Ist das schรถรถรถรถn. Da reagiert doch tatsรคchlich eine Frau S. auf meinen Abschiedsbeitrag an Frau R.. Ich nehme einfach mal an, es ist tatsรคchlich eine enervierte Dame, die sich da als Susi Sorglos gemeldet hat und schon glaubt, die L-IZ zu kennen, wenn sie einen Beitrag gelesen hat. Gnรค Frau: Die L-IZ hat derzeit 31.000 Beitrรคge online. Alles hรผbsch gemischt.
Haufenweise Faktenartikel, Reportagen, Interviews, Hintergrundanalysen. Vor allem zu Leipzig und Umgebung. Ist ja nun mal ein Regionalportal, das sich da kรผmmert, wo es zu Hause ist. Nicht so ein Sammelsurium-Pott, der irgendwie alles einsammelt, was irgendwo durch die Nachrichtenkanรคle zappelt โ und dann so tut, als wรคre man dabei gewesen.
Wir ackern hier vor Ort. Und kรผmmern uns um die Themen, die die Leute hier direkt angehen. Natรผrlich auch Asylsuchende und Integration und so weiter. Und weil alles mit allem zusammenhรคngt, kommt dann auch manchmal die Welt herein. Die Sie so sehr vermissen.
Aber warum nur? Meine Vermutung ist: Sie sind nur mal kurz vorbeigeschmรถkert, haben sich aufgeregt und dann so reagiert, als wรคre die L-IZ so ein Dรถdelforum wie Facebook oder so.
Damit auch die anderen wissen, was ich damit meine, kommt Ihr Brief hier mal ungekรผrzt:
โSie schreiben: โJournalismus ohne Haltung ist eine Sauerei.โ
Das sehe ich auch so, nur habe ich das Gefรผhl, Sie interpretieren die Aufgabe des Journalismus etwas anders als viele Leser es tun. โHaltungโ ist doch nicht die Erziehung des Lesers, sondern das anstรคndige Erfรผllen der beruflichen Aufgabe. Ich glaube, als langjรคhriger und intensiver Medienkonsument etwas einschรคtzen zu kรถnnen, was Leser sich wรผnschen. Und da geht es um umfassende, wahrheitsgemรครe Information, mรถglichst objektiv. Das wรคre fรผr viele Leser die mittlerweile schmerzlich vermisste โHaltungโ von Journalisten.
โUnd Haltung ist โ mal so als Beispiel โ wenn wir aus allem Wissen um unsere deutsche Geschichte finden, dass ein reiches Land wie Deutschland moralisch verpflichtet ist, Flรผchtlinge aus Kriegslรคndern aufzunehmen, menschenwรผrdig unterzubringen und ihnen bei der Integration in unsere Gesellschaft zu helfen.โ
Stรผnde es nicht einem Land wie Deutschland โ mit seiner Geschichte โ nicht viel eher an, alles dafรผr zu tun, dass Menschen nicht mehr flรผchten mรผssen? Das man also keine Kriege gegen souverรคne Staaten unterstรผtzt und dass man keine Regime Changes forciert? Nur mal so als zwei Punkte, es gรคbe wesentlich mehr, was man รคndern mรผsste, um wirklich humanistisch zu handeln.
Davon lese ich bei Ihnen nichts. Warum ist das so?โ
Tja, da kann ich eigentlich nur sagen: Dass Sie das bei uns nicht lesen, zeigt eigentlich, dass Sie mรถglicherweise alle mรถglichen Medien โlangjรคhrig und intensivโ konsumieren (Das โMedienkonsumentโ ist von Ihnen, nicht von mir. Aber es sagt eine Menge aus รผber das, was Sie mit Medien so anstellen.), aber nicht die L-IZ. Sonst wรผssten Sie ein bisschen mehr darรผber, wie wir hier jeden Tag ohne groรe und รผberbezahlte Mannschaft daran arbeiten, โumfassende, wahrheitsgemรครe Information, mรถglichst objektivโ zu liefern. So viel, dass eine Menge Kollegen in der Branche diese Informationen aufsaugen und weiterverarbeiten, weil sie sie nur bei uns finden (dafรผr erwรคhnen sie fast nie, wo sie das herhaben).
Und das mit den Kriegen โ vielleicht benutzen Sie einfach mal unsere Suchfunktion? Das ist das graue Kรคstchen oben rechts: โSeite durchsuchenโ steht da. Da finden Sie mehr dazu, als sie an einem Vormittag zu lesen schaffen. Unten hab ich Ihnen auch noch ein paar Links aus der letzten Zeit zum vermissten Thema hingesetzt.
Man kommt ja zu nischt, wenn man immerzu so viele Medien konsumieren muss. Kann ich gut verstehen. Das ergibt so ein windiges Gefรผhl im Kopf und so ein flaues im Magen. Als wรคre man mit lauter Fastfood vollgestopft und doch nicht satt. Und dann beschwert man sich beim Kellner, dass es wieder kein Bauernfrรผhstรผck auf der Karte gibt. Oder was Sie gerade gern hรคtten. Ordentlich was zum Reinbeiรen. Eine fette Bulette? Oder doch lieber ein Nackensteak? โ Das Menรผ finden Sie oben unterm Seitenkopf. Und die Suchfunktion oben rechts. Bedienen Sie sich.
Der besagte Abschiedsbeitrag an Frau R.
Ein Abschiedsbrief von Frau R. gibt Anlass, mal รผber so etwas Altertรผmliches wie Haltung nachzudenken
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Jetzt bis 8. Juli fรผr 49,50 Euro im Jahr die L-IZ.de & die LEIPZIGER ZEITUNG zusammen abonnieren, Prรคmien, wie z.B. T-Shirts von den โHooligans Gegen Satzbauโ, Schwarwels neues Karikaturenbuch & den Film โLeipzig von obenโ oder den Krimi โTraumaโ aus dem fhl Verlag abstauben. Einige Argumente, um Unterstรผtzer von lokalem Journalismus zu werden, gibt es hier.
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