"Lügenpresse". Ein Wort, das in den letzten Wochen vermehrt in Zusammenhang mit den ...egida-Demonstrationen wieder auftauchte - auch in Leipzig. Die Friedrich-Ebert-Stiftung will sich dem Thema mit einer Podiumsdiskussion annähern und betitelt ihre Einladung mit "Zum Umgang von Medien und Öffentlichkeit mit den neuen Wutbürgern". Die L-IZ wird heute Abend per Livestream die Veranstaltung aus der Tagungslounge in der Katharinenstraße 6 übertragen. Beginn 18 Uhr.
Die Debatte vom 26. Februar 2015 im Audio zum Nachhören.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung formulierte das in der Terminankündigung so: “Die Demonstrationen beschäftigen Deutschland seit Wochen. In Dresden, Leipzig, München oder Frankfurt protestieren Tausende gegen Politik und eine angebliche Islamisierung der Gesellschaft. Hinter rechtsradikalen Parolen versammeln sich viele aus unterschiedlichen Gründen. Neben dem diffusen Politikprotest werden Medien und Journalisten zur Zielscheibe. Anfeindungen und Übergriffe auf Reporter erscheinen als probates Mittel.
Parteien und Öffentlichkeit tun sich schwer im Umgang mit der neuen Bewegung. In den Medien dominieren die Ereignisse zeitweise. Längst hat sich eine weltweite mediale Aufmerksamkeit entwickelt.
Wie sollen Medien und Öffentlichkeit in Zukunft mit dem neuen Phänomen umgehen? Welche Reaktion und welches Maß an Aufmerksamkeit ist angemessen? Welchen Einfluss und welche Folgen haben die Geschehnisse? Was ist in Zukunft zu tun? Diese und weitere Fragen dienen als Diskussionsgrundlage für das Podiumsgespräch “Lügenpresse” – zum Umgang von Medien und Öffentlichkeit mit den neuen Wutbürgern.”
Zur heutigen Podiumsdiskussion geladen sind:
- André Böhmer, Stellv. Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung
- Prof. Dr. Everhard Holtmann, Forschungsdirektor, Zentrum für Sozialforschung Halle/Saale
- Stefan Raue, Trimedialer Chefredakteur des Mitteldeutschen Rundfunks
- Frank Richter, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (musste seine Teilnahme leider aus terminlichen Gründen kurzfristig absagen)
- Christian Wolff, ehemaliger Pfarrer der Thomaskirche in Leipzig
Die Moderation übernimmt Wolfgang Brinkschulte vom MDR.
Livestream
Der Livestream begann 18 Uhr und wurde mit dem Ende der Veranstaltung um 19:30 Uhr beendet.
Eindrücke von der Veranstaltung
Es ist proppevoll an diesem 26. Februar 2015 in der Katharinenstraße 6. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte geladen, der Titel war provozierend genug, der Saal letztlich zu klein. Unter dem Thema „Lügenpresse“ konnten sich scheinbar alle der rund 70 per vorheriger Anmeldung gekommenen Leipziger einiges vorstellen. Auch die, welche im hinteren Bereich stehen müssen.
Auf dem Podium (v.l.n.r.) Stephan Raue (Chefredakteur MDR, Trimediales), Dr. Everhard Holtmann (vom Zentrum für Sozialforschung Halle/Saale), Wolfgang Brinkschulte (Moderation, MDR), André Böhmer (stellv. Chefredakteur LVZ) und Christian Wolff (ehem. Pfarrer der Thomaskirche).
Es gibt 2 Kommentare
Danke für die Möglichkeit zum Nachhören. Ich habe das gerade für 10 Minuten getan. Meine Entscheidung, dieser Veranstaltung fern zu bleiben. war goldrichtig. Bei einer Teilnahme wäre ich entweder sehr zeitig gegangen oder hätte meine gute Kinderstube vergessen. Wie kann man bei 50,0 % Wahlverweigerung und einen seit längerer Zeit greifbaren Unmut über die Politik in Sachsen so überrascht gewesen sein, wie es beispielsweise seitens des Vertreters der LVZ angeführt wurde? Bei solchen Beiträgen in der Öffentlichkeit braucht sich keiner zu wundern, wenn das Wort “Lügenpresse” immer weiter Nahrung erhält.
“Es ist proppevoll an diesem 26. Februar 2015 in der Katharinenstraße 6. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte geladen, der Titel war provozierend genug, der Saal letztlich zu klein. Unter dem Thema „Lügenpresse“ konnten sich scheinbar alle der rund 70 per vorheriger Anmeldung gekommenen Leipziger einiges vorstellen. Auch die, welche im hinteren Bereich stehen müssen.”
Ursprünglich wollte ich auf Grund der Thematik an der Veranstaltung teilnehmen. Als ich heute die Namen der Wort führenden Personen im Podium gelesen hatte, habe ich darauf verzichtet. Da saß mir zu viel Scheinheiligkeit auf den besten Plätzen, die ich bezüglich dieser Personen bereits kennen gelernt habe. Die Harmlosigkeit und Einseitigkeit der Diskussion war für mich vorprogrammiert. Habe ich mich getäuscht?