jedoch nicht zur Gewohnheit werden. Eine wichtige Empfehlung, so betont er, sei es einen Tag in der Woche medienfrei zu gestalten: „Diese Zeit sollte zum Beispiel für familiäre Aktivitäten genutzt werden.“ 

Warum dem Dresdner dieses Thema so wichtig ist, erzählte er uns: „Als Teenager wusste ich nicht, welche Gefahren es gibt. Ich wusste nicht, dass Online-Aktivitäten zu einer Sucht führen können. Damit ihr nicht mehrere Jahre online verbringt, so wie ich, gehen wir unter dem Namen OFFLINE HELDEN in Schulen. Mein Wunsch für euch ist es, dass ihr mit 18 Jahren auf eure Kindheit zurückblickt und stolz darauf seid, welche tollen Erlebnisse und Erfahrungen ihr gesammelt habt.“ 

Nach der Veröffentlichung seines Fachbuches: „ADE AVATR: Schritte in die Freiheit“ überlegte Buschmann, wie er noch mehr in der Gesellschaft bewirken könnte. Als vor zwei Jahren die ersten Anfragen von Schulen bei ihm eintrafen, entwickelte er für Grund- und weiterführende Schulen Workshops. Inzwischen arbeiten in seinem Team mehrere ehemalig Betroffene, Fachkräfte und Engagierte.

Nach über 200 Veranstaltungen freut er sich mit seinem Team über die Resonanz: „Vor einem Elternabend kam eine Lehrerin auf mich zu und überreichte mir einen Stapel Plakate. Diese hatten die Schüler und Schülerinnen nach dem Workshop gestaltet, um danke zu sagen.“ 

Für Buschmann geht mit diesen Erfahrungen ein Traum in Erfüllung: „Jetzt ist es wichtig, nicht zu resignieren. Wir haben Schulleitungen, welche meinen, der Zug sei bereits abgefahren. Das mag vielleicht sein, doch rechtfertigt das keine Resignation. Die Medien sind ein fester Bestandteil unsere Gesellschaft. Sie sind kaum noch wegzudenken, doch es geht immer um einen gesunden Mittelweg.“ 

Aufklärung beginnt eben zu ganz vielen Themen in der Grundschule, so auch zum Thema „Mediennutzung“ – Wenn wir die Weichen früh stellen, vermeiden wir späteren Stress. In einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche zunehmend Online-Medien nutzen, ist es wichtig, ihnen frühzeitig kritisches Bewusstsein und Medienkompetenz zu vermitteln. Florian Buschmann hat sich dieser Aufgabe verschrieben. 

Mehr Informationen zum Projekt von Florian Buschmann und der Initiative „Die OFFLINE HELDEN“: www. florian-buschmann.de

E-Mail: kontakt@florian-buschmann.de 
Telefon: 0176 40479797  

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