Für alle LeipzigerDie Überschrift war klar nach all den Pleiten und Pannen in der sächsischen Politik, die in den letzten Monaten die Öffentlichkeit erfreuten: „So geht sächsisch“. Warum so Vieles schiefläuft in Sachsen, damit beschäftigen sich gleich mehrere Artikel in der neuen „Leipziger Zeitung“, die heute an den Kiosken der Stadt ausliegt.
Das Versprechen halten wir: Die Zeitung wird immer kompakter, die Themen werden dichter. In Sachsen stehen Entscheidungen an. Mancher glaubt ja, dass jetzt schon der nächste Landtagswahlkampf beginnt. Die Parteien werden unruhig. Aber tatsächlich erlebt Sachsen jetzt zum ersten Mal etwas, was man 26 Jahre lang schmerzlich vermisst hat: eine wirklich kontroverse Diskussion.
Das erste Mal haben wir den Terminkalender etwas erweitert und ein paar größere Verlosungen dazugepackt. Für die Gewinner geht es zum Beispiel zur Audio Invasion, auf die Lachmesse, zum Konzert von MiA oder gern zum Euro Scene – Festival.
Die Themen der Ausgabe
Nicht mehr dieses Vortasten und leise Anschmollen an die dauerregierende CDU. Die SPD sucht ihren Weg, der gar nicht so einfach ist, wie der Leipziger SPD-Vorsitzende Hassan Soilihi Mzé im Interview erzählt. Und auch die FDP ist nicht wirklich glücklich mit ihrer geschrumpften Rolle, sucht ebenso nach einem Neustart. Dazu hat René Loch den FDP-Stadtrat René Hobusch interviewt.
Denn wohin driftet ein Land, in dem trotz aller Probleme immer so getan wird, als sei es der Champion im Osten?
Die Probleme reißen vor Ort auf und reißen riesige Löcher in den Haushalt der Stadt Leipzig. Die „Hilfen zur Erziehung“ laufen aus dem Ruder. Denn wo soziale Dauerprobleme gären, schlägt sich das auch im Familienleben nieder. Und die Frage liegt nah: Verdienen denn die Leipziger nicht genug? Woher kommen diese Probleme?
Also gibt es die Leipziger Einkommensverteilung diesmal als große anschauliche Torte – für alle, die sich einfach nicht vorstellen können, was es heißt, wenn die Hälfte einer Großstadt einfach arm ist. Wirklich arm. Ohne Gänsefüßchen.
Das ist natürlich keine zukunftsfähige Stadt.
Und es stellt Stadtpolitik vor ganz andere Fragen, als sie die bisherige Stadtteilpolitik bislang gestellt hat. Ein kritischer Professor der HTWK Leipzig, Andreas Thiesen, hat die herkömmliche Stadtteilpolitik einmal unter die Lupe genommen und ein Buch darüber geschrieben, das viele wichtige neue Fragen stellt. Leipzig ist mit einer obrigkeitlichen Stadtteilpolitik ja nicht allein. Auch nicht mit der in Stein gemeißelten Politik zu „sozialen Brennpunkten“. Wenn man Städten und Stadtteilen falsche Label verpasst, bekommt man natürlich die falschen Ergebnisse. Unerwünschte.
Wie derzeit sehr exemplarisch im Leipziger Westen zu sehen, auch wenn das viel diskutierte Thema Felsenkeller deutlich komplexer ist, als zuvor diskutiert. Natürlich wird der Stand der Dinge in der neuen LZ ausführlich geschildert. Genauso wie zwei wirklich erstaunliche Entwicklungen im Süden mit Conne Island und Friederikenstraße.
Was sich schön ergänzt mit der Sonnenscheinpolitik der Stadtspitze in Bezug auf das Gewässerkonzept. Ein Konzept, das über den Wassern schwebt wie der Heilige Geist. Eigeninteressen werden ganz stillschweigend über die Interessen der Mehrheit gestellt. Und dann erzählt der Bürgermeister lächelnd im Stadtrat: Ist doch alles rechtens.
Natürlich ist alles rechtens. Was nicht bedeutet, dass es auch richtig ist.
Aber wo stille Verwaltungsgremien die Diskussion lieber unter dem Deckel halten, kommt zuweilen Seltsames heraus.
Sie merken: Die LZ geht verstärkter in die Details. Und in die Stadtteile. Berichtet Michael Freitag zum Felsenkeller aus dem Leipziger Westen und mit dem einstigen „Kino der Jugend“ aus der Eisenbahnstraße, geht Marko Hofmann mit einem großen Ausflug tief in die Geschichte des Leipziger Ostens zurück: „Vor 130 Jahren im Leipziger Osten“. Eine echte Zeitreise.
Vielleicht sollten Sie doch versuchen, die LZ binnen eines Monats zu lesen, bevor die nächste kommt?
Manche lieben ja gerade jene Kolumnen, in denen unsere sensibelsten MitstreiterInnen die Gegenwart unter die Lupe nehmen: Konstanze Caysa und Jens-Uwe Jopp kennen LZ-Leser schon als nachdenkliche Kritiker des Zeitgeschehens. Ulrike Gastmann stößt in dieser Ausgabe dazu und denkt mal darüber nach, was wir in 27 Jahren eigentlich gelernt haben.
Da kommt schon Erstaunliches bei heraus. Denn Fehlermachen war augenscheinlich kein Privileg der untergegangenen DDR.
Wie man lernt, Fehler zu machen, das wusste auch ein gewisser junger Mann namens Johann Wolfgang Goethe, als er Leipzig 1768 – körperlich und seelisch am Boden – verließ. Auf seinen Spuren geht’s diesmal (nach Luther und Leibniz in den Vorgängerausgaben) durch die Stadt. Man kann dem Burschen nachlaufen.
Natürlich fehlen auch nicht die Ausflüge in eher unerkundete Bereiche des Sports, wie zum Beispiel zur Historie der Spiele zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und der BSG Chemie vor dem großen Derby am 13. November, der Milchviehwirtschaft in Großzschocher und der Nicht-Integrations-Politik des Landes.
Genug Lesefutter für die kommenden vier Wochen – bis die LZ 37 erscheint. Dann am Freitag, den 18. November 2016.
Dieses und weitere Themen finden sich in der aktuellen LZ-Ausgabe, welche neben den normalen Leipziger Presseshops hier im Szeneverkauf zu kaufen ist. Wenn ausverkauft ist, kann nachbestellt werden.
In eigener Sache – Wir knacken gemeinsam die 250 & kaufen den „Melder“ frei
https://www.l-iz.de/bildung/medien/2016/10/in-eigener-sache-wir-knacken-gemeinsam-die-250-kaufen-den-melder-frei-154108
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