Anlässlich des 130. Geburtstags von Max Beckmann widmet "Künste im Exil" dem Künstler ab Mittwoch, 12. Februar, eine virtuelle Sonderausstellung. Sie ist die erste thematische Sonderschau des Netzprojekts, das unter der Federführung des Deutschen Exilarchivs 1933?1945 der Deutschen Nationalbibliothek bis Ende 2014 erarbeitet wird.
Im Herbst 2013 wurden die ersten Module der virtuellen Ausstellung “Künste im Exil” freigeschaltet, seit Februar ist auch die englischsprachige Version online. Die Website bietet einen gänzlich neuen Zugang zu Geschichte und Gegenwart des Exils im Bereich der Künste. Ihr Anliegen ist es, das Exil von Künstlern in seiner ganzen Vielschichtigkeit aufzuzeigen und in der gegenwärtigen Erinnerungskultur zu verankern.
Für die Sonderausstellung hat das Max Beckmann Archiv ? einer der über 30 Netzwerkpartner des Projekts “Künste im Exil” – zahlreiche Beiträge zu Kunstwerken, Briefen, Personeneinträgen, Ausstellungen, Fotografien und Dokumenten mit Bezug zum deutschen Maler und Bildhauer sowie befreundeten Zeitgenossen und Künstlern zusammengestellt. Beginnend mit seinen ersten großen Erfolgen an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main zeichnet die Ausstellung Beckmanns Leben und Schaffen nach.
Sie illustriert, wie sich die Machtübernahme der Nationalsozialisten auf sein künstlerisches Schaffen ausgewirkt hat. Wenige Tage vor Eröffnung der Ausstellung “Entartete Kunst”, in der auch seine Werke aufgenommen wurden, verlässt Beckmann Berlin und emigriert mit seiner Frau nach Amsterdam.Ein besonderer Fokus der Sonderausstellung liegt naturgemäß auf Beckmanns Leben im Exil. Der Einfluss des Kriegsgeschehens, die Lebensbedingungen im besetzten Holland, die drohende Einberufung zum Militärdienst, die völlig versiegten Ausstellungsmöglichkeiten und Beckmanns Depressionen werden ebenso dokumentiert wie die nachfolgende Zeit in den Vereinigten Staaten: Beckmanns Lehrtätigkeit an der Art School der Washington University, die große Retrospektive des Saint Louis Art Museum und der Beginn des Aufbaus der Beckmann?Sammlung von Morton D. May. Mit Max Beckmanns letzter Schaffensphase in New York endet die Schau.
Mit einem Grundstock an Inhalten im Herbst 2013 gestartet, soll “Künste im Exil” perspektivisch einer großen Zahl von bekannten wie unbekannten Biografien, Werken und Objekten ein digitales Zuhause geben. Auf die gesamte Thematik kann biografisch, werk- bzw. objektbezogen und thematisch zugegriffen werden, im Laufe des weiteren Ausbaus des Portals werden noch weitere Module folgen. Alle Informationen sind vernetzt, je nach Besucherinteresse und Zugriff wechselt die Darstellung. Die Einbindung von Bild-, Text-, Audio- und Filmelementen lädt dabei die Besucher ein, die virtuelle Ausstellung auf eigenen Pfaden und anhand vielfältiger Medienarten zu erforschen.
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“Künste im Exil” versteht sich als Netzwerkprojekt, das Inhalte und Ergebnisse von Forschungseinrichtungen, Archiven, Ausstellungshäusern und Initiativen zusammenbringt und neue Wechselwirkungen ermöglicht.
Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren. Im September wird eine Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig neben Zeichnungen seiner Altersgenossen Hans Alexander Müller und Alfred Frank auch seine Bilder aus dem 1. Weltkrieg zeigen.
www.kuenste-im-exil.de
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