SPD-Stadtrat Christopher Zenker kritisiert die erneuten Kürzungen der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) bei Etat für die nicht-kommerziellen Lokalradios. Radio Blau, das Bürgerradio aus Leipzig, erhält statt der vorher bereits schon sehr geringen Förderung in Höhe von 8.600 Euro in diesem Jahr nur noch zirka 7.000 Euro.

Der Grund dafür ist dreist: Durch ein Gerichtsurteil aus dem vergangenen Jahr wurde die Landesmedienanstalt dazu gezwungen, neben den beiden Sendern in Chemnitz und Leipzig auch das nicht-kommerzielle Radio aus Dresden zu fördern. Um dies zu tun, kürzt die SLM nun bei den anderen beiden Sendern und fördert künftig auf deutlich niedrigerem Niveau alle drei Bürgerradiosender.

“Dieses Vorgehen hat eine eigenwillige Logik”, stellt Christopher Zenker fest und hebt hervor: “Damit ist die Existenz der nicht-kommerziellen Lokalradios in Sachsen, deren Unterstützung laut Selbstbeschreibung der SLM eines ihrer Anliegen ist, stark gefährdet. Aus meiner Sicht ist das so nicht hinnehmbar, denn diese Bürgerradios sind ein wichtiger Bestandteil der Medienlandschaft geworden und sorgen unter anderem dafür, dass junge Menschen eigene Erfahrung mit dem Medium Radio machen können. Im Fall von Radio Blau, kann der Sender mit der jetzigen Förderung nur rund drei Monate arbeiten. Ein Großteil des notwendigen Geldes wird durch die Stadt zugeschossen, aber das ist nicht Sinn der Sache.”

Von ihrem Gesamtetat nutzt die Sächsische Landesmedienanstalt ohnehin nur einen Bruchteil, um die nicht-kommerziellen Sender zu unterstützen. Für Zenker ist klar, dass die Förderstruktur überarbeitet werden muss.

“Vielleicht sollte die Landesmedienanstalt bei ihrem jährlichen Sommerfest ein paar Häppchen weniger bestellen und mit dem dadurch eingesparten Geld das tun, wofür sie eigentlich da ist, nämlich Medienkompetenz fördern”, meint Zenker.

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