Wer den Blick รผber die Erde schweifen lรคsst, findet an nahezu jedem Ort eine Krise. Manche davon โ€“ vor allem jene auf der Sรผdhalbkugel โ€“ geraten weniger in den Fokus der ร–ffentlichkeit als beispielsweise das, was seit acht Monaten in der Ukraine passiert.

Vermutlich hatte und hat das Geschehen dort in diesem Jahr den grรถรŸten Einfluss auf das Leben in Leipzig โ€“ sei es durch die steigenden Energiepreise oder durch die groรŸen Fluchtbewegungen, die vor allem im Mรคrz kaum gekannte AusmaรŸe annahmen.

Wir widmen dem Thema Flucht in der 107. Ausgabe der Leipziger Zeitung einen Schwerpunkt und blicken dabei vor allem auf die Situation der Ukrainer/-innen.

Herzstรผck dieses Schwerpunkts ist ein Interview mit Anna Perepechai. Die gebรผrtige Ukrainerin lebt seit 2014 in Deutschland und seit 2020 in Leipzig. Sie unterstรผtzt geflรผchtete Studierende und hat ein deutsch-ukrainisches Kunstkollektiv mitbegrรผndet, das zugleich aktivistisch agiert.

Weitere Texte des Schwerpunkts widmen sich der Situation im Februar und Mรคrz, auf die Mitarbeiter/-innen von Verwaltung und Hilfsorganisation zurรผckblicken. Zudem thematisieren wir die zunehmende Gewalt gegen Geflรผchtete โ€“ so wie gerade erst in Bautzen โ€“ und die Antragsberge in der Auslรคnderbehรถrde. Denn tausende Geflรผchtete erlangen in diesen Monaten das Recht auf Einbรผrgerung.

Hochschul-Demos und Schulbau

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bildungsbereich: Wรคhrend sich Luise Mosig die aktuellen Diskussionen รผber eine ร„nderung des sรคchsischen Hochschulgesetzes angeschaut hat, begleitet Marko Hofmann die Entstehung einer komplett neuen Schule. Letzteres ist nur der Beginn zu einer Serie, die wir in den kommenden Monaten fortsetzen werden.

Auch die wichtigsten Entscheidungen aus dem Stadtrat haben wir wie gewohnt zusammengefasst. Zur Erinnerung: Im Oktober befasste sich die Ratsversammlung unter anderem mit den Radwegen am Hauptbahnhof, der Situation rund um den Plagwitzer Bahnhof und dem Energie- und Klimaschutzprogramm, das Leipzig der Klimaneutralitรคt ein weiteres Stรผck nรคher bringen sollen.

Eine der spannendsten Entscheidungen in diesem Monat war sicherlich die Wahl von Martina Mรผnch zur Sozialbรผrgermeisterin. Einen Monat zuvor war diese Wahl noch gescheitert. Der Moment nach der Wahl war deshalb fรผr uns das Motiv fรผr das Bild des Monats.

Apropos Krise. Eine Folge ist, dass sie viele Menschen zum Sparen zwingt, obwohl zig Millionen schon vorher รผberhaupt keine Spielrรคume dafรผr mehr hatten. Lucas Bรถhme beschรคftigt sich in seinem Essay mit dem Thema.

Feuilleton statt Kultur

Dieses ist der Aufmacher fรผr unser mittlerweile sechs Seiten umfassendes Feuilleton. Wir haben einige Zeit gerรคtselt, wie wir das Ressort nennen mรถchten. โ€žKulturโ€œ wรคre eine naheliegende Alternative gewesen.

Weil wir auf diesen sechs Seiten โ€“ neben aktuellen News aus der lokalen Kultur und Veranstaltungstipps โ€“ in Essays, Interviews und Kolumnen aber auch sehr ausfรผhrlich grundsรคtzlich รผber unsere Gesellschaft nachdenken, schien uns dieser Titel passender.

Das LZ Titelblatt vom Monat Oktober 2022. Vร–. 28.10.2022. Foto: LZ

Generell haben wir in dieser Ausgabe mal wieder ein bisschen umgebaut. Das passiert hรคufiger. Eine gewisse Struktur, auf die man sich verlassen kann, ist natรผrlich eine schรถne Sache, aber wenn man merkt, dass bestimmte Sachen anders besser funktionieren, ist โ€žAber bislang war es doch so und soโ€œ eben kein allzu starkes Argument.

So haben wir beispielsweise zwei kleine Ressorts, die wir ein bisschen als Alleinstellungsmerkmal betrachten, auf einer Doppelseite am Ende der Zeitung zusammengebracht: die Gerichtsseite, um die sich Lucas Bรถhme jedes Mal kรผmmert, und das Forschungsinterview, das fรผr einige Zeit aus der LZ verschwunden war, aber dank Marko Hofmann nun wieder regelmรครŸig zu lesen sein wird. Und aus der Sportabteilung berichtet wie gewohnt Jan Kaefer auf der Sportseite.

Diesmal รผber die Hockey-Frauen des ATV 1845, fรผr die sich erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Klassenerhalt anbahnt und wie die NOFV-Vereine das heiรŸe Aufstiegs-Eisen endlich in eine sportlich gerechte Form schmieden wollen.

Und obendrauf hat sich unser Grafiker Henri Selbmann und seiner Agentur Seefeuer ein paar Gedanken fรผr eine moderne Zeitung gemacht, diese direkt umgesetzt und unsere Redaktion damit komplett รผberzeugt. Vor allem unsere Titelseite wirkt nun hoffentlich frischer und aufgerรคumter.

Ein frisches und aufgerรคumtes Wochenende wรผnschen wir auch unseren Leser/-innen am langen Halloween-Monatsende.

Die neue Leipziger Zeitung (LZ), Ausgabe 107, Vร– 28.10.2022, finden unsere Abonnenten natรผrlich im Briefkasten vor. Fรผr alle anderen ist die Ausgabe an allen bekannten Verkaufsstellen erhรคltlich.

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